Archive - Aug 17, 2011

Kooperation macht Therapie gegen Eisenmangel in Nahost und Nordafrika zugänglich

Das Schweizer Unternehmen <a href=http://www.viforpharma.com/en/index.php>Vifor Pharma</a> hat eine Vereinbarung mit der jordanischen <a href=http://www.hikma.com>Hikma Pharmaceuticals Ltd.</a> geschlossen, derzufolge Hikma das Eisenersatz-Produkt Ferinject im Nahen Osten und Nordafrika vermarkten wird. <% image name="ferinject_07" %> <small><b>Das Eisenmangel-Medikament „Ferinject“</b> wird im Zuge einer Vereinbarung mit dem Hersteller Vifor von Hikma Pharmaceuticals im Nahen Osten und Nordafrika vertrieben. <i>Bild: Vifor Pharma</i></small> Ferinject ist ein von Vifor entwickeltes Arzneimittel zur intravenösen Behandlung von Eisenmangel, dessen pharmazeutisch wirksamer Inhaltsstoff Eisen-Carboxymaltose ist. Gegenüber anderen Behandlungsformen in dieser Indikation ist das Produkt nach Angaben des Herstellers nicht mit Dextran-induzierten Überempfindlichkeitsreaktionen mit geringem Eisentoxizitäts-Potential verbunden. <b>Vifor nutzt die Vertriebsorganisation von Hikma</b> Hikma, das sich selbst als Pharma-Marktführer im Nahen Osten und Nordafrika bezeichnet, ist als Originator und Generika-Hersteller sowie als Vertriebspartner für einlizenzierte Produkte tätig und kann Vifor seine starke Marktpräsenz in den Ländern Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Jordanien, Syrien, Libanon, Sudan, Süd-Sudan und Jemen anbieten. Die Vertragspartner sehen in dieser Region mit ihren rund 295 Millionen Einwohnern den am stärksten wachsenden Markt für Produkte gegen Eisenmangel. Vifor Pharma ist der Pharma-Sektor der Schweizer Galenica-Gruppe, die entlang der Wertschöpfungskette von Arzneimittelprodukten in verschiedenen Geschäftsbereichen tätig ist. So werden neben der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Medikamenten auch Apotheken betrieben sowie Logistik- und Datenbankdienstleistungen durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten von Vifor liegt im Bereich der Eisenmangel-Produkte, daneben wird eine ganze Reihe verschreibungspflichtiger und verschreibungsfreier Präparate angeboten. Kooperation macht Therapie gegen Eisenmangel in Nahost und Nordafrika zugänglich

Ein Enzym, das radikalische Polymerisationen katalysiert

Wissenschaftler der <a href=http://www.unibas.ch>Universität Basel</a> haben entdeckt, dass die Meerrettich-Peroxidase eine Atomtransfer-Radikalpolymerisation (ATRP) katalysiert. Diese neue Aktivität des bekannt vielseitigen Enzyms hat den Namen „ATRPase“ erhalten. Ein Enzym, das radikalische Polymerisationen katalysiert <% image name="GlutPeroxidase-1GP1" %> <small><b>Peroxidasen</b> (im Bild die Glutathion-Peroxidase 1) könnten in Hinkunft als Katalysatoren bei bestimmten Polymerisationsreaktionen eingesetzt werden. <i>Bild: Public Domain</i></small> ATRP-Polymerisationen sind von einigem wirtschaftlichen Interesse, weil sich mit ihnen gut definierte Makromoleküle mit komplexen Architekturen erzeugen lassen. Bisher war aber nur eine Katalyse durch Übergangsmetall-Komplexe bekannt. Ein Team um Nico Bruns von der Universität Basel hat nun gezeigt, dass die aus Meerrettich gewonnene Peroxidase – ein beliebtes Spielzeug unter Enzymchemikern – die Polymersiation von N-Isopropylacrylamid mit einem Alkylbromid-Initiator katalysieren kann. Die erhaltenen Polymere zeigen Brom-terminierte Enden und eine niedriges durchschnittliches Molekulargewicht, wie es von einem ATRP-Mechanismus zu erwarten ist. Allerdings wurden Nebenreaktionen beobachtet, die den Grad der Steuerbarkeit der enzymkatalysierten Reaktionsführung herabsetzen. Die genauen Mechanismen sind Gegenstand weiterer Untersuchungen. <small> Originalpublikation: http://doi.wiley.com/10.1002/marc.201100349 </small>

Mayr-Melnhof: „Solide behauptet“

Das betriebliche Ergebnis des Kartonkonzerns stieg im ersten Halbjahr um ein Drittel auf fast 90 Millionen Euro. Für das zweite Halbjahr ist mit einem schwächeren Ergebnis zu rechnen, weil die Nachfrage zurückgeht, die Rohstoffpreise vorerst allerdings nicht. Dennoch wird weiter investiert und, wenn es sinnvoll ist, expandiert. Mayr-Melnhof: „Solide behauptet“ <% image name="Hoermanseder_Web" %> <small><b>Mayr-Melnhof-Chef Wilhelm Hörmanseder:</b> „auf Preisstabilität und Kosteneffizienz setzen“ <i>Foto: Mayr-Melnhof Karton AG</i></small><br> „Trotz sinkender Nachfrage und steigender Rohstoffpreise konnten wir uns sehr solide behaupten.“ So resümiert Wilhelm Hörmanseder, Generaldirektor der <a href=http://www.mayr-melnhof.com target=“_blank“>Mayr-Melnhof Karton AG</a>, bei der heutigen Halbjahres-Bilanzpressekonferenz das erste Halbjahr 2011. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2010 stiegen die Umsatzerlöse um 14,5 Prozent auf 988,2 Millionen Euro. Das betriebliche Ergebnis erhöhte sich um 31,6 Prozent auf 88,8 Millionen Euro, der Periodenüberschuss um 30,9 Prozent auf 64,0 Millionen Euro. Laut Hörmanseder ist dies vor allem auf die „bekannt straffe Preispolitik“ zurückzuführen, die „eine gute Kompensation der erhöhten Kosten“ erlaubte. Wie Hörmanseder erläuterte, sind die Preise für Altpapier, dem wichtigsten Rohstoff für die Kartonerzeugung, seit Jahresbeginn um rund 50 Prozent gestiegen. Ein Ende dieser Entwicklung zeichnet sich ihm zufolge bislang nicht ab. <p> <b>Schwächere Auftragslage</b><p> Hinsichtlich des angelaufenen zweiten Halbjahres sagte Hörmanseder, schon seit Mitte des zweiten Quartals gebe es eine „Verlangsamung im Ordereingang“. Die Kunden hätten Lagerbestände aufgebaut und nutzten nun eher diese, als neue Kartonmengen zu bestellen. Die verhaltene Nachfrage verschärfe den Wettbewerb, und ein Sinken der Rohstoffpreise sei nicht in Sicht. Mayr-Melnhof setze in dieser Situation auf „bestmögliche Preisstabilität und Kosteneffizienz“. Die Preise für die eigenen Produkte zu senken, habe keinen Sinn: „Damit würden wir keine höheren Verkaufsvolumina erreichen, sondern nur niedrigere Einnahmen.“ <br> Hörmanseder ergänzte, angesichts der Marktlage werde es kaum möglich sein, im zweiten Halbjahr ein ebenso gutes Ergebnis zu erzielen wie im ersten. Die Auslastung der Produktionskapazitäten werde voraussichtlich unter den 99 Prozent des ersten Halbjahres liegen. Für das dritte Quartal sei mit „selektiven Stillständen“ der Kartonerzeugungs-Maschinen zu rechnen. <p> <b>Weiter investieren</b><p> Dennoch will Mayr-Melnhof weiter expandieren, wenn sich die Möglichkeiten dazu bieten, ohne unkalkulierbare Risiken einzugehen. Mit 300 Millionen Euro an verfügbaren Eigenmitteln und 200 Millionen Euro Kreditzusagen sei Mayr-Melnhof für alle Eventualitäten gerüstet, so Hörmanseder. Gegen Ende des Jahres soll eines der größten Investitionsvorhaben des Unternehmens in den letzten Jahren stattfinden: der Umbau der Kartonmaschine am slowenischen Standort Kolicevo, der mit etwa 40 Millionen Euro zu Buche schlagen wird. Laut Hörmanseder wird das Ergebnis des Umbaus eine sogenannte „Swing-Maschine“ sein, mit der Karton sowohl aus Frischfasern wie auch aus Altpapier erzeugt werden kann. Die Anlage werde die bislang „größte und einzige dieser Art in Europa“ sein. Eine neue Fabrik für Kartonverpackungen wird in Karaman in Zentralanatolien errichtet. Sie soll bereits in den kommenden Wochen in Betrieb gehen. Das Investitionsvolumen bezifferte Hörmanseder mit vorerst etwa sieben Millionen Euro. <b>Frohnleiten nach wie vor auf Eis</b><p> Nach wie vor auf Eis liegt der Plan, in Frohnleiten in der Steiermark eine Anlage zur thermischen Verwertung von Reststoffen zu errichten, bestätigte Hörmanseder dem Chemiereport. Die notwendigen Genehmigungen liegen sämtlich vor und gelten bis 2013. Laut Hörmanseder soll das Projekt realisiert werden, wenn die erforderlichen Reststoffe verfügbar sind. Grundsätzlich wären auch Importe aus dem nahen Ausland denkbar und Experten zufolge sinnvoll, weil die Anlage technisch von höchster Qualität wäre und damit eine die Verwertung der Reststoffe auf ökonomisch wie auch ökologisch sinnvolle Weise garantieren würde. Kommunikativ könnte sich allerdings ein Problem ergeben, sagte Hörmanseder: „Die Schlagzeile 'Mayr-Melnhof importiert Müll' streben wir nicht an.“ <br> Von den jüngsten Ankündigungen der Getränkeindustrie, verstärkt, wenn auch nicht ganz freiwillig, auf Mehrwegverpackungen setzen zu wollen, ist Mayr-Melnhof übrigens nicht betroffen, weil das Unternehmen keine Getränkeverpackungen herstellt. Nicht kommentieren wollte Hörmanseder das neue Ökostromgesetz, das die Ökostromkosten für die Industrie auf 17 Prozent ihrer Stromnetz-Gebühren begrenzt – wenn die EU-Kommission zustimmt: „Ich habe den Eindruck, was immer die Industrie denkt, hat keine Relevanz.“

Kohlenstoff-Nanocoils mit kleinem Durchmesser hergestellt

Japanischen Wissenschaftlern gelang die Synthese von Kohlenstoff-Nanocoils mit einem Durchmesser von nicht mehr als 50 Nanometern. Aufgrund der geringen Abmessungen liegt das Material in graphitischem Zustand vor, was für die Anwendung in elektromechanischen Systemen entscheidende Vorteile bringen könnte. Kohlenstoff-Nanocoils mit kleinem Durchmesser hergestellt <% image name="research02_img_01L" %> <small><b>Elektronentomographie-Aufnahmen</b> zeigen die Struktur der mehrwandigen Kohlenstoff-Nanocoils. <i>Bild: Toyohashi University of Technology</i></small> Kohlenstoff-Nanocoils (englisch Carbon Nanocoils, abgekürzt CNC) bestehen aus helikal aufgewickelten Kohlenstoff-Nanofasern. Die Materialien zeigen die Eigenschaften, die sie für den Einsatz in mikro- und nanoelektromechanischen Systemen, insbesondere für elektromagnetische Absorber und taktile Sensoren geeignet erscheinen lassen. Trotz zahlreicher Bemühungen gelang aber bisher nur die Herstellung von amorphem Nanocoil-Material mit relativ hohen Faser- und Coil-Durchmessern. Mithilfe eines katalytischen Gasphasenabscheidungsverfahrens gelang Masahi Yokota und seinen Kollegen von der <a href=http://www.tut.ac.jp/english>Toyohashi University of Technology</a> in Japan nun die Synthese von Nanocoils mit einem Faser-Durchmesser von 15 und einem Coil-Durchmesser von 50 Nanometern. <b>Aufgebaut aus zylindrischen Graphit-Schichten</b> Die Forscher mischten zunächst Eisen- und Zinnpulver mit Zeolith Y in verdünnter salzsaurer Lösung, setzten die Lösung einer Ultraschall-Behandlung aus und trockneten diese in einem Ofen. Über die daraus resultierende Zeolith-Struktur mit eingebettetem Eisen-Zinn-Katalysator wurde bei 700 Grad Celsius eine Acetylen-Stickstoff-Mischung geleitet. Auf diese Weise wurden Nanocoils erhalten, deren mehrwandige Hohlzylinder-Strukturen aus Graphit-Schichten bestehen und, wie Elektronentomographie-Untersuchungen zeigten, links-helikal aufgewunden sind. Die Reduktion der CNC-Durchmesse induzierte also einen strukturellen Übergang von amorph zu graphitisch, wodurch es zu einer Verstärkung der gewünschten elektrischen und mechanischen Eigenschaften kommt. Diese Charakteristika könnten für die Anwendung des Materials in der Batterietechnologie oder in nanoelektromechanischen Systemen entscheidend sein.