Archive - Aug 23, 2011

Konferenzen zur Wirbelschicht-Technik an der TU Wien

An der <a href=http://www.tuwien.ac.at>TU Wien</a> wurden Verfahren entwickelt, die Verbrennungsprozesse auf zwei getrennte Kammern aufteilen. In diesen Tagen ist die TU Wien der internationale Treffpunkt der Wirbelschicht-Technologie. <% image name="wirbelschicht01web" %> <small><b>Hotspot der Wirbelschicht-Technologie:</b> Versuche an den Anlagen des Instituts für Verfahrenstechnik der TU Wien. <i>Bild: TU Wien</i></small> <b>Gaserzeugung und Verbrennung getrennt</b> Beim Wirbelschichtverfahren werden feste Stoffe durch Einströmen von Gas oder Flüssigkeit in einen Zustand versetzt, in dem sie sich beinahe wie Flüssigkeiten verhalten. Feste Brennstoffe können unter großer Hitze in brennbare Gase umgewandelt werden. Bei gewöhnlichen Anlagen ist das gewünschte Produktgas aber mit störenden Abgasen vermischt. Dieses Problem lässt sich lösen, wenn man Gaserzeugung und Verbrennung in zwei gekoppelte Behälter aufteilt: Im ersten Behälter wird der feste Ausgangsstoff mit Hilfe von Wasserdampf in Gas umgewandelt. Der Dampf gibt dabei Sauerstoff ab und Wasserstoff entsteht. Das aus dem Ausgangsstoff erzeugte Gas wird abgeleitet und nach Reinigungsschritten gesammelt oder direkt zur Strom- und Wärmeerzeugung verwertet. Alles was im Gaserzeuger übrig bleibt landet im zweiten Behälter. Dort findet eine Verbrennung mit Luft statt, die wiederum die nötige Temperatur für den ersten Behälter liefert. Durch diese Aufteilung des Gesamtprozesses können somit Abgase der Verbrennung von dem gewünschten "Produktgas" des Gaserzeugers sauber getrennt werden. <b> TU Wien als internationaler Treffpunkt </b> Die Technologie, die den Prozess auf zwei Kammern aufteilt, wurden am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der TU Wien entwickelt. Seit vielen Jahren beschäftigen sich Institutsvorstand Hermann Hofbauer und seine Forschungsgruppen mit solchen Wirbelschichtverfahren. Das angesammelte Know-how zog nun auch mehrere Veranstaltungen an Land. Von 30. August bis 1. September 2011 findet an der TU Wien die ICPS (International Conference on Polygeneration Strategies) statt. Hier geht es um technische Methoden, biogene Festbrennstoffe effizient in hochwertige Treibstoffe, Strom und Wärme umzuwandeln. Außerdem findet das halbjährliche Treffen der IEA-FBC (International Energy Agency - Fluidized Bed Conversion) statt, wo verschiedene Aspekte der Wirbelschichttechnologie am Programm stehen. Umweltrelevante Technologien werden am 30. und 31. August 2011 beim IEAGHG (International Energy Agency - Greenhouse Gas) Network Meeting diskutiert. Es geht dabei um Wirbelschichtverfahren zur effizienten CO2-Abscheidung. Auch ein Workshop des EU-Projektes INNOCUOUS (Innovative Oxygen Carriers Uplifting Chemical-Looping Combustion) findet an der TU Wien statt. Konferenzen zur Wirbelschicht-Technik an der TU Wien

Kopflausmittel wirkt schneller gegen Nissen als gedacht

Neue Studien attestieren dem Zwei-Stufen-Meticon <a href=http://www.pohl-boskamp.nl/de/products/NYDA> „Nyda“</a>, einem wirksamen Kopflausmittel, dass die Nissen-tötende (ovzide) Wirkung bereits nach einer Stunde Einwirkzeit eintritt. <% image name="Kopflaus" %> <small><b> Die Kopflaus (Pediculus humanus capitis)</b> ist ein flügelloses Insekt, das ausschließlich den Menschen parasitiert. <i>Bild: Pohl-Boskamp/Wolfgang Böckeler</i></small> Zwei Wirkungsarten müssen zusammenkommen, damit ein Kopflausmittel effektiv gegen die Parasiten vorgehen kann: Die pedikulozide Wirkung tötet Läuse und Nymphen (die frisch aus dem Ei geschlüpften Formen der Kopflaus, die nur eine unvollständige Metamorphose durchmacht), die ovizide Wirkung geht gegen die Eier des Insekts, die sogenannten Nissen, vor. Das vom Hersteller Pohl-Boskamp angebotene Zwei-Stufen-Dimeticon „Nyda“ zeigt diese beiden Wirkungen. <b>Kopfläuse in jedem Entwicklungsstadium ersticken</b> Angriffspunkt der pedikuloziden Wirkung ist dabei die Insektenatmung. Unter dem Stereomikroskop ist zu erkennen, wie Nyda über die Atemöffnungen (Stigmen) der Kopfläuse bis in die feinsten Verästelungen der Tracheen eindringt, den Sauerstoff verdrängt und das Atemsystem irreversibel verschließt. Das Mittel blockiert zudem auch die Atemöffnungen der Nissen, die so genannten Aeropylen, und entfaltet so seine ovizide Wirkung. Kopfläuse werden somit in all ihren Entwicklungsstadien erstickt. Bislang empfahl der Hersteller für diese ovizide Wirkung eine Einwirkzeit von acht Stunden. Zwei wissenschaftliche Studien haben nun aber gezeigt, dass die Nissen bereits nach einer Stunde wirksam abgetötet werden konnten. Pohl-Biskamp konnte vor diesem Hintergrund die empfohlene Einwirkzeit verkürzen, was die Behandlung für die betroffenen Kinder und ihre Eltern erheblich vereinfachen dürfte. Kopflausmittel wirkt schneller gegen Nissen als gedacht

Lenzing im Höhenflug

Nach dem Rekordjahr 2010 konnte die <a ref=http://www.lenzing.com>Lenzing-Gruppe</a> auch im ersten Halbjahr 2011 ihren derzeitigen Höhenflug fortsetzen. Der konsolidierte Konzernumsatz stieg um 31 Prozent auf 1,076 Milliarden Euro. <% image name="LenzingHolz" %> <small><b>Auf der Grundlage des Rohstoffs Holz</b> hat Lenzing sein sehr profitables Cellulosefaser-Geschäft aufgebaut. <i>Bild: Lenzing AG</i></small> Auch die anderen Unternehmenskennzahlen könne sich sehen lassen: das Halbjahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg gegenüber dem ersten Halbjahr 2010 um 65, 1 Prozent auf den Rekordwert von 247, 8 Millionen Euro, was einer EBITDA-Marge von 23,0 Prozent entspricht. Das Halbjahresbetriebsergebnis (EBIT) konnte um 84,5 Prozent auf 199,2 Millionen Euro gesteigert werden. <b>Lenzing profitiert vom Cellulose Gap</b> Den Grund für den Erfolg des Unternehmens sieht der Vorstandsvorsitzende Peter Untersperger vor allem in einem langfristigen Nachfrageüberhang bei Cellulosefasern (dem sogenannten „Cellulose Gap“), der auch durch den jüngsten Rückgang der Baumwollpreise nicht in Fragte gestellt werde. Vor diesem Hintergrund habe der Konzern auf eine weltweite Wachstumsstrategie und die Spezialisierung auf hochwertige Fasern wie „Modal“ oder „Tencel“ gesetzt, bei denen man auf dem Markt beinahe Alleinstellung erzielen habe können. Von der positiven Entwicklung ist sowohl das Kerngeschäft von Lenzing mit Textilfasern als auch die Business Unit „Nonwoven Fibers“, die Cellulosefasern für die Erzeugung von Vliesstoffen anbietet, betroffen. In beiden Marktsegmenten konnten Preissteigerungen erzielt werden, die Produktionskapazitäten für Textilfasern sind vollausgelastet. Lenzing im Höhenflug

„Wissensweltmeister und Umsetzungszwerge“

Eine Reihe von Zielen für das österreichische Gesundheitswesen entwickelten Experten bei den Gesundheitsgesprächen im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach. An deren Wichtigkeit herrscht kaum Zweifel, an ihrer Umsetzbarkeit aber sehr wohl. <% image name="Abschlussplenum_Web" %> <small><b>Gesundheitsgespräche in Alpbach:</b> Gesundheitsziele sind nötig, ihre Umsetzung ist schwierig, hieß es bei der Abschlussdebatte. <i>Foto: Chemiereport</i></small> Österreich braucht möglichst klare, langfristig festgelegte Gesundheitsziele. Darüber waren sich die Teilnehmer an den Gesundheitsgesprächen im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach einig. Bei der vom Pharmaverband Pharmig gesponserten Veranstaltung erarbeiteten sie in sechs Arbeitskreisen insgesamt etwa 100 Ideen, die nach den Worten von Pharmig-Präsident Robin Rumler auf acht Kernpunkte „eingedampft“ wurden. „Ich hoffe nur, dass diese Vorschläge nicht wie so vieles andere verdampfen“, kommentierte das Alpbach-Präsident Erhard Busek launig. <br> Die Punkte sind: <ul> <li> ein gemeinsames Budget für Gesundheitswesen und Langzeitpflege, <li> Investition in Prävention und Früherkennung von Diabetes, <li> die Sicherung einer solidarischen und nachhaltigen Finanzierung des Pflegebereichs, <li> ganzheitliche, präventive Programme sowie <li> eine systematische Datenbasis für die Kinder- und Jugendgesundheit, <li> die Erhöhung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, <li> die Verschärfung des österreichischen Rauchergesetzes und schließlich <li>die Schaffung einer transparent arbeitenden Plattform aller „Stakeholder“ zur Entscheidung bezüglich des Leistungskataloges, der Qualitätssicherung und der Patienteninformation. </ul> <b>„Wesentlicher Implus“</b><br> Rumler sieht in den Vorschlägen einen „wesentlichen Impuls für die gesundheitspolitische Diskussion in Österreich.“ Bei der Abschlussdiskussion in Alpbach betonte er, die Entwicklung neuer Arzneien dauere rund zehn Jahre. Umso wichtiger seien langfristige Ziele im Gesundheitsbereich, um zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Präparate zur Verfügung stellen zu können. Diese Ziele müssten im Dialog zwischen allen Beteiligten erarbeitet werden. Natürlich wolle auch die Pharmaindustrie mitreden: „Wir können wesentliche Beiträge zum Erreichen der Ziele leisten.“ Gerade im Bereich der chronischen Erkrankungen forsche die Branche massiv. Deshalb sei es für sie wichtig, die Ziele von Politik und Gesellschaft im Bereich Gesundheit zu kennen, um Forschung und Entwicklung entsprechend auszurichten. <b>Schellings Warnung</b><br> Der Präsident des Hauptverbandes der Sozialversicherungen, Hans Jörg Schelling, sagte, auch der Hauptverband fordere die Entwicklung von Gesundheitszielen, die im Herbst in die „heiße Phase“ gehen werde. Anschließend werde es allerdings darum gehen, die „Metaziele“ auf Detailziele und Maßnahmen herunter zu brechen. Und diesbezüglich könne vor übertriebenen Erwartungen nur gewarnt werden: „Bis jetzt sind wir Wissensweltmeister und Umsetzungszwerge.“ Wichtig ist aus seiner Sicht, die Kompetenzen und Zuständigkeiten zu klären: „Wenn wir den Tierschutz zur Bundessache machen können, sollte das in anderen Bereichen, wo es sinnvoll ist, doch hoffentlich auch gehen.“ <b>Grundsätzlich hilfreich</b><br> Von politischer Seite hieß es, die Vorschläge seien grundsätzlich zweifellos hilfreich. Gesundheitsminister Alois Stöger verwies auf das Motto der Tagung, „Gesundheit – ein Menschenrecht“: „Die Gesundheitspolitik muss die entsprechenden Rahmenbedingungen bieten, damit die Menschen dieses Recht auch nutzen können.“ Zur Frage der Datenbereitstellung sagte Stöger, es müsse erlaubt sein, Daten zu gesundheitsfördernden Maßnahmen zu nutzen. Datenschutzdebatten würden gerade in diesem Zusammenhang „oft sehr widersprüchlich“ geführt. Im Wesentlichen gehe es darum, vorhandene Datenbestände „besser aufzubereiten. Was wir brauchen, ist mehr Transparenz.“<br> Die steirische Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder sagte, zunächst seien die Gesundheitsziele zu entwickeln: „Dann wissen wir, welche Daten wir überhaupt brauchen, und können uns überlegen, wo wir die herbekommen.“ Hinsichtlich Kindergesundheit sprach sich die Landesrätin für eine „striktere Erziehung“ aus. Mit Rechten müssten auch Pflichten verbunden sein. Und: Stark zuckerhältige Limonaden und Chips hätten in Schulbuffets nichts verloren: „Das ist eine missverstandene Freiheit.“<br> Ähnlich argumentierte Schelling: „Eine Brandschutzversicherung berechtigt jemanden bekanntlich nicht, sein Haus anzuzünden. Aber mit ihrer Gesundheit glauben die Leute urassen zu dürfen, weil sie ohnehin ihren Sozialversicherungsbeitrag zahlen.“ <i>kf</i> „Wissensweltmeister und Umsetzungszwerge“