Archive - Dez 2, 2013

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1,13 Millionen Euro für Gesundheitsprojekte

 

Für Projekte im Bereich Suchtprävention und psychosoziale Gesundheit stellen die Pharmawirtschaft und die Sozialversicherung 2014 rund 1,13 Millionen Euro zur Verfügung. Das verlauteten heute der Präsident des Pharmawirtschaftsverbandes Pharmig, Robin Rumler, und der stellvertretende Vorsitzende der Konferenz der österreichischen Sozialversicherungsträger, Peter McDonald. Die Basis für die Mittelvergabe ist der Rahmen-Pharmavertrag der beiden Organisationen, der vorläufig bis 2015 gilt. Laut dem Vertrag leistet die Pharmaindustrie „Solidarzahlungen“ von insgesamt 82 Millionen Euro an die Sozialversicherung und die Krankenkassen. Davon sind 6,75 Millionen Euro für Kindergesundheit und Prävention zweckgewidmet. Im vergangenen Jahr wurde die Förderung von 18 Projekten im Bereich der Kindergesundheit beschlossen.

Bei den zwölf Vorhaben, deren Förderung nun genehmigt wurde, geht es im Schwerpunkt um die Vorbeugung gegen Suchterkrankungen – von der Alkohol- und Drogensucht über die Spiel- und Kaufsucht bis zur Fett- und Magersucht - sowie um psychosoziale Erkrankungen wie etwa Burn-out. „Die Lebenserwartung steigt. Gleichzeitig sind die österreichischen Kinder und Jugendlichen im internationalen Vergleich beim Rauchen, beim Alkoholkonsum und beim Übergewicht an der Spitze. Daher ist Prävention wichtig.“ Ähnlich äußerte sich McDonald. Ihm zufolge sollte die Prävention künftig mehr Gewicht erhalten als die bisher vorherrschende „Reparaturmedizin“. 

 

Weniger Burn-out, weniger rauchen

Unter den Projekten, deren Förderung beschlossen wurde, ist „Prävalenz und Versorgung psychischer Krankheiten in Österreich“, eine großangelegte Feldstudie unter 1.000 Österreichern im Alter von 18 bis 65 Jahren, die bis Ende 2015 durchgeführt wird. Im Kern gehe es um Burn-out sowie die Folgen für das Arbeitsleben, erläuterte die Obfrau der Wiener Gebietskrankenkasse, Ingrid Reischl. Die Studie solle die Grundlagen für eine Strategie liefern, um dem Syndrom entgegenzuwirken. Das Projekt wird mit 200.000 Euro gefördert. 

Suchtprävention bei Jugendlichen wiederum ist das Thema des Vorarlberger Projekts „Niko-Teen“, berichtete Andreas Windischbauer, der Präsident der ARGE Pharmazeutika. Es richte sich an jugendliche Raucher ebenso wie an deren Bezugspersonen, etwa Eltern und Lehrer. Ziel sei es, Jugendliche vom Rauchen abzuhalten oder wenigstens ihren Tabakkonsum zu vermindern.

 

Geben und nehmen

Die Sozialversicherung tritt übrigens nicht nur als Fördergeber auf, sondern auch als Förderungsnehmer. Das Projekt „Begleitendes Burnout-Präventionsprogramm“ der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVA), laut McDonald ein „kleines Pilotprojekt“, erhält eine Zuwendung von 28.000 Euro. In der Doppelfunktion der Sozialversicherung sieht McDonald, seines Zeichens auch stellvertretender SVA-Obmann, keine schiefe Optik, sagte er dem Chemiereport. Die SVA habe sich schon im vergangenen Jahr mit mehreren Projekten beworben. Außerdem werde das „Gremium Gesundheitsziele“, das über die Vergabe der Förderungen entscheidet, von der Pharmawirtschaft und der Sozialversicherung paritätisch besetzt.