Archive - Aug 27, 2008

Nektar und Blütenduft garantieren Fortpflanzung

Giftige Bestandteile des Blütennektars - wie das Nikotin bei Tabak - sollen eigentlich Blütenräuber verscheuchen. Forscher vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena haben nun mit gentechnisch veränderten Tabakpflanzen zeigen können, dass diese Inhaltsstoffe auch für die Befruchtung der Pflanze wichtig sind. Nektar und Blütenduft garantieren Fortpflanzung <% image name="Selasphorus_rufus" %><p> <small> Der Kolibri Selasphorus rufus saugt an einer Blüte des Wilden Tabaks (Nicotiana attenuata). &copy; Danny Kessler </small> Wohldosiert sorgt das Nikotin im Nektar nämlich zusammen mit dem Lockstoff Benzylaceton für eine Optimierung der Besucherfrequenz an Blüten durch Pollen übertragende Kolibris und Schwärmermotten und sichert so die Auskreuzung und Produktion neuer Tabaksamen. Um genauen Einblick in die "Blütenbiochemie" und ihre ökologischen Wechselwirkungen mit den mobilen Besuchern zu erhalten, erzeugten die Forscher 4 gentechnisch veränderte Linien von Nicotiana attenuata: Neben Kontrollpflanzen, die lediglich eine Blindkopie des transgenen DNA-Abschnitts enthielten, wurden Pflanzen kultiviert, die mittels RNA-Interferenz entweder kein Nikotin herstellen konnten oder kein Benzylaceton (ein aus der Kakaobohne bekannter Duftstoff, der dem des Jasmins und der Erdbeere ähnelt). Die vierte Linie konnte weder Nikotin noch Benzylaceton synthetisieren. <% image name="Selasphorus_rufus2" %><p> <small> 2 Inhaltsstoffe der Blüte, die die Besuchsfrequenz von Kolibris und Motten optimieren: Nikotin (N) im Nektar, der sich im Blütenboden befindet, und Benzylaceton (BA), das im Bereich der Blütenkrone als Duftstoff abgegeben wird. </small> Die Resultate der Versuche: In den Pflanzen, die kein Nikotin mehr bilden konnten, war das Volumen des Nektars nur noch halb so groß wie in den Kontrollpflanzen und in den Pflanzen, die kein Benzylaceton als Lockstoff mehr bilden konnten. "Das heißt, Blumenbesucher müssen grundsätzlich durch den Duftstoff angelockt werden und trinken offenbar umso mehr Nektar, wenn dieser nicht mehr durch Nikotin verbittert ist", erklärt MPI-Forscher Danny Kessler. Per Videokameras wurde das bestätigt: Tatsächlich bekamen die Pflanzen aus den beiden Linien, die keinen Lockstoff mehr produzieren konnten, nur wenig Besuch von Kolibris (Archilochus alexandri) und Linienschwärmermotten (Hyles lineata). Und wenn die Tiere an Blüten saugten, deren Nektar die natürliche Menge des abstoßenden Nikotins enthielten, verweilten sie nur kurz dort, während sie gern und lange den nikotinfreien Nektar der entsprechenden transgenen Linien genossen. "Allerdings sagen solche Beobachtungen nichts darüber aus, ob sich derlei unterschiedliches Besuchsverhalten auf den Auskreuzungs- und damit Fortpflanzungserfolg der Pflanzen, das heißt ihre Fitness im Darwin'schen Sinne, auswirkt", so Kessler. Daher führten die Forscher 2 weitere Analysen durch, die in dem einen Fall auf die weibliche Fitness, also die Produktionsrate der Samen im Fruchtknoten fokussierten, im anderen auf die männliche Fitness, also den Befruchtungserfolg des an die Blütenbesucher abgegebenen Pollens auf benachbarten Pflanzen. Zur Bestimmung der weiblichen Fitness wurden Blüten an den 4 verschiedenen transgenen Pflanzenlinien durch Abtrennen der Staubfäden "entmannt" - ein gängiges Verfahren aus der Pflanzenzüchtung. So wird die Eigenbefruchtung verhindert und die Forscher können nachfolgend den nur durch Blumenbesucher vermittelten Befruchtungserfolg bestimmen. Es zeigte sich, dass nur die Kontrollpflanzen durch Pollen von sie umgebenden wild wachsenden Tabakpflanzen normal fremdbefruchtet wurden, während die transgenen Linien, die kein Nikotin- und Benzylaceton herstellen konnten, nur weniger als die Hälfte an Samen aufbrachten. Umgekehrt erfolgte die Bestimmung der männlichen Fitness der 4 transgenen Linien, indem die Blüten wild wachsender Pflanzen "entmannt" und nachfolgend der Ursprung des befruchtenden Pollens ihrer Samen mithilfe von DNA-Sonden ermittelt wurde. Dieser Vaterschaftstest lieferte die Information, die der 4 transgenen Linien ihren Pollen am erfolgreichsten an umgebende wilde Pflanzen via Insekt oder Kolibri weitergegeben hatte. Auch hier zeigte sich, dass die Kontrollpflanzen, welche natürliche Mengen an Nikotin und Benzylaceton-Lockstoff produzierten, die potentesten, zeugungsfähigsten Bestäuber gewesen waren; die großen Verlierer (fast 5 x weniger Samen) waren Pflanzen, die weder Nikotin noch Benzylaceton bilden konnten. "Interessanterweise aber verschob sich innerhalb der Vegetationsperiode der anfängliche männliche "Befruchtungserfolg" von den Pflanzen, die keinen Lockstoff produzieren konnten, hin zu jenen, die kein Nikotin herstellen konnten", so Kessler. Mit anderen Worten: Das Nikotin im Nektar beeinflusste mit der Zeit immer weniger die durch Bestäuber vermittelte "erfolgreiche Paarung" von Tabakpflanzen, immer wichtiger aber wurde der Lockstoff. Videoaufnahmen bestätigten: Zuerst im Jahr kommen die Kolibris, bei denen das Nikotin im Nektar bewirkt, dass sie zwar weniger von dem bitteren Saft trinken, es aber immer wieder an verschiedenen Blüten versuchen und so unfreiwillig die Pollenübertragung steigern. Später kommen die Motten, die dem Lockstoff "verfallen" und immer wieder die Blüten besuchen, der bittere Nektar stört sie anscheinend weniger. Der Leiter der Studie, Ian Baldwin, folgert aus den Experimenten, dass ähnlich wie Limonadefabrikanten, die ihr Rezept nicht preisgeben und immer nur wenig verändern, um den Verkauf zu sichern und dem Diktat des Marktes zu gehorchen, auch Pflanzen das Aroma und den Verbrauch ihres Nektars genau steuern, um ihre Art durch optimale Samenproduktion zu erhalten. Die Forscher beobachteten auch wieder, dass das Nikotin im Nektar erfolgreich blütenfressende und damit der Fortpflanzung abträgliche Insekten verjagt. Mit ihren duftenden Lockstoffen stehen Pflanzen nämlich ständig in dem Konflikt, nicht nur Bestäuber, sondern auch Fraßfeinde anzulocken, die es gilt, loszuwerden. Das Nervengift Nikotin ist hier ebenfalls ein hilfreiches Agens. <small> Danny Kessler, Klaus Gase, Ian T. Baldwin: Field experiments with transformed plants reveal the sense of floral scents. Science, 29. August 2008 </small>

Wenn Erreger ihr Fett wegkriegen

Forscher vom <a href=http://www.biochem.mpg.de>Max-Planck-Institut für Biochemie</a> konnten die molekulare Struktur der Fettsäuresynthase aus Hefe während der Hemmung durch ein Antibiotika entschlüsseln. Die Einblicke in die Fettsäuren-Synthese könnten für die Entwicklung hochspezifischer Antibiotika und neuer Krebstherapeutika genutzt werden. <% image name="Fettsaeuresynthase" %><p> <small>Abb. 1: Ein Schnitt durch die Cerulenin-inhibierte Fettsäuresynthase der Hefe zeigt die zentrale hochsymmetrische a-Rad-Struktur. Pro Fettsäuresynthase findet man 6 Ketoacylsynthasen (blau), die von jeweils 1 Molekül Cerulenin (rot) gehemmt werden. Weitere Einheiten der Fettsäuresynthase sind in grün und weiß gezeigt. Mit einem &Oslash; von etwa 25 Nanometer gehört die Fettsäuresynthase aus Hefe zu den größten bekannten Enzymstrukturen und erreicht damit die Dimension von Viren. &copy; Patrik Johanson/Martin Grininger </small> <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Fettsäuren</b> gehören zu den unverzichtbaren Bausteinen aller lebenden Zellen. Ohne sie könnten die Zellen keine Membranen bilden und sich auch nicht teilen. Sie werden von Fettsäuresynthasen hergestellt, was diese Enzyme zu vielversprechenden Zielmolekülen in der Bekämpfung von Krankheitserregern macht. Denn Bakterien und Pilze gehen ohne funktionierende Fettsäuresynthasen zugrunde. Oft blockieren aber auch Antibiotika menschliche Fettsäuresynthasen, die den Enzymen aus Bakterien und Pilzen extrem ähnlich sind. </small></td> </table> Die Fettsäuresynthese ist einer der Schlüsselwege des zellulären Stoffwechsels. Struktur, Funktion und Hemmung der daran beteiligten Enzyme werden seit Jahrzehnten intensiv erforscht. Blockiert man an der Fettsäuresynthese beteiligte Enzyme, führt das zu einer Verarmung an Fettsäuren und letztlich unweigerlich zum Zelltod. <b>Verschiedene Fettsäure-Synthesen.</b> Um über die gezielte Blockade der Enzyme des Fettsäurestoffwechsels wie der Fettsäuresynthase von Erregern eine antibiotische Wirkung zu erzielen, gilt es noch ein zentrales Problem zu lösen. Denn in der Natur findet man verschiedene Systeme zur Synthese von Fettsäuren. In höheren Organismen etwa gibt es eine Fettsäuresynthase, die sich aus großen multifunktionalen Enzymkomplexen zusammensetzt. In den meisten Bakterien findet man diese Funktionseinheiten hingegen als separate Proteine, die für jeweils einen Schritt in dem komplexen Stoffwechselweg verantwortlich sind. Obwohl es große Unterschiede im Aufbau der Fettsäuresynthasen gibt, ist die Grundstruktur der Enzyme in allen Lebensformen stark konserviert. Diese Ähnlichkeit in den Enzymstrukturen macht eine spezifische Blockade der Fettsäuresynthase in Erregern ohne Beeinträchtigung der entsprechenden menschlichen Enzyme, sehr schwierig. Um die Synthese maßgeschneiderter Inhibitoren zu ermöglichen und so die spezifische Hemmung von Fettsäuresynthasen zu erreichen, ist es daher wichtig, strukturelle Information über diese Enzym-Inhibitor-Komplexe zu gewinnen. Patrik Johansson und Martin Grininger gelang es nun unter Leitung von Dieter Oesterhelt, Fettsäuresynthase aus Hefe mit einem Antibiotikum gemeinsam zu kristallisieren und die Molekülstruktur im Komplex aufzuklären. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Hefen</b> werden oft als Modellorganismen bei der Erforschung zellulärer Vorgänge genutzt, weil Hefezellen wie alle Eukaryonten einen Zellkern besitzen und viele Abläufe wie in menschlichen Zellen ablaufen. In der aktuellen Publikation präsentieren die Wissenschaftler jetzt die Struktur einer komplexen Fettsäuresynthase mit dem gebundenen Inhibitor Cerulenin (Abb.1). </small></td> </table> Die Forscher konnten zeigen, dass Cerulenin im Zentrum des Moleküls die Funktionseinheit Ketoacylsynthase angreift, die bei allen Organismen im Laufe der Evolution erhalten blieb. Damit erklären sie, warum Cerulenin ein unspezifischer Hemmer von Fettsäuresynthasen ist und als Antibiotikum stärkere Nebenwirkungen hat: Es hemmt auch wichtige Strukturen der menschlichen Fettsäuresynthase. <b>Spezifische Fettsäuresynthase-Inhibitoren.</b> Vielversprechender für einen medizinischen Einsatz sind spezifische Inhibitoren, die nur die Eigenheiten der bakteriellen Fettsäuresynthase erkennen und nicht auf das menschliche Gegenstück reagieren. Für 2 Vertreter dieser neuen Generation spezifischer Antibiotika konnten die Forscher jetzt zeigen, dass sie an ganz bestimmten Molekülbereichen binden, die abseits der Cerulenin-Bindestelle liegen und einen Bereich nutzen, der im Lauf der Evolution sehr verändert wurde und variabel ist. Damit erklären sie, warum die beiden spezifischen Inhibitoren die bakterielle Fettsäuresynthase blockieren, die menschliche Fettsäuresynthase jedoch unbeeinflusst bleibt. "Unsere Ergebnisse bilden die Basis, um die Fettsäuresynthese als Ziel für Antibiotika weiter zu etablieren. Wir werden auch künftig versuchen, neue Ansätze zur Verbesserung der Selektivität von Inhibitoren der Fettsäuresynthasen zu liefern", so Grininger. <small> Martin Grininger, Dieter Oesterhelt et.al., PNAS, Early Edition, 25. 8. 2008 </small> Wenn Erreger ihr Fett wegkriegen

<small> Gleichzeitiges Temperieren und Fördern von Pulvern:<br>Coperion integriert Bulk-X-Change in pneumatische Förderung </small>

Der Schüttgutwärmetauscher Bulk-X-Change von <a href=http://www.coperion.com>Coperion Waeschle</a> lässt sich nun auch unmittelbar in einer pneumatischen Förderanlage einsetzen. Dieser direkte Einbau erhöht die Wärmeübertragung erheblich und erlaubt es, die Aufgaben "Fördern" und "Temperieren" in Schüttgutanlagen gemeinsam zu lösen. <small> Gleichzeitiges Temperieren und Fördern von Pulvern:<br>Coperion integriert Bulk-X-Change in pneumatische Förderung </small> <% image name="Copeiron_Bulk_X_Change" %><p> <small> Das pneumatisch geförderte Pulver wandert beim Bulk-X-Change mit dem Fördergas von unten in den senkrecht aufgestellten Wärmetauscher. &copy; Coperion </small> Durch konstruktive Anpassungen hat Coperion Waeschle den Anwendungsbereich des bisher gravimetrisch beschickten Bulk-X-Change über den Einsatz bei freifließenden Pulvern und Granulaten hinaus wesentlich erweitert. Die neue Einbauversion eignet sich jetzt auch für feinkörnige Pulver, die zum Fluidisieren neigen, sich beim Siloaustrag kohäsiv verhalten und häufig in pneumatischen Förderanlagen transportiert werden. Die Einbauversion des Bulk-X-Change ermöglicht hohe Wärmeübergänge bei niedrigem zusätzlichem Druckverlust, besitzt keine bewegten Teile, ermöglicht kurze, definierte Verweilzeiten, erlaubt schnelle Produktwechsel, lässt sich einfach reinigen, erfordert geringe Investitionen im Vergleich zu anderen Apparaten und kann in bestehenden Anlagen nachgerüstet werden. Die Kombination der pneumatischen Förderung mit dem Schüttgutwärmetauscher Bulk-X-Change zum Heizen oder Kühlen ist für zahlreiche pulverförmige Produkte geeignet. Als Anwendungen kommen etwa die Kühlung von PTA-Pulver (Therephthalsäure-Pulver) und von Pulvern nach Wirbelschichtapparaten oder nach der Sprühagglomeration, die Kühlung oder Vorwärmung von Kunststoff- oder Superabsorber-Pulvern sowie die Kühlung von Alumina-, Melamin- und Katalysatorpulver in Frage. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Für Versuche</b> steht im Schüttgut-Technikum von Coperion Waeschle eine Förderanlage zur Verfügung, in die verschiedene Schüttgutwärmetauscher eingebaut werden können und die für Durchsätze bis 6.000 kg/h und 150 °C ausgelegt ist. </small></td> </table>

Pfeifer realisiert Hebetechnik-Großprojekt für SLC Wien

Die <a href=http://www.pfeifer.info>Pfeifer Seil- und Hebetechnik</a> mit Sitz in Asten bei Linz hat für für das Stahl Logistik Center (SLC) in Wien spezielle Hebetechnik im Wert von 130.000 € geliefert und in Betrieb genommen. Pfeifer realisiert Hebetechnik-Großprojekt für SLC Wien <% image name="Pfeifer_Stahl_Logistik" %><p> <small> Pfeifer lieferte spezielle Hebetechnik an das SLC in Wien. </small> "In anderen Bereichen mag die Summe nicht beeindruckend sein, aber in unserem Spezialsegment der hochwertigen Hebetechnik handelt es sich um eine Projektgröße, die nur alle 1-2 Jahre vergeben wird", erklärt Michael Stadler, Geschäftsführer von Pfeifer Seil- und Hebetechnik. Die an das Wiener Stahl Logistik Center (SLC) gelieferte Technik wird verwendet, um tonnenschwere Stahlblechrollen zu hantieren. SLC hatte sich aufgrund der Langlebigkeit und hohen Qualität der Komponenten für Pfeifer als Projektpartner entschieden. Die Abwicklung des gesamten Projektes belief sich auf ein halbes Jahr.

OMV plant Gaskraftwerk in der Türkei

Nach dem Startschuss für die Errichtung eines 860 MW Gaskraftwerks in Petrobrazi und der Planung eines Gaskraftwerks im deutschen Haiming wird die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> in Samsun, an der türkische Schwarzmeerküste, für rund 500 Mio € ein 890 MW Gaskraftwerk errichten. OMV plant Gaskraftwerk in der Türkei <% image name="Auersthal_Flansch" %><p> <small> Die OMV erhöht derzeit die Wertschöpfungskette im Gasbereich mit Gaskraftwerken in Rumänien, Deutschland und der Türkei. </small> Die OMV steigt dazu mit 60 % bei Borasco Elektrik Üretim Sanayi ve Ticaret ein. Die Partner der OMV in Borasco Elektrik sind Turcap Investments, eine Tochter von Lehman Brothers, sowie die Metcap Enerji Yatirimlari San ve Tic (15%) des türkischen Industriellen Celal Metin. Der Standort in Samsun befindet sich neben dem Terminal der Blue Stream Gaspipeline und garantiert somit eine sichere Gasversorgung. Der Baubeginn ist noch heuer vorgesehen, die Inbetriebnahme soll Ende 2010 erfolgen.

ABI fordert nationalen Biotech-Schulterschluss

Die Austrian Biotech Industry (ABI) fordert eine von allen politischen Kräften getragene Biotech-Offensive in Österreich, die jener der IKT-Offensive in nichts nachsteht. Eine klare Definition sei vonnöten, welche Zukunftsmärkte erschlossen werden sollen und wie sich das Land international positionieren will. ABI fordert nationalen Biotech-Schulterschluss <% image name="Nikolaus_Zacherl" %><p> <small> ABI-Obmann Nikolaus Zacherl: "Die heimische Biotech-Branche hat hohes Potenzial, braucht aber geeignete Rahmenbedingungen." </small> ABI-Obmann Nikolaus Zacherl fordert allen voran eine <b>Kapitalmarktinitiative</b> mit mutigen Akzenten, damit ein im internationalen Vergleich attraktives Kapitalmarktumfeld als Wachstumsmotor für den Wirtschaftsstandort Österreich entstehen kann: "Das Kapitalmarktstärkungsgesetz war ein erster, aber in weiten Teilen leider noch praxisfremder Schritt." Der erleichterte Zugang zu Risikokapital ist eines der dringendsten standortpolitischen Gebote der Stunde. Ebenso entscheidend sei eine <b>gesicherte Wachstumsfinanzierung</b>. Denn gerade in den Wachstumsjahren bleiben die besten Ideen oft auf der Strecke (insbesondere in der Biotech-Branche, in der die Markteinführungszeiten durchschnittlich rund 10 Jahre betragen). Zudem soll das <b>Translational Research</b> gezielt und fachgerecht gefördert und durch spezialisierte Einrichtungen unterstützt werden. So soll auch akademische Grundlagenforschung zu einem interessanten Partner der Industrie sowie zur Basis eine neue Unternehmensgründungs-Offensive werden. Zur Erhöhung des dringend benötigten Forschernachwuchses müsse die Attraktivität der naturwissenschaftlichen Ausbildung bereits sehr früh in der Schule aufgezeigt, und im weiteren Bildungsweg konsequent unterstrichen werden. Österreich brauche schließlich „mehr denn je“ auch in der Forschung eine intelligente und <b>vernetzte Headquarters-Strategie</b>, um bestehende Headquarters in Österreich zu halten und neue anzusiedeln.

S. aureus: Weitere Phase-II-Studie mit V710

<a href=http://www.intercell.com>Intercell</a> gab bekannt, dass ihr Partner <a href=http://www.merck.com>Merck & Co</a> eine Phase-II-Studie mit dem Impfstoffkandidaten V710 – er basiert auf einem von Intercell entdeckten hochkonservierten Protein-Antigen – zur Vorbeugung von S. aureus Infektionen gestartet hat. S. aureus: Weitere Phase-II-Studie mit V710 <% image name="Phase_II" %><p> In dieser randomisierten, placebokontrollierten Doppelblind-Studie soll die Sicherheit und Wirksamkeit des Impfstoffs bei Hämodialyse-Patienten untersucht werden. Die Studie erweitert die <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5739/#7176>im Dezember</a> gestartete Phase-II-Studie. Das von Intercell entdeckte Antigen wurde 2004 mit Merck & Co in eine weltweite exklusive Lizenzpartnerschaft eingebracht. Merck hat hierbei die Verantwortung für die klinische Entwicklung, die Herstellung und das Marketing übernommen. Intercell erhält Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren auf künftige Verkaufserlöse. Die bereits abgeschlossenen Phase-I-Studien zeigten, dass der Impfstoffkandidat gegen S. aureus immunogen, sicher und allgemein sehr gut verträglich ist. <table> <td width="110"></td><td> <b>Parallel dazu</b> arbeitet Intercell an einem Impfstoff, der gegen im Krankenhaus erworbene Pseudomonas aeruginosa Infektionen eingesetzt werden soll – eine Phase-II/III-Studie ist für 2008 geplant. Darüber hinaus befindet sich ein Impfstoffkandidat gegen Pneumokokken in der Pipeline von Intercell (Start von Phase-I-Studien ebenso noch heuer geplant). Ebenso werden präklinische Programme zur Entwicklung von Impfstoffen gegen Enterococcus und Klebsiella – Keime, die ebenfalls zu Infektionen im Krankenhaus führen – durchgeführt. </td> </table>

Hochgeladene Ionen verdampfen Atome auf Kristallen

Hochgeladene Ionen - Atome, denen ein Großteil ihrer Elektronen entzogen wurde -haben "potenzielle" Energie gespeichert, die beim Auftreffen auf eine Oberfläche freigesetzt wird. Wissenschaftler am Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (FZD) haben mit ihnen winzige Löcher in der obersten Materialschicht von Kristallen erzeugt. <% image name="Nanoloecher_auf_Kaliumbromid" %><p> <small> Raster-Kraft-Mikroskop-Aufnahme von Nano-Löchern auf der Kaliumbromid-Oberfläche nach Beschuss mit 25fach geladenen Xenon-Ionen. &copy; FZD </small> Die Gruppe um Stefan Facsko wählte für den Beschuss mit hochgeladenen Ionen Kaliumbromid - ein kristallines und nichtleitendes Material, das etwa bei der Herstellung von Linsen und Prismen Verwendung findet. Solche Isolator-Materialien kommen aber auch in der Mikro-Elektronik als Gate-Material vor. Vielfach untersucht ist die Elektronen-Bestrahlung von Kaliumbromid. Die Elektronen dringen tief in die Oberfläche ein und erzeugen dort viele kleine Defekte im Gitter des Kristalls. Einige der Defekte wandern an die Oberfläche und können dort zur Erzeugung einzelner Leerstellen führen. Das ist aber nicht sehr effektiv, da sehr viele Elektronen notwendig sind, um kollektiv ein einzelnes Loch zu bilden. Anders bei hochgeladenen Ionen. Jedes einzelne Teilchen gibt seine hohe potenzielle Energie direkt an die Oberfläche des Materials ab und erzeugt deshalb besonders effektiv viele Leerstellen auf kleinstem Bereich, die sich zu einem Krater zusammenfügen. Die Anzahl der abgelösten Atome hängt dabei nur von der abgegebenen inneren Projektilenergie ab. Somit ist die Größe der Nano-Strukturen, die erzeugt werden, durch die Wahl der Ladung des Ions einstellbar. Verblüffend ist, dass die Tiefe immer genau einer Atomlage der Materialoberfläche entspricht. Der Grund hierfür ist, dass die frei werdende potenzielle Energie der Ionen an der Oberfläche konzentriert ist und nur hier Atome aus dem Gitter verdampfen können. Dabei ist die Effizienz der Ionen-Projektile verblüffend: Im Gegensatz zur direkten Elektronen-Bestrahlung erzeugt jedes Ion genau ein wohldefiniertes Nano-Loch. Ein weiterer Vorteil der hochgeladenen Ionen ist, dass sie keine Schäden in tiefer liegenden Kristallschichten hervorrufen. Hochgeladene Ionen stellen damit ein vielversprechendes Instrument zur effektiven Oberflächen-Modifikation dar. <small> R. Heller, S. Facsko, R. A. Wilhelm, W. Möller, "Defect Mediated Desorption of the KBr(001) Surface Induced by Single Highly Charged Ion Impact", in: Physical Review Letters, Vol. 101 (9/2008), DOI: 10.1103/PhysRevLett.101.096102. </small> Hochgeladene Ionen verdampfen Atome auf Kristallen

Bereits 100 Mio Solarzellen von SolarWorld produziert

<a href=http:// www.solarworld.de>SolarWorld</a> hat die einhundert millionste Solarzelle von ihrer Solarzellenfertigung an den Vertrieb übergeben. Die Menge der seit 2002 gefertigten Solarzellen entspricht damit 270 Fußballfeldern oder der Grundfläche des Fürstentums Monaco. Bereits 100 Mio Solarzellen von SolarWorld produziert <% image name="PV_Anlagen" %><p> <small> Mit der Stromerzeugung der im sächsischen Freiberg von SolarWorld produzierten Solarzellen wurden bisher 1,6 Mio t CO<small>2</small> eingespart, über ihre gesamte Lebensdauer werden es mehr als 40 Mio t Treibhausgase sein. </small> Seit 2002 wurde die Produktionskapazität in Freiberg stetig ausgebaut. 2009 werden die Voraussetzungen geschaffen, 200 MW und damit jedes Jahr mehr als 50 Mio hocheffizienter Solarzellen zu produzieren. Am Standort Freiberg sind mehr als 1.000 Mitarbeiter in allen Wertschöpfungsstufen - von der Waferproduktion über die Zell- und Modulfertigung bis zum Siliziumrecycling - tätig. Ab 2009 werden in Freiberg ausschließlich multikristalline Solarzellen gefertigt, die monokristalline Fertigung innerhalb des Konzerns wird am US-Standort Hillsboro konzentriert. Dort baut SolarWorld derzeit die größte Solarfertigung der USA.

Erste Zulassung für Thiencarbazone-Methyl

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer CropScience</a> hat in Rumänien die weltweit erste Zulassung für das neue Maisherbizid Maisherbizids Thiencarbazone-Methyl erhalten. Es soll mit dem ebenfalls neuen Safener Cyprosulfamide in Kombination mit dem Wirkstoff Isoxaflutole als Fertigformulierung unter der Marke Adengo vertrieben werden. <table> <td><% image name="Maiskolben1" %></td> <td align="right"> Die Markteinführung ist für 2009 geplant. Weitere Zulassungen für Produkte auf Basis von Thiencarbazone-Methyl in wichtigen europäischen Maisanbau-Ländern, in den USA und Argentinien werden für 2009 erwartet.<p> Bayer CropScience erwartet mit diesem Wirkstoff ein jährliches Spitzenumsatzpotential von mehr als 100 Mio € weltweit erreichen zu können. Nach Tembotrione und Pyrasulfutole ist dies seit 2007 bereits der dritte neue Herbizidwirkstoff aus der F&E-Pipeline des Unternehmens, der zur Marktreife gebracht werden konnte. </td> </table><p> <small>Thiencarbazone-Methyl bekämpft ein- und zweikeimblättrige Unkrautarten in Mais und überzeugt durch eine gute Balance zwischen Blatt- und Bodenwirkung. Der Safener Cyprosulfamide bewirkt einen beschleunigten Abbau der Herbizide in der Maispflanze. </small> <b>Das Wirkungsspektrum von Thiencarbazone-Methyl</b>, einem neuen Sulfonyl-Amino-Carbonyl-Triazolinone, umfasst ein breites Spektrum an Ungräsern und Unkräutern. Nach Erkenntnissen aus mehrjährigen Versuchen weltweit mit Adengo werden auch schwer bekämpfbare Arten wie Schönmalve (Abutilon) und verschiedene Knöterich-Arten sicher erfasst. Das Mittel kann vom Vorauflauf bis zum frühen Nachauflauf eingesetzt werden. Erste Zulassung für Thiencarbazone-Methyl

Seiten