Archive - Nov 2, 2016

Produktion und Umsatz der deutschen Chemieindustrie gesunken

Die Menge der in Deutschland erzeugte Chemikalien war im dritten Quartal 2016 um 0,5 Prozent geringer als im dritten Quartal 2015. Das teilte der Chemieindustrieverband VCI mit. Der Branchenumsatz belief sich auf rund 43,5 Milliarden Euro, um 2,5 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Als positiv betrachtet der VCI allerdings, dass Umsatz im Vergleich zum zweiten Quartal 2016 um rund ein Prozent gewachsen ist. Ihm zufolge ist das auf den Preisanstieg um 0,5 Prozent zurückzuführen. Wie der Verband hinzufügt, lagen die Preise indessen um 2,7 Prozent unter jenen des 3. Quartals 2015.

 

Für das Gesamtjahr 2016 bekräftigte der VCI seine bisherige Einschätzung. Dieser zufolge dürfte die Produktion der Branche um rund 0,5 Prozent steigen, der Umsatz hingegen um etwa drei Prozent auf 183 Milliarden Euro fallen. Begründet wird dies mit der „anhaltenden Wachstumsschwäche der Schwellenländer“ und der „Sorge um die Stabilität Europas“, bedingt durch den „Brexit“, „ die nicht bewältigte Flüchtlingskrise, die schwierige Regierungsbildung in Spanien, die schwelende Zahlungsunfähigkeit Griechenlands, den instabilen Bankensektor in Italien, die bevorstehende Bundestagswahl und die kontroverse Diskussion von Handels- und Investitionsabkommen wie TTIP“. Ferner ist laut VCI auch die Lage in Übersee nicht rosig: „In China wird sich das Wachstum aber weiter abschwächen – mit spürbaren Auswirkungen auf die asiatischen Nachbarländer. Zudem hängt die bevorstehende Zinswende in den USA wie ein Damoklesschwert über vielen Schwellenländern. Die Schuldentragfähigkeit könnte unter Druck geraten, die Währungen abwerten und eine Kapitalflucht auslösen. Das sind allesamt keine guten Rahmenbedingungen für ein solides Wachstum. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten“. Nach Ansicht des VCI werden sich die USA „weiter abschotten“, egal, ob Hillary Clinton oder Donald Trump die Präsidentenwahl gewinnt. Zudem seien die USA auch durch die niedrigen Ölpreise betroffen. Diese „dämpfen den Investitionsboom und damit die Industrieproduktion“.

 

In Summe rechnet der VCI daher „für die kommenden Monate kaum mit einer Belebung. Das Chemiegeschäft dürfte ohne nennenswerte Dynamik bleiben“.