Archive - Okt 12, 2006

E-Control zieht Fünfjahres-Bilanz

Österreichs Energie-Regulierungsbehörde <a href=http://www.e-control.at>E-Control</a> feiert ihren fünfjährigen Bestand. Und 5 Jahre Stromliberalisierung bzw. 4 Jahre Gasmarktöffnung waren für Österreich in der Tat eine Erfolgsgeschichte. <% image name="Windrad_Strommast" %><p> Die heimischen Energieunternehmen haben in dieser Zeit ihre <u>Arbeitsproduktivität um 35 % erhöht</u>, ihre Gewinne von 356,6 auf 973,7 Mio € – ein Plus von 273 % – deutlich ausgeweitet und dennoch sowohl für Haushaltskunden als auch für Stromabnehmer aus Gewerbe und Industrie wirtschaftliche Vorteile geschaffen. War Österreich vor der Liberalisierung noch einer der teuersten Strom- und Gasmärkte Europas, sieht das Bild heute deutlich verbessert aus: <u>Im Strombereich</u> spart sich ein Industriebetrieb in Österreich gegenüber dem EU-Schnitt heute 520.000 € jährlich – 1999 bezahlte er dagegen noch rund 550.000 € mehr als dieser. Im Haushaltsbereich hat sich das Verhältnis zum EU-Schnitt von + 6 € auf - 70 € verbessert, bei Gewerbebetrieben ist es von + 4.300 € auf - 2.300 € gedreht. Auch <u>im Gasbereich</u> wurden deutliche Verbilligungen erreicht: Ein Industriebetrieb in Österreich zahlt heute ,nur’ mehr 134.000 € mehr pro Jahr als der EU-Schnitt – 1999 waren es noch 360.000 € mehr. Ein Haushalt fährt heute sogar 57 € günstiger als der EU-Schnitt, 1999 bezahlte er noch 82 € mehr als dieser. Bei Gewerbebetrieben hat sich das Verhältnis zum EU-Schnitt von + 6.600 € auf - 2.009 € verbessert. <b>Europa-Dimensionen.</b> E-Control-Chef Walter Boltz erinnert dennoch daran: „Die Liberalisierung der Strom- und Gasmärkte sind primär eine europäische Angelegenheit.“ Ungleich weniger könnten in diesem Bereich die „Ortsfeuerwehren“ E-Control und Bundeswettbewerbsbehörde erreichen. Und das ursprüngliche Ziel – eine kostenorientiertere Preisbildung in der EU und damit eine Kostenverbesserung gegenüber den US-Märkten und Asien – sei noch nicht erreicht. Im Gegenteil: „Die EU steckt in einem intensiven Konzeptionsprozess und ist ihrem Ziel erst auf halbem Wege näher gekommen“, so Boltz. Jetzt seien vor allem <u>Verbesserungen beim Netzzugang</u> sowohl im Strom- als auch im Gasbereich notwendig und der Leitungsneubau zu forcieren. Letzteres soll vor allem durch das <u>Ownership Unbundling</u> erreicht werden: „Derzeit wurde nur die schmerzärmste – und daher aber auch nicht die effektivste Variante gewählt. In drei bis vier Jahren könnte das geändert sein. Damit könnte auch die Wechselquote wieder auf ein erträglicheres Niveau angehoben werden.“ Auch ein <u>Mehr an Transparenz</u> sei angesagt: „Vor allem die Kraftwerksdaten sollten europaweit zugänglich werden. Wir gehen davon aus, dass alleine dadurch die Großhandelspreise um 5 bis 10 % sinken könnten.“ Schließlich sei derzeit auch die grenzüberschreitende Regulierung noch eher problematisch. Bei alldem sei klar: „Die Netztarife in Österreich können zwar national festgelegt werden, die Großhandelspreise dagegen werden in Deutschland gemacht – da kann Österreich machen, was es will.“ Hier hofft Boltz, dass die Unzufriedenheit über den in Deutschland eingeschlagenen energiepolitischen Weg – „die Selbstregulierung auf Kosten der Verbraucher“ – allmählich zu immer stärkeren politischen Gegenreaktionen führen werde. Jetzt gelte es jedenfalls, die Früchte der Liberalisierung auch langfristig abzusichern – zahlreiche Indizien würden für eine Gefährdung „unserer guten Performance“ sprechen. Gemeint ist: „Wir hören immer öfter, dass bei Ausschreibungen in der Industrie nahezu preisgleiche Anbote verschiedener Versorger gelegt werden. Zudem funktioniert die Integration mit den benachbarten Märkten noch zu wenig – ausländische Versorger kaufen sich nach wie vor lieber bei einheimischen Unternehmen ein, als dass sie selbst aktiv zum Wettbewerb beitragen würden.“ Schließlich seien nicht-lokale Kraftwerksbetreiber aufgrund des derzeit gelebten Genehmigungs-Procederes so gut wie ausgeschlossen. Und das würde ebenso dazu beitragen, das Erzeugungsangebot tendenziell knapp zu halten. E-Control zieht Fünfjahres-Bilanz

BP-Österreich verkauft 83 Tankstellen an Doppler

Damit vergrößert sich das Versorgungsnetz der Welser Mineralölgruppe auf 200 Standorte. Den heutigen Marktanteil von 7,5 % will die <a href=http://www.doppler.at>Doppler-Gruppe</a> - der größte private Tankstellenbetreiber Österreichs - bis 2009 auf 10 % steigern. <% image name="BP_Tanker" %><p> <small> Von den 83 neuen Tankstellen will Doppler 50 unter der Marke BP weiterführen. Die restlichen 33 Stationen werden auf die hauseigene Marke Turmöl umgerüstet. </small> Mit der Übernahme der BP-Tankstellen steigert Doppler den Absatz auf 430 Mio l Treibstoff. Von der Marktgrößte her rangiert Doppler am heimischen Tankstellenmarkt hinter BP, OMV, Shell und Conoco. Nach der Formung des neuen Netzes will Doppler bevorzugt in Deutschland, Tschechien, Slowenien und Italien wachsen. Auch den Großhandel will Doppler ausbauen. Seit 2004 ist Doppler auch im Heizölgeschäft mit einem Volumen von 40.000 t aktiv. Die Doppler-Gruppe, die derzeit aus 5 Firmen besteht, hat den Umsatz seit 2001 versiebenfacht. Nach dem Rekordjahr 2005, in dem Doppler einen Umsatz von 360 Mio € erwirtschaftet hatte, peilt der Konzern im laufenden Geschäftsjahr 450 Mio € an. BP-Österreich verkauft 83 Tankstellen an Doppler

Neue Sandwichplatten für Brandschutztüren

BASF bietet ihre <a href=http://www.palusol.de>Palusol</a>-Brandschutzplatten jetzt auch als Sandwichsystem (SW) im Verbund mit hochdichten Faserplatten (HDF) an. <% image name="BASF_Palusol" %><p> <small> Für Türen: Brandschutz mit Palusol-Sandwichplatten. </small> Das neue Palusol SW ist in unterschiedlichen Zusammenstellungen erhältlich: Als einfache Kombination einer Palusol-Platte mit einer HDF bis hin zu mehrschichtigen Sandwich-Strukturen. So wird die Fertigung von Brandschutztüren erleichtert - eine der wichtigsten Anwendungen für das Material. Bei der Fertigung von Palusol SW werden die Vorteile des gut klebenden Epoxydharzes genutzt, mit dem die Hauptbestandteile des Standard-Palusols - wasserhaltiges Natriumsilikat und Glasfasern - überzogen werden. Bei Temperaturen über 100 °C schäumen die Platten unter Blähdruck auf, wobei ein feinporiger, druckfester, nicht-brennbarer und hitzedämmender Schaum entsteht. Dieser füllt Fugen und Spalten und verhindert so für eine bestimmte Zeit, dass sich Wärme, Feuer und Rauch ausbreiten. Da die äußeren Schichten aus HDF bestehen, können Türhersteller sie mit handelsüblichen Holzleimen problemlos verkleben. Neue Sandwichplatten für Brandschutztüren

CropEnergies baut Kapazitäten aus

Der deutsche Bioethanol-Hersteller <a href=http://www.cropenergy.de>CropEnergies</a> - eine Südzucker-Tochter - will 320 Mio € in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten investieren. <% image name="E85_Zapfhahn" %><p> Die Investitionen werden sowohl für den Ausbau der bereits bestehenden Anlagen in Deutschland und Frankreich, als auch für den Neubau einer Produktionsanlage in Belgien eingesetzt. Im deutschen Zeitz soll bis März 2007 die Aufstockung um 40.000 m³ fertig sein, in Frankreich wird die Produktionskapazität um zusätzliche 100.000 m³ erhöht. Eine Anlage in Belgien soll ab 2008/09 rund 300.000 m³ Bioethanol produzieren. In der ersten Jahreshälfte des laufenden Geschäftsjahres konnte der Bioethanol-Hersteller seinen Umsatz von 15,9 auf 65 Mio € steigern und übertraf damit bereits den gesamten Vorjahresumsatz. Insgesamt produzierte CropEnergies in der ersten Jahreshälfte 110.000 m3 Bioethanol. Bis zum Ende des Geschäftsjahres will das Unternehmen den Konzernumsatz auf über 125 Mio € steigern. Nachdem in den vergangenen sechs Monaten aufgrund bestehender Lieferverträge kaum auf die steigenden Ethanol-Preise reagiert werden konnte, soll dies im Zuge von neuen Lieferverträgen in der zweiten Jahreshälfte nachgeholt werden. CropEnergies baut Kapazitäten aus

REACH: EU–Parlament auf Konfrontation mit KMU

Die in zweiter Lesung im EU-Parlament getroffenen Beschlüsse des Umweltausschusses rücken die Praktikabilität des neuen Chemikalienrechts in weite Ferne, so der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (<a href=http://www.fcio.at>FCIO</a>). <% image name="Euopaflaggen" %><p> Die Mehrheit der Abgeordneten des Umweltausschusses hat sich am 10. Oktober in ihrer Abstimmung zu REACH gegen den Beschluss der Mitgliedsstaaten ausgesprochen. Der FCIO lehnt die vorgeschlagenen Änderungen – gerade im Bereich der Registrierung und der Zulassung – vehement ab und spricht von "unüberwindbaren Belastungen der klein- und mittelständisch strukturierten Chemieindustrie in Österreich". Einzig die Verbesserung der Kommunikation des Risikos von Stoffen gegenüber dem Verbraucher würden durchaus Sinn machen. „Es war zwar zu erwarten, dass der Umweltausschuss aus verhandlungstaktischen Gründen die Zulassungsbestimmungen gegenüber dem gemeinsamen Standpunkt weiter verschärft“, so FCIO-Chef Wolfgang Eickhoff. Den Ersatz von bestimmten Stoffen um jeden Preis, statt als Ziel ihre sichere Verwendung anzustreben, blende aber wichtige Ergebnisse der intensiven REACH-Diskussion in den EU-Mitgliedstaaten aus, die zum Gemeinsamen Standpunkt des Ministerrates geführt haben. „Absolut nicht nachvollziehbar aber sind die Beschlüsse, die zu einer Verschärfung der Registrierung führen“, so Eickhoff weiter. „Denn selbst den breiten Konsens der EU-Parlamentarier aus der ersten Lesung über ein Registrierverfahren, das die Datenanforderungen stärker am Risiko ausrichtet, hat der Umweltausschuss nun abgelehnt.“ Mit diesem Votum stellt man sich klar gegen eine praktikable und zukunftsorientierte Chemikalienpolitik. „Einerseits sind nun alle EU-Parlamentarier in der entscheidenden Abstimmung im Plenum gefordert, diese Beschlüsse wieder zu korrigieren. Andererseits liegt es aber auch an den Mitgliedsstaaten, sich nicht durch die Beschlüsse des Umweltausschusses erpressen zu lassen“, so Eickhoff. REACH: EU–Parlament auf Konfrontation mit KMU

Mit als Transferrin getarnten Wirkstoffen gegen Krebs

Einem Forscherteam des <a href=http://www.univie.ac.at/iac>Instituts für Anorganische Chemie</a> der Uni Wien unter der Leitung von Bernhard Keppler ist es gelungen, durch das Eisentransportprotein Transferrin getarnte Wirkstoffe in Krebszellen einzuschleusen. Mit als Transferrin getarnten Wirkstoffen gegen Krebs <% image name="Zielscheibe" %><p> Damit soll es möglich werden, statt Eisen, das Krebstumore zum Wachsen benötigen, antitumorale wirkende Substanzen in die Zelle einzuflößen, worauf die Krebszellen absterben. Diese Art der Krebstherapie wurde bereits erfolgreich getestet: Bei 8 Patienten mit einer fortgeschrittenen Tumorerkrankung konnte durch den Einsatz von Transferrin zumindest eine Stabilisierung erreicht werden. Keppler entwickelte über die letzten 20 Jahre rund 100 verschiedene synthetische Verbindungen jährlich und überprüfte diese auf ihre Wirksamkeit. Derzeit befinden sich zwei seiner Entwicklungen in Phase I, die gemeinsam mit der Wiener <a href=http://www.faustus.at>Faustus AG</a> durchgeführt werden. Die dabei nur gering auftretenden Nebenwirkungen seien nur durch den "zielorientierten Einsatz der Wirkstoffe an der kranken Zelle möglich" - gesundes Gewebe bleibt dagegen unversehrt. Durch den entwickelten Wirkstoff soll es auch ermöglicht werden, dass Tumorzellen, die während des Krankheitsverlaufs bereits resistent geworden sind, einer erneuten Sensibilität zuzuführen. <small> Betrieben wird das Krebsforschungsprojekt mit dem Institut für Krebsforschung und der klinischen Abteilung für Onkologie der Medizinischen Uni Wien. Finanziell unterstützt wird es von der FFG mit 3 Mio €. </small>