Archive - Jun 16, 2015

Krach um Sumsi

Als „unwissenschaftlich und populistisch“ bezeichnet Christian Stockmar, der Obmann der Industriegruppe Pflanzenschutz (IGP), die Behauptung von Global 2000, „Pestizidcocktails in österreichischen Ackerpfützen“ würden Bienen gefährden. Global 2000 hatte in einer Aussendung gemeldet, zwischen 14. und 30. Mai in Wasserpfützen im Burgenland, in Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark insgesamt 58 Pestizide nachgewiesen zu haben. In acht Pfützen seien sowohl das Neonicotinoid Thiacloprid als auch ein „Pilzbekämpfungsmittel aus der Gruppe der Azolfungizide“ festgestellt worden. Das sei „beunruhigend.“

 

IGP-Obmann Stockmar zufolge sind die Stichproben allerdings „verschwindend klein und nicht repräsentativ“. Gerade einmal je drei Wasser- sowie Bodenproben und 32 Wasserpfützen seien untersucht worden. Und die angeblich festgestellten Konzentrationen an Pflanzenschutzmitteln „verursachen selbst bei Dauerexposition auf Einzelbienen keine Schadeffekte. Mit diesen Ergebnissen ist de facto nichts anzufangen. Die Behauptungen werden nicht einmal durch die eigenen Fakten untermauert. Hier wird nur billig Hysterie erzeugt.“ Und Stockmar fügt hinzu: Bei sachgemäßer Anwendung stellten zugelassene Pflanzenschutzmittel keine Gefahr für Bienen dar. „In keiner Studie mit realistischen Expositionsszenarien“ seien jemals Schäden an Bienenvölkern festgestellt worden. Auch würden Kombinationen von Wirkstoffen nur empfohlen, „wenn sie vorher auf Bienensicherheit getestet wurden.“

 

 

 

ACHEMA eröffnet

Noch bis Freitag läuft in Frankfurt am Main die ACHEMA, eine der wichtigsten internationalen Messen für die Chemie-, Pharma- und Lebensmittelindustrie. Auf rund 133.000 Quadratmetern Fläche präsentieren 3.813 Aussteller aus 56 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen. Etwa 167.000 Besucher werden erwartet. Begleitend zur Messe finden ein Kongress mit etwa 800 wissenschaftlichen Vorträgen sowie eine Vielzahl an Gast- und Partnerveranstaltungen statt.

 

Bei der gestrigen Eröffnung sagte Jürgen Nowicki, der Vorsitzender des ACHEMA-Ausschusses, die Messe verzeichne eine „deutlich steigende Internationalität und eine leicht steigende Ausstellerzahl.“ Dies beweise, dass die ACHEMA „ihren Stellenwert als weltweite Leitmesse der Prozessindustrie bestätigt oder vielleicht sogar ausgebaut hat.“

 

Rainer Diercks, der Vorsitzender des ACHEMA-Veranstalters DECHEMA, nannte die Messe einen „globalen Gipfel der Innovation.“ Es gelte, die Bedeutung von Chemie und Verfahrenstechnik bei der Bewältigung weltweiter Herausforderungen wie Wasserversorgung, Ernährung und Gesundheit einer breiten Öffentlichkeit stärker bewusst zu machen.

 

Der Hauptgeschäftsführer des deutschen Verbands der Chemischen Industrie (VCI), Utz Tillmann, ergänzte, die chemische Industrie spiele eine wesentliche Rolle für den „Innovationsstandort Deutschland“. Die Politik müsse der Branche sowie dem „Innovationsverbund Automobil, Maschinenbau, Elektrotechnik und Chemie“ im Allgemeinen mehr Unterstützung bieten.

 

 

BIO 2015 in Philadelphia eröffnet

Von 15. bis 19. Juni findet in Philadelphia die <a href=http://covention.bio.org target="_blank">BIO International Covention 2015</a> statt. Mit erwarteten 15.000 Besuchern und 28.000 Partnering-Meetings gilt die Veranstaltung als weltweit bedeutendste Biotechnologie-Messe.

 

Die jedes Jahr in einer anderen Stadt der USA statfindende und von der Biotechnology Industry Organization ausgerichtete BIO International Convention erweist sich einmal mehr als Anziehungspunkt für Biotech-Experten aus der ganze Welt. Bereits am Montag waren die Vortragssäle gut gefüllt: "Die Leute kommen mit großem Interesse und großer Neugier hier her", berichtet Parisa Bayaty von Life Science Austria. Zudem herschte rege Betriebsamkeit im Ausstellungsbereich, wo ab Dienstag 1.700 Aussteller eine Fläche von 160.000 Quadratmeter bespielen.

Mithife des Event-Planning-Tools "myBIO app" kann sich der Besucher einen Weg durch das Dickicht der Vorträge, Diskussionen und Präsentationen bahnen. Auf der Website der BIO hat unterdessen die Wahl zum "Biotech-Superhero" begonnen, bei der mittels E-Mail-Votings herausragende Leistungen von Vertretern von Patientenorganisationen,  Biotech-Unternehmen und der akademischen Forschung vor den Vorhang geholt werden.