Archive - Mär 25, 2007

Bayer übernimmt Biotech-Produktion Emeryville

<a href=http://www.bayerhealtchcare.de>Bayer Schering Pharma</a> hat von <a href=http://www.novartis.com>Novartis</a> eine Produktionsstätte für biotechnologische Präparate in Emeryville, Kalifornien, erworben. Dort wird derzeit Betaseron zur Behandlung von Multipler Sklerose für Patienten in den USA hergestellt. <% image name="Bayer_Schering_Pharma" %><p> Bayer wird die Produktion von Betaseron in Emeryville fortführen und übernimmt dazu die gesamte Verfahrenstechnologie sowie die Crew am Standort Emeryville. Dafür, die Biologics License Application sowie Betriebsmittel und Gebäude zahlt Bayer 110 Mio $. Zusätzlich erhält Bayer von Novartis die Lizenzrechte unter sämtlichen Patenten und Know-how im Zusammenhang mit der Herstellung von Betaseron, ohne dafür Gebühren zahlen zu müssen. Lediglich bis zum Ende der ursprünglichen Vereinbarung mit Novartis, die im Oktober 2008 ausläuft, wird Bayer noch Lizenzgebühren basierend auf dem Umsatz von in Emeryville hergestelltem Betaseron zahlen. Bayer wird Novartis bei der Zulassungsbeantragung eines Zweitmarken-Interferons unterstützen. Nach erfolgter Zulassung wird Bayer dieses Produkt für Novartis ab 2009 herstellen und dafür Lizenzgebühren im zweistelligen Prozentbereich erhalten. Arthur Higgins, der Chef von Bayer Schering Pharma, ist überzeugt: "Diese Transaktion wird sowohl die Profitabilität unseres Betaseron-Geschäfts als auch das Wachstum des weltweiten Interferonmarkts durch die Einführung einer eigenständigen Marke verstärken." Bayer hatte 2006 im Rahmen der Übernahme von Chiron durch Novartis von seinem Optionsrecht Gebrauch gemacht, sämtliche im Zusammenhang mit der Herstellung von Betaseron am Standort Emeryville stehenden Betriebsmittel zu übernehmen. Die Details dieser Übernahme wurden seitdem verhandelt. Die Vereinbarung beendet sämtliche zwischen den Unternehmen bestehenden Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Betaseron. <small> Bayer Schering Pharma hat bei der MS-Behandlung Pionierarbeit geleistet und sich das Ziel gesetzt, die Möglichkeiten der MS-Behandlung sowohl durch Life-Cycle-Management sowie die Entwicklung neuer Behandlungsansätze noch zu erweitern. Betaseron ist das einzige hoch dosierte und häufig applizierte Beta-Interferon, das zur Behandlung von Patienten im frühesten Stadium einer MS zugelassen ist. </small> Bayer übernimmt Biotech-Produktion Emeryville

Tolvaptan verbessert Symptome bei Herzinsuffizienz

Die EVEREST-Studien zeigten, dass die 1 x tägliche Einnahme von Tolvaptan - dem ersten oralen Vasopressin-Antagonisten und zugleich fortgeschrittensten Kandidaten von <a href=http://www.otsuka-europe.com>Otsuka Pharma</a> - die Anzeichen und Symptome von akut dekompensierter Herzinsuffizienz (ADHF) bei hospitalisierten Patienten verbessert. Tolvaptan verbessert Symptome bei Herzinsuffizienz <table> <td><% image name="ECG" %><p></td> <td><small> EVEREST wurde 2003-2006 an 432 Standorten in Nordamerika, Südamerika und Europa durchgeführt, umfasste 4.133 ADHF-Patienten und bestand aus 3 Studien: 2 identische Kurzzeit-Pivotalstudien, die Tolvaptan im Vergleich zu Placebo am 7. Tag oder bei Entlassung untersuchten, und eine Langzeit-Studie, bei der Patienten nach der Entlassung während mindestens 60 Behandlungstagen evaluiert werden. Die Patienten der Studien wurden mit der optimalen Standardtherapie behandelt - also mit Diuretika, Digoxin, ACE-Hemmern, Angiotensin II Rezeptorblockern, Aldosteron-Blockern, Beta-Blockern, Nitraten und/oder Hydralazin. Zur begleitenden Therapie mit Tolvaptan oder mit Placebo wurden sie dann randomisiert. Bei den Kurzzeit-Studien entfielen 74,4 % der Teilnehmer auf Männer, die &Oslash; älter als 65 Jahre waren. </small> </td> </table> Bei den Kurzzeitstudien führte Tolvaptan zu einer signifikanten Verbesserung am primären Endpunkt - dem vom Patienten eingeschätzten klinischen Status und der Gewichtsveränderung am Tag 7 oder bei der Entlassung. Zudem berichteten signifikant mehr Patienten in den Tolvaptan-Gruppen über Verbesserungen der Atemnot am ersten Tag. Bei der Langzeit-Studie hat Tolvaptan die Mortalität oder Hospitalisierung bei Herzinsuffizienz weder verbessert noch verschlechtert. Ansonsten waren die Langfrist-Daten konsistent mit jenen der Kurzzeit-Studien. Besonders die Langzeitbehandlung mit Tolvaptan reduzierte das Körpergewicht der Teilnehmer während der gesamten Studie signifikant. Darüber hinaus erzielten Patienten mit einer Hyponaträmie größere Anstiege der Natrium-Konzentrationen als jene, die mit Placebo behandelt wurden. <b>Tolvaptan</b> ist ein für die Forschung freigegebenes kleines Molekül, das als Antagonist des Vasopressin-V2-Rezeptors entwickelt wurde, der eine Rolle in der Regulation der Flüssigkeitsretention der Nieren spielt. Die Mehrheit der wegen ADHF hospitalisierten Patienten werden mit Diuretika behandelt, um die Ausscheidung von Flüssigkeit zu erhöhen. Im Gegensatz dazu wurde Tolvaptan entwickelt, die Ausscheidung von elektrolytfreiem Wasser zu verstärken (Aquaresis).

Die Energieversorgung wird chemischer

In einem <a href=http://www.dechema.de/positionspapier_energie.html>Positionspapier</a> haben die deutschen Chemieorganisationen die Schlüsselposition der Chemie bei der Energieversorgung aufgezeigt. Sie sind der Ansicht, dass explizite Fördermaßnahmen die chemische Energieforschung stärken und besser aufeinander abstimmen sollten. Die Energieversorgung wird chemischer <table> <td><small> Am Beginn des Ölzeitalters wurde Öl bestenfalls destilliert und direkt verbrannt. Heute werden die Ölbestandteile durch zahlreiche chemische Prozesse so umgewandelt, sodass der Energieinhalt des Rohöls optimal für die angestrebten Einsatzzwecke genutzt wird. </small></td> <td><small> Die Stoffumwandlung wird künftig noch wichtiger. Denn die Eigenschaften neuer Kraftstoff-Ressourcen werden vom gewünschten Zielprodukt noch weiter entfernt sein als es bei Rohöl der Fall war. Generell geht eine effizientere Energieerzeugung mit Fortschritten in der Chemie einher. </small></td> </table> <b>Benzin, Kerosin und Diesel</b> werden erst in kleinen Mengen durch Bioethanol, ETBE und Biodiesel ersetzt. Einige Länder entwickeln derzeit synthetischen Diesel und Kerosin aus Erdgas via Syngas (CO + H<small>2</small>) und Wachs. Syngas wird auch aus Kohle oder aus Rückständen der Erdöldestillation erzeugt. Hier gilt es, die Syngasherstellung wesentlich zu verbilligen. Langfrist-Ziel ist, Methan durch direkte C-C-Verknüpfungen in höhere Kohlenwasserstoffe umzuwandeln. <% image name="CropEnergies_Bioethanolanlage" %><p> <small> CropEnergies betriebt Europas größte Bioethanolanlage in Zeitz, Sachsen-Anhalt. </small> <b>Bei Biokraftstoffen</b> der nächsten Generation wird Biomasse via Syngas zu synthetischen Kraftstoffen oder Ethanol bzw. Biobutanol enzymatisch aus Holz gewonnen. Für das dabei anfallende Glycerin bieten sich biokatalytische Lösungen an, das Ressourcenproblem kann durch gentechnisch optimierte Energiepflanzen teilweise gelöst werden. Für die energetisch-stoffliche Nutzung kleinmolekularer Bioprodukte sind generell die Produktabtrennung und Aufkonzentrierung aus dem fermentierten Substrat sowie die Gärrestverwertung herausfordernd. Zur Verbesserung teurer Aufreinigungen und Trennverfahren bei der Ethanolentwässerung und der Abtrennung von Stickstoff bei der Biogasherstellung könnte die Herstellung funktionalisierter Feststoffoberflächen (Adsorbenzien und Membrane) der Schlüssel sein. Ammoniakreiches Wasser könnte in Folge als Lösungsmittel und zur Entstickung von Abgasen eingesetzt werden. Aus festen Reststoffen könnte auch die Extraktion von Phosphorverbindungen lohnen. Bei der traditionellen <b>Erdölveredelung</b> fehlt eine effiziente Methode, um polyzyklische Aromaten in Diesel oder Kerosin durch hydrierende Ringöffnung in hochwertige offenkettige Kohlenwasserstoffe umzuwandeln. Zudem stößt das Hydrotreating zur Entfernung von Schwefel und Stickstoff an ihren Grenzen. Verbesserungsbedarf besteht auch im Cracking der Destillationsrückstände – was insbesondere bei Schweröl, Ölsand und Ölschiefer wichtig ist. <table> <td><% image name="OMV_Destillierkolben" %></td> <td align="right"> <b>Kraftstoff-Alternativen</b> sind Methanol bzw. Dimethylcarbonat (DMC) als Benzin- sowie Dimethylether (DME) als Dieselersatz. Verbesserungs-Potenziale haben die selektive Direktoxidation von Methan, die Methanolherstellung mit CO<small>2</small> und Wasserstoff, die direkte DME-Herstellung aus CO und H<small>2</small> bzw. CO<small>2</small> und H<small>2</small> sowie die DMC-Herstellung auf Basis von Methanol und CO<small>2</small> mit hohen Ausbeuten. Dafür werden Katalysatoren benötigt, die selektiv Methan zu Methanol bzw. DME umsetzen. Darüber hinaus ist die Umsetzung von CO<small>2</small> mit H<small>2</small> zu DME eine Herausforderung, wenn Abgase einbezogen werden. Gleiches gilt für die DMC-Herstellung aus Methanol und CO<small>2</small>. </td> </table> <b>Wasserstoff</b> – primär aus Erdgas via Dampfreformierung oder Partialoxidation hergestellt und in Folge zu Ammoniak, Methanol oder in Raffinerien umgesetzt – wird derzeit nur in geringen Mengen isoliert gehandelt. Die Wasser-Elektrolyse arbeitet hier mit hoher Energieeffizienz, die Erzeugung des erforderlichen Stroms ist aber relativ ineffizient. Die thermochemische Wasserstofferzeugung hat das Potenzial für eine höhere Gesamteffizienz. Dafür braucht es aber weitere chemische Systeme, die über Redoxzyklen zur Wasserstoffproduktion geeignet sind. Erforscht werden neue Feststoffe zur direkten Nutzung von Strahlungsenergie zur Wasserspaltung, die molekulare Nachbildung der Photosynthese sowie Bioreaktoren. <% image name="Shell_Solarzellen" %><p> Bei <b>Dünnschichtsolarzellen</b> (a-Si, &#956;c-Si, CdTe, Cu(In,Ga)Se<small>2</small>) werden Zellkonzepte mit neuen Materialien benötigt, mit denen Licht verschiedener Energie in kleineren aneinander gekoppelten Stufen umgewandelt wird. Bei <b>Brennstoffzellen</b> werden verschiedene Materialkombinationen erforscht, deren Betriebstemperaturen von 1.000°C bis Raumtemperatur reicht. Eine Reduktion der benötigten Edelmetallmenge und bessere katalytische Eigenschaften stehen hier ganz oben auf der To-do-Liste. Angestrebt werden hohe Leistungsdichten von bis zu einigen Ampere/cm² bei gleichzeitig sicherer Trennung von Brenngas und Luft – bei reduzierten Kosten. Perfluorierte Membrane für die Membranbrennstoffzelle sind stabil bis 80 °C, aber teuer und verlangen ein genaues Wassermanagement – als Alternative werden anorganisch-organische Hybridmembrane sowie funktionalisierte siliziumorganische Membrane auf Basis von Zeolithen und Heteropolysiloxanen entwickelt. Die für 650 °C ausgelegte Schmelzkarbonat-Brennstoffzelle ist hinsichtlich Korrosion zu verbessern, für die auf Yttrium-dotiertem Zirkoniumoxid basierende Festoxidbrennstoffzelle werden neue Elektrolyten gesucht, die bei niedrigerer Temperatur eine ausreichende Ionenleitfähigkeit haben – oxidische Systeme mit Cer, Gadolinium oder Scandium sind Kandidaten. Derzeit verwendete Materialien für die <b>thermoelektrische Energiekonversion</b> erlauben nur einen Wirkungsgrad von knapp 10 %. Versucht wird einerseits, nanotechnologisch die Wärmeleitfähigkeit bekannter Materialien wie Bi<small>2</small>Te<small>3</small>/Sb<small>2</small>Te<small>3</small> und PbTe herabzusetzen, ohne die elektrische Leitfähigkeit zu verringern. Zum anderen werden neue Materialien mit optimierten thermoelektrischen Eigenschaften synthetisiert. Vielversprechend sind CsBi<small>4</small>Te<small>6</small> sowie Verbindungen der Klathrat-Familie, des Skutterudit- und des Ir<small>3</small>Ge<small>7</small>-Typ. Die großflächige Nutzung der thermoelektrischen Stromgewinnung aus Abwärme und Sonnenwärme wird bereits in naher Zukunft erwartet. <% image name="Schlot" %><p> <small> Hohes Verbesserungspotenzial haben die weltweiten Kohlekraftwerke. </small> Bei <b>Kohlekraftwerken</b> steht die Verminderung der CO<small>2</small>-Emissionen durch höhere Wirkungsgrade und die CO<small>2</small>-Abscheidung mit anschließender Sequestration an. Höhere Wirkungsgrade erfordern die Anhebung von Frischdampfdruck und -temperatur, wofür bis zu 700 °C taugliche Werkstoffe entwickelt werden müssen. Für die CO<small>2</small>-Abscheidung wird die Entwicklung der Sauerstoffverbrennung (dabei trennt ein Luftzerleger vor der Verbrennung den Stickstoff ab) und die Entwicklung großer Wasserstoffturbinen für die Precombustion forciert: Dabei wird das CO<small>2</small> vor dem Kraftwerksprozess in einer Syngaswäsche abgetrennt. Generell gilt: CO<small>2</small>-Freiheit wird mit einem Verlust des Wirkungsgrades von 5-14 Prozentpunkten erkauft. Weitere Ziele sind neue Waschflüssigkeiten zur CO<small>2</small>-Abscheidung aus dem Brenngas sowie die Verminderung des Energieaufwandes bei der Regeneration der Waschlösungen. Wichtig wären auch für bestehende Kraftwerken geeignete Verfahren zur CO<small>2</small>-Abtrennung. <% image name="Schott_Receiver" %><p> <small> Für Kollektoren gilt es, die Absorber zu verbessern. </small> Bei Sonnen- und Erdwärme-<b>Kollektoren</b> werden als Absorber Metallbleche oder Glasrohre galvanisch entweder mit Schwarz-Chrom oder -Nickel beschichtet oder im Vakuum mit Schichten aus Aluminiumnitrid, Metallcarbid oder blauem Titanoxidnitrid bedampft. Chrom und Nickel sind toxikologisch bedenklich, Carbide, Nitride und Oxidnitride wiederum sind in der Synthese, Aufbringung und Verarbeitung aufwändig. Gefragt sind bessere Absorbersubstanzen. Einsetzbare chemische <b>Speicherverfahren</b> für Wasserstoff werden unter den komplexen Leichtmetallhydriden vermutet. Als sorptive Speicher scheinen „Metal Organic Frameworks“ Speicherkapazitäten zu bieten, die über die von Kohlenstoff deutlich hinausgehen. Die Wasserstoffspeicherung in kovalenten Verbindungen wie Methanol oder Ammoniak erscheint ebenfalls möglich. Vorausgesetzt, Synthese und Wasserstofffreisetzung werden effizienter. Auch Silizium oder Kohlenstoff werden als Energiespeicher diskutiert. Wie auch immer die Systementscheidung ausfällt – die Wahl für einen neuen Energieträger und -speicher hat enorme Konsequenzen. Bisher haben nur wenige <b>Akkus</b> die Marktreife erreicht, allen voran der Blei-Akku, der als Starter, Notstrom, Antrieb oder für die Bordelektronik in Flugzeugen verwendet wird. Für mobile Kleingeräte werden künftig höhere Energiedichten bei Ni-Cadmium-, Ni-Metallhydrid- und Li-Ionenbatterien benötigt, was nur durch optimierte Materialien erreicht werden kann. Supercaps erlauben eine höhere Stromspeicherkapazität, können Energie viel schneller als Batterien abgeben und kurzfristig Leistungen von >20 kW/kg bereitstellen. Zuletzt fanden sie bei Hybrid-Autos für die kurzfristige Rückspeicherung der Bremsenergie Beachtung. Schließlich kann die zunehmende Diskrepanz zwischen Stromangebot und -bedarf nur durch stationäre Stromspeicher gedeckt werden. Hier wird die Natrium-Schwefel-Batterie mit keramischen Elektrolyten in Japan forciert. Dabei enthält aber jede Einzelzelle die gesamte redoxaktive Masse, was hohe Systemkosten verursacht. Die modulare Begrenzung wird mit Redox-Flow-Batterien gesprengt – diese wurden bisher aber nur im Pilotmaßstab entwickelt. Im MW-Bereich wären sie Anlagen in der Leistungsklasse von Chloralkalielektrolysen. <% image name="OLED2" %><p> Verbesserungen bei den <b>Leuchtstoffen</b> versprechen Zweiphotonenleuchtstoffe und Quantum-Dots als transparente Leucht-Bauteile und energiesparende 3D-Displays. Mit OLEDs lassen sich zudem flächige Lichtquellen und biegsame Displays realisieren. Die Vielzahl bekannter Leuchtstoffe ist für eine Anregung mittels UV-Licht, Röntgen- oder Elektronenstrahl optimiert. Für eine Xe-Gasentladung, eine dielektrisch behinderte Entladung oder eine Leuchtdiode müssen sie bezüglich Energieeffizienz, Lebensdauer, Produktionskosten, Emissionsspektrum, Lichtauskopplung und Biokompatibilität getrimmt werden. Eine Lösung für die unzureichende Stabilität der OLEDs bieten nitridische Materialien wie LaSi3N5:Eu bzw. Fluoride wie LiGdF4:Eu. <b>Bei Supraleitern</b> erlauben Schichten von Yttrium-Barium-Kupferoxid auf metallischen Trägern Fortschritte. Derzeit werden Transportströme und Feldabhängigkeiten durch nanoskalierte Flussverankerungszentren im supraleitenden Material verbessert. Die Herausforderung ist die Herstellung aller deponierten Schichten aus preiswerten Vorstufen in der notwendigen Würfeltextur, ohne chemische Reaktionen im Schichtaufbau zu verursachen. Der metall-organischen Dampfabscheidung durch Dip-coating wird mittelfristig der ökonomische Durchbruch zugetraut. <% image name="Makrolon_Glazing" %><p> Ein durch <b>Leichtbauwerkstoffe</b> um 5 % vermindertes Karosseriegewicht kann den Spritverbrauch um 3 % senken. Aufgrund ihres einstellbaren Eigenschaftsspektrums kommen dafür vermehrt mit Faser und Partikel verstärkte Kunststoffe zum Einsatz. Neben Titan, Alu und Magnesium wird auch der Leichtbau mit Stahlwerkstoffen wichtiger. Im Maschinenbau, der Verfahrenstechnik und der Biotechnologie gilt es, komplexe Belastungszustände werkstoff- und strukturgerecht in ein entsprechendes Konstruktionskonzept umzusetzen. Hier sollen Copolymere künftig sowohl die thermomechanischen als auch die funktionellen Anforderungen erfüllen.

Festo schielt auf die Prozessindustrien

Das Investitionsvolumen aller Prozessindustrien wurde 2006 auf 68 Mrd € geschätzt – und soll in den nächsten Jahren deutlich stärker als die Fabrikautomation und die Weltwirtschaft wachsen. Für diese Produktionen will <a href=http://www.festo.de>Festo</a> in den nächsten Jahren spezifische Komponenten und Baugruppen auf den Markt bringen. Insbesondere bei Biotech- und Bioenergie-Produktionen rechnen sich die Esslinger gute Chancen aus. <% image name="Festo_Brauerei" %><p> <small> Festo zielt vermehrt auf Hybridindustrien wie Brauereien, Pharmahersteller oder Papierfabriken ab. </small> Prozessindustrien: Das meint Systemlösungen und modulare Konzepte. Und verlangt nach Condition Monitoring. Kurz: Integrierte Automatisierungs-Lösungen, die einen Anlagenstillstand ausschließen. Bei vielen Unternehmen der Prozessindustrie handelt es sich um Hybridindustrien – Unternehmen, die in einem kontinuierlichen Prozess Bier brauen, Wirkstoffe mixen oder Zellstoff aufbereiten, um in einer diskreten Fertigung die fertigen flüssigen oder pastösen Stoffe abzufüllen, zu verpacken oder anderweitig logistisch handzuhaben. Für Festo ergeben sich damit sinnvolle Synergien, Perspektiven und Ansätze für die Erschließung weiterer Kundensegmente. Im Trend sieht Festo einen modularen Baukasten für Prozessantriebs- und -ventillösungen, der künftig freie Kombinationen von Modulen wie Feldbusanbindungen, Diagnosefunktionen, Sensorik und Antriebsprinzipien wie Schwenk- und Linearantriebe ermöglicht. Die einzelnen Komponenten werden dabei in verschiedenen Materialen und Oberflächen (anodisiert, Polymer, Aluminium, Edelstahl) – je nach Branchenanforderung – verfügbar sein. <% image name="Festo_Prozessautomation2" %><p> <small> Pneumatische Prozessantriebe: Besonders geeignet für alle Branchen, die flüssige und pastöse Stoffe sowie Schüttgüter herstellen oder verarbeiten. </small> <b>Costs of Goods.</b> Verkaufen will Festo diese Innovationen mit Konzepten, die insbesondere auf die „Total Costs of Ownership“ (TCO) abzielen, eben diese minimieren helfen. Denn vor allem in den neuen Bioenergie- und Biotech-Disziplinen steigt der Investitionsanteil der Prozessanlagen rapide an. Festo hat in Esslingen Hermann Allgaier eingeladen, um sich das aus Kundensicht bestätigen zu lassen: Allgaier ist Chef von Merckle Biotec in Ulm, die für <a href=http://www.ratiopharm.de>ratiopharm</a> Biologika im Großmaßstab herstellt. Für ihn bekommen die TCO mit dem Aufkommen von „Biotech-Flagships“ – also von Biopharmaproduktionen, die nicht länger 20-30 Mio €, sondern 300 Mio bis 1 Mrd € kosten – besondere Bedeutung. Diese großen Biotech-Produktionen gehen Hand in Hand mit Forecasts, die den Biopharmazeutika bereits für 2009 einen Umsatz von 90 Mrd $ prophezeien, was einem Anteil von 14 % am Pharma-Gesamtmarkt entspricht. Sie wachsen damit doppelt so schnell wie der klassische Pharmamarkt. Allgaier erklärt die Hintergründe: „Ende der 1980er Jahre kamen die Biopharma-Produkte der ersten Generation auf – klassische Substitutionsprodukte für körpereigene Produkte wie Insulin, Interferon oder Erythropoietin. Das waren Small Molecules, die üblicherweise im Mikrogramm-Bereich dosiert werden und in Europa bis spätestens 2010 allesamt durch Biosimilars ersetzt werden. Ende der 1990er Jahre kamen verstärkt Antikörper zur Zulassung, die sich durch ihre Größe und ihre Dosierung (im Milligramm-Bereich) von den Substitutionsprodukten unterscheiden. Für beide Produktklassen gilt, dass bedingt durch den ablaufenden Patentschutz bzw. durch die Gabe von hohen Dosen die Costs of Goods einen wesentlichen Faktor in der Produktion darstellen.“ <% image name="Festo_Fermenter" %><p> <small> Prozessautomation kann bei der Antikörperherstellung einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie für Prozesskonsistenz, Prozesssicherheit und verminderte Prozesskosten sorgt. </small> <b>Von Gramm zu Kilos.</b> Dadurch liegt der Jahresbedarf im zwei- bis dreistelligen Kilogramm-Bereich, während Substitutionsprodukte einen Jahresbedarf im zwei- bis dreistelligen Gramm-Bereich haben. Und das erklärt die für Antikörper notwendigen Großinvestitionen. Die Top-Seller unter den Antikörpern waren 2005 Enbrel und Remicade gegen rheumatoide Arthritis – sie hatten beide einen Jahresumsatz von mehr als 3,5 Mrd €. Insgesamt wird mittlerweile mit den Antikörpern weltweit deutlich mehr als 10 Mrd € umgesetzt. Etabliert sind ebenso Eprex und Epogen (gegen Blutarmut), das Krebsmedikament Aranesp, Pegasys gegen Hepatitis C, Rituxin gegen Leukämie, Humulog gegen Diabetes sowie das Brustkrebsmedikament Herceptin. Trotz des stark wachsenden Marktes ist die Biopharma-Industrie einem massiven Kostendruck ausgesetzt. Denn die Therapien mit den biotechnologischen Präparaten sind deutlich teurer als Therapien mit klassischen Pharmazeutika. Beispielsweise fallen bei einer Therapie mit Interferon beta jährlich 18.000 € an, bei Erythropoietin sind es 5.800 €. Makroökonomische Faktoren wie die Entwicklung der Alterspyramide und die Deckelung der Krankheitskosten verschärfen das Problem. „Daher müssen wir Hersteller alle Hebel zur Kostenminderung im Produktlebenszyklus in Bewegung setzen“, so Allgaier, „und dazu kann die Prozessautomation einen wesentlichen Beitrag leisten, indem sie für Prozesskonsistenz, Prozesssicherheit und verminderte Prozesskosten sorgt.“ <a href=http://www.merckle-biotec.de>Merckle Biotec</a> selbst investiert seit 2004 in auf Zellkulturen basierende Mehrzweckanlagen. Das sind Anlagen, deren typische „Upscaling-Suite“ aus 15 Bioreaktoren besteht: 3 x 80 l, 3 x 400 l, 3 x 2.000 l sowie 6 x 10.000 l. Ihr angeschlossen sind sodann neben den chromatographischen Einrichtungen 7 Prozesstanks sowie 16 Buffer Hold Tanks. Jede Menge Engineering also, wo Ausbeute je Ansatz, Erfolgsrate und Einsatzstoffe die erfolgskritischen Parameter sind. <% image name="Festo_Prozessautomation" %><p> <small> Reinigungsanlage mit Copac-Linearantrieben von Festo. </small> <b>Condition Monitoring.</b> „Die Betrachtung der TCO beschränkt sich bei Biogenerika und anderen Anlagen der Prozessindustrie aber nicht allein auf die hohen Investitionssummen und deren Einsparpotenziale“, betont Eckhard Roos, der das Business Center für Prozessautomation bei Festo leitet. „Mit der Inbetriebnahme kommt ein wesentlicher Faktor hinzu: Die Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit und damit der Steigerung der Produktionskapazität.“ Erreichen lässt sich das durch ein durchgängiges Diagnosekonzept, wobei die Diagnoselevels vom einfachen Monitoring über die Systemdiagnose (die Fehlerlokalisierung) bis hin zur Subsystemdiagnose (der exakten Fehleridentifizierung) reicht. Mit wenigen Sensoren lassen sich auf Diagnose-Level 1 über den Soll-Ist-Vergleich Rückschlüsse auf den Anlagenzustand treffen. Auf Level 2 wertet eine modellbasierte Software die Prozessparameter aus Level 1 aus und interpretiert sie. Damit lassen sich bereits vor dem Ausfall Wartungsmaßnahmen durchführen – mit der automatischen Referenzdatenerfassung (dem Zählen von Zyklen wie Umdrehung oder Hub) in Kombination mit Grenzwerten und Trends wird das rechtzeitige Erkennen von Abweichungen und somit ein proaktives Handeln – bevor der Prozess an Qualität verliert – möglich. Auf Level 3 schließlich überwacht zusätzliche Sensorik kritische Prozessantriebe und erkennt etwa verstellte Drosseln, Dichtungsverschleiß oder gequetschte Zuleitungen. Diese Informationen lassen sich sodann an übergeordneten Leitsystemen visualisieren. Festos modulares Ventilinselkonzept CPX/MPA zeigt dabei Fehlerquelle, -ort und Maßnahmen automatisch an. Zur vorausschauenden Wartung dienen Schaltspielzähler sowie die Überwachung der Spulenströme und -spannung für Magnetventile. Die Ventilinseln sind mit ihrer Verbindung von Elektrik, Pneumatik und Integration in überlagerte Systeme der Prozessführung prädestiniert für die anlagennahe Diagnose. Ein durchgängiges Diagnosekonzept ist also mehr als nur das Blinken roter, gelber oder grüner LEDs. Für die Pharmabranche gilt zudem: Ohne funktionierendes Diagnosekonzept lassen sich die aktuellen Forderungen der FDA nach PAT schwer umsetzen. <b>Ventil trifft Ventilinsel.</b> Speziell für die Prozessindustrien ist Festo eine weltweite Kooperation mit <a href=http://www.gemue.de>Gemü</a> eingegangen. Die Prozessventile von Gemü werden dabei mit den Festo-Ventilinseln und -Steuerungen auf Feld- und Steuerungsebene abgestimmt und von gemeinsamen Teams ausgeliefert. Anlagenbauer und -betreiber müssen sich daher nicht mit unterschiedlichen Lieferanten und Gewerken koordinieren. Dadurch können Anlagenbauer viele Kostentreiber einfach vergessen, die erst eine Analyse der TCO zu Tage fördert: Das Finden und Dimensionieren richtiger Komponenten, das Zeichnen von Schaltplänen, das Einbinden von Einzelkomponenten in eine Gesamtkonstruktion, Bestellvorgänge, Montieren und In-Betrieb-Nehmen sowie Service und Wartung von Anlagen. <% image name="Festo_Reinstwassererzeugung" %> <p> <small> Reinstwassererzeugung bei Merckle Biotec: Prozesssicherheit mit Festo-Ventilinseln. </small> Festo schielt auf die Prozessindustrien