Archive - Jul 2016

Datum

July 29th

BASF mit Umsatz- und EBIT-Rückgang

Der deutsche Chemiekonzern BASF erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Umsatz von rund 28,7 Milliarden Euro, um 27 Prozent weniger als im Vergleichzeitraum 2015. Das EBITDA sank um fünf Prozent auf 5,6 Milliarden Euro, das EBIT um elf Prozent auf 3,6 Milliarden. Beim Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit verzeichnete BASF einen Rückgang um 35 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro.

 

Begründet wird dies folgendermaßen: Mit 30. September vergangenen Jahres übertrug BASF dem russländischen Gaskonzern Gazprom sein Gashandels- und Speichergeschäft und erhielt im Gegenzug einen Anteil von 25,01 Prozent an den Blöcken IV und V der Achimov-Formation im westsibirischen Urengoj-Gasfeld. Dadurch entfielen Umsätze von etwa 7,2 Milliarden Euro. Überdies fielen die Ölpreise weiter, was vor allem die Segmente Chemicals sowie Oil & Gas belastete. Der Umsatz im Bereich Chemicals sank um 17 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro, das EBIT verminderte sich um 27 Prozent auf 935 Millionen Euro. Im Bereich Oil & Gas fiel der Umsatz um 86 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Das EBIT in diesem Bereich liegt mit 159 Millionen Euro um 82 Prozent unter dem Vorjahreswert.

 

Im Geschäftsbereich Performance Products verzeichnete BASF einen Umsatzrückgang um sechs Prozent auf 7,6 Milliarden. Dem gegenüber wuchs das EBIT um 19 Prozent auf rund 1,0 Milliarden Euro. Bei Functional Materials & Solutions fiel der Umsatz um vier Prozent auf 9,1 Milliarden Euro, das EBIT erhöhte sich indessen um zwölf Prozent auf 983 Millionen Euro. Im Bereich Agricultural Solutions sank der Umsatz um neun Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, das EBIT reduzierte sich um 6 Prozent auf 878 Millionen Euro.

 

Wie es im Halbjahresfinanzbericht heißt, rechnet BASF auch für den weiteren Verlauf des Jahres 2016 mit „herausfordernden Rahmenbedingungen und erheblichen Risiken“. Der Umsatz werde 2016 daher insgesamt „deutlich zurückgehen“, das EBIT vor Sondereinflüssen werde „leicht unter dem Wert von 2015“ liegen.

 

 

 

July 27th

Stahl wird CO2-neutral

Der Verbund und die Voestalpine wollen in Linz gemeinsam eine Power-to-Gas-Pilotanlage mit sechs Megawatt (MW) Leistung bauen. Die Entscheidung über das Projekt fällt bis Jahresende, der Bau würde etwa zwei bis drei Jahre dauern, erläuterten Verbund-Generaldirektor Wolfgang Anzengruber und Voestalpine-Generaldirektor Wolfgang Eder am 27. Juli in Wien. Über die Kosten machten die beiden Unternehmenschefs keine Angaben. „Das würde die Konkurrenz noch mehr interessieren als Sie“, scherzte Eder zur Anfrage des Chemiereport. 

 

Bei Power-to-Gas-Anlagen wird Wasser mit Hilfe von Strom, meist aus erneuerbaren Energien, in Sauerstoff und Wasserstoff aufgespalten. Letzterer kann danach durch Reaktion mit CO2 in künstliches Erdgas umgewandelt („methanisiert“) werden. In Linz ist allerdings geplant, den Wasserstoff nicht zu methanisieren, sondern ihn direkt im Prozess der Stahlproduktion einzusetzen. Auf diese Weise könnte in etwa 15 bis 25 Jahren eine vollständig CO2-neutrale Stahlerzeugung erreicht werden, betonte Eder: „Etwa im Jahrzehnt von 2030 bis 2040 sollte das gehen. Ein kürzerer Umstiegszeitraum ist dagegen eine Illusion“.

 

Zurzeit errichtet sein Unternehmen nahe der texanischen Hafenstadt Corpus Christi ein Stahlwerk, bei dem die „Brückentechnologie“ HBI/DRI um Einsatz gelangt. Bei dieser sogenannten „Direktreduktion“ wird der Stahl nicht mehr mit Hilfe von Kohle reduziert, sondern mit Hilfe von Erdgas. So lassen sich die CO2-Emissionen um bis zu fünf Prozent vermindern, berichtete Eder. Grundsätzlich lässt sich das Erdgas durch Wasserstoff ersetzen. Wird dieser in großen Mengen mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugt, ist die CO2-freie Stahlerzeugung möglich.

 

Grüner“ Wasserstoff

Bei der nun geplanten Pilotanlage wird der Verbund, das größte Elektrizitätsunternehmen Österreichs, den Strom liefern und ihn ausschließlich aus erneuerbaren Energien herstellen. Wie Anzengruber erläuterte, erzeugt der Verbund rund jährlich rund 29 Terawattstunden (TWh) Strom aus erneuerbaren Energien, insbesondere Wasserkraft. Zum Vergleich: Die österreichischen Stromkunden von der Industrie bis zu den Haushalten verbrauchen jährlich etwa 64 TWh Strom. Laut Anzengruber ist geplant, die Wertschöpfungskette des Verbunds „durch die Erzeugung von „grünem“, also mit erneuerbaren Energien produziertem, Wasserstoff zu erweitern“.

 

Eder zufolge kann der „grüne“ Wasserstoff „ein mögliches künftiges Kernelement für eine dekarbonisierte Stahlerzeugung“ darstellen. Wie er ergänzte, befasst sich die gesamte Stahlbranche derzeit intensiv mit diesem Thema. Der Grund sind die internationalen klimapolitischen Entwicklungen. So hat sich die Europäische Union verpflichtet, ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 40 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Für 2050 wird eine Reduktion um mindestens 80 Prozent angestrebt. Zu diesem Ziel bekannte sich die EU auch im Rahmen der Verhandlungen über das Klimaabkommen von Paris („Paris Agreement“), das im Dezember vergangenen Jahres geschlossen wurde. Es sieht vor, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur „deutlich unter“ den für verkraftbar gehaltenen zwei Grad Celsius zu halten. Zu diesem Zweck ist es notwendig, die CO2-Emissionen in allen Bereichen von der Stromerzeugung bis zur industriellen Produktion und zum Verkehr massiv zu vermindern. Das Paris Agreement ist derzeit in Ratifizierung. Es tritt in Kraft, sobald es mindestens 55 der 187 Unterzeichnerstaaten ratifiziert haben, die 55 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen repräsentieren müssen. Die EU-Kommission erwartet, dass das Abkommen noch heuer in Kraft tritt, spätestens aber in der ersten Jahreshälfte 2017.

 

Partner und Dienstleister

Überdies hat der Verbund mit der Voestalpine vereinbart, ihr von 2017 bis 2022 zusätzlich jährlich rund 1,5 TWh Strom aus erneuerbaren Energien zu liefern. Überdies soll in Donawitz in der Steiermark eine große Photovoltaikanlage mit rund zwei bis drei MW Leistung errichtet werden. Deren Betrieb übernimmt der Verbund, der nach Möglichkeit auch weitere ähnliche Anlagen an anderen Voestalpine-Standorten realisieren soll. Ferner verstärkt der Verbund das Energiemanagement für die Voestalpine. Anzengruber erläuterte, sein Unternehmen werde künftig verstärkt „energienahe Dienstleistungen“ anbieten, insbesondere auch für Industriekunden: „Wir sehen uns als Dienstleister und Partner der Industrie“.

 

 

 

 

July 26th

Deutschland: Krach um neues Pharmagesetz

Um den Entwurf für das neue deutsche Gesetz zur Arzneimittelversorgung (AM-VSG) fliegen die Fetzen. Wie dieser Tage bekannt wurde, will das Berliner Gesundheitsministerium (BMG) den Umsatz, den ein Pharmaunternehmen mit einem neuen Medikament machen darf, im ersten Jahr der Zulassung auf 250 Millionen Euro begrenzen. Außerdem ist geplant, das geltende Preismoratorium bis 2022 zu verlängern. Drittens ist vorgesehen, die zwischen der Pharmaindustrie und dem Krankenkassenverband GKV ausgehandelten Arzneimittelpreise (Erstattungsbeiträge) nicht zu veröffentlichen. Damit könnten sich die Gesundheitsbehörden anderer Länder nicht mehr an den deutschen Preisen orientieren. Das Gesundheitsministerium hofft, damit die Entwicklung der Arzneimittelpreise dämpfen zu können.

 

Die Pharmaindustrie kritisiert vor allem die Umsatzschwelle sowie die Verlängerung des Preismoratoriums. „Schon dieser Punkt, das heißt das faktische Einfrieren auf dem Preisstand vom 01.08.2009 (!) für einen derart langen Zeitraum, wird nicht für eine bessere und schon gar nicht für eine sichere Arzneimittelversorgung sorgen. Die Begründung, dass zur Verbesserung der Vergütung der Apotheken im Gegenzug Einsparungen bei der pharmazeutischen Industrie generiert werden müssen, ist abenteuerlich und wird die schon bestehende Empörung bei unseren Mitgliedern weiter verschärfen“, verlautet Martin Zentgraf, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI). In den vergangenen Jahren habe sich die Finanzlage in der gesetzlichen Krankenversicherung „historisch gut“ entwickelt. Angesichts dessen das Preismoratotium „nicht nur nicht aufzuheben, sondern bis 2022 zu verlängern und dabei insbesondere dem pharmazeutischen Mittelstand weiter zu schaden, ist nicht akzeptabel. Hier sind Änderungen dringend erforderlich“, betont Zentgraf.

 

Ähnlich argumentiert der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA). Die Umsatzschwelle sowie die Verlängerung des Preismoratoriums seien „kontraproduktive Signale für den Standort Deutschland“, heißt es in einer Aussendung. Sie bedeuteten „einen erheblichen zusätzlichen Eingriff in einem ohnehin durchregulierten Markt“. Ferner fomuliere der Entwurf zwar Ziele, aber keine „klaren gesetzlichen Vorgaben“, um diese zu erreichen. Als Beispiel nennt der VfA die Vertraulichkeit der Erstattungsbeiträge: „Der Entwurf formuliert klar, dass verhindert werden soll, dass ausländische Behörden, die für Deutschland verhandelten Erstattungsbeträge zur Grundlage ihrer Preisbildung machen. Die Konkretisierung fehlt“. Angesichts derartiger Schwächen werde der Entwurf „sein Ziel, die Verbesserung der Arzneimittelversorgung zu stärken, nicht erreichen“, warnt der VfA.

 

 

July 22nd

Deutsche Chemieindustrie: Umsatz sinkt um 3,5 Prozent

Der Umsatz der deutschen Chemieindustrie belief sich im ersten Halbjahr 2016 auf rund 90,4 Milliarden Euro. Er war damit um 3,5 Prozent niedriger als im ersten Halbjahr 2015. Die Erzeugerpreise sanken um rund zwei Prozent, die Zahl der Beschäftigten fiel um ein halbes Prozent, die Produktion stagnierte. Das berichtete der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Marijn Dekkers, bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main am 22. Juli.

 

Für das heurige Geschäftsjahr prognostizierte Dekkers einen Umsatzrückgang um rund 1,5 Prozent auf 186 Milliarden Euro. Die Produktion dürfte lediglich um 0,5 Prozent wachsen. Dekkers zufolge fehlen der Chemieindustrie „positive Impulse – wirtschaftlich wie politisch. Gleichzeitig mehren sich die negativen Faktoren wie die Wachstumsschwäche in den Schwellenländern, eine geringe Dynamik des gesamten Welthandels und das Ende des globalen Investitionsbooms.“ Der niedrige Ölpreis und der schwache Euro wirken sich ihm zufolge nicht mehr in gleichem Ausmaß positiv aus wie bisher. Zusätzliche Herausforderungen sind die Auswirkungen des anstehenden „Brexit“ sowie „große Schwankungen bei Rohstoffpreisen und Wechselkursen“.

 

Dekkers sieht daher die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland in Gefahr. Die USA, China und Saudi-Arabien hätten ihre Produktionskapazitäten für Chemikalien „massiv“ erweitert. Daher benötige die Branche in Deutschland „unbedingt bessere Rahmenbedingungen für Investitionen. Das heißt: verlässliche politische Vorgaben und konkurrenzfähige Kosten“. Nur so könne die Wirtschaft in moderne Anlagen investieren und „mehr innovative Produkte und Produktionsverfahren sowie neue Geschäftsmodelle“ entwickeln. Einmal mehr klagte der VCI-Präsident über „zu viel Bürokratie und Regulierung“ sowie die „fehlende steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung“. Abhelfen könne dem nur die Politik. Sie müsse gemeinsam mit der Wirtschaft „für ein gutes gesellschaftliches Umfeld sorgen: für eine Innovationskultur, die Offenheit und Neugier mit Mut und Zuversicht verbindet, damit Ideen auch tatsächlich zu Innovationen werden“.

 

 

July 21st

CO2-Ziel: Kritik von der Wirtschaft

Gelinde gesagt sportlich“ nennt Peter Koren, Vize-Generalsekretär der Industriellenvereinigung, das neue CO2-Reduktionsziel für Österreich, das die EU-Kommission am 20. Juli vorschlug. Ihr zufolge sollen die Emissionen außerhalb der Emissionshandelssektoren (Energiewirtschaft und energieintensive Industrie) im Zeitraum 2021 bis 2030 gegenüber den Werten von 2005 um 36 Prozent sinken.

 

Laut Koren besteht die Herausforderung einerseits im Bevölkerungswachstum und andererseits darin, „dass viele Maßnahmen bereits gesetzt wurden“. Überdies würden die ökonomisch stärksten und meist auch „energie-und klimaeffizientesten Volkswirtschaften“ der EU übermäßig belastet. Für Staaten mit „großen Verbesserungspotenzialen“, aber schwächerer Wirtschaft sehe die Kommission dagegen erheblich weniger ambitionierte Reduktionsziele vor. Bewältigen könne Österreich die künftigen klimapolitischen Herausforderungen nur mit „einer umfassend verstandenen Innovation, die technologische wie auch soziale Entwicklungen umfasst“, betont Koren.

 

Ähnlich argumentiert Stephan Schwarzer, der Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik der Wirtschaftskammer (WKÖ). Für ihn „trifft Österreich eine überzogene Reduktionsverpflichtung. Zudem ist die Spannweite zwischen den Mitgliedstaaten zu groß, die innereuropäische Lastenteilung spiegelt nicht die tatsächlichen Emissionsreduktionspotenziale wider“. Die EU-Kommission habe für die Festsetzung der Ziele „nicht die richtigen Kriterien gewählt“. Statt im Wesentlichen auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Mitgliedsstaaten abzustellen, sollte die EU-Kommission die Reduktionsziele nach dem Emissionen pro Einheit des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) festlegen. Laut Schwarzer würde dies „die Gesamtkosten senken und gleichmäßiger verteilen“.

 

Seitens des Umweltministeriums hieß es, die Verhandlungen über das Reduktionsziel würden in den kommenden Monaten geführt. Mit einer endgültigen Entscheidung sei „im Lauf des Jahres 2017“ zu rechnen.

 

July 20th

Shire führt Leukämie-Medikament in Österreich ein

Das von Baxalta entwickelte Präparat „Oncaspar“ wurde Anfang Jänner europaweit als Teil einer Kombinationstherapie bei akuter lymphatischer Leukämie (ALL) zugelassen. Nach der Übernahme des Unternehmens durch Shire erfolgt nun die Markteinführung in Österreich.

 

Oncaspar wurde von Baxalta zugekauft, nachdem das Unternehmen durch Abspaltung des Baxter-Bereichs „Bioscience“ entstanden war, um ein onkologisches Standbein zu eröffnen. Anfang des Jahres konnte man die Zulassung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA als Bestandteil einer antineoplastischen Kombinationstherapie bei ALL erreichen. Diese Erkrankung geht von bösartig veränderten Vorläuferzellen der Lymphocyten aus, die zu einer rasch fortschreitenden Knochenmarkinsuffizienz führen.

Leukämie-Zellen können im Unterschied zu gesunden Zellen die Aminosäure L-Asparagin nicht herstellen und müssen ihren Vorrat aus dem Blut decken. Die Gabe einer L-Asparaginase führt zur Spaltung von Asparagin im Blutserum, sodass dieses nicht mehr zur Verfügung steht. Oncaspar ist eine pegylierte (also an Polyethylenglykol gebundene) Asparaginase, die vom Körper langsamer abgebaut wird und daher eine längere antileukämische Wirkung hervorrufen kann.

Nach der im Juni abgeschlossenen Fusion von Baxalta mit Shire wird Oncaspar nun auf dem österreichischen Markt eingeführt.

 

 

 

July 18th

BOKU trauert um Vizerektor Georg Haberhauer

Georg Haberhauer, Vizerektor für Personal und Organisationsentwicklung der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), ist im Alter von 46 Jahren einer kurzen, aber schweren Erkrankung unterlegen. Die BOKU trauert um den Menschen, Wissenschaftler und Universitätsmanager.

 

Haberhauer wurde 1969 in Klagenfurt geboren und studierte Technische Chemie an der TU Wien. Er dissertierte bei Christian Noe in pharmazeutischer Chemie und wechselte danach in das Fachgebiet Bodenchemie am damaligen Forschungszentrum Seibersdorf, das er methodisch stark weiterentwickeln konnte. Nach einem kurzen Abstecher zu Baxter wurde er 2009 Leiter des Departments „Umwelt und Gesundheit“ in Seibersdorf und brachte dieses als Department „Health & Environment“ in das umfirmierte Austrian Institute of Technology (AIT) ein. 2010 wurde er als Vizerektor für Personal und Organisationsentwicklung an die BOKU berufen.

 

Wissenschaftler und Universitätsmanager

Als Wissenschaftler hat er – in häufiger Zusammenarbeit mit dem heutigen BOKU-Rektor Martin  Gerzabek – den Einsatz der Isotopenanalytik und quantenchemischer Modellrechnungen in der Bodenchemie vorangetrieben. Er veröffentlichte 86 Arbeiten in Journalen mit Peer-Review und war auch noch neben seiner Tätigkeit als Vizerektor als Mitarbeiter und Berater in einer Reihe von wissenschaftlichen Projekten aktiv.

Als Universitätsmanager war er ab 2010 für die Personalmanagement-Agenden der BOKU verantwortlich und gestaltete Kollektivverträge und Betriebsvereinbarungen aktiv mit. Auch förderte er neue Karrieremodelle für Jungwissenschaftler. Ebenso war er für das Beteiligungsmanagement der BOKU zuständig und wirkte wesentlich an der Umsetzung des neuen Wasserbaulabors mit.

BOKU, AIT und TU Wien (an der Haberhauer noch im Mai eine Professur angetreten hatte) drückten ihre tiefe Betroffenheit über den großen Verlust und ihr Mitgefühl für Haberhauers Familie aus.

 

 

 

Regulierung kostet Chemieindustrie zehn Milliarden Euro

Die regulatorischen Kosten für Europas Chemieindustrie belaufen sich auf rund 9,5 Milliarden Euro pro Jahr, was rund zwei Prozent ihres Umsatzes, zwölf Prozent ihrer Wertschöpfung und rund 30 Prozent ihrer Gewinne entspricht. Zu dieser Einschätzung kommt das britische Politikberatungsunternehmen Technopolis Group in einem aktuellen Bericht (Cumulative Cost Assessment, CCA) für die EU-Kommission. Technopolis holte dazu detaillierte Daten von 31 Unternehmen ein, validierte diese mittels einer Online-Umfrage unter weiteren 90 Firmen und rechnete die so erzielten Resultate anschließend auf die gesamte Branche hoch. Zu diesem Zweck wurde der Gesamtumsatz des jeweiligen Subsektors der Chemieindustrie mit den gewichteten regulatorischen Kosten pro Umsatzeinheit, die bei den typischen Unternehmen des jeweiligen Subsektors anfallen, multipliziert. Wie Technopolis einräumt, ist dieses Verfahren weniger exakt als statistische Methoden, lässt sich aber leichter durchführen und liefert eine zumindest einigermaßen tragfähige Grobeinschätzung.

 

Laut dem Bericht entfallen rund 33 Prozent der regulatorischen Kosten auf Vorschriften bezüglich Emissionen und industrieller Prozesse, weitere 29 Prozent auf spezielle Regelungen für die Chemieindustrie sowie 24 Prozent auf Arbeitssicherheit. Energiepolitische Vorgaben fallen dagegen mit neun Prozent deutlich weniger ins Gewicht, ebenso Normen im Verkehrsbereich (drei Prozent) sowie produktspezifische Bestimmungen (ein Prozent). Für die kommenden Jahre rechnet die Technopolis Group zumindest mit einer gewissen Entlastung. Diese sollte sich daraus ergeben, dass Mitte 2018 die Umsetzung des Chemikalienmanagementsystems REACH ihren Abschluss erreicht.

 

Seitens des Branchenverbandes CEFIC verlautete, die regulatorischen Kosten hätten sich im Zeitraum 2004 bis 2014 nahezu verdoppelt. CEFIC-Generaldirektor Marco Mensink sprach von einem „klaren Bild: Europa muss sich auf seine Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren. Die regulatorischen Kosten sind dabei ein wichtiger Faktor“. Von einer Entlastung in den kommenden Jahren kann ihm zufolge keine Rede sein. Im Gegenteil dürfte sich die Lage der Branche durch die neuen klimapolitischen Ziele sowie die verstärkten Anstrengungen der EU-Kommission im Bereich Energieeffizienz weiter verschärfen.

 

Die Studie ist unter http://ec.europa.eu/DocsRoom/documents/17784/attachments/1/translations/ verfügbar.

 

 

Themis Bioscience entwickelt Zika-Impfstoff

Das Wiener Impfstoff-Unternehmen <a href=http://www.themisbio.com target=“_blank“>Themis Bioscience</a> hat eine bestehende Lizenzvereinbarung mit dem Institut Pasteur in Paris erweitert. Der Zugang zu einer Vektor-Technologie auf der Basis eines Masernimpfstoffs soll nun auch für die Entwicklung eines Vakzins gegen das Zika-Virus verwendet werden.

 

Die Kooperationspartner nutzten die Vektor-Plattform bereits zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen Chikungunya-Fieber, dessen Sicherheit und Verträglichkeit  erfolgreich in einer klinischen Phase-I-Studie gezeigt werden konnte. Während der Chikungunya-Impfstoff noch heuer in Phase II eintreten soll, wird die Technologie nun auch für die Entwicklung eines Zika-Vakzins genutzt. Die durch Stechmücken übertragene Erkrankung hatte zuletzt durch ihre rasche Verbreitung in Südamerika Besorgnis hervorgerufen. Nach Aussage von Themis-CEO Erich Tauber ist geplant, bereits in den kommenden zwölf Monaten mit klinischen Studien zum Zika-Impfstoff zu beginnen.

 

 

 

July 14th

Reinraumproduktion in der Kunststofftechnik

Das oberösterreichische Kunststoffverarbeitungsunternehmen <a href=http://www.agru.at target=“_blank“>Agru</a> hat  an seinem Hauptsitz in Bad Hall 15 Millionen Euro in ein neues Werk für Reinstmedien-Rohrsysteme investiert. In der neuen Produktionsstätte werden Rohrleitungskomponenten aus Polyvinylidenfluorid (PVDF) für High-end-Anwendungen hergestellt.

 

Der von Agru verwendete Werkstoff PVDF-UHP („ultra high purity“) zeichnet sich durch besondere Reinheit aus und enthält keine Stabilisatoren, Weichmacher, Gleitmittel oder flammhemmenden Zusätze. Die daraus gefertigten Reinstmedien-Rohrsysteme der Marke „Purad“ werden für Anwendungen in der Halbleiter-, Life Sciences-, Lebensmittel-, Erdöl- und Photovoltaikindustrie eingesetzt. Das häufigste Einsatzgebiet ist der Transport von Reinstwasser in der Halbleiterindustrie.

Die Fertigung wurde als Reinraum der Klasse 5 nach der Norm ISO 14644-1 realisiert. Schwebstofffilter, Schutzkleidung und ein konstanter Überdruck im Raum verhindern, dass Partikel von außen in den Reinraum eingebracht werden oder dort entstehen. Die Anzahl luftgetragener Teilchen wird zudem durch eine turbulenzarme Luftströmung (“laminar flow“) gewährleistet. Der Zutritt ist ausschließlich über Personal- und Materialschleusen mit angelegtem Schutzanzug möglich.

 

Über Agru

Agru wurde 1948 gegründet und erzeugt Rohrleitungssysteme aus Polyethylen und Polypropylen, Halbzeuge (unter anderem aus Fluorpolymeren) sowie Betonschutz und Dichtungsbahnen. Firmensitz und nunmehr fünf Produktionsstätten befinden sich in Bad Hall, darüber hinaus betreibt Agru auch Werke in Amerika und Asien. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 900 Mitarbeiter.

 

 

 

 

 

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