ARDS-Wirkstoff für COVID-19-Patienten
Das Wiener Biotechnologie-Unternehmen Apeptico hat eine Fördervereinbarung mit der Europäischen Union geschlossen, um seinen in klinischer Entwicklung befindlichen Arzneimittelkandidaten Solnatide schneller für COVID-19-Patienten verfügbar zu machen.
Das Projekt war zuvor im Rahmen des Horizon-2020-Programms „Advancing knowledge for the clinical and public health response to the 2019-nCoV epidemic” unter die besten Bewerbungen gereiht und das Konsortium darauf hin eingeladen worden, seinen Kapazitäten in Richtung COVID-19 zu orientieren. Solnatide ist ein Peptid-basiertes Produkt, das gegen verschiedene lebendbedrohliche Zustände der Lunge entwickelt wird. Zwei abgeschlossene Phase-II-Studien zeigten die Wirksamkeit gegen akutes Lungenversagen (ARDS) und Lungenödeme nach einer Lungentransplantationen („primary graft dysfunction“).
Die bisher gesammelten klinischen Daten zeigen, dass es bei 20 Prozent der in Spitälern behandelten COVID-19-Patienten zu akutem Lungenversagen kommt, die eine der Hauptursachen für die hohe Sterblichkeit sein dürfte. Aus diesem Grund hat das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) das Präparat auch für den „Compassionate Use“ (die „Anwendung aus Mitgefühl“ von nicht zugelassenen Arzneimitteln in besonders schweren Krankheitsfällen) für COVID-19-Patienten mit schwerer Lungendysfunktion zugelassen.