Archive - Nov 15, 2016

Studie zeigt gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Verpackungswirtschaft

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld des Österreichischen Verpackungstages stellten Branchenvertreter eine Studie zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung der österreichischen Verpackungsindustrie vor. 

„Verpackung ist im wesentlichen Abfall.“ Das sei die Haltung, von der in weiten Teilen der Öffentlichkeit das Bild der Verpackungswirtschaft geprägt sei, bemängelte Rainer Carqueville, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Pirlo und Präsident des Österreichischen Instituts für Verpackungswesen, im Rahmen einer Pressekonferenz zum diesjährigen Österreichischen Verpackungstag in Wien. Und dieses Bild sei auch einer der Gründe dafür, dass es den Unternehmen der Branche heute schwer falle, jene qualifizierten Fachkräfte zu bekommen, die sie benötigen.

Dabei ist Österreich führend in dem, was unter dem Stichwert „Circular Economy“, also Kreislaufwirtschaft“, derzeit – auch aufgrund normativen Drucks der Europäischen Union – wieder heiß diskutiert wird, so der Tenor der Statements von Carqueville, Manfred Tacker (FH Campus Wien) und Herwig Schneider (Industriewissenschaftliches Institut IWI) im Vorfeld des Verpackunsgtages. Österreichisches Know-how stehe daher zur Verfügung, wenn es um die Erhöhung der Sammel- und Verwertungsquote auch in anderen Teilen der Welt gehe, wie Tacker betonte. Insgesamt würden Innovationen im Bereich Verpackung wesentlich dazu beitragen, Herausforderungen wie Ressourcenschonung und Verringerung von Lebensmittelverlusten zu begegnen.

Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte

Nach wie vor werde die Verpackungsbranche nicht in ihrer vollen gesamtwirtschaftlichen Bedeutung wahrgenommen. Dies geht insbesondere aus einer Studie hervor, die das IWI gemeinsam mit der FH Campus durchgeführt hat. Dabei wurde errechnet, dass die Unternehmen der Verpackungserzeugung sowie die Hersteller von Verpackungsmaschinen bei einem Produktionswert von 4,6 Milliarden Euro mit einer gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 9,2 Milliarden Euro in Beziehung gebracht werden können. Ebenso kommen auf rund 16.000 direkt in der Verpackungswirtschaft beschäftigte Personen 44.000 Arbeitsplätze, die von den Aktivitäten der Verpackungsindustrie erhalten werden.

Um eine ausreichende Zahl gut ausgebildeter Fachkräfte zur Verfügung zu haben, wurde 2015 ein Bachelor-Studiengang zur Verpackungstechnologie an der FH Campus Wien ins Leben gerufen. Das gemeinsam mit der Industrie entwickelte Curriculum ist materialunabhängig ausgerichtet und vermittelt neben naturwissenschaftlich-technischen Zusammenhängen auch Wirtschafts- und Design-Kompetenz. Für 95 Prozent der Bewerber sei dabei das Thema Nachhaltigkeit eine Motivation, die berufsbegleitende Ausbildung zu beginnen, wie Tacker berichtete.

Merck: Gute Zahlen dank Akquisition

Der deutsche Chemiekonzern Merck erwirtschaftete im dritten Quartal 2016 einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro, um 19,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2015. Das EBITDA vor Sondereinflüssen erhöhte sich um 24,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Allerdings sind die Zuwächse im Wesentlichen auf die Übernahme des US-amerikanischen Life-Sciences-Unternehmens Sigma-Aldrich zurückzuführen, wurde in einer Aussendung eingeräumt. Das organische Wachstum des Umsatzes belief sich auf lediglich 0,3 Prozent und entfiel primär auf den Life-Sciences-Bereich.

 

Für das Gesamtjahr erwartet Merck weiterhin Umsatzerlöse von 14,9 bis 15,1 Milliarden Euro. Die Erwartung für das EBITDA wurde indessen von 4,2 bis 4,4 auf 4,4 bis 4,6 Milliarden Euro erhöht. Als Grund nennt das Konzernmanagement das zu erwartende bessere Ergebnis des Healthcare-Bereichs. Ausschlaggebend dafür sind die Auflösung von rund 40 Millionen Euro an Rückstellungen für eingestellte Forschungsprojekte sowie der geringere Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten.

 

Stefan Oschmann, der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck, konstatierte, sein Unternehmen sei „bei der Umsetzung unserer Strategie gut vorangekommen. Wir haben unsere Pharma-Pipeline weiterentwickelt und sind dabei, die Kostensynergien aus der Akquisition von Sigma-Aldrich schneller zu realisieren als geplant“.