Archive - Feb 24, 2021

Covestro: Zweites mageres Jahr in Folge

Wie schon von 2018 auf 2019 sind der Umsatz und das Konzernergebnis von 2019 auf 2020 erheblich gefallen. Begründet wird dies mit der COVID-19-Pandemie.

 

„Wir sind sicher durch dieses außergewöhnliche Jahr gekommen und haben unsere Handlungsfähigkeit jederzeit bewahrt“, resümierte Covestro-Vorstandschef Thomas Steilemann die Unternehmensbilanz für das Jahr 2020. Und wie sich einmal mehr zeigte, lassen solche Formulierungen seitens hochrangiger Manager selten etwas Gutes erwarten. Im Detail: Das Konzernergebnis brach um 16,8 Prozent auf 459 Millionen Euro ein, das EBITDA um 8,2 Prozent auf 1,47 Milliarden Euro. Der Umsatz fiel um 13,7 Prozent auf 10,71 Milliarden Euro, die abgesetzten Mengen gingen um 5,6 Prozent zurück. Wie es in einer Aussendung hieß, konnte Covestro im zweiten Halbjahr 2020 „die massiven, pandemiebedingten Einschnitte aus dem ersten Halbjahr nicht vollständig ausgleichen“.

 

Für Covestro war es das zweite magere Jahr in Folge: Von 2018 auf 2019 war der Umsatz um 15,1 Prozent auf 12,41 Milliarden Euro gefallen. Das EBITDA hatte sich auf 1,60 Milliarden Euro in etwa halbiert, das Konzernergebnis war um 69,7 Prozent auf 552 Millionen Euro gesunken. Als Gründe nannte der Vorstand damals ein „herausforderndes Umfeld“, insbesondere „niedrigere Verkaufspreise“ für die Produkte des Konzerns.

 

Dennoch müssen zumindest die Aktionäre nicht darben: Sie sollen nach den Plänen des Vorstands für 2020 eine Dividende von 1,30 Euro je Aktie erhalten. Zum Vergleich: Für 2019 wurden 1,20 Euro je Aktie bezahlt. Erklärt wird die Erhöhung mit einer „neuen Dividendenpolitik“, in deren Rahmen die Ausschüttungsquote bei 35 bis 55 Prozent des Nettogewinns liegt. Mit der für 2020 geplanten Dividende würde die Obergrenze dieses Rahmens erreicht. Darüber zu entscheiden hat die Hauptversammlung am 16. April.

 

Laut dem Vorstand soll es heuer mit den Ergebnissen wieder aufwärts gehen: Covestro peilt ein EBITDA zwischen 1,7 und 2,2 Milliarden Euro an. Das wäre gegenüber 2020 ein Plus um bis zu 49,6 Prozent. Geplant ist für heuer auch eine Umstrukturierung. Ab 1. Juli soll es zwei Unternehmensbereiche geben. Der davon, „Performance-Materialien“, umfasst das Geschäft mit Standard-Polycarbonaten, Standard-Urethankomponenten und Basischemikalien. Zum anderen, dem „Lösungs- und Spezialitätengeschäft“, gehören Urethankomponenten, Beschichtungen und Klebstoffe, technische Kunststoffe, Spezialfolien, Elastomere sowie thermoplastische Polyurethane.