Archive - Aug 6, 2008

Direkte Gewinnung furanbasierter Biofuels aus Zellulose

Mark Mascal und Edward B. Nikitin von der University of California, Davis, haben eine neue Methode entwickelt, Zellulose direkt in furanbasierte Biokraftstoffe umzusetzen. Das einfache und zugleich kostengünstige Verfahren liefert Furanverbindungen in bisher beispielloser Ausbeute. Direkte Gewinnung furanbasierter Biofuels aus Zellulose <% image name="Holzraffinerie" %><p> Biotreibstoffe werden derzeit vor allem aus Stärke gewonnen, die zu Zuckern abgebaut und zu Ethanol fermentiert wird. Die am weitesten verbreitete Form von fotosynthetisch fixiertem Kohlenstoff ist aber Zellulose. Das Problem: Die Spaltung von Zellulose in seine Zuckerbausteine, die dann fermentiert werden könnten, ist ein langsamer, kostenintensiver Prozess. "Ein weiteres Problem ist die geringe Kohlenstoff-Wirtschaftlichkeit der Glucose-Fermentation," erläutert Mascal, "für 10 g produziertes Ethanol werden zusätzlich 9,6 g CO<small>2</small> freigesetzt." Könnte man auf Zellulosespaltung und Fermentation verzichten? Man kann, wie Mascal und Nikitin zeigen. Sie haben ein einfaches Verfahren entwickelt, mit dem Zellulose direkt in "Furanics" (Furan-basierte organische Flüssigkeiten) umgewandelt werden können. <table> <td><% image name="Furan" %></td> <td align="right"> Furane sind Moleküle, deren Grundkörper von einem aromatischen Ring aus 4 C-Atomen und 1 O-Atom gebildet wird. Hauptprodukt unter den von den Forschern entwickelten Reaktionsbedingungen ist 5-Chlormethylfurfural (CMF). &copy; Wikipedia </td> </table> CMF lässt sich mit Ethanol zu Ethoxymethylfurfural (EMF) verknüpfen oder mit Wasserstoff zu 5-Methylfurfural umsetzen. Beide Verbindungen eignen sich als Kraftstoffe. EMF wurde bereits früher in Mischungen mit Diesel von <a href=http://www.avantium.com>Avantium Technologies</a>, einem Spin-off von Shell, untersucht und als interessant eingestuft. "Unsere Methode scheint die effektivste bisher beschriebene Umsetzung von Zellulose in einfache, hydrophobe organische Verbindungen zu sein," so Mascal. "Zudem wird die Kohlenstoffausbeute der Glucose- und Sucrose-Fermentation bei weitem übertroffen. Furanics könnten sich sowohl als Autokraftstoffe als auch als chemische Rohstoffquelle der Zukunft etablieren." <small> Angewandte Chemie, doi: 10.1002/ange.200801594 </small>

Momentive führt neue LSR-Produkte ein

Die auf Hightech-Materialien für den Silicon-, Quartz- und Keramik-Markt spezialisierte <a href=http://www.momentive.com>Momentive Performance Materials</a> hat mit der LSR7000 Serie neue hochtransparente Liquid Silicon Rubbers (LSR) eingeführt. Momentive führt neue LSR-Produkte ein <% image name="Momentive_Logo" %><p> Die neuen Materialien vereinen 98 % Transparenz mit den Prozessvorteilen von einem zusätzlich gehärteten, Platin-katalysierten LSR und ermöglichen komplexe Formteile bei hoher Design-Flexibilität und geringen Herstellungskosten. Die LSR 7000 Familie beinhaltet Produkte mit einer Härte von 60 bis 80 Shore A. In den vergangenen Jahren wurden laut Momentive zahlreiche optische Innovationen sowie Innovationen bei Lichtleiteranwendungen und Handys vermehrt mit LSR anstatt mit transparentem Polycarbonat oder Polymethylmetacrylat (PMMA) eingeführt. Diese neuen Anwendungen würden dabei von den Prozess- und Produktivitätsvorteilen von LSR profitieren. In China kooperiert Momentive mit <a href=http://www.sunrex.com.tw>Sunrex</a>, um die neue LSR7000 Serie als Lichtleiter-Filme in kommerziellen Produkten einzusetzen. Die gemeinsam entwickelten Silicon-Lichtleiter-Filme sollen künftig Eingang in neuen Mobilgeräten finden.

Acuson P10: Ultraschall-Diagnostik im Mini-Format

<a href=http://www.siemens.at>Siemens</a> bietet mit dem Acuson P10 erstmals ein Mini-Ultraschallgerät an, um Patienten noch schneller medizinisch versorgen zu können. Das mit rund 700 g besonders leichte Gerät soll insbesondere bei der Akutversorgung in Intensivstationen, Ambulanzen oder Hubschraubern unterstützen. <table> <td><% image name="Siemens_Acuson" %></td> <td align="right" Mit scharf auflösenden Ultraschallaufnahmen kann es etwa Flüssigkeitsansammlungen im Körper erkennen, ebenso die Herzaktivität, etwaige Beeinträchtigungen von Blutgefäßen und Schlagadern anzeigen sowie das Becken untersuchen.<p> In der Geburtshilfe ist das Mini-Ultraschallgerät selbst noch während der Entbindung in der Lage, die Lebensfähigkeit und Position des Ungeborenen sowie die Fruchtwassermenge zu bestimmen oder Blutungen und Neigungen zu einem Abgang rechtzeitig sichtbar zu machen. Auch in der Veterinärmedizin ist das Acuson P10 einsetzbar. </td> </table> Die Ultraschallbilder werden auf einem klappbaren Monitor am Gerät dargestellt. Ähnlich wie ein PDA lässt sich das Gerät mit dem Daumen bedienen. Seine Akkus erlauben Ultraschallaufnahmen von etwa 1 h, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen. Der behandelnde Arzt kann die Bilder speichern, ins IT-System des Krankenhauses einspeisen und der Patientenakte zuordnen. <% image name="Siemens_Acuson_im_Einsatz" %><p> <small> Im Team der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft ist das Gerät bereits im Einsatz. Im Ernstfall hilft es dem Teamarzt bei der Feststellung der Verletzungsschwere und erlaubt somit eine schnelle Entscheidung über die weiteren Behandlungsmöglichkeiten. Für ausführliche Diagnosen steht zusätzlich ein fixes Ultraschallgerät, das Siemens Acuson X300, zur Verfügung. </small> Acuson P10: Ultraschall-Diagnostik im Mini-Format

Neue PanelView Component Bedienerschnittstellen

<a href=http://www.rockwellautomation.com>Rockwell Automation</a> hat seine neue PanelView HMI-Lösungen eingeführt. Die Bedienoberflächen bieten viele Kontrollfunktionen, sind für Allen-Bradley MicroLogix Controllern konzipiert und mit vereinfachten Dateitransfer-Fähigkeiten ausgestattet. Neue PanelView Component Bedienerschnittstellen <% image name="Rockwell_PanelView" %><p> <small> Das Design der neuen HMIs (Human-Machine-Interfaces) ermöglicht schnelles und einfaches Installieren, Erlernen, Bedienen und Warten. Die Bildschirmdarstellung gibt klare Auskunft über den Betriebszustand und erleichtert so den Entwurf von Applikationen. </small> Der Anwender kann mit einem beliebigen Browser online wie offline direkt auf die HMIs zugreifen und Programmierung wie auch Dateitransfer via USB-Kabel oder Ethernet abwickeln. Die Installation zusätzlicher Software ist damit überflüssig. Das Terminal steht in 4 Varianten zur Verfügung und ist dank eingebauter Montageklammern einfach zu installieren. Diese passen sich der Frontplattenaussparung an und rasten ein, sodass keine weiteren Werkzeuge oder Teile benötigt werden. Zu den weiteren Features gehört ein Alarmsystem, das die Störungs-Historie der Anlage anzeigt, auch wenn die Stromversorgung der PanelView Component HMI zwischenzeitlich unterbrochen war.

Süd-Chemie gründet Joint Venture mit IMIC in Italien

Die <a href=http://www.sud-chemie.com>Süd-Chemie</a> baut ihre Position im europäischen Markt für Spezialchemikalien auf Bentonitbasis für die Gießerei- und Bauindustrie aus. Gemeinsam mit IMIC wird ein 75:25 Joint Venture in Silvano Pietra gegründet. <% image name="Sued-Chemie_Bentonit" %><p> <small> Bentonit, ein natürliches Tonmineral, ist die Grundlage für die Adsorbentien und Additive der Süd-Chemie. Bentonit verfügt aufgrund seiner chemischen Struktur über einzigartige Eigenschaften, u.a. die Bindungs- und Quellfähigkeit, die man sich bei der Veredelung industrieller Produkte und Prozesse zu Nutze macht. </small> IMIC bringt sein gesamtes Gießerei- und Baubentonitgeschäft in die Gesellschaft ein und hält die restlichen 25 % der Anteile an dem Joint-Venture. IMIC ist einer Tochter der SATEF Hüttenes-Albertus SA in Vicenza. Das Joint Venture produziert und vermarktet Bentonite für die italienische Gießerei- und Bauindustrie. Diese nach Veredelung des natürlich vorkommenden Tonmineral Bentonit gewonnenen Produkte wirken unter anderem als Bindemittel, mit deren Hilfe wiederum Produktionsprozesse in den Zielindustrien ermöglicht werden. <% image name="Sued-Chemie_Giesserei" %><p> <small> Die Süd-Chemie ist führender Anbieter in Europa in der Gießereichemie. Im Bild: Ein mit Hilfe des Know-hows der Süd-Chemie hergestellter Motorblock. </small> Die Süd-Chemie IMIC Italia S.r.l. komplettiert die Marktpositionen der Süd-Chemie bei Gießerei- und Baubentoniten in Europa. IMIC bringt langjährige Erfahrungen und eine bedeutende Marktstellung in Italien ein. Auf der Grundlage der vorhandenen Kunden- und Produktionsbasis soll der Umsatz auf diesem wichtigen Markt zügig gesteigert werden. Günter von Au, Vorstandsvorsitzender der Süd-Chemie AG, sagt: "Mit dem Einstieg bei IMIC schaffen wir den Eintritt in den attraktiven italienischen Markt für Gießereibentonite, den zweitgrößten Markt dieser Art in Europa. Zudem können wir die Position, die wir mit unseren Baubentoniten im europäischen Markt für anspruchsvolle Tief- und Tunnelbauprojekte haben, weiter stärken." <blockquote><small> <b>Adsorbentien und Additive auf Bentonitbasis</b> werden zur chemischen Optimierung und Veredelung von Produkten und Prozessen in einer Vielzahl von Industrien eingesetzt, unter anderem in der Lebensmittel-, Gießerei-, Waschmittel-, Papier- und Bauindustrie. Grundlage dieser Spezialchemikalien ist Bentonit, ein natürliches Tonmineral, das aufgrund seiner besonderen Struktur einzigartige Eigenschaften aufweist, die im chemischen Herstellungsprozess durch die Aktivierung weiter verstärkt werden. Die wichtigste Eigenschaft des Bentonits ist die Fähigkeit, andere Chemikalien zu binden, weshalb diese Chemikalien als Adsorbentien (von lat. adsorbere = binden) bezeichnet werden. <b>In der Gießereiindustrie</b>, einer der wichtigsten Automobilzuliefererindustrien, werden alkalisch aktivierte Bentonite etwa als Bindemittel verwendet, um der Formsandmischung, die das zu gießende metallische Gussteil umhüllt, die notwendige Stabilität und Festigkeit gegenüber den glutflüssigen Metallen zu verleihen. Heute werden bereits mehr als 70 % aller Eisengussprodukte, rund 30 % der Kupfergussprodukte und 15 % der Aluminiumgussprodukte in mit Spezialbentoniten behandelten Gießformen hergestellt. Im Tunnelbau werden diese Spezialchemikalien zur Stabilisierung horizontaler Bohrlöcher verwendet. Bentonitadditive bilden aufgrund ihrer speziellen chemischen Eigenschaften eine dichte Suspension von zäher Konsistenz, die gleichzeitig das Bohrloch abstützt und den problemlosen Abtransport des heraus gebohrten Materials ermöglicht. </small></blockquote> Süd-Chemie gründet Joint Venture mit IMIC in Italien

Neuer Ansatz: Wasserstoff aus Mikroalgen

Im deutschen Forschungs-Projekt "Biowasserstoffproduktion in Mikroalgen" wollen Forscher Mikroalgen so verändern, dass sie mehr Wasserstoff produzieren. Gelingt das, könnten die Algen umweltfreundliche, wirtschaftliche Energielieferanten werden. Neuer Ansatz: Wasserstoff aus Mikroalgen <% image name="Michael_Hippler" %><p> <small> Michael Hippler gießt frisches Nährmedium in einen Anzuchtkolben mit Grünalgen. &copy; Peter Grewer </small> <table> <td width="110"></td><td><small> Zum Projekt haben sich 4 Forschergruppen zusammengeschlossen: Neben Michael Hippler von der Uni Münster sind Forscher vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm (Potsdam), der Uni Karlsruhe (TH) sowie - als Koordinatoren - der Uni Bielefeld beteiligt. Das Projekt wird für die nächsten 3 Jahre vom deutschen Forschungsministerium mit 1,8 Mio € unterstützt. </small></td> </table> Wasserstoff gilt als umweltfreundliche Energiequelle der Zukunft - vorausgesetzt, der Wasserstoff wird auch mit umweltschonenden Verfahren gewonnen. Die Forscher wollen daher aus einzelligen Grünalgen (Chlamydomonas reinhardtii) industrietaugliche Wasserstofflieferanten entwickeln, die den Wasserstoff ohne negative Umweltfolgen liefern. <table> <td width="110"></td><td> Die winzigen Algen produzieren unter bestimmten Bedingungen Wasserstoff, etwa wenn Sauerstoff fehlt oder Anpassung an Schwefelmangel nötig ist. Dann wird der Stoffwechsel der Fotosynthese umgestellt, und bei Bestrahlung mit Sonnenlicht stellen die Algen Wasserstoff her. Bei herkömmlichen Grünalgen werden allerdings nur 0,1 % der einfallenden "Lichtteilchen" zu Wasserstoffmolekülen umgesetzt. "Wenn wir die Rate auf 7-10 % steigern könnten, dann wäre die Wasserstoffproduktion aus Grünalgen auch kommerziell interessant", so Hippler. </td> </table> Um die Wasserstoffproduktion zu erhöhen, verfolgen die Forscher mehrere Ansätze. Ein Ansatzpunkt ist eine bereits existierende Zuchtlinie der von ihnen erforschten Grünalge. Die Algen dieser Linie tragen eine genetische Veränderung, die eine erhöhte Wasserstoffproduktion mit sich bringt. Allerdings ist auch die Wasserstoffproduktion dieser Algensorte noch weit vom gewünschten Wert entfernt. Durch einen Vergleich der speziellen Zuchtlinie mit der "normalen" Alge wollen die Forscher herausfinden, welche Stoffwechselwege für den Unterschied in der Wasserstoff-Produktion verantwortlich sind - welche Gene in den Algen aktiv sind und welche Proteine und Stoffwechselprodukte entstehen. "Wenn wir die genauen Mechanismen kennen, hoffen wir, durch gezielte genetische Veränderungen neue Generationen dieser Zuchtlinie zu erhalten, die dann eine noch effizientere Wasserstoffproduktion aufweisen", erklärt Hippler. Zusätzlich suchen die Forscher nach weiteren zufällig entstandenen, bisher unbekannten Algenlinien, die ebenfalls mehr Wasserstoff produzieren und die Forscher auf ihrer Suche nach dem idealen Wasserstofflieferanten einen Schritt voran bringen. Ein weiterer Ansatz ist die Verbesserung der Fermenteranlagen - der Wassertanks, in denen die Algen unter definierten Wachstumsbedingungen den gewünschten Wasserstoff produzieren. Ein Knackpunkt beim Bau der Fermenter ist die Beleuchtung: Damit sie Wasserstoff produzieren, müssen auch die Algen im Inneren der Tanks ausreichend Licht bekommen. Bisher werden die Algen künstlich beleuchtet. Damit die Energiebilanz am Ende stimmt, wollen die Forscher "Außenreaktoren" entwickeln, die allein mit Sonnenlicht auskommen. Zudem sollen die Tanks deutlich größer werden. "Unser Team will den Sprung von 25-l-Fermentern auf 250-l-Fermenter schaffen", so Hippler. Federführend dabei sind die Forscher aus Karlsruhe. Das Mikroalgen-Projekt ist mit der Arbeit des <a href=http://www.solarbiofuels.org>Solar Biofuels</a>-Konsortiums verknüpft, das die Algen neben der Wasserstoffproduktion auch zur Produktion von Biodiesel und Biomethan nutzbar machen will.

Bayer kauft Nycomeds präklinische Onkologie-Pipeline

<a href=http://www.bayerscheringpharma.de>Bayer Schering Pharma</a> stärkt seine Forschungspipeline mit der Übernahme eines präklinischen Onkologie-Programms von <a href=http://www.nycomed.com>Nycomed</a>. Die Vereinbarung umfasst 2 potenzielle Entwicklungskandidaten und weitere Wirkstoff-Verbindungen. <% image name="Bayer_Logo" %><p> Alle Substanzen greifen an einem Protein an, das eine wesentliche Rolle für das Wachstum und Überleben von Krebszellen spielt. Bayer Schering Pharma erhält sämtliche Entwicklungs- und Vermarktungsrechte aus diesem Programm. Das Unternehmen nutzt mit dieser Transaktion die Gelegenheit zum Ausbau seines Portfolios, nachdem Nycomed sich aus strategischen Gründen aus der F&E im Bereich der Onkologie zurückzieht. <% image name="Nycomed_Logo" %><p> Bayer leistet für die Übernahme eine Vorabzahlung. Weitere Beträge sind für das Erreichen bestimmter präklinischer und regulatorischer Meilensteine vereinbart. Das Gesamtvolumen der Transaktion kann bis zu 52 Mio € erreichen. <table> <td width="110"></td><td><small> Die Onkologie ist einer von 4 Schwerpunkten der Bayer-Forschung mit Kompetenzzentren in Berlin und Wuppertal. Bekanntestes Produkt aus dem Bereich der Krebsforschung ist ein Multi-Kinase-Hemmer mit dem Wirkstoff Sorafenib (Nexavar), der bereits in zahlreichen Ländern für die Behandlung von Nieren- und Leberkrebs zugelassen ist und für weitere Indikationen geprüft wird. Daneben befinden sich mehrere neue Wirkstoffkandidaten in der klinischen Entwicklung. </small></td> </table> Bayer kauft Nycomeds präklinische Onkologie-Pipeline

Die "Laster" der Zellen für bessere Implantate nutzen

Jeder weiß, dass der häufige Griff zur Schokolade ungesund ist - dennoch gibt man dem Laster oft nach. Auch Zellen scheinen Dinge zu mögen, die für sie nicht unbedingt gesund sind, wie Forscher der Uni Jena nachgewiesen haben. Diese Erkenntnis soll nun für die Weiterentwicklung von Implantatoberflächen genutzt werden. Die "Laster" der Zellen für bessere Implantate nutzen <% image name="Zellwachstum_auf_Epoxid" %><p> <small> Gerichtetes Zellwachstum auf dem Epoxid. &copy; IMT/FSU (2) </small> Bei ihren Untersuchungen beschichteten und strukturierten die Materialwissenschaftler um Klaus Jandt Materialoberflächen mit nur wenigen Nanometer dicken natürlichen ECMs. Das sind extrazellulare Matrixproteine, die Zellen in natürlichem Gewebe als eine Art Kitt zusammenhalten und zum Informationsaustausch dienen. Sie sollten, so die Hoffnung der Forscher, ein natürlicher Stoff sein, der das Zellwachstum fördert, um menschliche Zellen besser mit dem Implantat zu verbinden. <% image name="Zellwachstum_auf_Titan" %><p> <small> Ungerichtetes Zellwachstum auf normalem Titan. </small> Die Materialoberflächen zwischen den ECM-Eiweißen wurden mit künstlichen Epoxiden aufgefüllt - so wie die Spachtelmasse beim Fliesenlegen. Epoxide waren bisher als eher unzuträglich für die Gesundheit bekannt. Doch die Körperzellen taten, was niemand erwartete: Statt auf den natürlichen Matrixproteinen wuchsen sie auf dem Epoxid-Bindungsmaterial. "Epoxide enthalten Eiweiß-anziehende Gruppen, welche die Zellen für das Wachstum brauchen. Durch die Verwendung von Epoxiden ist somit ein gerichtetes Zellwachstum möglich", so Jandt. Weitere Tests sollen in den kommenden Jahren zeigen, inwieweit auch im menschlichen Körper eine bessere Anpassung an Epoxid-beschichtete Implantate erfolgt. Sollten auch hier die Zellen den Kunststoff vorziehen, hätte das enorme wirtschaftliche Folgen: Das bisher für die Beschichtung von Implantaten verwandte ECM ist teuer und kann nur sehr sparsam eingesetzt werden. Epoxide hingegen sind kostengünstig. "Das macht Hoffnung, dass künftig Implantate viel preiswerter als bisher hergestellt werden können", so Jandt. <small> D. C. Trimbach, B. Keller, R. Bhat, S. Zankovych, R. Pöhlmann, S. Schröter, J. Bossert, K. D. Jandt: "Enhanced Osteoblast Adhesion to Epoxide-Functionalized Surfaces", Adv. Funct. Mater., 18, 2008, 1723. </small>

Neue Erkenntnisse über die Epithelzell-Genese

Epithelzellen besitzen eine Ober- und eine Unterseite, die unterschiedliche Funktionen erfüllen. Bisher wurde angenommen, dass diese beiden Pole in allen Epithelzellen gleich entstehen - ob im Herzen, in der Netzhaut oder im Nervensystem. Forscher konnten nun zeigen, dass je nach Gewebe eine andere Variation eines Komplexes aus 5 Kernproteinen aktiv ist und die Epithelzellen ausrichtet. <table> <td><% image name="Epithelzellen" %></td> <td align="right"> Die Embryonen von Zebrafischen sind durchscheinend, sodass die Forscher jede Veränderung unter dem Mikroskop beobachten können. In seiner frühen Entwicklung gleicht sein Herz einem Schlauch, der von einer Pumpe aus Epithelzellen umgeben ist. Die Oberseite, die das Organ gegenüber der Umwelt abgrenzt, erfüllt andere Aufgaben als die zum Bindegewebe gewandte Unterseite. Diese beiden Pole einer Epithelzelle sind für die Funktion des Herzens und anderer Organe lebenswichtig.<p> Bisher nahm man an, dass die Entstehung der Zellpole von einem Proteinkomplex gesteuert wird, den die Forscher Crumbs/Nagie oko Komplex nennen. Überraschenderweise zeigt aber der Proteinkomplex je nach Gewebe eine andere Zusammensetzung, ist aber dennoch voll funktionsfähig ist. </td> </table> So werden einige Proteine im Herzen nicht benötigt, die für die Entstehung der Epithelzellen der Netzhaut hingegen grundlegend sind. Nach Auffassung der Forscher haben sich die Epithelzellen an ihre Aufgaben im jeweiligen Gewebe angepasst. Diese Vorgänge sind aber bisher wenig verstanden. Jetzt wollen die <a href=http://www.mdc-berlin.de>MDC</a>-Forscher herausfinden, ob noch weitere Proteine an der Zellpolarisation von Epithelzellen beteiligt sind. <small> Journal of Cell Science (2008, Vol. 121, pp. 2503-2510) </small> Neue Erkenntnisse über die Epithelzell-Genese

BP und Verenium: Partner bei Zellulose-Ethanol

<a href=http://www.bp.com/biofuels>BP</a> und <a href=http://www.verenium.com>Verenium</a> sind eine strategische Partnerschaft eingegangen, um die Entwicklung und Vermarktung von Zellulose-Ethanol voranzutreiben. Verenium wird für entsprechende Lizenzen 90 Mio $ in den nächsten 18 Monaten von BP erhalten. <% image name="Miscanthus" %><p> <small> BP und Verenium wollen Zellulose - beispielsweise aus Miscanthus - verstärkt zu Ethanol umwandeln. &copy; Wikipedia </small> Die Partnerschaft umfasst eine breite Technologieplattform und operative Ressourcen, um die Entwicklung eines Portfolios preisgünstiger Produktionskapazitäten für Zellulose-Ethanol in den USA - und später womöglich auch weltweit - voranzutreiben. "Wir glauben, dass Energiepflanzen wie Zuckerrohr und Miscanthus die besten Rohstoffe sind, um eine nachhaltige Biofuels-Produktion sicherzustellen", sagt Sue Ellerbusch, Präsident von BP Biofuels North America. "Als Partner von Verenium verfügen wir nun über die fortgeschrittenste Technologie, um diese Energiepflanzen in Biofuels umzuwandeln." In den nächsten Monaten werden die beiden Unternehmen ihre jeweiligen Biofuels-Patente in einem Joint-Venture bündeln. Später soll ein weiteres Joint-Venture die Vermarktung der Technologien vorantreiben, also großtechnische Produktionseinheiten errichten. <b>Zellulose-Ethanol</b> wird aus Biomasse wie Zuckerrohrabfälle (Bagasse), Switchgrass (Rutenhirse), Reisstroh oder Holzschnitzel hergestellt. Die Zellulose - ein langkettiges Polysaccharid, das sich in fast allen Pflanzen findet - ist das am reichlichsten verfügbare Molekül auf Erden. Die Biomasse wird bei der Produktion von Zellulose-Ethanol zunächst mit Säuren oder Enzymen in fermentierbare Zucker aufgebrochen. Diese werden in Folge mit verschiedenen Mikroorganismen zu Ethanol fermentiert. Dieser Ethanol der zweiten Generation hat zahlreiche Vorteile: Er nutzt Rohstoffe, die nicht zugleich Nahrungsmittel sind, erzielt einen größeren Ertrag und ist nur geringfügig den volatilen Weltmarktpreisen ausgesetzt. Zudem kann damit gegenüber dem Stärke-Ethanol der ersten Generation die CO<small>2</small>-Reduktion deutlich erhöht werden. <table> <td width="110"></td><td><small> Die Produktion von Zellulose-Ethanol wird in den USA durch den "Energy Independence and Security Act of 2007" subventioniert. Unterstützt werden 21 Mrd Gallonen Biofuels bis 2022, 16 Mrd Gallonen davon sollen Zellulose-Ethanol sein. </small></td> </table> BP und Verenium: Partner bei Zellulose-Ethanol

Seiten