Archive - Jun 11, 2008

Streifzug durch Oberösterreichs Kunststoff-Hochburgen

Der Chemie Report war zu Gast beim Kunststoffcluster Oberösterreich. Während in Linz <a href=http://www.borealis.at>Borealis</a> und die <a href=http://www.jku.at>Johannes Kepler Uni</a> ihre F&E-Aktivitäten massiv ausweiten, formiert sich gleichzeitig neues Know-how in Sachen gedruckter Elektronik. Außerhalb von Linz demonstrieren Vorzeigeunternehmen wie <a href=http://www.facc.at>FACC</a>, <a href=http://www.poloplast.at>Poloplast</a> und <a href=http://www.erema.at>Erema</a> die Innovationskraft der Oberösterreicher. Streifzug durch Oberösterreichs Kunststoff-Hochburgen <% image name="Borealis_Linz" %> <small> Borealis verdoppelt derzeit die Forschungs-Crew um weitere 100 Wissenschaftler und baut für 20 Mio € ihr Innovation Centre in Linz. </small> 220 Unternehmen, 33.400 Arbeitsplätze, eine Wertschöpfung von jährlich mehr als 6,7 Mrd €: Knapp 5 % aller Beschäftigten in Oberösterreich arbeiten in der Kunststoffbranche – einer Branche, die in den vergangenen 3 Jahren dank zahlreicher Exporterfolge als Jobmotor in Oberösterreich fungierte: Zuletzt stockte die Produktionskette – von der Rohstoffherstellung über den Maschinen- und Werkzeugbau sowie die Verarbeitung bis hin zum Recycling – jährlich um rund 800 neue Arbeitsplätze auf. Um den Wachstumskurs beibehalten zu können, wird derzeit die F&E-Infrastruktur rund um die JKU, Borealis und ihre Tochter AMI ausgebaut. Insgesamt fließen bis 2011 rund 17,6 Mio €, finanziert vom Land Oberösterreich, Bund, JKU und Borealis. An der Linzer Uni werden insbesondere 4 Professuren für die Polymerchemie geschaffen. Im Chemiepark Linz wiederum formt Borealis ein internationales Entwicklungsteam – Polymerexperten werden derzeit mit offenen Armen aufgenommen. „Generell werden künftig“, so der Chef des Kunststoff-Clusters Werner Pamminger, „nicht Energiekosten, nicht die Kosten für CO<small>2</small>-Zertifikate oder Transportkosten die dominierenden Standortfaktoren sein – vielmehr werden Köpfe der entscheidende Wettbewerbsvorteil sein.“ <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Die Kunststoffbranche</b> konnte sich in Oberösterreich deshalb so gut entfalten, weil hier auch entsprechende Automobil-, Metall-, Holz- und Lebensmittelindustrien als Nachfrager vorhanden sind. Die Basis legten die Gebrüder Anger im Kremstal mit der Erfindung der Extruderschnecke – heute tummeln sich in diesem „Plastic Valley“ rund 100 Unternehmen auf einer Ausdehnung von etwa 80 km –, die frühen Polypropylen-Aktivitäten der ehemaligen Chemie Linz sowie die Innovationen von Engel im Bereich der Spritzgussmaschinen. </small></td> </table> <% image name="Konarka_Power_Plastic" %><p> <small> Das „PowerPlastic“ von Konarka: Hier wandelt gedruckte Elektronik Licht in elektrische Energie um. © Konarka </small> <b>Gedruckte Elektronik.</b> Was sich solche „Köpfe“ mitunter in Linz sodann ausdenken, demonstrieren die Spin-offs im Bereich der Printed Electronics. Um die Stärken junger Unternehmen wie <a href=http://www.prelonic.at>prelonic</a> und <a href=http://www.plastic-electronic.com>plastic electronic</a> sowie die etablierteren <a href=http://www.nanoident.com>Nanoident</a> und <a href=http://www.konarka.com>Konarka</a> besser koordinieren zu können, plant der Kunststoff-Cluster, eine entsprechende Initiative zu starten. Die Ambition ist, aus Linz ein vergleichbares Knowhow-Zentrum der „Kunststoff-Elektronik“ zu machen, wie es auch in Chemnitz und Dresden, Eindhoven und Cambridge zugegen ist. Friedrich Eibensteiner, der Chef von prelonic, will in den nächsten Wochen den weltweit ersten Prototyp eines auf einem einzigen Substrat basierenden Batterie-/Display-Moduls fertig stellen, ein erstes Produkt ist für das zweite Quartal 2009 vorgesehen: „Im wesentlichen sind alle nötigen Einzelkomponenten wie eben Batterien und Displays fertig entwickelt, was am Markt noch fehlt, das ist die integrierte Produktion.“ Printed Electronics könnten jedenfalls einer unter starkem Konsolidierungsdruck leidenden Druckbranche wieder einen neuen Aufschwung bescheren. In der ersten Phase sollen Grußkarten, Gutscheine und Gaming-Applikationen hergestellt werden, später soll ein Rolle-zu-Rolle-Prozess entwickelt werden, in den weitere Elemente integriert werden können. In die dafür nötigen Druckmaschinen ist kein allzu großes Investment vonnöten: Eibensteiner rechnet „mit einigen Hunderttausend Euros, maximal einen niedrigen Millionen-Euro-Bereich“. <% image name="FACC_Werk_4" %><p> <small> Das neue Werk 4 von FACC: Prepregs – in Harz getränkte Faserstreifen – werden in Reinräumen aufgelegt und sodann in 2 Autoklaven bei 180 °C „ausgebacken“. Anschließend erfolgt die Befräsung mit CNC-Maschinen, das Schleifen, Kitten und Lackieren sowie die Endfertigung. © FACC </small> <b>Composite-Backofen der Superklasse.</b> Innovationen, die sich bereits in Zig-Millionen-Euro-Umsätzen niederschlagen, generiert in Oberösterreich die aus dem Skiproduzenten Fischer hervorgegangene und mittlerweile an 4 Standorten produzierende FACC. Seit April 2007 fertigt das auf Composites spezialisierte Unternehmen nicht nur in Ried und in Ort, sondern auch im neuen „Werk 4“ in Reichersberg. In dem neuen Werk, das eine jährliche Fertigungskapazität von 70 Mio € Umsatz hat, werden Triebwerkskomponenten und -verkleidungen hergestellt. Es handelt sich dabei um eine der modernsten Fertigungsstätten für leichte Faserverbundkomponenten. Rund 40 Mio € hat FACC in Grundstück, Gebäude, Fertigungseinrichtungen und IT investiert und damit ihre Fertigungskapazität langfristig um mehr als 50 % erhöht. Im Zuge des 20.000 m² umfassenden Neubaus wurden umfangreiche Maßnahmen zur Steigerung der Automatisierung und Wirtschaftlichkeit in der Fertigung von qualitativ hochwertigen Faserverbundkomponenten gesetzt. Etwa 200 Mitarbeiter fertigen dort für Goodrich, Vought, Aermacchi und Aircelle Triebwerksverkleidungen. Schwerpunkte bei der Entwicklung von Triebwerksverkleidungen und -systemen setzt FACC auf Gewichtseinsparung – die leichten Kunststoffbauteile sollen in der Luftfahrt für weitere Treibstoffeinsparungen sorgen – und Geräuschreduktion sowie kostenoptimale Konzipierung. Die Produktpalette reicht von Strukturbauteilen und -systemen an Rumpf und Leitwerk über Triebwerksverkleidungen bis hin zu kompletten Innenausstattungen von zivilen Verkehrsflugzeugen und Hubschraubern. FACC beschäftigt derzeit insgesamt mehr als 1.600 Mitarbeiter und erwartet heuer rund 280 Mio € Umsatz – was ein rund 20%iges Umsatzplus seit Jahren bedeutet. <% image name="FACC_787" %><p> <small> Größtes Einzelprojekt im neuen Werk 4: Das Schubumkehrgehäuse für den neuen Boeing 787 Dreamliner. Das System wird FACC ab 2011 auch für das künftige Langstreckenflugzeug von Airbus – dem A350XWB – produzieren. </small> Fast alle der produzierten Kunststoffleichtbauteile werden exportiert. Als Tier-1-Hersteller beliefert FACC die großen Flugzeughersteller Airbus, Boeing, Bombardier und Embraer sowie Triebwerkshersteller und Sublieferanten der Flugzeughersteller. <b>Innovative Rohrsysteme.</b> Eine weitere Joblokomotive ist die in Leonding ansässige Poloplast: Der Anbieter von Kunststoffrohrsystemen hat in den vergangenen 5 Jahren alleine 100 Arbeitsplätze geschaffen und verstärkt derzeit vor allem die Compounding-Aktivitäten. Jürgen Miethlinger, der technische Poloplast-Chef, kann sich vorstellen, dieses wachsende Business bis 2010 in eine eigene Tochter auszugliedern – „an einem Standort zwischen Wels und Würzburg“ – sowie durch Zukäufe in diesem Bereich zu wachsen. Genutzt soll hier das jahrelang aufgebaute Wissen um hochverstärkte Polyolefine werden; aktuell compoundiert Poloplast rund 14.000 t/a, hat aber noch weitere Kapazitäten. <% image name="Poloplast_Dreischichtrohr" %><p> <small> Aus drei Schichten aufgebaute Polypropylen-Rohre mit einer Verstärkung aus Mineralstoffen sowie innovative Compounds sind die Stärkefelder von Poloplast. © Poloplast </small> Das Wachstum sieht Miethlinger aber auch im Rohrsegment noch ungebremst: „Nachdem Poloplast erst seit 10 Jahren im Export tätig ist, haben wir noch jede Menge Chancen, Marktanteile zu gewinnen.“ Angedacht ist in den nächsten 3 Jahren auch ein weiterer Produktionsstandort im Raum Sankt Petersburg. Insgesamt liefert Poloplast im Rohrsegment 22,2 Mio Formstücke jährlich aus, die Produktionstonnage beträgt 20.400 t, die produzierte Rohrlänge 13.800 km. Zuletzt erwirtschaftete die Wieterstorfer-Tochter mit 350 Mitarbeitern in Leonding und im deutschen Ebenhofen 83 Mio € Umsatz. 2008 erwartet Poloplast ein organisches Wachstum von mehr als 10 %. Derzeit ist der Ausbau der Infrastruktur am Standort Leonding in der finalen Phase. Ein neues, 5 Mio € teures Logistikzentrum mit rund 12.000 Palettenstellplätzen wird künftig bis zu 4 LKW-Züge gleichzeitig abfertigen können. Mit dem neuen Logistikzentrum wird auch die Produktionskapazität durch die frei werdenden bisherigen Lagerhallen deutlich erweitert. Im Werk Ebenhofen wurden vor Kurzem 11.500 m² Grund zur Sicherung der Wachstumschancen erworben. Innovationen hat Poloplast in den vergangenen Jahren am laufenden Band produziert. So konnte etwa ein kontrolliertes Frischluftsystem als Standard für Passivhäuser durchgesetzt werden – gekoppelt mit Erdwärmetauschern lassen sich mit dem System Temperaturspreizungen von bis zu 20 °C erreichen; zudem wird dadurch die Schimmelpilzbildung gehemmt. Ebenso wurde die chemische Beständigkeit der Rohrsysteme für den Abgasbereich erhöht und integrierte Brandschutz-Manschetten sowie speziell schallgedämmte Rohrsysteme entwickelt. <b>Thermostabile Rohre.</b> Letzter Schrei sind auch bei einseitiger Temperatureinwirkung thermostabile Rohre – etwas, das in den vergangenen 50 Jahren nicht gelungen ist. Zudem verbürgt sogenanntes Inline-Thermoforming bei den neuen Rohren ein zielsicheres Einstecken in die zugehörigen Muffen; ein eingearbeiteter Metallring verhindert, dass die Dichtung der Rohre am Bau herausfallen kann. Im Bereich der Medizintechnik schließlich arbeitet Poloplast daran, verschiedene technische Kunststoffe durch Polypropylen zu ersetzen, was einen „Durchbruch in der Kunststofftechnik und weiteren Wachstumschancen für die Polyolefine“ bedeuten würde. <% image name="EREMA" %><p> <small> Die Erema-Maschinen machen aus PET-Flakes wertvolle Sekundärrohstoffe. © PET2PET Recycling </small><p> <% image name="Pet2Pet_Flakes" %><p> <b>Recycling-Profi.</b> Letzte Station der Kunststoff-Rundreise in Oberösterreich ist Erema. Der Hersteller von Kunststoffrecycling-Anlagen feiert heuer 25 Jahre Bestand und hat zuletzt 290 Anlagen ausgeliefert. Insgesamt arbeiten bereits mehr als 3.000 Erema-Maschinen rund um den Globus Thermoplaste auf. Heute ist Erema der unumstrittene Marktführer in Sachen Kunststoff-Recycling. Zuletzt hat das Unternehmen aus Ansfelden erstmals mehr als 100 Mio € Umsatz eingespielt. Im Frühjahr installierte Erema zum ersten Mal eine Recycling-Anlage für HDPE-Postconsumerabfälle zu Granulat in Lebensmittelqualität.

Thermo Fisher führt neue iCE 3000 AA-Spektrometer ein

<a href=http://www.thermo.com/ice>Thermo Fisher Scientific</a> hat seine neue iCE 3000 Serie von Atomabsorptions (AA)-Spektrometern in Europa eingeführt. Sie umfasst den iCE 3300, 3400 und iCE 3500 und wurde entwickelt, um einen längeren und störungsfreien Betrieb – auch mit den schwierigsten Proben – zu gewährleisten. Thermo Fisher führt neue iCE 3000 AA-Spektrometer ein <% image name="Thermo_Fisher_iCE" %><p> Die neuen AA-Spektrometer sind die kompaktesten derzeit erhältlichen Geräte und wurden entwickelt, um sowohl Flammen- als auch Feuerungs-Analysen zu ermöglichen. Die Gerätereihe ist in erster Linie interessant für Anwender aus den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Umwelt-, Pharma-, Metall- und Baustoff-Industrie sowie aus der klinischen Industrie. Die <b>iCE 3500</b> wurde als duales Flammen- und Feuerungs-AA-System mit Standard- oder Zeeman-Option und D2 Hintergrund-Korrektur konzipiert und ist geeignet für Anwendungen mit hohem Durchsatz, die eine schnelle und regelmäßige Flammen- und Feuerungs-Analyse erfordern. Die Software ermöglicht eine vollständig automatisch gesteuerte Umstellung von der Flammen- zur Feuerungs-Analyse-Software. Dadurch ist ein unbeaufsichtigter Betrieb möglich. Die <b>iCE 3400</b>, die ebenfalls Zeeman- und D2 Hintergrundkorrektur bietet, ist ein Einzelofen AA-System, konzipiert, um auch in anspruchvollen Nachweisgrenzen eine hervorragende Leistung zu erbringen. Die <b>iCE 3300</b> ist eine Komplettlösung für Labors, die in erster Linie Flammen-Analysen durchführen, aber auch gelegentlich Feuerungsproben bearbeiten.

BASF ergänzt ChiPros-Portfolio um neue Enzymklasse

Die <a href=http://www.basf.de/zwischenprodukte>BASF</a> hat eine neue Enzymklasse zur Herstellung chiraler Zwischenprodukte entwickelt und industriell nutzbar gemacht: Enoat-Reduktasen heißen die gezielt modifizierten und patentierten Biokatalysatoren. BASF ergänzt ChiPros-Portfolio um neue Enzymklasse <% image name="BASF_Fermentation" %><p> Die durch Enoat-Reduktasen katalysierten asymmetrischen Bioreaktionen laufen bei niedrigen Temperaturen und Normaldruck ab und sorgen bei hoher Selektivität für eine besonders hohe Produktqualität. Somit lassen sich chemisch anspruchsvolle chirale Moleküle besonders effizient und in hoher optischer Reinheit herstellen. Beispiele dafür sind Ester und Aldehyde, die als Ausgangsstoffe zur Herstellung pharmazeutischer und agro-chemischer Wirkstoffe dienen. Enoat-Reduktasen ergänzen das BASF-Portfolio an Enzymen, das bisher Dehydrogenasen, Nitrilasen und Lipasen umfasst. Sie stammen aus verschiedenen Organismen wie Hefen, zum Beispiel Bierhefe, sowie aus Pflanzen, zum Beispiel Tomate und Tabak. <table> <td width="120"></td><td> Die BASF bietet breites, stetig wachsendes Portfolio an chiralen Aminen, beta-Aminosäuren, Aminoalkoholen, aromatischen und aliphatischen alpha-Hydroxysäuren, Alkoholen sowie Epoxiden. Das Unternehmen betreibt derzeit in Ludwigshafen und Geismar 3 Produktionsanlagen für ChiPros, so der Handelsname für die chiralen Zwischenprodukte der BASF, mit einer Gesamtkapazität von über 4.000 t/a. </td> </table>

Daiichi Sankyo will Ranbaxy übernehmen

Der drittgrößte japanische Arzneimittelhersteller <a href=http://www.daiichisankyo.com>Daiichi Sankyo</a> strebt die Mehrheit an Indiens führendem Pharmakonzern <a href=http://www.ranbaxy.com>Ranbaxy Laboratories </a> an. Mit dem Schritt will Daiichi im weltweit rasant wachsenden Generika-Geschäft Fuß fassen. Daiichi Sankyo will Ranbaxy übernehmen <table> <td><% image name="Daiichi_Sankyo_Logo" %></td> <td><% image name="Ranbaxy_Logo" %></td> </table> Die Transaktion soll einen Wert von umgerechnet bis zu 3 Mrd € haben und würde den indischen Konzern insgesamt mit 5,5 Mrd € bewerten. Ranbaxy ist einer der weltweit führenden Hersteller von Nachahmerarzneien. Mit der Übernahme würde Daiichi künftig in etwa 60 Ländern präsent sein, aktuell sind es 21. Vor allem die Position in den Schwellenländern würde deutlich ausgebaut. Branchenexperten gehen davon aus, dass die Pharmamärkte dort spätestens bis 2020 die Umsatzschwelle von zusammen 400 Mrd $/a erreichen werden. <small> Der Milliardendeal kommt nur wenige Monate nach der Übernahme des US-Biotechs Millennium Pharmaceuticals durch den größten japanischen Pharmakonzern Takeda Pharmaceutical für 8,8 Mrd $. Ende Mai hatte Daiichi Sankyo die Übernahme des deutschen Biotechs U3 Pharma für 150 Mio € angekündigt, um sich auf dem Gebiet der Krebsforschung zu verstärken. </small>

Chemiker stellen erstmals Hydroxycarben her

Bisher gingen Wissenschaftler davon aus, dass sich durch die Reaktionen von Kohlenstoff mit Wasser letztlich Zucker (Kohlenhydrate) im Weltraum bilden können oder auch in der sehr frühen Erdgeschichte auf diese Art gebildet haben könnten. Forscher um den Gießener Chemiker Peter R. Schreiner zeigen jedoch, dass dies sehr unwahrscheinlich ist. <% image name="Hydroxycarben" %><p> <small> Hydroxycarben (links) bahnt sich seinen Weg durch den "Energieberg" zu Formaldehyd (rechts). </small> Dazu stellten sie erstmalig ein sehr schwer zu fassendes Schlüsselmolekül her: Hydroxycarben (H-C-OH). Das C-Atom in Carbenen hat nur 2 Bindungen anstelle der üblichen 4, so dass dieses Molekül hochreaktiv ist. Zur zweifelsfreien Identifikation hat sich die Gruppe mit Forschern aus den USA und Ungarn zusammengetan, um mittels quantenmechanischer Berechnungen die Experimente eindeutig interpretieren zu können. Zur Überraschung aller ließ sich Hydroxycarben zwar unerwartet leicht erzeugen und in einer Matrix aus festem Argon nahe am absoluten Nullpunkt nachweisen, doch verschwand es auf zunächst unerklärliche Weise binnen weniger Stunden. Es konnte gezeigt werden, dass Hydroxycarben durch einen nicht-thermischen, quantenmechanischen Tunnel-Mechanismus mit einer Halbwertszeit von nur 2 h in das Formaldehydmolekül umlagert. Dies geschieht, obwohl Hydroxycarben in einem tiefen energetischen Tal liegt und nicht genug Energie besitzt, um die es umgebenden "Berge" zu überwinden. Stattdessen bahnt es sich seinen Weg durch den "Berg" hindurch! Dieses Phänomen wurde bisher für solch hohe Barrieren noch nie beobachtet. Das bedeutet, dass viele Prozesse, bei denen H-Atome übertragen werden (zum Beispiel Reduktionen) eventuell überdacht werden müssen. Damit ist auch die Beteiligung von Hydroxycarben an Reaktionen zur Bildung einfacher Zucker sehr unwahrscheinlich, da es einfach nicht lange genug überlebt. Weiterführende Arbeiten an anderen Hydroxycarbenen werden erwartungsgemäß einen großen Einfluss auf das Verständnis einfacher Molekülreaktionen, aber auch von Liganden in der Metallkatalyse und von biochemischen Prozessen haben. <small> "Capture of hydroxymethylene and its fast disappearance through tunnelling", Nature. Chemiker stellen erstmals Hydroxycarben her

Chemson produziert PVC-Stabilisatoren in Kärnten

<a href=http://www.chemson.com>Chemson</a> hat am Kärntner Standort Arnoldstein eine neue Anlage zur Herstellung von bleifreien One-Pack PVC-Stabilisatoren in Betrieb genommen. Die Anlage hat eine Produktionskapazität von 10.000 t/a. Chemson produziert PVC-Stabilisatoren in Kärnten <% image name="Chemson_Logo" %><p> Der hohe Ausstoß trotz geringer Schüttdichte der Produkte ist laut Unternehmen ein Highlight der neuen Anlage. Die neue Stabilisatorenanlage der Chemson wird ausschließlich für die Herstellung umweltfreundlicher Produkte der Marke Naftosafe eingesetzt. "Der Absatz unserer bleifreien Stabilisatoren ist in den vergangenen 12 Monaten deutlich gestiegen, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend weiter fortsetzen und durch REACH beschleunigen wird", sagt Chemson-Vorstand Wilhelm Messner. Um die Position als Marktführer zu halten bzw. auszubauen, will Chemson weitere Investitionen tätigen.

AMAREG fusioniert mit Haupt und Wülfing

Das Regensburger Pharmaunternehmen <a href=http://www.amareg.de>AMAREG</a> gab den Zusammenschluss mit der <a href=http://www.haupt-pharma.de>Haupt Pharma AG</a> mit Sitz in Berlin und der <a href=http://www.wuelfing-pharma.de>Wülfing Pharma GmbH</a> aus Gronau/Leine bekannt. Damit entsteht der drittgrößte pharmazeutische Auftragshersteller in Europa mit 1.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 180 Mio €. AMAREG fusioniert mit Haupt und Wülfing <% image name="Amareg" %><p> AMAREG (= Arzneimittel aus Regensburg) hat seinen Schwerpunkt in der Auftragsfertigung von Zytostatika, chemischen Stoffen, die das Zellwachstum hemmen und zur Behandlung von Krebs, teilweise auch bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden. Sie greifen in den Stoffwechsel von Tumorzellen ein oder zerstören deren Zellstrukturen. Der Standort in Regensburg verfügt über eine langjährige Tradition in der Arzneimittelfertigung und -entwicklung. AMAREG ist aus Bristol-Myers-Squibb hervorgegangen, die bis Mitte der 1990er Jahre in Regensburg einen Produktionsstandort betrieb. Zurzeit sind bei AMAREG 175 Mitarbeiter tätig, die einen Umsatz von 22 Mio € erwirtschafteten. Haupt Pharma ist ebenfalls ein traditionsreicher Konzern, 1937 in Berlin gegründet und mit 900 Mitarbeitern an Produktionsstandorten in Deutschland, Frankreich, Malta und Japan vertreten. Auch Wülfing Pharma am Standort Gronau in Hildesheim verfügt mit 300 Mitarbeitern über langjährige Erfahrung in der Arzneimittelproduktion. Durch den Zusammenschluss hat AMAREG künftig Zugriff auf zusätzliche Technologien und damit einen wichtigen Schritt zum nachhaltigen Wachstum in der von Konsolidierung geprägten Pharmabranche in Europa getan. Schließungen von Abteilungen wird es im Zuge der Fusion nicht geben. Alle drei Firmen sind Portfoliounternehmen der Invita AG, einer Beteiligungsgesellschaft, mit Sitz in Plettenberg in NRW, die global in mittelständische Pharmaunternehmen investiert.

H5N1: Celvapan induziert Antikörper in Phase I/II

<a href=http://www.baxter.com>Baxter</a> hat im New England Journal of Medicine Daten publiziert, nach denen die in der Entwicklung befindliche und auf Zellkultur basierende H5N1-Vakzine Celvapan in Phase I/II die Endpunkte hinsichtlich Sicherheit und Immunogenität erreichte. Es sind die ersten Studienergebnisse für Celvapan, die einem Peer Review unterzogen wurden. <% image name="Spritze" %><p> Die randomisierte Phase I/II-Studie schloss 284 Probanden in Österreich und Singapur (zwischen 18 und 45 Jahren) ein. Getestet wurden 4 verschiedene Antigen-Konzentrationen zwischen 3,75 und 30 mg; 7,5 mg und 15 mg Formulierungen wurden mit und ohne Adjuvans untersucht. Die nicht-adjuvanten Formulierungen induzierten dabei am ehesten einen Titer >1:20 nach der ersten (40,5 und 39,5 % für 7,5 mg und 15 mg) und der zweiten (76,2 und 70,7 % für 7,5 mg und 15 mg) Impfung. Die höchste Serokonversion (Entwicklung von Antikörpern) wurde ebenso mit den 7,5 und 15 mg nicht-adjuvanten Formulierungen mit 69 und 68,3 % Serokonversion erzielt. Hohe Level an Kreuzreaktivität wurde gegen den A/Hong Kong Stamm mit den 7,5 und 15 mg nicht-adjuvanten Formulierungen (76,2 bzw. 78 % mit neutralisierenden Titer >1:20) gezeigt. Die häufigste Nebenwirkungen waren Einstichreaktionen, Kopfschmerzen und Müdigkeit. <table> <td width="110"></td><td> Celvapan wird im tschechischen Bohumil in einer der weltgrößten auf Zellkultur basierenden Impfstoffproduktion hergestellt. Die Verocell-Technologie verwendet eine Zelllinie, die 1962 vom Afrikanischen Grünen Affen abgeleitet wurde. </td> </table> <small> Baxter hat mehrere Millionen Dosen Celvapan an verschiedene Regierungen ausgeliefert. 2006 hat Baxter einen pandemischen Vorsorgevertrag mit dem österreichischen Gesundheitsministerium abgeschlossen - im Falle einer Pandemie würde Baxter demgemäß 16 Mio Dosen Celvapan nach Österreich liefern. </small> H5N1: Celvapan induziert Antikörper in Phase I/II

Alzheimer: Sekretasemodulatoren aufgeklärt

Forscher der TU Darmstadt haben mit Kollegen der Mayo Clinic, der Harvard Medical School und 3 weiteren Unis Ergebnisse erzielt, die für die Alzheimer-Therapie von Bedeutung sein könnten: Es ist ihnen gelungen, die Regulationsmechanismen von Sekretasemodulatoren aufzuklären, welche die Produktion der im Gehirn von Alzheimerpatienten abgelagerten Peptide verringern. Alzheimer: Sekretasemodulatoren aufgeklärt <% image name="Boris_Schmidt" %><p> <small> Hirnforscher Boris Schmidt. </small> Die Amyloid beta-Peptide bilden sich durch die falsche Spaltung eines Proteins (APP, Amyloid Precursor Protein), das durch mehrere Enzyme - so genannte Sekretasen (alpha, beta, gamma) - in kleinere Bruchstücke geschnitten wird. Der Schnitt der gamma-Sekretase führt schließlich zur Freisetzung von Amyloid beta-Peptiden unterschiedlicher Länge, unter anderem das aus 42 Aminosäuren bestehende, besonders krankheitsfördernde Peptid Abeta42. In Experimenten konnten die Forscher die Bindungsstelle und damit die Wirkweise von Tarenflurbil, einem Abeta42-senkenden gamma-Sekretasemodulator sowie von Fenofibrat, einem Abeta42-erhöhenden gamma-Sekretasemodulator, identifizieren. Dabei zeigte sich, dass diese Substanzen nicht wie bisher angenommen direkt an das Enzym binden, sondern an das Substrat, also an APP bzw. Abeta. Diese ungewöhnliche Substratanbindung verändert schließlich das Schnittmuster des Enzyms und führt zu einer veränderten Freisetzung von Abeta42. Dieses Ergebnis könnte nicht nur für die Alzheimer-Therapie von Bedeutung sein, sondern für alle biochemischen Prozesse, bei denen in der Membran schneidende Proteasen beteiligt sind. Eine überraschende Erkenntnis ist zudem, dass die Wirkstoffe eher wasserunlöslich sein sollten, was jedoch eine Verabreichung in Tablettenform erschwert. <small> Thomas L. Kukar, Thomas B. Ladd, Maralyssa A. Bann, Patrick C. Fraering, Rajeshwar Narlawar, Ghulam M. Maharvi, Brent Healy, Robert Chapman, Alfred Welzel, Robert W. Price, Brenda Moore, Vijayaraghavan Rangachari, Bernadette Cusack, Jason Eriksen, Karen Jansen-West, Christophe Verbeeck, Debra Yager, Christopher Eckman, Wenjuan Ye, Sarah Sagi, Barbara A. Cottrell, Justin Torpey, Terrone L. Rosenberry, Abdul Fauq, Michael S. Wolfe, Boris Schmidt, Dominic M. Walsh, Edward H. Koo & Todd E. Golde, Substrate-targeting-secretase modulators, Nature 2008, 453, 7197, doi:10.1038/nature 07055. </small>

Heraeus vermarktet Suprasil Standard CG

<a href=http://www.heraeus.com>Heraeus Quarzglas</a> bringt mit Suprasil Standard Commercial Grade für Standard-UV-Optiken eine günstige Variante von hochwertigem synthetischem Quarzglas auf den Markt und schließt damit eine Lücke in seinem Produktportfolio. <% image name="Heraeus_Suprasil_Standard" %><p> Suprasil Standard CG verbindet die außergewöhnlichen physikalischen Eigenschaften von Quarzglas mit einer sehr guten optischen Transmission im ultravioletten und im sichtbaren Spektralbereich. Das Material zeigt neben hoher Reinheit und hoher Homogenität nur sehr wenige Blasen und Einschlüsse. Die über Flammenhydrolyse synthetisch gewonnenen Quarzglasscheiben sind in verschiedenen Geometrien von 140-650 mm &Oslash; verfügbar und können etwa als Schutzglasmaterial in Industriefeuerungs-Anlagen oder für einfache optische Systeme eingesetzt werden. Das Standardprodukt ergänzt das Suprasil-Programm des Quarzglasspezialisten. Bereits 1955 entwickelte Heraeus synthetisches Quarzglas, das als Suprasil in der Raumfahrttechnik Karriere als Spiegel- und Fenstermaterial machte und es als Prismenmaterial für Laserreflektoren sogar bis auf den Mond schaffte. Die Reflektoren werden noch heute zur Entfernungsmessung Erde-Mond genutzt. <small> <b>Heraeus Quarzglas</b> gilt als einer der wenigen Spezialisten, der das Hightech-Material Quarzglas in allen Facetten beherrscht und es mit allen gängigen Produktionsprozessen in Qualitäten erzeugt, die weltweit einzigartig sind. Hauptanwendungsgebiete für Quarzglas sind die Telekomindustrie, für die Heraeus Vorformen zur Herstellung von Glasfasern produziert. Bei der Herstellung von Mikrochips in der Halbleiterindustrie spielen Linsenssysteme aus hochreinem Quarzglas ebenfalls eine wichtige Rolle. Mit Suprasil 501 hat Heraeus zuletzt für die Mikrolithografie erstmals ein selbstheilendes Quarzglas entwickelt. </small> Heraeus vermarktet Suprasil Standard CG

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