Archive - Feb 9, 2006

Forscher beobachten Korrosion auf atomarer Ebene

Die Korrosion technisch relevanter Legierungen vernichtet jährlich rund 3 % des globalen BSP. Obwohl dieses Alltagsphänomen so weitreichende Folgen hat, sind seine grundlegenden Prozesse noch weitgehend unverstanden, vor allem was das Einsetzen und die Evolution der Korrosion auf atomarer Ebene betrifft. Forscher beobachten Korrosion auf atomarer Ebene <% image name="Korrosion1" %><p> <small> Abb. 1: Strukturmodell einer korrosionsinduzierten, goldreichen, 3 Atomlagen dicken Passivierungsschicht auf Cu3Au, die das Material zunächst vor weiterem Auslösen von Kupfer-Atomen schützt. Die Goldatome sind als gelbe und die Kupferatome als rote Kugeln dargestellt. &copy; Max-Planck-Institut </small> Nun ist es Forschern am Max-Planck-Institut für Metallforschung, der Universität Ulm sowie der Europäischen Synchrotronstrahlungsquelle (ESRF) in Grenoble erstmals gelungen, diese atomaren Prozesse bei der Korrosion einer Legierung gewissermaßen live zu verfolgen. Zur großen Überraschung der Forscher entsteht bei der an sich zerstörerischen Korrosion zunächst eine perfekte kristalline Schutzschicht, deren Struktur und chemische Zusammensetzung die Wissenschaftler mit Hilfe hochbrillianter Synchrotronstrahlung entschlüsseln konnten. Ihre Beobachtungen zeigen zudem, wie man technologisch relevante Legierungsoberflächen durch gezielte Korrosionsprozesse nanostrukturieren kann. Für ihre Untersuchungen haben die Forscher eine Legierung mit Cu<small>3</small>Au ausgewählt, deren zwei Komponenten ein stark unterschiedliches Korrosionsverhalten aufweisen. Während Kupfer schon bei kleinen Korrosionspotenzialen, also einer elektrischen Spannung, die man zwischen der Probe und einer Referenzelektrode durch den Elektrolyten anlegt, in eine schwelfelsäurehaltige Lösung übergeht, ist Gold weitaus widerstandsfähiger. Mit Hilfe der brillianten Synchrotronstrahlung haben die Forscher nun das Einsetzen der Korrosion bei der Legierung Cu<small>3</small>Au in hoher Auflösung und zerstörungsfrei untersucht. Dabei gelang es ihnen erstmalig, die Grenzfläche zwischen dem flüssigen Elektrolyten und dem Legierungskristall mit einer Auflösung im Picometer-Bereich (10-12 mr, 1 Nanometer = 1.000 Picometer) direkt während des Korrosionsprozesses zu analysieren. Wird nur wenig Kupfer aus dieser Grenzfläche herausgelöst, verändert sich diese und es bildet sich eine einkristalline, nur 3 atomare Lagen dicke, goldreiche Passivierungsschicht, die die Oberfläche des Materials zunächst vor weiterer Korrosion schützt (Abb. 1). Dabei übernimmt diese Passivierungsschicht interessanterweise die Kristallstruktur des Substrats nicht eins zu eins. Vielmehr wirkt die Grenzfläche des Materials zum Elektrolyten wie ein Spiegel, der bewirkt, dass der Film mit der Zwillingsstruktur des Substrats aufwächst. <% image name="Korrosion2" %><p> <small> Abb. 2: Aufnahme der Cu3Au-Oberfläche mit einem Rasterkraftmikroskop nach Auflösung der CuAu-Passivierungsschicht. Auf dem Bild lassen sich 10 bis 20 Nanometer große Goldinseln erkennen. </small> Erhöht man nun das Korrosionspotenzial weiter durch Änderung der elektrischen Spannung zwischen Probe und Referenzelektrode, so wird auch das restliche Kupfer aus der zunächst schützenden Passierungsschicht herausgelöst und die verbleibenden Goldatome bilden etwa 2 Nanometer hohe Goldinseln, die die Oberfläche nicht mehr komplett bedecken (Abb. 2). Dieser Vorgang, auch Entnetzung genannt, ist bereits aus der Natur bekannt, wenn sich etwa Regentropfen auf einem Blatt zusammenziehen. Die Korrosion schreitet nun über die direkt mit dem Elektrolyten in Kontakt stehenden Cu<small>3</small>Au-Flächen fort und es bildet sich eine löchrige, schaumartige Struktur mit Korrosionsporen. Aus diesen Forschungsergebnissen können Materialwissenschaftler lernen, dass man eine optimale Oberflächenpassivierung von Legierungen erhält, wenn man das Korrosionspotential über der Oberfläche gezielt so einstellt, dass sich eine Passivierungsschicht bildet. Darüber hinaus ist die kontrollierte Korrosion bei höheren Potentialen eine elegante Methode, mit der man Materialoberflächen chemisch im Nanometer-Bereich strukturieren kann. Schreitet die Korrosion immer weiter voran, bildet sich schließlich ein nanoporöser Goldfilm, der auf Grund seiner sehr großen Oberfläche etwa als Katalysatormaterial genutzt werden kann.

Therabel Pharma lizenziert Aloxi von Helsinn

Therabel Pharma bekommt von <a href=http://www.helsinn.com>Helsinn</a> die exklusiven <a href=http://www.aloxi.com>Aloxi</a>-Lizenz- und Vertriebsrechte (Palonosetron Hydrochlorid) in Frankreich, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden. Therabel Pharma lizenziert Aloxi von Helsinn <% image name="Aloxi" %><p> Aloxi ist ein stark und lang wirkendes anti-emetogenes Medikament, das zur zweiten Generation der Serotonin-Antagonisten (5-HT3) gehört. Im Vergleich zu 5-HT3 Medikamenten der ersten Generation zeigte Aloxi sowohl in der akuten als auch in der verzögerten Phase der Chemotherapie gute Wirksamkeit - es besitzt mit 40 Stunden eine hohe Halbwertszeit und weist eine mindestens 30fach höhere Rezeptorbindungsaffinität als derzeit verfügbare Verbindungen auf. Das Produkt erhielt im März 2005 die Zulassung für Europa für die Prävention von akuter Nausea bzw. akutem Vomitus in Verbindung mit hochgradig emetogenen Krebschemotherapien sowie die Prävention von Nausea und Vomitus in Verbindung mit moderat emetogener Krebschemotherapie nach einmaliger intravenöser Verabreichung. Rund 85 % der Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, leiden unter CINV (Chemotherapy-Induced Nausea and Vomiting). CINV kann zu einer Verzögerung oder zum Abbruch der Chemotherapie führen.

Stonin 2: Doping für die Nervenzelle

Nervenzellen können bis zu 200 Mal in einer Sekunde feuern - wie diese Ausdauerleistung zustande kommt, haben Forscher am Institut für Chemie und Biochemie der Universität Berlin untersucht. <% image name="Nervenzellen_unter_Floureszenzmikro" %><p> <small> Nervenzellen unter dem Fluoreszenzmikroskop. Über vielzählige Synapsen (grün) senden sie Botschaften zu ihren Nachbarzellen. (c) V. Haucke </small> Wenn Volker Haucke in sein Fluoreszenz-Mikroskop blickt, kann er das molekulare Geschehen in lebenden Zellen beobachten. Bestimmte Moleküle werden dabei gezielt mit einem fluoreszierenden Farbstoff markiert, der sie in ihrer normalen Funktion aber keineswegs behindert. Bestrahlt man dann Zellen, die in einer Nährlösung schwimmen, mit Licht einer bestimmten Wellenlänge, dann leuchten die Moleküle auf und senden Licht von einer anderen Farbe zurück. Haucke hat auf diese Weise einen neuen Akteur entdeckt: Das Molekül <b><u>Stonin 2</u></b> trägt dazu bei, dass Nervenzellen dauerhaft Reize weiterleiten können, ohne zu ermüden. Ein ähnliches Molekül kennt man bereits bei Fruchtfliegen - wenn bei ihnen das Eiweißmolekül "Stoned" durch eine Mutation defekt ist, dann erstarren die Fliegen unter bestimmten Bedingungen wie versteinert. Jede der 100 Billionen Nervenzellen des Gehirns bildet an bis zu 10.000 Stellen Kontakte zu anderen Zellen aus. Zwischen diesen Synapsen muss ein ankommendes elektrisches Signal in eine chemische Botschaft übersetzt werden. Die Nervenzelle schüttet dazu Neurotransmitter aus, die von den Nachbarzellen erkannt werden. Diese Botenstoffe befinden sich zunächst in winzige Bläschen verpackt im Inneren der Zelle. Bei einem Signal verschmelzen die Bläschen mit der Außenhaut der Zelle und stülpen gleichsam ihr Inneres nach außen. Diese Verschmelzung wird unter anderem durch das Eiweißmolekül Synaptotagmin vermittelt, das in der hauchdünnen Membran sitzt, aus der die Bläschen gebildet sind. Das Problem dabei: Nervenzellen können im Abstand von 5 Millisekunden Signale senden, und jedes Mal läuft der gleiche Prozess aufs Neue ab. Schon bald wären alle mit Neurotransmittern gefüllten Bläschen erschöpft. Die Lösung besteht in einem flotten Recycling-Prozess: Im gleichen Maße, wie die Bläschen aus dem Inneren der Zelle mit der Zellmembran verschmelzen, so schnüren sie sich auch wieder ab, wandern zurück und werden neu befüllt. Praktisch dabei ist, dass auch das nötige Synaptotagmin dabei wieder eingesammelt wird - und an dieser Stelle wirkt Stonin 2. Im Inneren der Zelle bindet es gezielt an das in der Außenhaut gestrandete Synaptotagmin und beschleunigt damit den Recyclingprozess. Der ganze Kreislauf dauert nicht länger als 60 Sekunden. Stonin 2: Doping für die Nervenzelle

Verkauft: Wolf Plastik und Hofmann Plastik

Die Schmid Industrieholding (Baumit, Wopfinger, Austrotherm) übernimmt Wolf Plastik und Hofmann Plastik des steirischen Unternehmers Ernst Hofmann. Verkauft: Wolf Plastik und Hofmann Plastik <% image name="Schluesseluebergabe" %><p> Es sollen alle Mitarbeiter der beiden Unternehmen mit Werken in der Steiermark, Rumänien und Ungarn mit einem Jahresumsatz von 40 Mio € übernommen werden. Die stark in Osteuropa tätige Baustoffgruppe produziert bereits Kunststoffe, insoferne seien die beiden Hofmann-Firmen eine "gute Ergänzung".

Schweden will weg vom Erdöl

Schweden will als erstes westeuropäisches Land seine Abhängigkeit von Erdöl beenden. In 15 Jahren sollen Biotreibstoffe und erneuerbare Energien fossile Brennstoffe ablösen. Schweden will weg vom Erdöl <table><td> <% image name="Schwedenflagge" %> </td> <td align="right"> <small> "Unsere Abhängigkeit von Erdöl soll 2020 beendet sein", sagt Schwedens Energie-Ministerin Mona Sahlin. Sie bezeichnet die Öl-Abhängigkeit als größtes globales Problem. Seit 1996 hat sich der Ölpreis in Schweden verdreifacht. In den 1970er-Jahren wurde Schweden durch die Energiekrise schwer getroffen. </small> </td></table> Die Energieversorgung basiert seit damals in erster Linie auf Wasser- sowie Atomkraft. Fossile Brennstoffe werden in erster Linie für das Transportwesen verwendet. Heizungen in Häusern wurden in den vergangenen Jahren sukzessive auf Geothermie oder Abwärme aus Müllverbrennung umgestellt. Eine Volksabstimmung im Jahre 1980 leitete das Ende der Atomenergie ein. In den kommenden Jahren werden die AKWs stillgelegt. Die schwedische Regierung arbeitet nun mit Saab und Volvo zusammen, um neue Motoren für Ethanol und Biotreibstoffe voranzutreiben.

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