Archive - Feb 14, 2006

Degussa baut auf nachwachsende Rohstoffe

<a href=http://www.degussa.de>Degussa</a> will Vorbilder und Vorleistungen der Natur stärker nutzen. „In einem Fünf-Jahreshorizont wollen wir den Umsatzanteil nachwachsender Rohstoffe von heute 5 auf rund 10 % steigern. Je nach Entwicklung der Rohstoffkosten könnte dieser Anteil in 10 Jahren durchaus 20 % betragen“, so Degussa-Chef Utz-Hellmuth Felcht. Degussa baut auf nachwachsende Rohstoffe <% image name="Degussa_Headquarters" %><p> Kraftstoffe aus Raps und Soja, Chemikalien aus Zuckerrohr und Kartoffeln, Kunststoffe aus Mais und Rüben: Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe in der chemischen Industrie wird eines der wichtigsten Forschungsthemen in den nächsten Jahren. Insbesondere die weiße Biotechnologie eröffnet neue Wege, nachwachsende Rohstoffe zu nutzen. Degussa unterstreicht ihre ehrgeizigen Ziele in der weißen Biotechnologie mit dem Anfang 2006 gegründeten Science to Business Center Bio. Degussa investiert bis 2010 dafür in Marl 50 Mio €. Schon heute nutzt Degussa entsprechende Verfahren, um etwa Aminosäuren sowohl für die Tierernährung als auch für die klinische Ernährung vom Menschen herzustellen. Zudem dienen Aminosäuren als spezielle Bausteine für Medikamente. Auf der anderen Seite ermöglicht das Unternehmen den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen: So ist der Geschäftsbereich Building Blocks weltweit führender Anbieter von Katalysatoren, die zur Produktion von Biodiesel unabdingbar sind. Eine Schlüsselrolle für künftige Biotech-Produkte nimmt die Fermentationstechnologie ein. Eine große Bedeutung haben dabei Biokatalysatoren, welche die Reaktionen steuern. Diese Enzyme wandeln den Rohstoff in hochwertige Verbindungen um und werden durch gezielte genetische Veränderungen für ihren technischen Einsatz verbessert. Die Beschleuniger werden meist durch Hefen, Pilze oder Bakterien hergestellt. So lassen sich etwa aus cellulosehaltigen Biomasseabfällen verwertbare Zuckermoleküle gewinnen, die dann in Fermentationsprozessen zu vielfältigen Produkten wie Aminosäuren, Vitaminen, Organische Säuren wie Zitronensäure und Milchsäure oder Bioethanol umgesetzt werden. Die natürlichen Produktionsprozesse zeichnen sich insbesondere durch geringeren Rohstoff- und Energieeinsatz sowie weniger Abfälle aus. <table><td> <% image name="Degussa_ETBE" %> </td> <td align="right"> <b><u>Antiklopfmittel auf Biobasis:</u></b> Degussa ist langjähriger Produzent von Antiklopfmitteln (MTBE) für Vergaserkraftstoffe und hat dazu beigetragen, dass die Autokatalysatoren großflächig eingesetzt werden können. 2005 hat der Geschäftsbereich C4-Chemistry am Standort Marl eine Produktionsanlage zur Herstellung von MTBE auf ETBE umgestellt. ETBE steht für Ethyl-Tertiär-Butyl-Ether und ist ein enger chemischer Verwandter des MTBE. Der Vorteil: Die neue sauerstoffreiche Kraftstoffkomponente mit hoher Oktanzahl kann auf Basis nachwachsender Rohstoffe erzeugt werden. So ist Biomasse - in der EU überwiegend Getreide - Ausgangsmaterial für Ethanol, der dann mit einem Nebenprodukt der Erdölverarbeitung (Isobuten) zur Reaktion gebracht wird. </td></table> <% image name="Degussa_Aminosaeure" %><p> <b><u>Aminosäuren für Futtermittel:</u></b> Degussa ist größter Erzeuger naturidentischer Aminosäuren für die Tierernährung und bietet die vier wichtigsten essenziellen Aminosäuren - Methionin, Lysin, Threonin und Tryptophan - aus eigener Produktion an. Die letzten drei beruhen ebenfalls auf nachwachsenden Rohstoffen, weil sie fermentativ produziert werden. Degussa verfügt allein bei L-Lysin und L-Threonin über Kapazitäten von 90.000 bzw. 30.000 t/Jahr. Zudem will der Geschäftsbereich Feed Additives im ungarischen Kaba die Produktionsmöglichkeiten um weitere 20.000 t L-Threonin pro Jahr ausbauen. <% image name="Degussa_Aminosaeure2" %><p> <b><u>Aminosäuren für Pharmaka:</u></b> Die Degussa-Tochter Rexim nutzt Biotech-Verfahren zur Erzeugung der Aminosäuren L-Alanin, L-Asparaginsäure, L-Threonin, L-Tryptophan, L-tert.-Leucin und L-Methionin vor allem für Anwendungen in der Pharmaindustrie. Die Entwicklung weiterer Bakterienstämme, die unter anderem Prolin produzieren, ist weit fortgeschritten. Die Aminosäuren und verwandte Stoffe werden etwa für Infusionslösungen benötigt. <% image name="Degussa_Kosmetik" %><p> <b><u>Reinigungs- und Pflegemittel:</u></b> Degussa ist auch ein führender Lieferant von Rohstoffen, Additiven und Wirksubstanzen für die Kosmetikindustrie. Darunter sind auch Tenside, die aufgrund ihrer molekularen Struktur die Oberflächenspannung von Wasser herabsetzen. Degussa hat verschiedene Verfahren entwickelt, die Naturprodukte zu nutzen - Kokos- und Palmkernöl, Soja- und Rapsöl sowie Sonnenblumenöl.

Evotec und Apeiron Biologics forschen gemeinsam

<a href=http://www.evotec.com>Evotec</a> und die Wiener <a href=http://www.apeiron-biologics.com>Apeiron Biologics</a> sind eine Forschungskooperation zur Entwicklung niedermolekularer Wirkstoffe eingegangen, die im Rahmen eines neuartigen Konzepts zur Schmerzlinderung eingesetzt werden können. Evotec und Apeiron Biologics forschen gemeinsam <% image name="evotec_Logo" %><p> Dieses Konzept basiert auf den Forschungsarbeiten von Josef Penninger, dem Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA). In der Anfangsphase dieser Kooperation werden Apeiron Biologics und Evotec gemeinsam maßgeschneiderte biochemische und zelluläre Assays (Testsysteme) entwickeln. Evotec wird dann im Ultra-Hochdurchsatz-Screening diese Assays einsetzen, um viel versprechende Treffermoleküle (Hits) zu identifizieren. Später wollen beide Unternehmen eine ausgewählte Leitsubstanz in die präklinische Entwicklung überführen und bis zum Nachweis des Wirkkonzepts beim Menschen (Proof-of-Concept) weiter entwickeln. Die Vermarktungsrechte, die beide Partner im gleichen Verhältnis halten, können in Lizenz vergeben oder einem Pharma-Partner übertragen werden.

Österreichs Öl- und Gasförderung 2005 rückläufig

Sowohl die Ölproduktion als auch die Gasförderung in Österreich waren 2005 – wie schon 2004 – rückläufig. Bei Erdöl gab es einen Produktionsabfall um 4,9 % auf 933.040 t. Die Erdgasförderung sank um 17,7 % auf 1,654 Mrd. Normalkubikmeter, so die Statistik der Geologischen Bundesanstalt. Österreichs Öl- und Gasförderung 2005 rückläufig <% image name="OMV_Bohranlage" %><p> Von der heimischen <b><u>Ölproduktion</u></b> (inklusive NGL) entfielen im abgelaufenen Jahr 91,9 % auf die OMV, die mit 857.394 t ein um 5,2 % niedrigeres Fördervolumen hatte. Bei der Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG), deren Förderanteil 8,1 % betrug, fiel das Volumen um 1,5 % auf 75.646 t. Die <b><u>Gasförderung</u></b> der OMV sank im Vorjahr um 3,9 % auf 1,198 Mrd. Normalkubikmeter und bestritt damit 72,4 % des in Österreich geförderten Volumens. Mit 456,3 Mio. Normalkubikmeter um 40,3 % deutlich geringer fiel die Förderleistung der RAG aus. Grund dafür war eine Produktionsrücknahme in der RAG-Lagerstätte Haidach. Dort wird zurzeit die zweitgrößte Gas-Speicheranlage Mitteleuropas errichtet. Ihr Fassungsvermögen soll 2,4 Mrd. Kubikmeter – 1/3 des österreichischen Jahresverbrauchs – betragen. Die <b><u>Erdöl-Reserven</u></b> (samt NGL) in Österreich liegen bei 11-12 Jahresförderungen. Diese Menge ist wegen laufender Neufunde und Neubewertungen der vorhandenen Vorräte seit 1995 relativ konstant. Bei Erdgas ist der Vorratspolster wegen der niedrigen Förderungen 2004 und 2005 von 12 auf 13 Jahresförderungen angestiegen.

Life Science-Standort Wien auf Überholspur

Eine Life Science-Studie belegt Wien 9.652 Beschäftigte in 140 Unternehmen in diesem Segment. Mit weiteren rund 3.800 Beschäftigte in F&E sind insgesamt fast 13.500 Personen im Wiener Life Science-Sektor tätig. Die meisten Arbeitsplätze entfallen auf Baxter (2.300) und Boehringer Ingelheim (1.000). <% image name="Wien_Skyline" %><p> "Damit liegen wir nicht nur höher als bisher angenommen, sondern Wien ist auch einer der dynamischsten europäischen Standorte und weiter am Weg in die europäische Spitzenklasse", so Vizebürgermeister Sepp Rieder. Die künftige Politik skizziert er so: 1) Neue Ansiedelungen von F&E-Einrichtungen in Wien durch internationales Standortmarketing. 2) Förderung der Kooperation zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen - auch in CEE-Länder. 3) Förderung der Forschungskooperationen von KMUs. 4) Bereitstellung maßgeschneiderter Immobilien im Sinne des Clustergedankens. 5) Besseres Vermarkten der Forschungsergebnisse durch Unterstützung für Start-ups. &#8226; In der gesamten Vienna Region gibt es 171 Unternehmen im Life Science-Sektor, 140 davon in Wien. &#8226; Innerhalb der Vienna Region sind 82 % der Life Science-Unternehmen in Wien angesiedelt. Diese Verteilung wird in erster Linie von der Pharmaindustrie geprägt, die nahezu vollständig (92 %) in Wien konzentriert ist. &#8226; Die Vienna Region hat mit 61 Biotechs gleich viele wie ganz Irland. Der Großraum München mit 93 und Medicon Valley mit 140 Biotechs liegen deutlich vor der Vienna Region. &#8226; Zwischen 2000 und 2004 sind 53 Life Science-Unternehmen in der Vienna Region etabliert worden. Die meisten Neugründungen entfallen dabei auf das Biotech-Segment (29 Unternehmen). &#8226; Zwischen 2002 bis 2004 liegt die Vienna Region mit 22 neuen Biotechs sogar vor München mit 18 Gründungen. &#8226; In Wien selbst entstanden zwischen 2000 und Mitte 2005 ganze 46 neue Unternehmen in den Life Sciences. &#8226; In Summe stehen hinter der Life Science-Industrie in der Vienna Region 10.908 Arbeitsplätze, davon 9.652 in Wien. &#8226; In der Vienna Region gibt es 93 Forschungsgruppen und rund 4.300 Forscher im Bereich Life Science, rund 3.800 davon in Wien. <small> Die Studie "Life Science - Standort Wien im Vergleich" wurde im Auftrag der MA 27 im Laufe des Jahres 2005 erarbeitet. Erstellt wurde die Studie von "Technopolis" aus Wien sowie Fraunhofer ISI aus Deutschland. </small> Life Science-Standort Wien auf Überholspur

Altöl-Sammlung in Niederösterreich erfolgreich

Die vor vier Jahren in Niederösterreich gestartete Sammelaktion für altes Speiseöl und -fett aus der Küche hat sich bewährt. 700.000 Sammelbehälter wurden bisher ausgegeben. 2,6 Mio kg Altspeisefette und -öle wurden damit erfasst und zu Biodiesel verwertet. <% image name="Noeli" %><p> In der von Ölwert betriebenen Übernahmestation in Langenlois wird das Fett gefiltert und zur Gänze an Biodiesel-Raffinerien in Niederösterreich geliefert. Hier wird das Material unter Zugabe von Methanol verestert. Aus 1 l altem Speiseöl entsteht so etwa 1 l Biodiesel. Rechnet man die bisher gesammelte und verwertete Menge auf einen Durchschnittsverbrauch von 6 l Diesel/100 km um, so kommt man auf 43 Mio km Fahrleistung. "Jeder Liter Speiseöl in Ausguss oder WC geleert verursacht Folgekosten von 50-70 Cent", sagt Alfred Weidlich, Präsident des NÖ Abfallwirtschaftsvereines, "so gesehen hat unser bisher gesammeltes Altspeisefett 1,5 Mio € an Kanalsanierungskosten erspart!" Altöl-Sammlung in Niederösterreich erfolgreich