Archive - Feb 7, 2006

WTO gibt USA im Gentechnik-Streit mit EU recht

Im Streit um das Gentechnik-Moratorium der EU zwischen 1998 und 2004 gibt die WTO den Klägern - USA, Argentinien und Kanada - recht. Die EU-Kommission will den 600 Seiten-Bericht jetzt erst einmal "detailliert analysieren", bevor sie Stellung nimmt. WTO gibt USA im Gentechnik-Streit mit EU recht Die USA, Argentinien und Kanada hatten im Mai 2003 eine Klage gegen die EU vor der WTO eingebracht, weil sie die Aussetzung von Zulassungen gentechnisch veränderter Organismen (GVO) als protektionistische Maßnahme sahen. Kritisiert wurden auch die Importstopps von fünf EU-Ländern, darunter Österreich. <% image name="Urteil" %><p> Seit 2004 bewilligt Brüssel wieder GVO-Produkte für Nahrung und Futtermittel und versucht auch die Einfuhrverbote für einige Genmaissorten zu kippen. Dennoch wurde die Klage aufrechterhalten. Die definitive WTO-Entscheidung wird frühestens im Juni erwartet und kann dann noch beeinsprucht werden. Eine direkte Auswirkung auf die Importverbote wird nicht erwartet. Das Urteil könnte allerdings Signalwirkung für Länder außerhalb Europas haben, die vielleicht mit der Idee solcher Importverbote gespielt hätten. Einige EU-Experten halten auch Strafzölle als Ausgleich für die Verluste, die den amerikanischen, kanadischen und argentinischen Farmern durch die EU-Einfuhrverbote entstanden seien, weiter für denkbar. Generell werden für rein vergangenheitsbezogene WTO-Fälle aber keine Sanktionen verhängt.

Degussa und Wellink-Gruppe kooperieren

<a href=http://www.degussa.de>Degussa</a> und Fujian Nanping Xinyuan Investment (Wellink) in Nanping/Fujian haben eine Joint-venture zur Produktion von Performance Silica (gefällte Kieselsäure und Silikate) gegründet. <% image name="Degussa_Headquarters" %><p> An Degussa Wellink Silica Co., Ltd. (DWS). hält Degussa einen Anteil von 60 %. DWS verfügt in China über drei Produktionsstandorte und beliefert regionale Kunden mit seinen Performance Silica. Hauptabnehmer ist derzeit die chinesische Gummiindustrie. Weiteres Wachstum erwartet DWS unter anderem in den Bereichen Silikonkautschuk und Zahnpasten. Ein eigenes Forschungszentrum in Nanping/Fujian entwickelt neue Produkte für spezifische Kundenwünsche. Damit baut Degussa ihre führende Position als Hersteller von Performance Silica weiter aus und ist nun auch die Nummer 1 in der Region Asien/Pazifik. Degussa verfügt hier über insgesamt 8 Produktionsstandorte in 5 Ländern und einer jährlichen Kapazität von 175.000 t. Degussa und Wellink-Gruppe kooperieren

Forschungsstandort Österreich online

Mit <a href=http://www.appliedresearch.at>www.appliedresearch.at</a> können nun Daten zur außeruniversitären Forschung in Österreich aus einer Quelle abgefragt werden. <% image name="Forscherin" %><p> Neben den einzelnen Forschungseinrichtungen, Kompetenzzentren und Netzwerken präsentiert die Datenbank auch Förderstellen und Forschungs-, Technologie- und Innovationsprogramme von Ministerien und Dachorganisationen. Jeder Eintrag enthält Ansprechpersonen, Publikationen, eine Kurzbeschreibung über Forschungsgebiete und deren Adressaten sowie den Weblink der Einrichtung/der Organisation bzw. des Programms. Viele Einrichtungen sind aufgrund ihrer vielfältigen Kooperationen untereinander verknüpft. Abrufbar sind außerdem auch Kooperationspartner im In- und Ausland sowie Patente und Publikationen. Forschungsstandort Österreich online

Neues Mikroskop in Rostock vergrößert 630.000-fach

Das Uniklinikum Rostock verfügt jetzt über ein Transmissionselektronenmikroskop, das bis zu 630.000-fach vergrößert. Mit seiner Hilfe können Partikel von bis zu 0,3 Nanometer Größe dargestellt werden. Neues Mikroskop in Rostock vergrößert 630.000-fach <% image name="Leberzelle_im_Hund" %> <p> <small> Mikroskopische Aufnahme: Ausschnitt aus einer Leberzelle vom Hund. Die grüne Farbe kennzeichnet ungewöhnliche Ablagerungen von Kupfer. </small> Mehrere Wochen dauerte der komplizierte Aufbau des Transmissionselektronenmikroskops, jetzt liefert es Bilder von winzigen Partikeln. Es arbeitet nach dem Prinzip des Durchleuchtens: Präparate wie ultradünne Gewebeschnitte werden durch einen Lichtstrahl durchleuchtet. Bei Elektronenmikroskopen ist dieser Lichtstrahl nicht sichtbares Licht, wie beim Lichtmikroskop, sondern ein Strahl von hoch beschleunigten Elektronen im Vakuum. Das jetzt aufgebaute Gerät ist in seinen Möglichkeiten und seiner Leistungsklasse einmalig in Mecklenburg-Vorpommern. Das Mikroskop macht mit einer hoch auflösenden CCD-Kamera digitale Aufnahmen von den Präparaten und ermöglicht auch die 3-D-Darstellung von Schnitten und Strukturen (Tomographie). Für das Uniklinikum Rostock wird das Elektronenmikroskop auch bei der Erforschung von seltenen Krankheiten eingesetzt. Entsprechende Aufträge kommen etwa aus Salzburg oder Frankfurt am Main.

Dehydrogenase-Technologie für hochreine Produkte

<a href=http://www.basf.de/intermediates>BASF</a> hat ein Verfahren zur Herstellung neuer chiraler Zwischenprodukte für die Pharmaindustrie entwickelt und im Produktionsmaßstab etabliert. <% image name="BASF_Logo" %><p> Damit erweitert die BASF ihre Technologieplattform zur Produktion optisch aktiver Styroloxide und aliphatischer Alkohole. Das neue Verfahren ermöglicht die Produktion besonders reiner Substanzen für die Pharma-Industrie. Daneben erweitert die BASF ihr Sortiment um zwei vielseitige chirale Amine: (R,R)- und (S,S)-Bis-(1 phenylethyl)amin. Diese Prozesschemikalien lassen sich bei der asymmetrischen Synthese von nichtnatürlichen Aminosäuren und als Ausgangsstoffe für chirale Basen (Basen für die asymmetrische Deprotonation nach Simpkins) einsetzen. Vor über zehn Jahren produzierte die BASF erstmals ein chirales 1-Phenylethylamin nach einem neuen biokatalytischen Prozess. Seitdem wird der „ChiPros-Baukasten“ kontinuierlich erweitert. Hauptabnehmer ist die Life-Science-Industrie, die diese Produkte in komplexen Prozessen zu neuen Medikamenten oder Pflanzenschutzmitteln umsetzt. <small> Der BASF-Unternehmensbereich Zwischenprodukte entwickelt, produziert und vermarktet das umfassendste Sortiment an Zwischenprodukten. Zu den bedeutendsten der mehr als 600 Produkte zählen Amine, Diole, Polyalkohole und Säuren. Sie sind Ausgangsstoffe für Coatings, Kunststoffe, Pharmazeutika, Textilfasern, Wasch- und Pflanzenschutzmittel. </small> Dehydrogenase-Technologie für hochreine Produkte

Pharmasparte Akzo Nobels soll an die Börse

<a href=http://www.akzonobel.de>Akzo Nobel</a> verselbstständigt seine Pharmasparte. Als "Organon Biosciences" soll sie an die Börse gebracht werden. Ein völlige Trennung von Akzo Nobel ist in zwei bis drei Jahren beabsichtigt. Pharmasparte Akzo Nobels soll an die Börse <% image name="AkzoNobel" %><p> Das neue Pharmaunternehmen wird aus der bisherigen Organon und dem zum Konzern gehörenden Tierarznei-Hersteller Intervet bestehen. Beide zusammen kamen 2005 auf einen Umsatz von 3,5 Mrd €. Übrig bleiben soll ein auf Coatings spezialisierter Chemiekonzern. Organon verdient derzeit gut an Verhütungsmitteln, heuer soll ein neues Mittel gegen Schizophrenie und Depression zur Zulassung angemeldet werden. Bei Akzo Nobel insgesamt ging das operative Ergebnis um 3 % auf 1,49 Mrd € zurück. Das wird vor allem auf höhere F&E-Kosten zurückgeführt, die 2005 um 2 % über dem Vorjahr lagen.

Molekularer Schalter von Entzündungsreaktionen

Wissenschaftler haben das Molekül Angiopoietin-2 als einen von der Blutgefäßwand gebildeten molekularen Schalter identifiziert, der die Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize, entzündliche Reaktionen etwa, kontrolliert. Molekularer Schalter von Entzündungsreaktionen &#8226; Angiopoietin-2 (Ang-2) gehört zur Familie der Angiopoietin-Wachstumsfaktoren. &#8226; Angiopoietin-1 (Ang-1) bindet an den Rezeptor Tie-2 auf der Oberfläche von Gefäßwandzellen. &#8226; Die Aktivierung von Tie-2 durch Ang-1 ist für die dauerhafte Stabilisierung von Blutgefäßen erforderlich. &#8226; Ang-2 ist der funktionelle Antagonist der Ang-1/Tie-2 Wechselwirkung. Die Bindung von Ang-2 an den Rezeptor Tie-2 führt zur Destabilisierung von Blutgefäßen, wodurch diese empfänglich für äußere Reize werden. Vor zwei Jahren hatten Wissenschaftler der Freiburger Klinik für Tumorbiologie beobachtet, dass Ang-2 von Endothelzellen selbst gebildet und in diesen gespeichert wird. Das legte die Vermutung nahe, dass gespeichertes Ang-2 in der Lage ist, nach Freisetzung schnelle Anpassungsreaktionen des Blutgefäßsystems zu steuern. Jetzt konnten die Forscher zeigen, dass Mäuse, denen das Ang-2 Gen fehlt, keine schnellen entzündlichen Reaktionen initiieren können. Dabei sind die Zellen der Gefäßwand nicht in der Lage, auf einen Entzündungsreiz das Repertoire an Adhäsionsmolekülen auf ihrer Oberfläche zu präsentieren, das zum Andocken von Entzündungszellen erforderlich ist. Ang-2 ist also in der Hierarchie der Entzündungskaskade hoch angesiedelt und stellt einen molekularen Schalter der Gefäßwand dar, mit dem die Zellen der Gefäßwand ihre Reaktionsfähigkeit auf äußere Reize steuern. Die Ergebnisse haben erhebliche Bedeutung für alle Erkrankungen, die mit entzündlichen Reaktionen der Gefäßwand einhergehen. Darüber hinaus vermuten die Forscher eine Beteiligung von Ang-2 bei Blutgerinnung, Arteriosklerose und der mit dem Wachstum von Tumoren einhergehenden Blutgefäßbildung. <small> Die Forschungsarbeiten finden im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten SFB-TR23 "Vascular Differentiation and Remodeling" der Universitäten Frankfurt, Heidelberg und Freiburg sowie des SFB "Angiogenese" des österreichischen FWF statt. </small>