IMC FH Krems erforscht Virenbekämpfung mit RNA-Interferenz
An der <a href=https://www.fh-krems.ac.at target=“_blank“>IMC FH Krems</a> startet ein Forschungsprojekt zum Einsatz von RNA-Interferenz gegen Adenoviren. Der Grundlagenforschungsfonds FWF genehmigte ein Fördervolumen von 350.000 Euro im Zeitraum von drei Jahren.
RNA-Interferenz (kurz RNAi) ist ein biologischer Mechanismus, der in eukaryotischen Zellen zum Stilllegen von Genen verwendet wird. Er beruht auf einer Wechselwirkung kurzer RNA-Stücke mit der an der Genexpression beteiligten Messenger-RNA. In den vergangen Jahren sind vermehrt Versuche unternommen worden, RNAi therapeutisch einzusetzen, beispielsweise in der Bekämpfung viraler Erkrankungen.
Reinhard Klein, Professor am Department Life Sciences der IMC FH Krems, hat im Rahmen eines Vorprojekts siRNAs (short interfering RNAs) und amiRNAs (artifizielle mikroRNAs) entwickelt, die speziell gegen die DNA-Replikation von Adenoviren gerichtet sind. Nun soll dieser Ansatz vom Zellkulturmodell auf die Situation in-vivo übertragen und herausgefunden werden, welche der beiden RNA-Typen therapeutisch besser geeignet ist.
Therapie gegen Adenoviren
Adenoviren sind eine Gruppe unbehüllter Viren mit doppelsträngiger DNA, unter denen zahlreiche human- und tierpathogene Spezies zu finden sind. Besonders Empfänger von Organtransplantaten und hämatopoetischen Stammzellen haben ein hohes Risiko, an lebensbedrohlichen Adenovirus-Infektionen zu erkranken. Die Wirksamkeit der bisher eingesetzten Medikamente ist begrenzt, nicht selten kommt es zu toxischen Nebenwirkungen.