Archive - Aug 3, 2011

Logwin: Zufrieden mit dem ersten Halbjahr

Der Logistikkonzern erwirtschaftete ein Nettoergebnis von 3,6 Millionen Euro, der Umsatz lag um rund zehn Millionen Euro über dem des ersten Halbjahres 2010. Doch rechtliche Auseinandersetzungen mit österreichischen Behörden könnten sich unangenehm auswirken, heißt es im Finanzbericht. Logwin: Zufrieden mit dem ersten Halbjahr <% image name="Winter_Web" %> <small><b>Logwin-Chef Bernt-Michael Winter:</b> positive Geschäftsentwicklung erwartet, aber Auseinandersetzungen Austro-Behörden noch nicht ausgestanden <i>Foto: Logwin</i></small><br> Der Logistikkonzern <a href=http://www.logwin-logistics.com target=“_blank“>Logwin</a> erwirtschaftete im ersten Halbjahr ein Nettoergebnis von 3,6 Millionen Euro, verglichen mit einem Nettoverlust von 3,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010. Der Umsatz belief sich auf 659,4 Millionen Euro (2010: 649,5 Millionen), das EBIT lag bei 12,6 Millionen Euro (2010: 10,1 Millionen). Logwin-Chef Bernt-Michael Winter sagte, das Unternehmen habe sich „in einem herausfordernden Marktumfeld stabil entwickelt.“ Der Umsatz im Geschäftsfeld Solutions lag bei 351,2 Millionen Euro und somit um 3,4 Prozent über dem des ersten Halbjahres 2010. Allerdings fiel das EBIT wegen der steigenden Frachtraten auf 2,9 Millionen Euro. Im Vorjahr waren 3,5 Millionen Euro erzielt worden waren – allerdings inklusive Erlösen aus dem Verkauf von „Randaktivitäten“, die mit 0,7 Millionen Euro zu Buche schlugen. Im Geschäftsfeld Air + Ocean war der Umsatz mit 308,4 Millionen Euro um rund eine Million niedriger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das EBIT lag mit 12,4 Millionen Euro aber um 2,5 Millionen über dem des ersten Halbjahres 2010. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 32,6 Prozent im Dezember 2010 auf 37,1 Prozent. <p> <b>Cashflow negativ</b><p> Negativ war indessen der operative Cashflow mit einem Minus von rund 19 Millionen Euro. Logwin führt das auf Kosten für „die vergleichsweise Beilegung eines Rechtsstreits“ und auf das „gestiegene Geschäftsvolumen sowie saisonal bedingte Effekte“ zurück. Dies habe „zu einem Aufbau von Working Capital“ geführt. Anders gesagt: Um das Geschäft auszuweiten, nahm das Unternehmen Geld in die Hand, das es bis jetzt (noch) nicht zurückverdiente.<p> <b>Rechtsstreit mit Austro-Behörden</b><p> Noch nicht ausgestanden sind laut dem Halbjahres-Finanzbericht die Auseinandersetzungen zwischen Logwin und der österreichischen <a href=http://www.bwb.gv.at target="_blank">Bundeswettbewerbsbehörde (BWB)</a> wegen behaupteter Verstöße gegen österreichisches und europäisches Kartellrecht. Zwar wies das Oberlandesgericht Wien als Kartellgericht die Anträge der BWB auf Verhängung von Strafen in nicht bezifferter Höhe ab. Allerdings haben die BWB und der Bundeskartellanwalt beim dagegen beim Obersten Gerichtshof berufen. Gibt dieser der Berufung statt und verhängt eine Strafe, könnte dies laut Finanzbericht „erhebliche negative Auswirkungen auf die Vermögens- und Finanzlage des Logwin-Konzerns haben.“ Anhängig ist auch noch ein Rechtsstreit mit den österreichischen Zollbehörden, die von der Logwin Road + Rail Austria GmbH 16 Millionen Euro an Einfuhrumsatzsteuern für Verzollungen nachfordern. Auch dies könnte sich laut Finanzbericht erheblich negativ auf das Vermögen und die Finanzlage Logwins auswirken.<br> Die weiteren Aussichten schätzt das Logwin-Management als positiv ein. Die Transportmengen sowie der Umsatz sollen weiter steigen, das Konzernergebnis werde über dem des Jahres 2010 liegen.

Rahmen-Pharmavertrag bis Ende 2015 verlängert

Sozialversicherung und Pharmawirtschaft haben sich geeinigt: Letztere gewährt einen Rabatt von 82 Millionen Euro auf die Medikamentenkosten. Davon stehen 6,75 Millionen für Prävention und Kindergesundheit zur Verfügung. <% image name="RumlerSchelling_Web" %> <small><b>Pharmig-Präsident Rumler (l.), Sozialversicherer Schelling:</b> 82 Millionen Euro Rabatt auf die Medikamentenkosten <i>Fotos: Pharmig, Hauptverband der Sozialversicherungsträger </i></small><br> Die österreichische Pharmawirtschaft und die Sozialversicherung verlängern den Rahmen-Pharmavertrag. Das teilten Vertreter beider Seiten heute bei einer Pressekonferenz in Wien mit. Der Vertrag gilt rückwirkend ab 1. Juli 2011 bis einschließlich 31. Dezember 2015. Die Pharmawirtschaft (Industrie und Großhandel) leisten in diesem Zeitraum einen freiwilligen Solidarbeitrag als Rabatt zu den Medikamentenkosten von insgesamt 82 Millionen Euro brutto inklusive zehn Prozent Umsatzsteuer. Auf die 105 Pharmaunternehmen entfallen davon rund 74,9 Millionen Euro, auf die acht Großhändler 7,1 Millionen Euro. Der Beitrag der einzelnen Unternehmen beläuft sich durchschnittlich auf knapp unter ein Prozent ihres Umsatzes, teilte der Generalsekretär des Pharmaindustrie-Verbandes <a href=http://www.pharmig.at target=“_blank“>Pharmig</a>, Jan Oliver Huber, dem Chemiereport mit. Huber zufolge bringt der Vertrag der Branche wie auch der Sozialversicherung mehr Planbarkeit. Die Verhandlungen hätten rund ein Jahr gedauert und seien „nicht immer einfach“ gewesen: „Der gemeinsame Wille, zu einem Ergebnis zu kommen, war aber immer gegeben.“<p> <b>Dynamik gebremst</b><p> Hans Jörg Schelling, der Vorsitzende des Verbandsvorstandes im <a href=http://www.sozialversicherung.at target=“_blank>Hauptverband der Sozialversicherungsträger</a>, sagte, die Sozialversicherung verfüge über rund 14 Milliarden Euro Jahresbudget. Rund vier Milliarden davon flössen in die Spitalserhaltung und seien „ein reiner Durchlaufposten“. Den zweitgrößten Ausgabenposten machen die Medikamente mit rund drei Milliarden Euro brutto pro Jahr aus. Laut Schelling gelang es mit dem Rahmenvertrag, die Kostensteigerungen in diesem Bereich zu bremsen. Hätten sich diese früher auf rund sechs Prozent pro Jahr belaufen, seien es nun etwa drei Prozent. Und angesichts der finanziellen Lage der Krankenkassen „zählt jeder Euro“, betonte Schelling. Ausdrücklich verwies der Sozialversicherungs-Chef darauf, dass von den 82 Millionen Euro 6,75 Millionen für Präventionsmaßnahmen und Kindergesundheit reserviert sind. Gesundheitsförderung und Prävention seien wesentliche Elemente des Masterplans zur Reform des Gesundheitssystems, den die Sozialversicherungen im Herbst 2010 vorlegten, sagte Schelling. <br> Pharmig-Präsident Robin Rumler ergänzte, der Vertrag solle helfen, „das Gesundheitssystem fit für die Zukunft zu machen.“ Im Herbst werde ein von der Pharmawirtschaft und der Sozialversicherung paritätisch besetztes Gremium konkrete Projekte zu den Themen Prävention und Kindergesundheit ausarbeiten. Ansatzpunkte sieht Rumler insbesondere beim Rauchen und beim Übergewicht: „Jedes vierte Kind in Österreich wiegt zu viel. Hier müssen wir handeln.“ Letzten Endes gehe es um „das gemeinsame Ziel zur Erhöhung der gesunden Lebensjahre für die Bevölkerung“.<p> <b>Kein Streit mehr übers Ökotool</b><p> Vom Tisch ist sowohl aus Sicht der Pharmawirtschaft als auch aus der der Sozialversicherung übrigens das Thema „Ökotool“, das lange umstritten war. Schelling sagte, das Tool solle dem behandelnden Arzt helfen, wirkungsgleiche, aber kostengünstigere Alternativen zu dem von ihm verschriebenen Medikament zu finden. Es verpflichte ihn aber keineswegs, diese einzusetzen: „Die Entscheidung trifft immer der Arzt.“ Rumler betonte, die Medikamentenkosten in Österreich lägen ohnehin „klar unter dem EU-Durchschnitt.“ Rahmen-Pharmavertrag bis Ende 2015 verlängert