Archive - Mär 29, 2011

Die Ursachen des Magnetismus in Gold-Nanostrukturen

In jüngster Zeit sind – neben den schon länger im Blickpunkt befindlichen optischen, elektronischen und Biokompatibilitätseigenschaften – auch interessante magnetische Erscheinungen an Gold-Nanostrukturen entdeckt worden. Ein Review in der Fachzeitschrift „Gold Bulletin“ fasst Ursachen und Anwendungen zusammen. Die Ursachen des Magnetismus in Gold-Nanostrukturen <% image name="ColloidalGold_aqWeb" %> <small><b>Gold-Nanostrukturen haben bekannte optische Eigenschaften</b>, nun wurden auch die magnetischen näher untersucht. <i>Bild: Wkipedia-User AlphaJuliettPapa/Creative Commons-Lizenz 3.0</i></small> Simon Trudel von der Universität Calgary erläutert in dem Übersichtsartikel Forschungsergebnisse zu den Gründen für den zunächst unerwarteten Magnetismus von Nanostrukturen aus Gold. Vorherrschend dürfte demnach der Einfluss von Oberflächen im Nanomaßstab sein, eine Rolle spielt aber auch die Modifikation der Elektronenstruktur von Gold durch gebundene Moleküle und die starke Spin-Bahn-Kopplung (ein Effekt der relativistischen Quantenmechanik). Denkbare Anwendungen der magnetischen Eigenschaften von Gold-Nanopartikeln liegen in der Katalyse, der Medizin und der Datenspeicherung. Besonders die Möglichkeit, den Magnetismus in derartigen Strukturen chemisch aktivieren zu können, nährt Ideen, auf Gold basierende Sensoren zu entwickeln. <small> <b>Über den Gold Bulletin</b> „Gold Bulletin“ ist eine vom World Gold Council herausgegebene Zeitschrift, die die neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen und technologischen Anwendungen von Gold referiert. Die Bandbreite der abgedeckten Fachgebiete reicht von Nanotechnologie über Katalyse und Chemie bis hin zu Materialwissenschaft. Im Rahmen einer neuen Vereinbarung wird das Fachmedium nun vom Springer-Verlag veröffentlicht. </small>

Automatisierungsgipfel in Krems

Vom 15. bis 17. März war die Wachau der Treffpunkt von Automatisierungstechnikern der weltweit wichtigsten Steuerungshersteller aus den USA, Deutschland und Japan. Auf Einladung der Firma <a href=http://www.logicals.com>Logicals</a> legte eine Arbeitsgruppe der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) letzte Hand an die neue Version der internationalen SPS-Norm IEC 61131-3. <% image name="logicalsAutomatisierungsgipfel" %> <small><b>Heinrich Steininger</b>, Geschäftsführer von Logicals, war vom 15. bis 17. März Gastgeber des Automatisierungsgipfels in der Wachau. <i>Bild: Logicals</i></small> Die weltweit gültige Norm standardisiert seit 1993 Programmiersprachen von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS). Seit 2003 ist die zweite Ausgabe dieser Norm gültig. Die internationale IEC-Arbeitsgruppe WG7/MT3 des Committee 65B arbeitet seit 2008 an der Definition der dritten Ausgabe. Als österreichisches Mitglied dieser Arbeitsgruppe wirkt das Unternehmen Logicals an diesem Projekt mit. In Krems stand nun die Entscheidung über die Berücksichtigung und allfällige Einarbeitung der letzten Anmerkungen der nationalen Arbeitsgruppen zum vorliegenden vierten Entwurf auf der Agenda. Darauf basierend wird der finale Entwurf erstellt, der im Anschluss freigegeben und von den einzelnen Nationen bestätigt wird. <b>Über Logicals</b> Die Logicals Automation Solutions & Services GmbH produziert als Softwarehaus seit mehr als 20 Jahren Programme für Automatisierungstechnik, Prozessindustrie und Industrieanlagenplanung. Das Unternehmen integriert offene Software-Module in bestehende Automatisierungsumgebungen und -plattformen unterschiedlicher Hersteller. Seit Beginn des Jahres 2010 ist Logicals Industriepartner eines Christian-Doppler-Labors zum Thema „Engineering Environment Integration“ an der Technischen Universität Wien. Der Betrieb beschäftigt derzeit an seinem Hauptsitz Oberwölbling bei Wien und in seiner Niederlassung in Langenfeld (D) insgesamt 40 Mitarbeiter. Automatisierungsgipfel in Krems

IAEA schlägt Reaktorsicherheitskonferenz vor

Die Tagung soll noch vor dem Sommer in Wien stattfinden und sich mit dem Lehren aus dem Unfall in Fukushima befassen. Das Containment des dortigen Reaktors I/2 ist nach Angaben der japanischen Regierung offenbar beschädigt. Die auf dem Kraftwerksgelände aufgefundenen Plutoniumspuren sind aufgrund der geringen Konzentration ungefährlich. Doch weitere Untersuchungen sind erforderlich. <% image name="Amano_Web" %> <small><b>IAEA-Generaldirektor Yukija Amano:</b> Konferenz über die Lehren von Fukushima <i>Foto: IAEA</i></small> Noch vor dem Sommer soll in Wien eine Konferenz der Internationalen Atomenergieagentur (<a href=http://www.iaea.org target="_blank">IAEA</a>) zusammentreten, um die Konsequenzen aus dem Unfall im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (Fukushima I) zu ziehen. IAEA-Generaldirektor Yukija Amano sagte, die Tagung solle sich mit den Lehren aus den dortigen Ereignissen befassen. Insbesondere gelte es, die Anlagensicherheit noch stärker zu erhöhen und die Notfallmaßnahmen weiter zu verbessern. Amano ergänzte, die Lage in der schwer beschädigten Anlage sei noch nicht unter Kontrolle. Es werde noch einige Zeit dauern, um den Zustand der Reaktoren zu stabilisieren. Dennoch gelte es, in die Zukunft zu blicken. Die IAEA plane, eine internationale Expertenkommission nach Fukushima zu entsenden, sobald sich die Lage entspannt habe. Die Spezialisten sollten den Unfallhergang untersuchen. Ihre Erkenntnisse sollten auch bei der Konferenz in Wien zur Sprache kommen. <br> Wie Amanos wissenschaftlich-technischer Spezialberater Graham Andrews mitteilte, ereignete sich am Sonntagabend ein Erdbeben der Stärke 6,5 vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu. Das nächstgelegene Kernkraftwerk Onagawa überstand das Ereignis ohne Schäden. Auch in anderen Kernkraftwerken kam es zu keinerlei besonderen Ereignissen. <br> In Fukushima I ist die Lage jedoch weiterhin überaus ernst, betonte Graham. Gemeinsam mit dem Kraftwerksbetreiber <a href=http://www.tepco.co.jp/en/ target=“_blank>Tokyo Electric Power (TEPCO)</a> bemühe sich die Reaktorsicherheitsbehörde <a href=http://www.nisa.meti.go.jp/english/index.html target=“_blank“>NISA</a>, herauszufinden, wo her das radioaktive Wasser in den Turbinenhallen der Kraftwerksblöcke Fukushima I/1 bis I/4 stammt und wie es in die Gebäude gelangt. Dies ist wichtig, weil eine hohe Strahlenbelastung in den Turbinenhallen die Aufräumungs- und Sicherungsarbeiten behindern kann. Drei Arbeiter, die am Donnerstag vergangener Woche einer stark erhöhten Strahlenbelastung ausgesetzt gewesen waren, wurden aus dem Nationalen Institut für Radiologie in der Präfektur Chiba entlassen. Sie waren zur Beobachtung dort hin gebracht worden. Zwei von ihnen hatten eine kurzfristige Strahlenbelastung von 2.000 bis 3.000 Millisievert (mSv) erlitten. Vor den Untersuchungen in Chiba wurde von einer Belastung von 2.000 bis 6.000 mSv ausgegangen. <br> Graham ergänzte, zwei IAEA-Teams untersuchten derzeit die Radioaktivität in mehreren Gebieten Japans. In den Präfekturen Tokio und Chiba seien an drei Orten Gammastrahlen-Werte von 0,08 bis 0,13 Mikrosievert (tausendstel mSv) pro Stunde festgestellt worden. Diese Werte lägen im Bereich der natürlichen Hintergrundstrahlung bzw. leicht darüber. Messungen des zweiten Teams in einer Entfernung zwischen 30 und 46 Kilometer vom havarierten Kraftwerk entfernt hätten Werte zwischen 0,5 und drei Mikrosievert pro Stunde ergeben. Eine gesundheitsgefährdende Belastung von Frischobst und Frischgemüse habe nirgendwo festgestellt werden können.<p> <b>„Lage unter Kontrolle bringen“</b><p> Unterdessen geht die japanische Regierung davon aus, dass die bauliche Schutzhülle (Containment) des Reaktors Fukushima I/2 leck ist, bestätigte Kabinettsminister Yukio Edano. Das zeige die Tatsache, dass auf dem Gelände der Anlage entdecktes hoch radioaktives Wasser offenbar mit den Brennstäben im Reaktorkern in Kontakt war. Nicht bestätigt wurden seitens Edano Vermutungen, auch das Druckgefäß des Reaktors könnte beschädigt sein: „Dazu liegen mir keine Meldungen vor. Ich habe ausschließlich Informationen hinsichtlich des Containments.“ Unklar ist laut Edano, wie das Wasser aus dem Containment gelangte: „Wir wissen nur, dass das geschehen sein muss.“ Gefragt, ob Japan an seinen Plänen zum Ausbau der Kernenergie festhalte und ob die beiden in Fukushima I geplanten Reaktorblöcke I/7 und I/8 mit je 1.325 Megawatt Leistung wie vorgesehen 2014 und 2015 in Betrieb gehen, sagte der Minister: „Zuallererst müssen wir die Lage im Kraftwerk unter Kontrolle bekommen. Daran arbeiten alle in der Regierung, die Expertise bezüglich der Kernenergie haben.“ Über allfällige Ausbauvorhaben werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Zurzeit lasse sich nicht abschätzen, wie lange die Sicherungs- sowie Aufräumungsarbeiten in Fukushima I dauern werden. In einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen sagte Edano, das Wichtigste sei im Augenblick, die Reaktoren und die abgebrannten Brennstäbe zu kühlen, auch dann, wenn dadurch möglicherweise weiteres radioaktives Wasser austrete.<p> <b>Plutonium: Untersuchungen laufen</b><p> Zu den auf dem Kraftwerksgelände entdeckten Spuren von Plutonium verlautete Edano, deren sehr geringe Konzentration stelle keinerlei Gesundheitsgefahr dar. Das Plutonium stamme mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Reaktor Fukushima I/3, in dem als einzigem der Reaktoren des Kraftwerks Plutonium als Kernbrennstoff verwendet wird. Die Regierung beobachte die Lage sehr genau. Es werde überlegt, das Gebiet, das auf Plutoniumspuren untersucht wird, auszuweiten. <br> Vorläufig keine Pläne gibt es, TEPCO zu verstaatlichen, ergänzte Edano: „Zuerst muss TEPCO die Lage in Fukushima unter Kontrolle bringen.“ Alles Weitere werde sich weisen. <p> <b>Gemüse ungefährlich</b><p> Bezüglich des in einigen Präfekturen im Umkreis von Fukushima aufgefundenen strahlenbelasteten Frischgemüses sagte Edano, die Radioaktivitätswerte seien sehr niedrig: „Wenn jemand das ganze Jahr über normale Mengen dieses Gemüses isst, gefährdet das seine Gesundheit nicht.“ Die japanischen Behörden setzten die Grenzwerte streng gemäß den Empfehlungen der International Commission on Radiological Protection (<a href=http://www.icrp.org target="_blank">ICRP</a>). Diese beinhalteten eine „hohe Sicherheitsmarge“. Wie die ICRP am 21. März mitgeteilt hatte, liegen diese für Zivilpersonen im Fall von Reaktorunfällen bei 20 bis 100 Millisievert (mSv). Arbeiter, die mit der Sicherung der beschädigten Anlagen beschäftigt sind, sollten keinen höheren Belastungen als 500 bis 1.000 mSv ausgesetzt werden, um Strahlenschäden zu vermeiden. Ausdrücklich keine Höchstwerte für die Strahlenbelastung empfiehlt die ICRP für den Fall, dass über die damit verbundenen Gefahren informierte Personen versuchen, Menschenleben zu retten. <br> Wie Edano ergänzte, wird die 20 Kilometer breite Evakuierungszone um Fukushima I von Polizeieinheiten bewacht und von Einheiten der japanischen Streitkräfte durchstreift. Letztere sollen zurückgebliebene Personen ausfindig machen und erforderlichen Falls mit Wasser, Lebensmitteln und sonstigen Hilfsgütern versorgen. Über die Stärke der eingesetzten Einheiten wollte Edano keine Angaben machen: „Ich sage dazu bewusst nichts, um die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung nicht zu erschweren.“ <br> Die Streitkräfte unterstützen auch die Sicherungsarbeiten in Fukushima selbst. Hubschrauber sind an Einsätzen zur Kühlung der abgebrannten Brennstäbe in den Abklingbecken beteiligt, Panzerfahrzeuge am Beseitigen von Schutt und Trümmern auf dem Kraftwerksgelände. <i>kf</i> IAEA schlägt Reaktorsicherheitskonferenz vor

Boehringer Ingelheim produziert Biopharmazeutika in Kalifornien

<a href=http://www.boehringer-ingelheim.com>Boehringer Ingelheim</a> hat eine Produktionsstätte von Amgen in Fremont, Kalifornien, übernommen. Auf einer Fläche von knapp 20.000 Quadratmetern arbeiten dort mehr als 300 Mitarbeiter an der Entwicklung und Produktion von Biopharmaka. <% image name="AmgenFremontWeb" %> <small><b>Das technische Know-how</b> des Produktionsstandorts in Fremont soll das Angebot der Auftragsfertigungen in Biberach und Wien ergänzen. <i>Bild: Boehringer Ingelheim</i></small> Boehringer Ingelheim ist bereits seit mehr als zehn Jahren Vertragsproduzent von Amgen und anderen biopharmazeutischen Unternehmen. Der Erwerb einer zusätzlichen Vertragsproduktionsstätte an der San Francisco Bay („im Ballungsraum für Biotechnologie“, wie es Simon Sturge, der Vorsitzende der Geschäftsführung Biopharmazeutika bei Boehringer, ausdrückte) könnte für das deutsche Pharma-Familienunternehmen die Möglichkeit eröffnen, Kunden des Auftragsgeschäfts besser zu bedienen. <b>Ausbau der technischen Möglichkeiten</b> Schon jetzt umfasst das Auftragsportfolio sechzehn lizenzierte Biopharmazeutika, die in Multiprodukt-Lohnfertigungsbetrieben in Biberach (Deutschland) und Wien hergestellt werden, sowie eine wachsende Pipeline von „New Biological Entities“. Die angebotenen Leistungen reichen von der Entwicklung von Säugetier-Zelllinien und Stammkulturen bis zur Produktion fertiger Arzneimittel. Das technische Know-how am Standort Fremont soll nun das Leistungsvermögen der beiden europäischen Biopharmazeutika-Produktionsstätten ergänzen. Boehringer Ingelheim produziert Biopharmazeutika in Kalifornien

Roche: Familien-Aktionärspool verliert Stimmrechtsmehrheit

Maja Oeri, die 5 Prozent der Stimmrechte an <a href=http://www.roche.at>Roche</a> hält, ist aus dem Aktionärs-Pool der Nachkommen des Firmengründers ausgeschieden. Dieser verfügt damit erstmals in der Firmengeschichte mit 45,01 Prozent nicht mehr über die Stimmrechtsmehrheit. Roche: Familien-Aktionärspool verliert Stimmrechtsmehrheit <% image name="RocheLogoamHausWeb" %> <small><b>Neue Situation für Roche</b>: Die an den Bindungsvertrag gebundenen Familienmitglieder halten nicht mehr die Mehrheit am Unternehmen. <i>Bild: F. Hoffmann-LaRoche Ltd.</i></small> 1948 schlossen die direkten Nachkommen des Firmengründers Fritz Hoffmann-La Roche einen Aktionärsbindungsvertrag, der erst Anfang 2009 in veränderter Zusammensetzung verlängert wurde. Nun verlässt mit Maja Oeri, die sich auch als Kunstmäzenin einen Namen gemacht hat, erstmals eines der Familienmitglieder den Pool, um seinen Anteil von 5 Prozent unabhängig vom Rest der Erben zu vertreten. Neu in den Pool aufgenommen wird zudem eine gemeinnützige Stiftung, die von Poolmitgliedern errichtet wurde. <b>Unabhängige Zukunft gesichert?</b> Der Aktionärspool der Familie hält mit 45,01 Prozent der Anteile nun zwar keine Stimmrechtsmehrheit mehr, bleibt aber dennoch die dominante Größe unter den Aktionären. Einer Aussendung zufolge, plant die Familie, „sich auch weiter langfristig für die Gesamtinteressen des Unternehmens mit Konzernsitz in Basel und dessen Unabhängigkeit“ zu engagieren. Auch die abtrünnige Urenkelin des Firmengründers bleibe dieser Absicht verbunden. Eine Übernahme von Roche durch ein anderes Unternehmen wird nun zwar möglich, gilt in der Branche in absehbarere Zeit aber dennoch als unwahrscheinlich. Erst 2009 erfolgte um etwa 33, 4 Milliarden Euro die Vollübernahme des Biotechnologie-Pioniers Genentech durch Roche. Eine schon länger bestehende Kooperation mit dem amerikanischen Unternehmen sicherte dem Schweizer Pharma-Konzern schon zuvor eine führende Stellung auf dem Gebiet der Biopharmazeutika. Novartis, wie Roche in Basel beheimatet, hält aber immerhin bereits 33 Prozent an Roche.