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Unvergleichliches Werkstoffe-Know-how

Mit den Kundenanforderungen und Projekten der letzten Jahre ist Kremsmüller gewachsen. Ein Entwicklungsprozess, das dem Steinhauser Anlagenbauer heute ein Alleinstellungsmerkmal einbringt.

Speziell im Apparatebau für die chemische Industrie sind die Anforderungen an die Komponenten enorm hoch. Alle Bauteile müssen zuverlässig sein und den Beanspruchungen durch Säuren, Laugen oder anderen chemischen Stoffen, kombiniert mit hohen Temperaturen und Drücken, standhalten. Man sieht, die Anforderungen an Apparatebauer sind heute so vielfältig wie die komplexe Prozessindustrie. Die Herausforderung in diesem Bereich ist der Einsatz von Sonderwerkstoffen. Von individuell entwickelten C-Stahl-Sorten über Duplex-Stahl bis hin zu Titan muss das optimale Material gefunden werden.

Tatsächlich trug auch ein Großprojekt für die Wasserkraft maßgeblich zur heutigen Fertigungs- und Werkstoffkompetenz der Steinhauser bei. Eine knapp 1,5km lange und fast senkrecht verlaufende Druckschachtleitung mit bis zu 4m Durchmesser in den Tiroler Alpen stellte Kremsmüller auf eine Härteprobe. Mit dem hohen Automatisierungsgrad und einer präzisen Wärmebehandlung der Sonderwerkstoffe wurden tatsächlich Fertigungstoleranzen im Promillebereich erreicht, die bisher undenkbar waren.

Dieses Wissen wird nun für die Fertigung von Kolonnen, dickwandigen Reaktoren oder Wärmetauschern eingesetzt. Kremsmüller ist heute für jegliche Kundenwünsche gewappnet. Für einen Chemiekonzern musste etwa ein Shiftreaktor gebaut werden um Wasserstoff aus Kohlenwasserstoffen zu gewinnen. Aus drei verschiedenen Komponenten stellte Kremsmüller den 125t schweren Druckapparat her und integrierte die 57t wiegenden Rohrbündel sowie die 38t gewichtige Dampftrommel. Um den 80mm dicken halbkugeligen Reaktorboden Halbkugel immer in der optimalen Lage fürs Schweißen zu haben entwickelte Kremsmüller einen völlig neuen Schweißroboter aus einem UP-Kran (Anm.: UP = Unterpulverschweißen) kombiniert mit einem Schwenktisch.

„Mit den Investitionen in die moderne Fertigungstechnologie und unserem Know-how-Vorsprung wollen wir branchenunabhängig die Technologieführerschaft bei derart außergewöhnlichen Projekten sichern“, unterstreicht Inhaber und Co-Geschäftsführer Gregor Kremsmüller. Maximale Automatisierung und Digitalisierung innerhalb der Prozessschritte, maximale Flexibilität dazwischen macht Kremsmüller zu einem Premium-Anbieter im Herstellen von Großkomponenten aus schwer zu bearbeitenden Sonderstählen bei höchster Präzision und kurzen Durchlaufzeiten.

REACH: Gemischte Bilanz

Eine gemischte Bilanz über zehn Jahre REACH zieht der europäische Chemieindustrieverband CEFIC. Das Chemikalienmanagementsystem ist seit 18. Dezember 2006 in Kraft. Laut CEFIC hat die Chemienindustrie binnen sieben Jahren rund 6.000 Stoffe registriert, etwa 40 Mal so viele wie unter der vorigen Chemikaliengesetzgebung der EU. Die europäische Chemikalienagentur ECHA verfüge nun über Informationen zu etwa 130.000 Stoffen. Ferner seien 168 „Substances of Very High Concern“ (SVHCs) identifiziert und 20 neue Einschränkungen für die Nutzung besonders gefährlicher Substanzen verhängt worden. Wie die CEFIC einräumt, sind die von den Unternehmen an die ECHA übermittelten Registrierungsdossiers noch keineswegs perfekt. Die Branche arbeite aber mit der Agentur an ihrer Verbesserung.

Das Hauptziel von REACH, die menschliche Gesundheit sowie die Umwelt zu schützen, wird laut CEFIC ohne Zweifel erreicht. Anders sehe es dagegen mit dem Bestreben aus, die Wettbewerbsfähigkeit der Chemieindustrie zu verbessern. REACH sei eine jener zehn rechtlichen Bestimmungen, die die Branche am meisten belasteten. Vor allem für die Klein- und Mittelbetriebe müsse es daher mehr Unterstützung geben, forderte CEFIC-Forschungsdirektor Erwin Annys.

Im kommenden Jahr führt die ECHA einen umfassenden „Review“ von REACH durch. Dabei soll es auch um die Perspektiven für die Zeit nach 2018 gehen. Im Mai dieses Jahres endet die letzte Registrierungsperiode für Chemikalien unter REACH. Eine Herausforderung ist das insbesondere für KMUs, die nur geringe Mengen von Chemikalien erzeugen.