Archive - Aug 20, 2008

Deutschland-Premiere für PUR-Bahnschwellen

Nach mehreren erfolgreichen Anwendungen im europäischen Ausland erlebten Eisenbahnschwellen aus Polyurethan jetzt ihre Deutschland-Premiere: Im CHEMPARK Leverkusen wurde eine Weichenverbindung montiert, die den Gleisanschluss des Produktionsstandorts ans Netz der Deutschen Bahn verbessern soll. Deutschland-Premiere für PUR-Bahnschwellen <% image name="Bayer_Baydur" %><p> <small> Das knapp 74 m lange Bauteil wurde von der <a href=http://www.voestalpine.com/bwg.de.html>voestalpine BWG</a> hergestellt, Lieferant der 136 Schwellen ist <a href=http://www.sekisui.de>SEKISUI CHEMICAL</a>, das PUR-System auf Basis eines langglasfaserverstärkten Baydur 60 Integralschaumstoffs stammt von Sumika Bayer Urethane, dem japanischen PUR-Systemhaus von Bayer MaterialScience. </small> Wenn es um Materialien für Eisenbahnschwellen geht, setzen europäische Gleisnetzbetreiber seit vielen Jahren auf Holz oder Beton. Insbesondere für Holzschwellen bietet sich für die Zukunft jedoch eine Weichenstellung zugunsten des PUR-Verbundwerkstoffs <u>Eslon Neo Lumber FFU</u> von SEKISUI CHEMICAL an, denn dieser zeichnet sich durch eine deutlich größere Haltbarkeit der Schwellen und niedrigere Lebenszykluskosten aus. In Japan haben sich die Kunststoffschwellen bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert bewährt. Sie wurden dort unter anderem auf Trassen des Hochgeschwindigkeitszugs Shinkansen verlegt. <% image name="Bayer_Baydur2" %><p> <small> Häufige Temperaturwechsel, UV-Strahlung und permanente Luftfeuchtigkeit setzen vor allem Holzschwellen schon nach relativ kurzer Zeit zu. SEKISUI CHEMICAL geht bei den PUR-Schwellen von einer Lebensdauer von mindestens 50 Jahren aus. Sie Schwellen lassen sich in nahezu beliebigen Längen und Querschnitten fertigen. </small> Die Biegefestigkeit der PUR-Schwellen ist selbst nach 15 Jahren noch deutlich höher als bei Holz. Dies zeigte sich auch bei einem zyklischen Biege- und Dauerbelastungstest: Während bei einem Druck von 40 Megapascal bei etwa 50.000 Zyklen bereits mehrere Naturholzschwellen brachen, überstanden alle geprüften PUR-Schwellen sogar 1 Mio Zyklen bei der mehr als doppelt so hohen Belastung von 94 Megapascal. Die PUR-Schwellen lassen sich mit den von der Holzverarbeitung her bekannten Werkzeugen sägen, fräsen, schrauben, nageln und verkleben – sogar noch dauerhafter als Holz. Aufgrund der geschlossenzelligen Struktur von Eslon Neo Lumber FFU (FFU steht für Fiber reinforced Foamed Urethane) kommt es auch bei größeren Niederschlagsmengen nur zu einer äußerst geringen Wasseraufnahme. Die günstigen elektrischen Isolationseigenschaften werden deshalb nicht beeinträchtigt. Sie sind vor allem beim winterlichen Einsatz wichtig, wenn die Weichen gegebenenfalls aufgeheizt werden sollen. Der Werkstoff ist darüber hinaus beständig gegen Hydrolyse, Fette und Öle sowie gegen Streusalz. Vorteilhaft ist auch die ökologische Verträglichkeit der PUR-Schwellen. Ihre Herstellung ist ohne die bei Holzschwellen übliche Imprägnierung möglich. Einmal benutzte Elemente lassen sich in der Regel wieder verwenden. Nicht mehr benötigte Schwellen können dem Recycling zugeführt werden, so wie es bereits jetzt mit Materialresten aus der Produktion geschieht. <table> <td width="110"></td><td><small> Der Einsatz der PUR-Schwellen empfiehlt sich vor allem für Weichen, in Tunnelstrecken, auf Brücken, aber auch im Streckengleisbau. In Japan werden zurzeit mehr als 90.000 PUR-Schwellen im Jahr verlegt, insgesamt sind es dort bisher mehr als 1,3 Mio Einheiten. </small></td> </table> Bei der Herstellung der Schwellen, die bei SEKISUI CHEMICAL nach dem Pultrusions- oder Strangziehverfahren erfolgt, werden die Verstärkungsfasern mit dem PUR-System getränkt und der Verbund dann bei erhöhter Temperatur ausgehärtet. Der gesamte Prozess wird durch ein Ziehwerkzeug in Gang gehalten, das das fertige Profil aus dem Härtungswerkzeug herauszieht. Dies ermöglicht eine wirtschaftliche Produktion bei konstanter Qualität.

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