Archive - Okt 22, 2015

Greenpeace liefert „Nullmeldung“

Erbost reagiert Christian Stockmar, der Obmann der Industriegruppe Pflanzenschutz (IGP), auf eine Aussendung von Greenpeace. Darin hatte es geheißen, bei einer Untersuchung von Äpfeln auf Pestizidrückstände in elf europäischen Ländern inklusive Österreichs seien in 83 Prozent von 126 Proben „Rückstände nachgewiesen“ worden. Etwa zwei Drittel der Proben „waren sogar mit zwei oder mehr Substanzen belastet. Österreich lag mit durchschnittlich 2,8 Rückständen pro konventionellem Apfel im Mittelfeld.“ Keine Rückstände habe dagegen „Bio-Obst“ aufgewiesen. Wie Greenpeace selbst einräumte, lagen die Werte sämtlicher Rückstände „unter den zulässigen Höchstmengen. Doch die Grenzwerte gelten nur für die einzelne Substanz. Über die Wechselwirkung von mehreren Wirkstoffen ist wenig bekannt.“

 

Für IPG-Obmann Stockmar zeigt der sogenannte „Greenpeace-Apfeltest“ jedoch lediglich eines: „Die Argumentationsarmut bei Greenpeace wird zunehmend mit beliebigen und unwissenschaftlichen Schlussfolgerungen kaschiert.“ Da die festgestellten Rückstände unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen, habe Greenpeace „leider eine Nullmeldung“ geliefert. Stockmar erläuterte, die Entwicklung eines Pflanzenschutz-Wirkstoffes dauere rund zehn Jahre. Für die Zulassung müsse ein Unternehmen den Behörden Daten und Fakten im Ausmaß „mehrerer hunderttausend Seiten“ vorlegen. Dem gegenüber komme der „Apfeltest“ auf gerade einmal 30 Seiten. Insgesamt handle es sich um nichts weiter als um „Panikmache und einen unangebrachten Versuch der Skandalisierung.“

 

Und Stockmar fügte hinzu: Die Zulassungen für Pflanzenschutzmittel seien schon jetzt äußerst streng. Bei weiteren Verschärfungen ließen sich ein „Innovationsstopp und in der Folge gefährliche Indikationslücken in der Phytomedizin“ nicht ausschließen. Gegen „zahlreiche Schädlinge und Krankheiten“ stünden bereits derzeit keine Mittel zur Verfügung.