Archive - Sep 19, 2006

Kortikosteron lässt Mäuse Traumata vergessen

Forscher der Universität Texas in Austin hat entdeckt, dass das körpereigene Stresshormon Kortikosteron zur Linderung des posttraumatischen Stresssyndroms eingesetzt werden kann. Kortikosteron lässt Mäuse Traumata vergessen <% image name="Maus" %><p> In einer Studie an Mäusen konnte gezeigt werden, dass die Erinnerung an einen elektrischen Schock die Tiere weniger aufregte, nachdem sie Kortikosteron gespritzt bekamen. Die Wissenschaftler glauben, dass das Hormon neue Erinnerungen hervorbringt, welche die Angst erregenden Erinnerungen in den Hintergrund drängen. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, wurden die Mäuse in einen Plastikbehälter gestellt und ihr Bein einem schmerzhaften elektrischen Schock ausgesetzt. 2 Tage später kehrten die Mäuse zum Unglücksort zurück. Es stellte sich heraus, dass ihre Angst - gemessen an der Zeit, die sie an der Stelle 'erstarrt' waren - trotz des Zeitabstandes unverändert hoch blieb. Empfingen die Mäuse in diesem Moment jedoch eine Kortikosteron-Injektion, dann ließ die Angst erheblich nach. Wurden die Tiere einen Tag später wieder in den Behälter gestellt, war ihr Angstniveau noch immer viel niedriger. Die Forscher entdeckten, dass das Hormon erst nach Rückkehr zum Ort des Traumas verabreicht werden sollte, um effektiv zu sein. Wurde es vorher oder ohne, dass die Mäuse zur Unglücksstätte zurückkehrten verabreicht, wies das Hormon keinen einzigen Effekt auf. Wurde bei den Mäusen 4 Tage lang regelmäßig Kortikosteron eingespritzt, dann spielte die zeitliche Planung jedoch eine weniger wichtige Rolle. Sowohl wenn das Hormon vor als auch nach der zweiten Aussetzung am Behälter verabreicht wurde, ließ das Angstniveau erheblich nach. Das Team experimentiert jetzt mit Kriegsveteranen, die an einem posttraumatischen Stresssyndrom leiden, um aufzuklären, ob Hormoninjektionen auch sie von ihrer Qual befreien können.

Wie Bakterien im Meeresboden Propan produzieren

Während einer Expedition vor der Küste Südamerikas hat ein Meeresforscher-Team entdeckt, dass Ethan- und Propanvorkommen tief unter dem Meeresboden weit verbreitet sind und dass Mikroorganismen bei der Entstehung dieser energiereichen Gas eine Schlüsselrolle spielen. Die Befunde des Teams unter der Leitung von Kai-Uwe Hinrichs weisen auf bisher ungeahnte Stoffkreisläufe und Stoffwechselprozesse in der tiefen Biosphäre hin. An Bord des Expeditionsschiffs "JOIDES Resolution" untersuchte der Bremer Geochemiker Ablagerungen, die südlich der Galapagos-Inseln und vor der Küste Perus bis zu 400 m tief im Meeresboden erbohrt worden waren. Manches Probenmaterial wurde dabei erst deutlich später als geplant gemessen wurde. Zum Glück: Denn in vielen dieser Proben bemerkten die Forscher ungewöhnlich hohe Konzentrationen an Ethan und Propan." Bald wurde klar, dass die Gase während der Wartezeit aus den Sedimenten entwichen sein mussten. Die Wissenschaftler begannen sich zu fragen, welche Prozesse tief im Meeresboden für die erhöhten Gaskonzentrationen verantwortlich sind. Normalerweise entstehen Ethan und Propan, wenn sich dort Erdöl und Erdgase bilden - unter erhöhten Temperaturen und Drücken und ohne dass Mikroorganismen direkt beteiligt sind. Druck und Temperatur waren bei der Entstehung der energiereichen Gase hier jedoch nicht die Ausschlag gebenden Faktoren - Mikroorganismen spielen hier die Schlüsselrolle. "Meeresablagerungen enthalten organisches Material - die Überreste der im Ozean lebenden Pflanzen und Tiere", erklärt Hinrichs. Dieses Material stellt eine wichtige Lebensgrundlage für das mikrobielle Leben in der tiefen Biosphäre dar. Bei den dort ablaufenden Recyclingprozessen entsteht auch Acetat. Bakterien wandeln dieses Salz der Essigsäure um: "Sie nutzen den im Sediment vorhandenen Wasserstoff, um Ethan zu produzieren sowie Wasserstoff und anorganischen Kohlenstoff, um Acetat in Propan umzuwandeln." Für die Richtigkeit dieser Annahme führt das Forscherteam mehrere Indizien ins Feld: "Ethan- und Propan führende Erdöl- oder Erdgaslagerstätten sind weit entfernt, kommen als Quelle also nicht in Betracht", sagt Hinrichs. "Zudem unterscheidet sich die Zusammensetzung der stabilen Kohlenstoffisotope unserer Gasproben deutlich von den Isotopenwerten, die wir bei Ethan und Propan in Öl- und Gasvorkommen finden." Bei den Recyclingprozessen in der Tiefe fällt ausreichend Energie für das Wachstum bakterieller Lebensgemeinschaften ab. Wie Bakterien im Meeresboden Propan produzieren

Pille für den Mann wird getrennt entwickelt

<a href=http://www.schering.de>Schering</a> und <a href=http://www.organon.com>Organon</a> werden ihre F&E auf dem Gebiet der männlichen Fertilitätskontrolle unabhängig weiter verfolgen - die bisherige Forschungszusammenarbeit wird mit dem Abschluss der Phase II-Studie enden. <% image name="Schwangerschaftstest" %><p> Beide Unternehmen beschrieben ihre Zusammenarbeit als konstruktiv. Sie stimmten jedoch darin überein, dass die in der Studie verwendete Darreichungsform, die ein jährlich einzusetzendes Implantat mit dreimonatigen Injektionen kombinierte, keine breite Akzeptanz finden würde. Die Unternehmen werden ihre Forschung auf dem Gebiet der männlichen Kontrazeption engagiert fortsetzen und das in der Zusammenarbeit gewonnene Wissen nutzen, um eine verbesserte Darreichungsform zu entwickeln. David Nicholson, Executive Vice President Global R&D bei Organon, betont: „Die Phase II-Studie hat bestätigt, dass die Kombination von Gestagen mit Testosteron als Verhütungsmittel für den Mann verwendet werden kann. Im nächsten Schritt werden wir eine einfache und akzeptable Darreichungsform dafür entwickeln.“ Die Zusammenarbeit zwischen Schering und Organon wurde im November 2002 aufgenommen. In der Phase II-Studie, die im Januar 2004 begann, wurde die Zuverlässigkeit und Akzeptanz einer Kombination aus zwei Hormonen, die für die Unterdrückung der Spermienproduktion bekannt waren, untersucht. <small> Die Studienmedikation und die Darreichungsform basierten auf Ergebnissen aus früheren Studien. In diesen konnte die Spermienproduktion durch das von Organon entwickelte Gestagen Etonogestrel, das als Implantat unter der Haut eingesetzt wird, auf ein verhütungstaugliches Niveau gesenkt werden. Der dadurch verminderten körpereigenen Testosteronproduktion wurde durch die Injektion des von Schering entwickelten lang wirkenden Testosteronundekanoats begegnet. </small> Pille für den Mann wird getrennt entwickelt

Luminex und Exiqon entwickeln miRNA-Assays

<a href=http://www.luminexcorp.com>Luminex</a> und <a href=http://www.exiqon.com>Exiqon</a> werden künftig gemeinsam microRNA-Produkte entwickeln und vermarkten. Dabei wird die xMAP-Technologie von Luminex und die Locked Nucleic Acid (LNA)-Technologie von Exiqon gemeinsam verwendet. Luminex und Exiqon entwickeln miRNA-Assays <% image name="Luminex_Logo" %><p> Durch die Verbindung der Kerntechnologien beider Unternehmen wird eine Linie von microRNA-Produkten geschaffen, die umfassend, hochspezifisch und einfach in der Anwendung sind. Exiqon-Chef Lars Kongsbak ist überzeugt: "Die Verbindung aus der xMAP-Plattform, die eine hohe Multiplexing-Kapazität aufweist, und der hohen Sensitivität und Spezifität unserer LNA-Technologie wird zu einem einzigartigen Produkt führen. Luminex xMAP-Instrumente verfügen über einen wesentlichen Anteil im Bereich der Nachweisplattformen in der Biotech-Branche - sowohl in der Forschung als auch in der Klinik. Diese Zusammenarbeit wird dafür sorgen, dass unsere hochspezifische microRNA-Nachweis-Chemie in diesem Marktsegment auf breiter Basis zur Verfügung steht." <small> <b>microRNAs</b> (miRNAs) stellen eine Klasse von regulatorischen RNA-Molekülen mit weitreichenden Wirkungen auf die Genregulation dar. Sie wurden vor kurzem als eine neue Klasse von Molekülen identifiziert, wobei erste Studien darauf hindeuten, dass miRNAs möglicherweise bis zu einem Drittel aller Gene im Genom regulieren. Somit tragen sie in einem bisher verborgenen Ausmaß zur Genregulation bei. Es konnte bereits gezeigt werden, dass miRNAs bei mehreren Krebsarten und bei mit der Zelldifferenzierung verbundenen Prozessen wichtige Rollen spielen. In der Zelle finden sich miRNAs in Form von einzelsträngigen RNA-Molekülen, die typischerweise 20-25 Nukleotide in ihrer aktiven Form lang sind. <b>Locked-Nukleinsäuren</b> (LNAs) sind eine Klasse von Nukleotidanaloga, die sehr stark an RNA- und DNA-Ziele bindet. Durch die Einbeziehung von LNAs in Nachweisinstrumente ist es möglich, sehr spezifische Nachweisassays mit hoher Affinität für kleine RNA-Ziele wie miRNAs zu konstruieren, was bei Verwendung der üblichen DNA-basierten Nachweisinstrumente nicht möglich gewesen wäre. </small>

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