Archive - Sep 20, 2006

Amitiza bewährt sich bei Verstopfung

Neue Daten zeigen, dass <a href=http://www.amitiza.com>Amitiza</a> (Lubiproston) von <a href=http://www.sucampo.com>Sucampo</a> - ein selektiver Chloridkanal-Aktivator - wirksam die Symptome der chronischen, idiopathischen Obstipation bei älteren Menschen bessert und gut vertragen wird. Amitiza bewährt sich bei Verstopfung <% image name="Klopapier" %><p> <small> Bei der Verstopfung handelt es sich um eine weit verbreitete und lästige Störung des Magen-Darm-Traktes, die in der älteren Bevölkerung ab 65 Jahre besonders häufig vorkommt. Alleine in Amerika leiden rund 30 Mio Menschen daran. </small> Amitiza bietet einen neuen therapeutischen Ansatz für diese nicht ausreichend versorgte Bevölkerungsgruppe. Der Wirkstoff - er wurde von der FDA im Jänner zugelassen und wird in den USA von Sucampo und Takeda vermarktet - nutzt einen neuartigen Wirkmechanismus, der auf der Steigerung der Flüssigkeitssekretion im Dünndarm durch Aktivierung der ClC-2-Chloridkanäle beruht, und steigert so die Stuhlpassage. Amitiza ist das einzige verschreibungspflichtige Medikament für chronische, idiopathische Obstipation, das für den Gebrauch bei älteren Menschen zugelassen ist und länger als 2 Wochen verabreicht werden darf. Zur Beurteilung der Symptomerleichterung und des Sicherheitsprofils von Amitiza in der Population der älteren Erwachsenen wurden die Daten von 3 gut kontrollierten Kurzzeitstudien (3-4 Wochen)zusammengefasst. Insgesamt wurden 57 Patienten in die Auswertung einbezogen, 26 davon erhielten Amitiza 24 mg 2 x. Die Ergebnisse zeigen, dass die &Oslash; Veränderungen hinsichtlich der spontanen Stuhlgänge gegenüber dem Ausgangswert in der mit Amitiza behandelten Gruppe signifikant größer waren als in der Placebogruppe während der Wochen 1, 3 und 4.

Borealis intensiviert Partnerschaft mit Leoben

<a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> entwickelt gemeinsam mit der <a href=http://www.unileoben.ac.at>Montanuni Leoben</a> und dem Polymer Competence Centre Leoben (<a href=http://www.pccl.at>PCCL</a>) neue Testmethoden und Software-Systeme für Kunststoffrohre. Davon sollen die Autoindustrie, der Infrastruktur-Sektor sowie Verpackungshersteller profitieren. Borealis intensiviert Partnerschaft mit Leoben <% image name="Borealis_Pipes" %><p> Bereits im Juni startete ein auf 4 Jahre ausgelegtes Programm zur Material-Charakterisierung und Software-Entwicklung, um das mechanische Verhalten verschiedener Polypropylen-Compounds bei Automobil-Anwendungen zu untersuchen - also die Simulation der thermischen Ausdehnung und mechanischen Material-Antwort, wenn einzelne PP-Compound ausgetauscht werden. Mit den so gewonnenen Material-Daten erhofft sich Borealis, die Material-Entwicklung zu beschleunigen und Kunden tiefere Einsichten bieten zu können über die Kunststoffteile, die sie verwenden. Im Juli wurde zudem ein Projekt zur Qualifikations-Bestimmung von Polyethylen-Rohren gestartet. Es soll 3 Jahre Lang den Lebenszyklus von Kunststoffrohren simulieren - mit jeweils einige Monate dauernden Test-Prozeduren sollen Voraussagen über die gesamte Lebensdauer der Rohre von 50 bis 100 Jahren möglich werden. Die Material-Charakterisierung und die aus der Forschung resultierende Software soll dazu verwendet werden, um eine Methode zu entwickeln, welche die Material-Entwicklung verbessern und beschleunigen soll.

BASF setzt auf Geobioreaktoren

BASF Venture Capital America hat 3 Mio $ in die in Colorado beheimatete <a href=http://www.lucatechnologies.com>LUCA Technologies</a> investiert. LUCA nutzt Mikroorganismen, um die Produktion von natürlichem Methangas aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl zu reaktivieren oder zu verstärken. BASF setzt auf Geobioreaktoren <% image name="Methan" %><p> Die 2001 gegründete LUCA Technologies untersucht und klassifiziert mit 30 Mitarbeitern Mikroorganismen, die ohne Sauerstoff leben. In unterirdischen Lagerstätten wandeln diese Organismen Öl, Ölschiefer und Kohle in natürliches Gas um. Diese „Geobioreaktoren“ sollen zu kommerziell nutzbaren Bioreaktoren, in denen große Mengen Methangas produziert werden, ausgebaut werden. LUCA wird die Einnahmen aus der Finanzierungsrunde verwenden, um die F&E-Aktivitäten im Labor fortzusetzen und um Anwendungstests der Technologie in Kohlevorkommen selber oder mit Energiefirmen zu fördern.

BioDiesel Vienna eröffnet Anlagen in der Lobau

Die BioDiesel Vienna GmbH (<a href=http://www.biodiesel-vienna.com>BDV</a>), ein Unternehmen der österreichischen Münzer Holding GmbH, hat den Testbetrieb beendet und eine der modernsten und größten Biodiesel-Anlagen Europas in Betrieb genommen. <% image name="Biodiesel_Vienna" %><p> <small> Im Wiener Ölhafen Lobau werden ab sofort 95.000 t Biodiesel im Jahr erzeugt, eine weitere Kapazitätserhöhung auf 400.000 t/Jahr ist bis 2008 geplant. </small> Das 30 Mio € schwere Investment wurde in nur einem Jahr errichtet – Wien ist damit die erste europäische Hauptstadt, in der Biodiesel großtechnisch hergestellt wird. Die Anlage hat jetzt die volle Nutzungskapazität für die Jahresproduktion von 95.000 t erreicht und deckt mit ihren 30 Mitarbeitern damit mehr als ein Drittel des österreichischen Biodiesel-Bedarfs. <% image name="BDV_Kumpan" %><p> <small> "Die Nachfrage nach Biodiesel steigt ständig. Experten erwarten eine jährliche Wachstumsrate von mehr als 25 %", so Thomas Regitschnig-Kumpan, Geschäftsführer der BDV. </small> Österreich benötigt aufgrund des stufenweise steigenden Beimischbedarfs bis 2010 etwa 415.000 t Biodiesel pro Jahr beimischen. Die Wiener Anlage in der Lobau wird daher bis Ende 2008 auf rund 400.000 t Jahreskapazität ausgebaut. "Damit werden wir den bis dahin erwarteten österreichischen Gesamtbedarf abdecken und die nachhaltige Versorgung Österreichs mit Biodiesel sichern", so Regitschnig-Kumpan. Geplant und gebaut wurde die Biodiesel-Anlage von der BDV, Technologielieferant ist die BioDiesel International (BDI). Die Rohstoffe für die Biodieselanlage werden per Schiff oder Bahn angeliefert, das fertige Produkt wird unmittelbar ins Leitungsnetz des benachbarten OMV-Tanklagers eingespeist. 50 zusätzliche Schiffe werden dadurch den Wiener Hafen nutzen. <% image name="Biodiesel_Vienna1" %><p> Für die Erzeugung des Biotreibstoffs werden ausschließlich pflanzliche Frischöle wie Rapsöl aus dem europäischen Raum verwendet. Mittelfristig soll auch österreichischer Rohstoff zum Einsatz kommen, erfolgreiche Gespräche mit der österreichischen Landwirtschaft gibt es bereits. "Wesentlich für uns ist es, möglichst unabhängig vom internationalen Rohstoffmarkt produzieren zu können. Daher planen wir die Realisierung von zwei Ölmühlen im benachbarten Ausland, um unseren steigenden Rohstoffbedarf aus eigenen Ressourcen decken zu können. Natürlich prüfen wir auch die Realisierung derartiger Projekte in Österreich", so Regitschnig-Kumpan. BioDiesel Vienna eröffnet Anlagen in der Lobau

Merck KGaA übernimmt Mehrheit an Serono

Nach dem gescheiterten Mitfeilschen um Schering ist <a href=http://www.merck.de>Merck KGaA</a> nun anderwärtig fündig geworden und wird für 10,6 Mrd € von der Familie Bertarelli 64,5 % der <a href=http://www.serono.com>Serono</a>-Aktien bzw. 75,5 % der Stimmrechte an dem Biotech übernehmen. <% image name="Serono_Logo" %><p> „Diese Akquisition entwickelt das ethische Pharmageschäft von Merck deutlich weiter und bringt es in eine führende Position im Biotech-Markt“, kommentiert der Chef der Merck KGaA, Michael Römer. „Beiden Unternehmen bietet sich eine einmalige Möglichkeit, einen Wettbewerbsvorteil durch ein gemeinsames F&E-Budget von 1 Mrd € und ein stärkeres Produkt-Portfolio zu erlangen. Merck KGaA und Serono ergänzen sich mit 28 Substanzen in der Entwicklung. Zusammen wollen wir ein weltweit führendes Biopharma-Unternehmen mit globaler Marktpräsenz, hoch entwickelter Biotech-Produktion und starkem Wachstum schaffen.” Großes Potenzial sieht er speziell in den Bereichen Neurologie und Onkologie. Mit Serono erreicht Merck ein marktführendes Multiple-Sklerose-Franchise, das das Portfolio verbreitert, eine globale Marktpräsenz mit Zugang zu den USA sowie eine weltweit führende Biotech-Produktion. Die Sparte Ethicals wird mit Serono in Genf zu „Merck-Serono Biopharmaceuticals“ zusammengeführt, dessen US-Zentrale wird in Boston sein. Die fusionierte Company kommt auf 35.000 Mitarbeiter und einen Pro-forma-Umsatz von 7,7 Mrd € bzw. 3,6 Mrd € im Geschäft mit Biopharmazeutika. Mercks Geschäftsmodell, in beiden Märkten – Pharma und Chemie – aktiv zu sein, wird durch den Zusammenschluss gestärkt. Die Akquisition wird zunächst durch bestehende Barmittel von Merck finanziert sowie durch eine Zwischenfinanzierung. Die Bar-Transaktion wird durch eine Kombination von einem syndizierten Darlehen, einer Anleihe und einer Kapitalerhöhung in Höhe von 2 bis 2,5 Mrd € refinanziert, an der sich die Merck-Familie mit bis zu 1 Mrd € beteiligen wird. Es wird erwartet, dass die Transaktion Anfang 2007 abgeschlossen wird. Merck KGaA übernimmt Mehrheit an Serono

Accenture und SAP basteln an Collaborative Healthcare

Die IT-Investitionen sollen im Gesundheitswesen heuer weltweit um 4,6 % steigen. <a href=http://www.sap.de>SAP</a> und <a href=http://www.accenture.de>Accenture</a> werden daher gemeinsam eine Lösung für Gesundheitsnetzwerke entwickeln. <% image name="eCard" %><p> <small> Praxis- oder Klinikverbünde sollen künftig effizienter auf Patienteninformationen zugreifen, diese einfacher in bestehende Anwendungen integrieren und Patientendaten leichter austauschen können. </small> Die Vision: Eine durchgängige Infrastruktur für den Zugriff auf Patienteninformationen und Verwaltungsdaten. Eine Lösung, mit der Gesundheitseinrichtungen signifikante Verbesserungen in der Pflegequalität und der Kostenkontrolle erzielen sollen. Und zwar durch den Einsatz elektronischer Patientenakte, die von allen Partnern eines Gesundheitsnetzwerkes genutzt werden können. Die gemeinsame Lösung setzt das Konzept einer serviceorientierten Architektur für Geschäftsanwendungen (Enterprise SOA) um. Damit können durchgängige, automatisierte Arbeitsabläufe und Prozesse zwischen den beteiligten Partnern - Arztpraxen, Krankenhäuser, Versicherungen, Krankenkassen, Arzneimittelhersteller oder Apotheken - geschaffen werden. „Wir beobachten vor allem staatliche Initiativen, die auf eine Verbesserung des Patientenmanagements fokussieren. Dabei steht die enge Zusammenarbeit zwischen Anbietern, Versicherungsnehmern, Assekuranzen und Arzneimittelherstellern im Mittelpunkt“, erläutert Tom Shirk, President, SAP Global Public Services. Die Lösung wird voraussichtlich Mitte 2007 verfügbar sein. Entwickelt wird sie im Accenture Innovation Center for SAP NetWeaver, das sich in der SAP-Zentrale in Walldorf befindet. Accenture und SAP basteln an Collaborative Healthcare

Den Linzer Chemiepark ergründen

Der <a href=http://www.chemiepark.at>Chemiepark Linz</a> lädt am 30. September zum Tag der offenen Tür. Ein umfangreiches Programm wurde von den ansässigen Firmen für die Besucher vorbereitet. <% image name="Chemiepark_Linz" %><p> <small> „Wir zeigen damit, dass der Linzer Chemiepark viele dynamische Betriebe beherbergt, die für Innovation, Fortschritt und Entwicklung stehen“, so AMI-Sprecher Gerald Kneidinger. </small> Die größten Unternehmen am Chemiepark Linz präsentieren sich im Zuge der Woche der Chemie der Öffentlichkeit und bieten allen Besuchern ein interessantes Rahmenprogramm. Von 9 bis 17 Uhr stellen sich die größten Unternehmen des Chemieparks wie <a href=http://www.agrolinz.at>AMI</a>, <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a>, <a href=http://www.chemserv.at>Chemserv</a>, <a href=http://www.dsm.at>DSM</a>, <a href=http://www.nycomed.at>Nycomed</a>, die Betriebsfeuerwehr und das Arbeitsmedizinische Zentrum WORKLAB der breiten Öffentlichkeit vor. Das Wunder der Chemie wird den Besuchern durch Führungen und Vorträge, Videos und Gesundheitstests näher gebracht. Eine geführte Bustour gibt stündlich einen Überblick über den gesamten Chemiepark der auf einer Fläche von rund 100 ha 40 Unternehmen mit über 4.000 Mitarbeitern beherbergt. Der Linzer Chemiepark ist einer der größten seiner Art und weist eindrucksvolle Dimensionen auf: 22 km Straßennetz, 36 km Schienennetz, 35 Verwaltungs- und 115 Produktionsbauten, 60 km Kanalisation und rund 1.600 Parkplätze sind am gesamten Gelände verteilt. Rund 40 Unternehmen mit mehr als 4.000 Mitarbeitern sind hier beschäftigt. Den Linzer Chemiepark ergründen

Österreich zieht Gen-Reis aus dem Verkehr

Nach den mehrfach in Europa aufgetauchten Gen-Reissorten hat auch Österreich Proben gezogen. Bisher waren mehr als 70 Proben an die AGES übermittelt worden. Die aufwendigen Untersuchungen haben bis jetzt 25 Ergebnisse gebracht, bei 3 wurden solche festgestellt. Österreich zieht Gen-Reis aus dem Verkehr <% image name="Reis" %><p> Die AGES hat auf drei nicht zugelassene Gen-Events (LL601, BT63 und LL62) untersucht. Bei den 3 positiven Tests handelt es sich um 2 Langkornreis-Produkte aus den USA, die Spuren von nicht zugelassenen LL601 Reis enthalten, sowie um Reisnudeln aus China, die mit BT63 verunreinigt sind. "Da nicht eindeutig geklärt ist, inwieweit gentechnisch veränderte Lebensmittel gesundheitsschädigend wirken, habe ich die Marktaufsicht angewiesen, sofort alle betroffenen Produkte aus dem Verkehr zu ziehen", erklärte Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. Die Reisnudeln wurden in einem Fachgeschäft für asiatische Spezialitäten am Wiener Naschmarkt gefunden und an das Gesundheitsministerium übergeben. Der Langkornreis stammt aus der amtlichen Probenziehung einer großen Supermarktkette. Die Umsetzung der Rückrufaktion wird durch die Lebensmittelbehörde im Rahmen der laufenden Schwerpunktaktion durch weitere Probenziehungen überwacht. Die Wiener Lebensmittelaufsicht wurde angewiesen, die positiv getesteten Reisnudeln aus dem Verkehr zu ziehen.

Früherkennung von Gärstörungen beim Wein

Wissenschaftler der Forschungsanstalt <a href=http://www.campus-geisenheim.de>Geisenheim</a> haben ein mikroskopisches Färbeverfahren auf Basis der Fluoreszenztechnik entwickelt, mit dessen Hilfe der Gärverlauf überwacht und das Absterben der Hefe mit der dadurch einsetzenden Hemmung der alkoholischen Gärung sofort und sicher ermittelt werden kann. Früherkennung von Gärstörungen beim Wein <% image name="Hefezellen_Gaerstoerung" %><p> <small> Auf den Fluoreszenz-Aufnahmen (rechte Seite) sind im Gegensatz zu normalen mikroskopischen Aufnahmen die lebenden geschädigten Hefezellen (grün) und die toten Zellen (rot) deutlich erkennbar. </small> Gärstörungen bei der Herstellung von Wein und Sekt verursachen jährlich hohe Verluste. Durch Essigsäure, Hitzeschock und andere Ursachen stirbt die Hefe ab und der Zucker im Most kann nicht vollständig vergoren werden. Qualitätsverluste bei Geruch und Geschmack der Endprodukte sind dann unvermeidbar. Üblicherweise messen Weinerzeuger regelmäßig das Mostgewicht um festzustellen, wie schnell der Zucker durch die Hefe abgebaut wird. Der Vitalzustand der Hefe lässt sich aber nur unter dem Mikroskop eindeutig ermitteln. Verlangsamt sich der Gärverlauf, hat der unaufhaltsame massenhafte Zelltod der Hefe oft schon eingesetzt. Die neue Methode ermöglicht eine Kontrolle der Weinproduktion auf geschädigte Hefezellen noch vor dem Auftauchen einer Gärstörung. Mit Hilfe spezieller Farbstoffe lassen sich Vitalität und Aktivität der gärenden Mikroorganismen mühelos erkennen. Es findet nicht nur eine Unterscheidung zwischen lebenden und toten Zellen statt, sondern auch bereits geschädigte Zellen werden erkannt, die erst 4 bis 6 Tage später absterben. Der Weinerzeuger kann so die Gefahr einer Gärstörung ermitteln, bei Bedarf rechtzeitig die geschädigte Hefe abtrennen und frische Hefe zusetzen.

Frühwarnsystem für die Fruchtsaftproduktion

Werden Milchsäurebakterien in den Keltereien zu spät erkannt, lösen sie Gärungsprozesse aus und machen so mitunter ganze Tankfüllungen an Fruchtsäften unbrauchbar. Deshalb wird im EU-Forschungsprojekt <a href=http://www.qualijuice.com>Quali-Juice</a> untersucht, wie künftig Milchsäurebakterien mit Hilfe von Biosensoren rechtzeitig erkannt werden können. Frühwarnsystem für die Fruchtsaftproduktion <% image name="Fruchtprobe" %><p> <small> Probenahme an einem Lagerkessel. © UFZ </small> Forscher des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (<a href=http://www.ufz.de>UFZ</a>) testen im Verlauf des 3-jährigen Projektes solche Biosensoren und arbeiten daran mit, ein Überwachungssystem für Fruchtsafthersteller zu entwickeln. Milchsäure - Laktat - spielt sowohl bei Fruchsäften als auch im Blut eine wichtige Rolle. Im Blut entsteht Laktat bei Sauerstoffmangel und macht sich als Muskelkater bemerkbar. Der Laktatwert ist auch ein Frühindikator bei Schockzuständen oder Sepsis und wird deshalb bei Intensivpatienten mit Biosensoren überwacht. Bei Leistungssportlern gibt der Laktat-Stufentest Auskunft über den Fitnesszustand. <% image name="Milchsaeure" %><p> Auch bei der Fruchtsaftproduktion kann Milchsäure entstehen. Laktat (2-Hydroxypropionsäure/C<small>3</small>H<small>6</small>O<small>3</small>) gibt es in L- und D-Form. Im Fruchtsaft wird vor allem die L-Form gebildet. Dort ist sie zwar ungefährlich, aber niemand würde einen Apfel- oder Orangensaft trinken wollen, der nach Sauerkraut schmeckt. Steigt daher der Milchsäureanteil im Saft, ist schnelles Sterilisieren angesagt - nur das verbraucht Energie und zerstört Vitamine. <% image name="Fruchtbehaelter" %><p> Bisher gab es keine Vorwarnung. Deshalb arbeiten nun Wissenschaftler und Fruchtsaftindustrie daran, Messsysteme mit Biosensoren zu entwickeln, die genau wie beim Blut auch im Fruchtsaft den Laktatwert überwachen. Die Biosensoren bestehen aus einer Elektrode und einem Laktat-umsetzenden Enzym (Laktatoxidase), das aus Laktat und Sauerstoff dann Wasserstoffperoxid und Pyruvat bildet. Das Wasserstoffperoxid wird an der Elektrode elektrochemisch gemessen. Je mehr Laktat vorhanden ist, umso mehr Wasserstoffperoxid entsteht und umso größer ist der Messwert. Die Biosensoren sind nicht viel größer als die ähnlich funktionierenden Teststreifen für die Blut-Glucose-Messung der Diabetiker. Sie können entweder in Durchfluss-Messsystemen eingebaut werden, die in Anlagen zur Herstellung und Lagerung des Saftes eingesetzt werden oder in Handmessgeräte, die zur Kontrolle kleiner Probemengen verwendet werden. <small> Am Forschungsprojekt Quali-Juice sind mehrere Fruchtsaftproduzenten, Hersteller von Messgeräten und Universitäten beteiligt. Unterstützung kommt auch von den Verbänden der Safthersteller in Österreich, Slowenien, Polen, Rumänien und Spanien. Die EU fördert mit insgesamt 1 Mio €. Weitere 600.000 € stellen die beteiligten Industrieverbände und Unternehmen zur Verfügung. 2009 wollen die Verbände ihren Mitgliedsfirmen dann Messgeräte empfehlen, damit kein Saft mehr weggeschüttet werden muss, weil Milchsäurebakterien ihn in eine übel riechende Brühe verwandelt haben. <small>

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