Archive - Okt 23, 2015

Das innere Cannabis und die Bauchspeicheldrüse

Forscher der <a href=http://www.meduniwien.ac.at target=“_blank“>Medizinischen Universität Wien</a> haben festgestellt, dass der Gehalt an Endocannabinoiden im Blut schwangerer Frauen Einfluss auf die Entwicklung der Bauchspeicheldrüse der ungeborenen Kinder nimmt.

 

Unser Körper produziert Substanzen, die den Inhaltsstoffen (sogenannte Endocannabinoide) von Cannabis ähnlich und an zahlreichen physiologischen Prozessen beteiligt sind. Unter anderem regulieren sie Fruchtbarkeit, Entwicklung des Zentralen Nervensystems, Schmerzempfinden, Appetit, Immunreaktion und Energiehaushalt. Nun hat ein Forschungsteam um Tibor Harkany vom Zentrum für Hirnforschung an der MedUni Wien gemeinsam mit einem internationalen Konsortium herausgefunden, dass die Stoffgruppe auch die Zusammensetzung und Größe der Insulin-bildenden
Langerhansschen Inseln in der Bauchspeichel beeinflusst. Durch Veränderung der Endocannabinoid- Signale konnten die Insel-Zellen fast nach Belieben moduliert werden und bildeten funktionierende pankreatische Zellcluster aus.

Ein zu hoher Anteil von Endocannabinoiden im Blut könnte somit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Kinder später Schwierigkeiten bei der Verarbeitung von Glucose haben  und somit einem höheren Diabetes-Risiko ausgesetzt sind. Die Studie zeigte aber auch, dass die Einnahme von ungesättigten Omega-3-Fettsäuren – wie sie zum Beispiel in Fischöl enthalten sind – den  Endocannabinoid-Spiegel von Müttern und Babys senken und so eine gut funktionierende Bauchspeicheldrüse ausbilden.