Archive - Jul 22, 2014

Hans Tuppy ist 90

Der österreichische Biochemiker Hans Tuppy feiert am 22. Juli seinen 90. Geburtstag. Tuppy ist als Rektor der Universität Wien, Präsident des FWF, Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie Wissenschaftsminister weit über die engeren Grenzen seines Fachs hinaus bekannt geworden.

 

Seine wissenschaftliche Karriere begann Tuppy nach dem Studium der Chemie an der Universität ein in der Forschungsgruppe des späteren Nobelpreisträgers Frederick Sanger, wo man sich zu dieser Zeit mit der Struktur und Synthese von Insulin beschäftigte. 1958 wurde er außerordentlicher Professor, 1963 Ordinarius am Institut für Biochemie an der medizinischen Fakultät der Uni Wien. In seiner wissenschaftlichen Arbeit beschäftigte er sich mit Nukleinsäuren, Kohlenhydraten und Viren. Ihm gelang die die enzymatische Umwandlung von Blutgruppensubstanzen des AB0-Systems ebenso wie die Entdeckung einer Gruppe von Neuraminsäurederivaten mit antiviraler Wirksamkeit.

 

Maßstäbe gesetzt

Von 1974 bis 1982 fungierte Tuppy als Präsident des „Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung“ (FWF) und etablierte dort – nicht zuletzt aufgrund seiner eigenen Erfahrungen in Cambridge – das internationale Peer-Review-Verfahren, also die Begutachtung von Projektanträgen durch ausschließlich im Ausland tätige Wissenschaftler. Die heutige FWF-Präsidentin Pascale Ehrenfreund gratulierte ihrem Vorgänger und würdigte dessen richtungsweisende Entscheidungen, die bis heute Gültigkeit hätten. Höhepunkt von Tuppys wissenschaftspolitischem Wirken war seine Zeit als Wissenschaftsminister im Kabinett Vranitzky II zwischen  1987 und 1989.

 

 

 

 

 

Apeptico: Neue Forschungsergebnisse zur Wirkung des Leitprodukts

Apeptico-Mitgründer Rudolf Lucas hat mit seinem Forschungsteam an der Georgia Regents University neue Ergebnisse zur Rolle des Natriumkanals in der Apikalmembran des Lungen-Epithels (ENaC) bei der Befreiung der Lungenbläschen von Flüssigkeit erzielt.

 

Mit einer Kombination aus In-vitro- und In-vivo-Studien konnte gezeigt werden, dass das vom Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) abgeleitete TIP-Peptid den Natriumkanal aktiviert, die Wahrscheinlichkeit für dessen Öffnung erhöht und die Expression des ENaC-alpha-Proteins verhindert. Transgene Mäuse, denen diese TNF-Domäne fehlt, entwickeln deutlich mehr Ödeme in Gegenwart bakterieller Toxine als der Wildtyp.

Apeptico entwickelt mit AP301 eine synthetische Variante des TIP-Peptids und konnte zeigen, dass nach inhalativer Verabreichung des Präparats an künstlich beatmete Patienten die Befreiung der Alveolen von Flüssigkeit aktiviert wird.