Archive - Okt 4, 2016

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Physik-Nobelpreis 2016: Die Schönheit der Quantenphysik

Mit dem Nobelpreis für Physik  werden in diesem Jahr die britischen Forscher David J. Thouless, F. Duncan M. Haldane und J. Michael Kosterlitz ausgezeichnet, die wesentliche Beiträge zur Beschreibung topologischer Phasen geleistet haben.

 

Bereits in den frühen 1970er-Jahren konnten David Thouless und Michael Kosterlitz aufgrund von theoretischen Überlegungen zeigen, dass in zweidimensionalen Systemen (etwa dünnen supraleitenden oder suprafluiden Schichten) eine bis dahin unbekannte Form von Phasenübergängen möglich ist. Zu ihrer Beschreibung verwendeten die beiden britischen Physiker Konzepte der Topologie – eines Teilgebiets der Mathematik, das sich mit Eigenschaften mathematischer Strukturen beschäftigt, die unter stetigen Verformungen erhalten bleiben.

Diese Arbeiten gaben den Startschuss zur Untersuchung sogenannter „toplogischer Phasen“, die nicht mit der zuvor geltenden Landau-Theorie der Symmetriebrechung beschrieben werden können. Thouless, Kosterlitz und Haldane lieferten in 1980er-Jahren weitere wesentliche Beiträge zur Beschreibung derartiger Phasen. So gelang Thouless die Erklärung für das Verhalten dünner elektrisch leitender Schichten, in denen sich die Leitfähigkeit nur stufenweise verändert. Haldane entwickelte die theoretischen Konzepte, die zur Beschreibung magnetischer Ketten erforderlich ist, wie sie in bestimmten Materialien gefunden werden.

 

Schönheit und Nutzen

Die Arbeiten der diesjährigen Nobel-Laureaten eröffneten der Physik der kondensierten Materie das Studium exotischer Materie-Zustände, von denen man sich gegenwärtig neuartige Anwendungen, etwa in der Elektronik, erwartet. In ihrer Begründung sprach die Schwedische Akademie der Wissenschaften aber auch von einer „Schönheit“ und „tiefen Einsichten“ in das Wesen der Materie, die mit den Arbeiten von Thouless, Kosterlitz und Haldane verbunden seien.

 

 

 

EU-Parlament billigt Paris-Ratifizierung

Mit großer Mehrheit billigte heute das EU-Parlament die Ratifizierung des globalen Klimaabkommens von Paris durch die Europäische Union. Für das Abkommen votierten 610 der Parlamentarier, 38 weitere, darunter die österreichischen FPÖ-Mandatare, stimmten dagegen, 31 enthielten sich der Stimme. Der Rat der Umweltminister hatte seine Zustimmung bereits am 30. September erteilt. Somit kann die EU-Kommission die Ratifizierungsurkunde beim Generalsekretär der Vereinten Nationen hinterlegen.

 

Aufgrund des Beschlusses des Parlaments kann das am 12. Dezember 2015 geschlossene Abkommen noch heuer in Kraft treten. Die Bedingung dafür ist, dass es mindestens 55 der 197 Unterzeichnerstaaten ratifizieren, die für mindestens 55 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind. Am 30. Tag, nach dem dies erfolgt ist, erlangt das Abkommen Rechtskraft. Bis dato haben es 63 Staaten ratifiziert, die für 52,11 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich sind. Mit der Ratifizierung durch die EU steigt der Anteil an den weltweiten Treibhausgasemissionen auf rund 63 Prozent.

 

Vanbrabant im Erber-Vorstand

Jan Vanbrabant rückte mit 1. Oktober 2016 in den Vorstand der niederösterreichischen Erber AG auf und ist dort für Prozesse „Procurement & Production, Sales & Marketing sowie Infrastructure (Facility & Information and communications technology)“ der gesamten Erber-Group verantwortlich. Vanbrabant ist bereits seit 2009 für das Biotechnologieunternehmen tätig und war bisher Managing Director Biomin Asia Pacific. Er absolvierte ein Doktoratsstudium in Biochemie und Mikrobiologie an der Universität Gent in Belgien sowie ein Bachelor-Studium im Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Ferner erwarb er den Grad eines Executive MBA im Bereich Marketing. Der neue Erber-Vorstand hat 20 Jahre Berufserfahrung in leitenden Funktionen in der Pharma-, Agro- und Biotechnologiebranche.

 

Die Erber-Group hat sich auf Lebens- und Futtermittelsicherheit spezialisiert, vor allem auf natürliche Futteradditive, Futter- und Lebensmittelanalytik sowie Pflanzenschutz. Im Geschäftsjahr 2015 erwirtschaftete sie mehr als 280 Millionen Euro Umsatz. Mit ihren Töchtern Biomin, Romer Labs, Sanphar, Bioferm umd EFB sowie Vertriebspartnern ist sie in über 120 Ländern vertreten. Gegründet wurde die Erber-Group als „Biomin GmbH“ 1983 von Erich und Margarete Erber. Bis heute ist das Unternehmen im Familienbesitz.