Archive - Feb 22, 2007

mSplicer: Vorhersagen für die Proteinfabrik

Wissenschaftler der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft konnten dank "lernender Algorithmen" mit hoher Genauigkeit Exons und Introns - proteincodierende und nicht codierende Abschnitte im Genom des Fadenwurms Caenorhabditis elegans erkennen. <% image name="msplicer_logo" %><p> Der 1 mm lange Caenorhabditis elegans gehört zu den bestuntersuchten Organismen der Welt. Sein <a href=http://www.wormbase.org>Genom</a> wurde 1998 vollständig sequenziert. Dennoch ist die Annotation des Genoms - die Lokalisierung seiner Gene und die Bestimmung der entsprechenden Proteine - bei weitem noch nicht vollständig. Mit Verfahren des maschinellen Lernens haben Forscher nun die Annotation des Fadenwurms um 40 % gegenüber herkömmlichen Methoden verbessert. Dabei wurden zunächst die eingesetzten Algorithmen anhand bereits entschlüsselter mRNA-Sequenzen trainiert: mRNA-Moleküle (Messenger-Ribonukleinsäure) transportieren die genetische Information der DNA und codieren die ihr entsprechenden Proteine. Dabei lernen die Algorithmen die Muster für die Übersetzung von DNA in mRNA. Diese Muster helfen, die verschiedenen Teile der Gensequenz voneinander zu unterscheiden. Dabei spielt die Erkennung der Grenzen zwischen Exons und Introns - den Spleißstellen - eine entscheidende Rolle. Nach der Trainingsphase wurden die Algorithmen zur Vorhersage fertiger mRNA aus DNA eingesetzt und die Ergebnisse mit bestehenden Datenbanken verglichen. Resultat: Mit einer Genauigkeit von bis zu 95 % konnte <a href=http://www.msplicer.org>mSplicer</a> alle Exons und Introns korrekt vorhersagen. Auffällig war, dass die Ergebnisse nur in bis zu 50 % mit der bestehenden Annotation des Genoms von C. elegans übereinstimmten. Auf Grundlage der Ergebnisse wurde eine neue Annotation von C. elegans entwickelt. In einem weiteren Schritt wurde mSplicer mit 2 weiteren State-of-the-art Verfahren zur Vorhersage von Exons und Introns verglichen: SNAP und ExonHunter. Diese Verfahren basieren auf generativen Modellen, die versuchen, die Struktur der untersuchten Daten zu modellieren. mSplicer hingegen beruht auf diskriminativen Methoden: Der Algorithmus lernt "den Unterschied" zwischen richtigen und falschen Vorhersagen und unterscheidet sie anhand einer Trennfunktion. Je nach Auswahl der zugrundeliegenden Sequenzen erreichten SNAP und ExonHunter eine Genauigkeit bei der Vorhersage von Exons und Introns von nur 82,6 bzw. 90,2 %. mSplicer kann dagegen eine Genauigkeit von 95,2 % erzielen. mSplicer: Vorhersagen für die Proteinfabrik

MEGAPIE: Lösung für radioaktiven Müll wird konkreter

Das viermonatige Transmutations-Experiment MEGAPIE wurde erfolgreich abgeschlossen. Die erste Bestrahlung eines Blei-Wismut-Flüssigmetall-Spallations-Targets der Megawatt-Klasse stellt einen Meilenstein bei der Umwandlung langlebiger hochradioaktiver Abfälle in kurzlebige radioaktive Elemente dar. MEGAPIE: Lösung für radioaktiven Müll wird konkreter <table> <td><% image name="Megapie_Target" %></td> <td align="right"><small> Die Aussicht, radioaktive Abfälle einfach "verbrennen" zu können, ist verlockend: Seit 2000 arbeiten 170 Wissenschaftler aus 9 Forschungseinrichtungen in Europa, Japan, USA und Korea am Aufbau des MEGAPIE-Experiments. Jetzt ist es am Schweizer Paul Scherrer Institut in Villigen im Rahmen des Experiments erstmals gelungen, durch Beschuss eines Flüssigmetall-Targets (920 kg Blei-Wismut-Eutektikum in einem Stahlgehäuse) mit einem Protonenstrahl eine Neutronenquelle so hoher Leistung zu erzeugen, wie sie auch in einer Transmutationsanlage eingesetzt würde. Damit könnten in einem künftigen Transmutationsprozess langlebige radioaktive Abfallstoffe wie Neptunium, Americium und Curium in kurzlebige radioaktive Elemente umgewandelt werden. </small></td> </table><p> <small> Zielscheibe für Protonen: Die 5 m lange Hülle des Flüssigmetall-Targets von MEGAPIE wird in der Spallations-Neutronenquelle installiert. </small> In der Spallationsneutronenquelle werden die Neutronen durch einen Protonenstrahl von 1 MW Leistung erzielt: Dieser schlägt aus den Metallatomen Neutronen heraus (Spallation). Bisher handelte es sich bei dem Target stets um einen Feststoff. Berechnungen haben jedoch vorhergesagt, dass mit einem Flüssigmetall-Target weit höhere Neutronenflussdichten erzeugt werden können, was für eine effektive Verbrennung der hochradioaktiven Abfälle von Vorteil ist. MEGAPIE hat die um etwa 80 % erhöhten Neutronenflussdichte gegenüber einem Festkörpertarget sowie den fehlerfreien Betrieb eines leistungsstarken Flüssigmetall-Targets bestätigt. <% image name="Megapie_2" %><p> <small> Am Targetkopf: Das flüssige Metall wird zu Beginn des MEGAPIE-Experiments durch das dicke, isolierte Rohr (Mitte) oben ins Target eingefüllt. Fotos: PSI </small> Das Target und die Anlage wurden in Frankreich, Italien, Lettland und der Schweiz gebaut. Der auf das Blei-Wismut-Eutektikum treffende Protonenstrahl erzeugte 1.017 Hochenergie-Spallationsneutronen/sek. Nach dessen Abschaltung wird das Blei-Wismut-Eutektikum nun 1,5 Jahre gelagert. Danach wird es geöffnet und der Zustand der darin befindlichen Komponenten und Konstruktionsmaterialien untersucht.

Siemens reüssiert mit Leittechnik für Kraftwerke

<a href=http://www.powergeneration.siemens.com/de/index.cfm>Siemens Power Generation</a> wird das CEZ-Kohlekraftwerk im tschechischen Tusimice für mehr als 100 Mio € mit moderner Leittechnik aufrüsten. Nach der Modernisierung des Kraftwerks Patnow II in Polen ist dies bereits der zweite Auftrag für das Leittechniksystem SPPA-T3000 in Osteuropa. <% image name="Siemens_GuD-KW" %><p> <small> SPPA-T3000 wurde speziell für den Einsatz im Power-Generation-Management konzipiert. Im Kraftwerk deckt es alle Funktionen zur Steuerung und Regelung der Kraftwerksprozesse ab, einschließlich Kessel und Turbine. </small> Das Braunkohlekraftwerk ETU II in Tusimice, 100 km westlich von Prag, umfasst 4 Blöcke mit jeweils 200 MW. Tusimice ist das erste von 2 Kraftwerken, die CEZ in den nächsten 10 Jahren auf den neuesten Stand der Technik bringen wird. In den letzten Monaten konnte Siemens PG zudem eine Reihe weiterer Großaufträge im Kraftwerksbau sowie der <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5139>Kohlevergasung</a> verbuchen: <b>In den USA</b> liefert Siemens PG die Schlüsselkomponenten für das Kraftwerk Caithness auf Long Island. Das Auftragsvolumen samt 17 Jahre Wartung und den Betrieb der Anlage beträgt hier rund 450 Mio $. Das 350-MW-GuD-Kraftwerk ist das erste große Kraftwerk, das seit mehr als 30 Jahren auf Long Island gebaut wird - es soll ab 2009 vor allem Brookhaven mit Strom versorgen. <b>In UK</b> errichtet Siemens PG bis 2009 ein 840-MW-GuD-Kraftwerk für Marchwood Power - ein Joint-venture der ESBI und Scottish & Southern Energy - in der Nähe von Southampton. Das Auftragsvolumen einschließlich eines langfristigen Wartungsvertrags beträgt hier rund 500 Mio €. Zum Auftragsumfang gehört auch eine 22 km lange Gaspipeline, die die Anlage über das nationale Gasnetz mit Erdgas versorgen wird. "Marchwood ist bereits das achte Kraftwerk, das wir in UK schlüsselfertig errichten", so Siemens PG-Chef Klaus Voges. Südlich von Glasgow errichtet Siemens zudem den Windpark Whitelee. Mit einer installierten Leistung von 322 MW wird es der größte Windpark Europas sein. <b>In Argentinien</b> schließlich baut Siemens derzeit 2 GuD-Kraftwerke in Campana in der Provinz Buenos Aires und in Timbúes nahe der Stadt Rosario. Das gesamte Auftragsvolumen beläuft sich für Siemens hier auf rund 1 Mrd $. Beide Anlagen sind Projekte der unabhängigen Stromerzeuger Termoeléctrica Manuel Belgrano und Termoeléctrica José de San Martín. Die beiden Kraftwerke mit einer Leistung von jeweils 830 MW werden mit Erdgas oder flüssigem Brennstoff befeuert. 2009 sollen sie den kombinierten GuD-Betrieb aufnehmen. Siemens reüssiert mit Leittechnik für Kraftwerke

Wien Energie investiert in die Erdgas-Flotte

In den vergangenen drei Jahren hat <a href=http://www.wienenergie.at>Wien Energie</a> bereits 3,5 Mio € in den eigenen Erdgas-Fuhrpark investiert. Bis 2010 folgen nun weitere 9 Mio € in den Ausbau des Tankstellen-Netzes und die Umstellung der Flotte auf Erdgas-Fahrzeuge. <% image name="Wien_Energie_Erdgasauto" %><p> Derzeit wird an 8 öffentlichen Tankstellen und an 2 Betriebstankstellen Erdgas abgegeben, "womit im Raum Wien schon jetzt die Versorgungssicherheit mit Erdgas als Kraftstoff gegeben ist", so Wien Energie-Chef Helmut Miksits. 2010 sollen im Wiener Versorgungsgebiet an 24 öffentlichen Tankstellen und 5 Betriebstankstellen Erdgas getankt werden können. Eine Erdgas-Zapfsäule kostet in der Errichtung rund 300.000 Euro – das Absatzwachstum daran soll sich laut Wien Energie "langsamen aber stetig" einstellen. Derzeit benötigen alle Wiener Erdgastankstellen rund 1,3 Mio m³ jährlich, 2010 sollen es rund 3 Mio m³ sein. Für heuer rechnet Wien Energie mit einem Nettoumsatz von rund 700.000 €. Bis 2010 sollen die Erdgas-Tankstellen einen jährlichen Umsatz von 1,5-2 Mio € erzielen. Bei den Zulassungs-Zahlen erwartet Wien Energie in den nächsten Jahren starke Steigerungsraten. Ende 2007 sollen laut Prognosen 3.000 Erdgas-Fahrzeuge in Österreich unterwegs sein. 2010 wird mit bis zu 50.000 gerechnet. Erdgas-Autos stoßen generell bis zu 25 % weniger CO<small>2</small> aus, bis zu 80 % weniger Kohlenwasserstoffe und bis zu 95 % weniger Stickstoffoxide. Bei einem kompletten Umstieg auf Erdgas-Autos in Österreich würde sich alleine der CO<small>2</small>-Ausstoß um ein Fünftel reduzieren. Wien Energie investiert in die Erdgas-Flotte

Niederösterreich forciert Technologiefinanzierung

Niederösterreichs Wissenstransfer-Konzept - bestehend aus Fachhochschulen, Donau Uni Krems und den Technopolen - wird sukzessive erweitert. Jetzt hat die landeseigene Technologiefinanzierungs-Gesellschaft <a href=http://www.tecnet.co.at>tecnet capital</a> den Risikokapitalfonds tecnet equity mit 18 Mio € gespeist. Niederösterreich forciert Technologiefinanzierung <% image name="tecnet" %><p> <small> Berndorf-Chef Norbert Zimmermann, Niederösterreichs Landesvize Ernest Gabmann und Doris Agneter, die Geschäftsführerin des tecnet-Fonds. </small> Das Risikokapital der Niederösterreicher ist damit inklusive des bereits bestehenden Risikokapitalfonds der PVP I Beteiligungs-Invest AG - eine Tochter der tecnet capital - auf nunmehr knapp 50 Mio € angewachsen. 30 Mio € davon stammen vom Land selbst, den Rest haben private Investoren wie die Hypo NÖ sowie der Europäische Investitionsfonds bereitgestellt. Diese Gelder dienen keinen unmittelbaren Förderungen, sondern werden in Form von Unternehmensbeteiligungen investiert. tecnet-Chefin Doris Agneter erklärt: "Es geht um mehr Anreize für die Forschung, ihre Ergebnisse auch zu verwerten. Es geht darum, ein Umdenken zu fördern, um einen Technologietransfer anzustoßen." Es geht um einen Technologietransfer aus den Bereichen IT, Industrielle Technologien, Life Sciences sowie Umwelt- und Materialwissenschaften. Und einen Technologietransfer, der in enger Zusammenarbeit mit den bestehenden drei Technopolen abgewickelt werden soll. Und vielleicht noch mehr: Landesvize Ernest Gabmann spricht davon, dass "weitere Technopole in der Pipeline" sind, also "Interesse für weitere Schwerpunktbildungen innerhalb Niederösterreichs" da sei. <b>Exzellente Wirtschaftsdaten.</b> Generell kann Gabmann derzeit auf eine boomende Wirtschaft in Niederösterreich hinweisen: "4 % Wachstum, mit 560.000 so viele unselbständig Beschäftigte wie noch nie und sinkende Arbeitslosenzahlen." Eben diese Rahmenbedingungen sollen genutzt werden, um die Profilbildung des Landes innerhalb des strukturellen Umbruchs abzuschließen: Mit reichlich Geld, um die bestehende Finanzierungslücke in der Frühphase von Jungunternehmen überbrücken zu können. Der Aufsichtsrat des neuen Fonds zur Seedfinanzierung wurde hochkarätig mit Wirtschaftsexperten besetzt: Neben Berndorf-Chef Norbert Zimmermann - "wir werden marktwirtschaftliche Profis finanzieren, keine Abenteurer" - finden sich ebenso der ehemalige Baxter-Chef Friedrich Dorner sowie Siemens Österreich-Vorstand Franz Geiger. <b>Ideenverwertung.</b> Neben den Unternehmensbeteiligungen will die tecnet capital auch die an den Unis, den Forschungseinrichtungen oder in der Privatwirtschaft generierten Ideen mit einer professionellen Patent- und Technologieverwertung besser am Markt platzieren. Dabei arbeitet tecnet eng mit dem AplusB Gründerzentrum zusammen.

Start frei für Sartorius Stedim Biotech

<a href=http://www.sartorius.com>Sartorius</a> unterzeichnete eine bindende Vereinbarung mit den Hauptanteilseignern des französischen Biopharma-Zulieferers <a href=http://www.stedim.com>Stedim Biosystems</a>. Demgemäß erwirbt Sartorius einen erheblichen Anteil an Stedim und führt seine Biotech-Sparte mit dem an der Pariser Börse notierten Unternehmen zusammen. <% image name="Sartorius_Filter" %><p> <small> Sartorius Stedim Biosystems wollen über die nächsten fünf Jahre zum globalen Marktführer für Einwegtechnologien im Biopharmabereich werden. </small> Sartorius wird bestimmender Mehrheitsgesellschafter an der dann "Sartorius Stedim Biotech S.A." heißenden Company sein und dadurch die Position als Technologieanbieter für den schnell wachsenden Biopharma-Markt stärken. Die Transaktion soll im Sommer abgeschlossen sein. Sartorius-Boss Joachim Kreuzburg erläutert: "Damit beschleunigen wir unsere Strategie, voll integrierte Lösungen für die Biopharma-Produktion der nächsten Generation zu bieten. Aufgrund des nachhaltigen zweistelligen Wachstums des biopharmazeutischen Marktes und des starken Trends zu Einwegprodukten ist der Zeitpunkt des Zusammenschlusses optimal." Hauptgeschäftssitz wird der bisherige Hauptsitz der Stedim Biosystems in Aubagne sein, während wesentliche globale Funktionen am Sartorius-Firmensitz in Göttingen angesiedelt sein werden. 2007 wird für die Sartorius Stedim Biotech ein Umsatz zwischen 400 und 420 Mio € sowie eine operative EBITA-Marge von rund 14 % erwartet. Die Transaktions- und Integrationskosten für 2007 dürften sich auf rund 5-10 Mio € belaufen. 2007-2011 wird eine &Oslash; jährliche Wachstumsrate von 14-15 % angestrebt, wobei die EBITA-Marge bis 2011 weiter steigen soll. <small> <b>Stedim</b> ist ein führender Anbieter von Einwegbehältern (Bag-Technologien) für Biopharma-Anwendungen und verfügt über aseptische Transfer-Systeme sowie die "Freeze-Thaw"-Technologie für die Konservierung von Proteinlösungen. 2006 erzielte Stedim einen Umsatz von 91,4 Mio €. In Frankreich, den USA und Tunesien beschäftigt Stedim rund 540 Mitarbeiter. </small> Start frei für Sartorius Stedim Biotech

Bayer forciert Produktion von Carbon Nanotubes

<a href=http://www.bayerbms.de>Bayer MaterialScience</a> unterhält nun eine erste Pilot-Produktion für Carbon Nanotubes (CNT) mit einer Jahreskapazität von 30 t. Mit dem vorgesehenen, kurzfristigen Ausbau auf 60 t wird Bayer zu den Top 3 der Carbon Nanotubes-Produzenten gehören. Bayer forciert Produktion von Carbon Nanotubes <% image name="Bayer_Nano_Windkraftwerk" %><p> <small> Baytubes eignen sich auch für Rotorblätter von Windkraftwerken: Die Großbauteile könnten dadurch leichter, länger und somit effizienter werden. </small> Geplant ist darüber hinaus eine großtechnische Produktionsanlage mit einer Jahreskapazität von 3.000 t. Das von Bayer entwickelte Verfahren zur Synthese von Kohlenstoff-Nanoröhrchen garantiert neben der günstigen Produktion auch ein konstante Materialreinheiten von über 95 %. Kohlenstoff-Nanoröhrchen machen zwar nur ein Viertel der Masse von Stahl aus, sind aber 5-mal stabiler gegenüber mechanischen Belastungen. Zudem leiten sie Strom ähnlich gut wie Kupfer. Mit den winzigen Röhren lassen sich besonders stabile Kunststoffe herstellen, die nach dem Prinzip von Stahlbeton aufgebaut sind. Und in der Autoindustrie können teure Produktionsschritte durch den Einsatz von Baytubes in Kunststoffen eingespart werden. Das Anwendungspotenzial der winzigen Alleskönner ist enorm. <small> Generell gilt die Nanotechnologie als Wissenschaft mit hohem Wachstums- und Arbeitsplatzpotenzial. 2006 beschäftigten sich allein in Deutschland mehr als 50.000 Menschen in etwa 550 Unternehmen mit dieser Technik. </small>

AstraZeneca errichtet für 120 Mio $ Labor in UK

<a href=http://www.astrazeneca.com>AstraZeneca</a> wird 120 Mio $ in ein neues Labor investieren, um intensive Prozessforschung in der Anlage im britischen Macclesfield, Cheshire betreiben zu können. <% image name="Forscher" %><p> Erforscht und entwickelt sollen die Produktionsrouten für die aktiven Wirkstoffe potenzieller Medikamente. Die Anlage ist für multidisziplinäre Forscherteams ausgelegt - insgesamt sollen rund 170 Chemiker, Analytiker, Prozessingenieure und Projektmanager hier künftig tätig sein, Platz für weitere 50 Forscher wurde freigehalten. Die geplante Forschungsstätte soll Mitte 2009 den Betrieb aufnehmen und sich primär auf die Zukunftsfelder von AstraZeneca - Onkologie und Infektionskrankheiten - konzentrieren. <small> In den letzen 7 Jahren hat AstraZeneca weltweit mehr als 550 neue Forschungs-bezogene Jobs geschaffen. </small> AstraZeneca errichtet für 120 Mio $ Labor in UK

2006: BASF steigert Umsatz um 23 %

<a href=http://www.basf.de>BASF</a> hat 2006 erstmals die 50 Mrd-€-Umsatz-Marke überschritten. Das EBIT kletterte um 18 % auf 7,2 Mrd € - das bedeutet ebenso einen Rekordwert. Von "nur in der EU" forcierten Klimaschutz-Maßnahmen hält BASF-Boss Jürgen Hambrecht dagegen wenig - wenngleich das Energie-Thema an sich beim Absatz von Wärmedämmung & Co natürlich stark entgegenkommt. 2006: BASF steigert Umsatz um 23 % <% image name="BASF_Hambrecht_feurig" %><p> <small> BASF-Boss Jürgen Hambrecht freut sich über "konjunkturellen Rückenwind". Und betont: "Wir sind insgesamt weitaus konjunkturrobuster geworden - unsere zuletzt getätigten Zukäufe wirken sich bereits wertsteigernd aus." </small> Von "vielen offenen Fragen" spricht BASF-Chef Hambrecht, wenn es um das derzeit ihren medialen Höhepunkt erreichende "Klimaschutz"-Thema geht. Den deutschen NAP II bezeichnet er als "Enttäuschung für die Industrie", als "gefährlichen Übereifer" und fragt: "Wie soll mit jenen Ländern umgegangen werden, die ihre Ziele nicht einhalten?" Ebenso unbeantwortet sei weiters die Frage nach einer Definition des "Kohlenstoffeffizienz-Faktors". Und er wird emotional, wenn er daran erinnert, "dass wir nicht unter einer europäischen Käseglocke leben": Ein auf Europa begrenzter Emissionshandel ist für ihn schlichtweg wettbewerbsverzerrend. Er fordert daher, die Schwellen- und Entwicklungsländer "so schnell wie möglich in den CO<small>2</small>-Handel mit einzubeziehen". Die aktuellen durch die Kioto-Regelungen erzeugten Ungleichgewichte demonstriert ein Beispiel: Indem die BASF-Tochter Wintershall etwa bei der Ölförderung in Libyen anstelle das anfallende Gas nicht länger abfackelt, sondern zu Heizzwecken in angrenzende Städte liefert, werden jährlich 2,6 Mio t CO<small>2</small> eingespart - angerechnet können sie aber nicht werden, weil Libyen kein "Kioto-Land" ist. <b>Statt mit Panikmache</b> will Hambrecht mit Lösungen - etwa mit Dämmstoffen aus dem eigenen Hause - der Klimaschutz-Euphorie begegnen. Er rechnet vor: "Wenn in Deutschland etwa alle Altbauten konsequent gedämmt würden, könnten damit 80 Mio t CO<small>2</small> eingespart werden - das entspricht der Hälfte des jährlichen CO<small>2</small>-Ausstoßes aller deutschen Kraftfahrzeuge." Die BASF selbst habe zudem die Treibhausgase je Tonne Verkaufsprodukt seit 2002 um 40 % verringern können. <b>Rekordzahlen.</b> Ungeachtet der hitzigen Klimadebatten legte die BASF mit einem Umsatz von 52,6 Mrd € und einem Überschuss nach Steuern von 3,2 Mrd € für das Jahr 2006 Rekordzahlen auf den Tisch. BASF-Aktionäre dürfen sich entsprechend freuen: Die Dividende soll um 50 % angehoben werden, zudem wird ein Aktienrückkauf im Ausmaß von 3 Mrd € auch auf die BASF-Aktie hochhalten. Die Dividendenrendite von 4,1 % bezeichnet Hambrecht "als einen Spitzenwert in Deutschland und weltweit in der Chemieindustrie". In Segmenten gesprochen: &#8226; Chemikalien: + 43 % auf 11,6 Mrd € Umsatz &#8226; Kunststoffe: + 9 % auf 12,8 Mrd € Umsatz &#8226; Veredlungsprodukte: + 23 % auf 10 Mrd € Umsatz &#8226; Pflanzenschutz: - 2 % auf 4,9 Mrd € Umsatz &#8226; Öl & Gas: + 40 % auf 10,7 Mrd € Umsatz <b>Für 2007</b> sind die Ludwigshafener ebenfalls zuversichtlich: Trotz des starken Rückgangs beim Ölpreis - 1 $ Unterschied beim Preis für das Fass Rohöl bedeuten für die BASF +/- 100 Mio € Umsatz und +/- 45 Mio € EBIT - soll das EBIT mindestens auf Vorjahresniveau gehalten werde und der Umsatz "deutlich höher" ausfallen. Zugrunde liegen diesen Prognosen ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3,2 % und ein Anstieg der globalen Chemieproduktion - ohne Pharma - in gleicher Höhe, ein &Oslash; Ölpreis von 55 $/Fass und ein $-Wechselkurs von &Oslash; 1,30 je €. <b>Synergien.</b> 2006 hatte BASF für rund 3,8 Mrd € den US-Spezialchemiekonzern Engelhard übernommen. Für die Bauchemie-Sparte von Degussa zahlte BASF 2,7 Mrd €, für den US-Harzspezialisten Johnson Polymer 470 Mio $. Die Integration dieser Geschäfte laufe nach Plan - insgesamt ist der Personalstand der BASF dadurch um 15.000 Mitarbeiter gewachsen - und soll ab 2010 jährliche Synergieeffekte von 290 Mio € mit sich bringen. Vor allem das US-Geschäft wurde durch die Übernahmen gestärkt. Inzwischen sind die Ludwigshafener dort die Nummer zwei hinter <a href=http://www.dow.com>Dow</a>. Bei der Bilanzpressekonferenz hat der Chemie Report zudem aufgelesen: &#8226; <u>REACH</u> soll sich laut Hambrecht für die BASF in den nächsten 11 Jahren mit jährlich 50 Mio € zu Buche schlagen. &#8226; Die <u>F&E-Ausgaben</u> wird BASF heuer - nach einem Anstieg von 20 % im Vorjahr - um weitere 10 % auf rund 1,4 Mrd € erhöhen. &#8226; In "jeder Wirtschaftslage" sieht Hambrecht die BASF mittlerweile stark genug, "um <u>mindestens die Kapitalkosten</u>" zu verdienen. &#8226; In <u>Österreich</u> hat die BASF 2006 den Umsatz um 37 % von 338 auf 463 Mio € steigern können und ist dank der Übernahme von Degussas Bauchemie um 100 auf nunmehr 180 Mitarbeiter gewachsen. Zugelegt hat BASF in Österreich insbesondere bei Polyurethan und im Dämmstoffbereich. &#8226; In <u>China</u> laufen in Nanjing "die Geschäfte prächtig" - der Verbundstandort soll für 500 Mio € weiter ausgebaut werden. Das entwickelte Butandiol-Verfahren in Caojing bedeuten für die BASF indessen ein Fehlinvestment von 200 Mio €: Butan sei als Vorprodukt im Größenmaßstab "nicht wettbewerbsfähig". &#8226; Seit 1999 hat die BASF insgesamt für 6,35 Mrd € Aktien zurückgekauft - die <u>Eigenkapitalquote</u> beträgt aber immer noch 41 %. Von Filetierungs-Überlegungen, wie sie derzeit bei Dow angestellt werden, hält Hambrecht daher wenig: "Für Financial Engineering sind wir nicht zu haben - wie bleiben die Chemical Company schlechthin und zielen auf profitables Wachstum. &#8226; In Sachen <u>Grüner Gentechnologie</u> bleibe seine Drohung, "in anderen Ländern als in Deutschland tätig zu werden, aufrecht". Mitunter absurden Gegenargumenten hält er entgegen: "Unsere gentechnisch optimierten Stärkekartoffeln müssen Sie schon durch die Länder schmeißen, damit Auskreuzungen möglich werden."