Archive - Jan 15, 2011

Boehringer Ingelheim und Eli Lilly vereinigen Diabetes-Pipelines

Die Pharmaunternehmen <a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> und <a href=http://www.lilly.com>Eli Lilly</a> haben eine strategische Allianz auf dem Gebiet der Diabetologie geschlossen. Die von Boehringer bereits bis zur Phase III entwickelten Antidiabetika sowie die Basal-Insulinanaloga von Lilly sollen gemeinsam weiterentwickelt und vermarktet werden. <% image name="BoehringerLilliyWeb" %> <small><b>Boehringer Ingelheim</b> hat die Wirkstoffe Linagliptin und BI10773 bereits bis zur Phase III entwickelt. Bild: Boehringer Ingelheim</small> Darüber hinaus beinhaltet die Vereinbarung die Option zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung von Eli Lillys monoklonalem TGF-beta-Antikörper, der sich zurzeit in der Phase II der klinischen Entwicklung für Patienten mit Diabetes und chronischen Nierenleiden befindet. Das von Boehringer Ingelheim entwickelte Antidiabetikum Linagliptin ist ein Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor, der zurzeit von den Behörden in den USA, in Europa und Japan für die Marktzulassung geprüft wird. Für den Wirkstoff BI10773 von Boehringer Ingelheim begann im letzten Jahr die Aufnahme der Patienten in klinische Phase-III-Studien. Dieser Wirkstoff hemmt den Natriumabhängigen Glucosetransporter-2 (SGLT-2) und gehört zu einer neuartigen Klasse von Wirkstoffen, die die Glucoserückresorption in der Niere hemmen. Zurzeit sind noch keine SGLT-2-Inhibitoren für die Therapie zugelassen. Die beiden von Eli Lilly entwickelten Basal-Insulinanaloga sollen 2011 in die Phase III der klinischen Entwicklung eintreten. Dabei handelt es sich um LY2605541, ein strukturell neuartiges Basal-Insulinanalogon, und LY2963016, ein Insulin glargin-Produkt und somit potentieller Konkurrent von Sanofi Aventis´ „Lantus“. Der Deal dürfte für beide Unternehmen zu einem wichtigen Zeitpunkt zustande gekommen sein: Boehringer Ingelheim ist gerade dabei, mit Arzneimitteln aus eigener Entwicklung in ein für das Unternehmen neues Therapiegebiet einzudringen. Für Lilly wiederum besteht Aussicht auf neue Umsätze, mit denen Patentverluste bei mehreren Produkten des Konzerns aufgefangen werden können. Zudem ergänzen sich die jeweiligen Produktportfolios gut. <b>Kompliziertes Vertragskonstrukt</b> Die Vertragsbedingungen sehen vor, dass Lilly eine erste Einmalzahlung in Höhe von 300 Mio. Euro an Boehringer Ingelheim leistet. Boehringer hat zusätzlich Anspruch auf Zahlungen in Höhe von insgesamt 625 Mio. Euro, wenn bestimmte zulassungsrelevante Meilensteine für Linagliptin und BI10773 erreicht werden. Lilly hat Anspruch auf Zahlungen in Höhe von insgesamt 650 Mio. US-Dollar, wenn bestimmte zulassungsrelevante Meilensteine für seine beiden Basalinsulin-Analoga erreicht werden. Sollte Boehringer Ingelheim entscheiden, sich an der Phase-III-Entwicklung und potenziellen Vermarktung des monoklonalen TGF-beta-Antikörpers zu beteiligen, hätte Lilly Anspruch auf Options- und Erfolgszahlungen in Höhe von bis zu 525 Mio. US-Dollar beim Erreichen bestimmter zulassungsrelevanter Meilensteine. Die Unternehmen werden zu gleichen Teilen für laufende Entwicklungskosten aufkommen. Nach der erfolgreichen behördlichen Zulassung der Produkte aus dieser Allianz werden sich die Unternehmen auch die Produktvermarktungskosten und Bruttomargen paritätisch teilen. Jedes Unternehmen hat darüber hinaus Anspruch auf Anteile aus dem möglichen Ertrag mit den Molekülen, die sie zu der Zusammenarbeit beitragen. Boehringer Ingelheim und Eli Lilly vereinigen Diabetes-Pipelines