Archive - Feb 24, 2007

Erste Schritte in der Schubumkehr für Diabetes

Das auf Diabetes spezialisierte Biotech <a href=http://www.curedm.com>CureDM</a> aus Pennsylvania hat 2 vorklinische Meilensteine erreicht und damit die Voraussetzungen für das pre-IND-Meeting mit der FDA geschaffen. An Mäusen konnte gezeigt werden, dass ein entwickeltes Peptid die Stoffwechselkrankheit umkehren kann. Erste Schritte in der Schubumkehr für Diabetes <% image name="Makrolon_Nadel" %><p><p> Der erste Meilenstein war der Abschluss der pharmakokinetischen Studien des Human proIslet Peptide (HIP) in Serum. Diese Studien waren wichtig zur Identifizierung struktureller Verbesserungen, die das Peptid für den Einsatz als Therapeutikum für den Menschen stabilisieren. Der zweite Meilenstein: Es konnte gezeigt werden, dass HIP in der Lage ist, Diabetes bei Mäusen umzukehren: Mit dem Streptozotocin-induzierten Diabetesmodell konnte im Vergleich zu Placebo in der Behandlungsgruppe eine signifikante Senkung der Glukosespiegel gezeigt werden. Zudem benötigten die Behandlungsgruppen im Verlaufe der 28-tägigen Studie immer weniger Insulin und eine gesamte Gruppe, die mit einem proprietären HIP-Derivat von CureDM behandelt wurde, war am 21. Tag sogar komplett insulinfrei. CureDM arbeitet daran, Diabetes von einer chronischen, fortschreitenden Erkrankung in eine vorübergehende Stoffwechselkrankheit zu verwandeln - HIP soll künftig auch den normalen Glukosestoffwechsel beim Menschen wiederherstellen können. Von einem solchen Therapeutikum würden Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes erheblich profitieren. <small> <b>Das Human proIslet Peptide (HIP)</b> stimuliert die Differenzierung von adulten Pankreasvorläuferzellen in Insulin-produzierende Inselzellen. Es wurde die Hypothese aufgestellt, dass die Behandlung mit diesem Therapeutikum die Pankreasfunktion des Menschen ohne den Einsatz von Stammzellen wiederherstellen wird. </small>

Den Ursachen von Retinitis pigmentosa auf der Spur

Forscher am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen haben herausgefunden, dass bei der Erbkrankheit Retinitis pigmentosa bestimmte Proteinmoleküle so in ihrer Struktur verändert sein können, dass sie nicht mehr zu anderen Proteinen passen - und damit wichtige zelluläre Funktionen nicht mehr wahrnehmen können. <table> <td><% image name="Prp8" %></td> <td align="right"> Die Untersuchungen haben gezeigt, dass die Krankheit mit Defekten im <u>prä-mRNA-Spleißen</u> zusammenhängt - ein molekularer Prozess, bei dem aus einer prä-mRNA, der ersten Gen-Abschrift die leer codierenden Introns herausgeschnitten und die Exons zu einer kontinuierlichen mRNA zusammengefügt werden. <p>Diese reife mRNA kann dann aus dem Zellkern ausgeschleust und im Zytoplasma als Bauanleitung für die Produktion von Proteinen verwendet werden. </td> </table><p> <small> 3D-Struktur eines Prp8-Endstückes: Die verschiedenfarbigen Bereiche heben architektonische Elemente gegeneinander ab. Rot bezeichnet den Molekül-Teil, der bei der RP13-Form von Retinitis pigmentosa verändert ist. </small> Das prä-mRNA-Spleißen wird von einer komplexen molekularen Maschinerie, dem <u>Spleißosom</u>, bewerkstelligt, das aus weit über 100 verschiedenen Protein- und RNA-Molekülen zusammengesetzt ist. Gerade bei Patienten mit verschiedenen Formen von Retinitis pigmentosa sind nun in einer Reihe von Proteinbestandteilen des Spleißosoms Mutationen gefunden worden. Das größte Protein im Spleißosom ist <u>Prp8</u>. Es unterhält Kontakte mit vielen anderen funktionell wichtigen Proteinen und RNA-Molekülen der Spleißmaschinerie und wird daher als Fundament des Spleißosoms angesehen. Bei einer besonders aggressiven Form der Retinitis pigmentosa, die als RP13 bezeichnet wird, finden sich eine Reihe von Punktmutationen in einer kurzen Region an einem Ende des Prp8-Proteins. Markus Wahl und Reinhard Lührmann konnten nun die atomare 3D-Struktur von diesem Teil des Prp8-Proteins via Röntgenkristallographie aufklären. Dabei wurde ein Bakterienstamm gentechnisch so verändert, sodass er große Mengen des Proteins hergestellt hat. Daraus wurden dann die Kristalle gezüchtet, in denen die Moleküle in allen Raumrichtungen regelmäßig angeordnet sind. Diese Kristalle erzeugen bei Bestrahlung mit Röntgenlicht ein Beugungsbild, aus dem sich die exakte Anordnung der Atome im Kristall berechnen lässt. Die Struktur zeigte, dass alle Aminosäuren, die bei der RP13-Form von Retinitis pigmentosa verändert sind, in einem ausgedehnten Fortsatz am Ende von Prp8 liegen. Mit einem weiteren gentechnischen Verfahren testeten die Forscher die Funktion dieses Fortsatzes. Wenn dieser Proteinbereich komplett entfernt wurde, war das Andocken von 2 anderen Proteinen des Spleißosoms an den untersuchten Teil von Prp8 unterbunden. Auch wenn einzelne Aminosäuren so verändert wurden, wie es bei Retinitis pigmentosa zu beobachten ist, stellten die Forscher eine Abschwächung dieser Protein-Protein-Interaktionen fest. Diese Ergebnisse belegen, dass der Fortsatz am Prp8-Ende als Bindestelle für andere Bausteine des Spleißosoms dient - vergleichbar mit einer Wäscheleine, an der mehrere Kleidungsstücke aufgehängt werden können. Wenn diese Aufhängevorrichtung defekt ist, ist zu erwarten, dass die Spleißmaschine nicht reibungslos funktioniert und letztendlich die Produktion eines netzhautspezifischen Proteins gestört sein könnte. <small> Das Krankheitsbild tritt &Oslash; bei 1/2500 Personen auf und ist damit eine der häufigsten Ursachen für den Verlust der Sehfähigkeit. Derzeit gibt es weder chirurgische noch medikamentöse Behandlungsmethoden. </small> Den Ursachen von Retinitis pigmentosa auf der Spur