Archive - Apr 30, 2020

Remdesivir: Wirkung weiter umstritten

Laut einer US-amerikanischen Studie zeigt das Mittel einen „klaren“ Effekt bei der Behandlung von COVID-19, laut einer chinesischen Untersuchung dagegen nicht. Der Hersteller Gilead gibt sich zurückhaltend.

 

Die Wirkung des antiviralen Medikaments Remdesivir gegen den COVID-19-Virus SARS-CoV-2 ist weiter umstritten. Laut einer Aussendung des US-amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) ergaben sich bei einer Studie unter 1.063 Personen Anzeichen dafür, dass sich COVID-19-Patienten bei der Verabreichung von Remdesivir binnen elf Tagen erholten. Bei der Gabe eines Placebos waren dem es gegenüber 15 Tage. Die Mortalität der mit Remdesivir Behandelten soll sich auf etwa 8,0 Prozent belaufen haben, jene der mit einem Placebo Behandelten dagegen auf rund 11,6 Prozent. NIAID-Direktor Anthony S. Fauci, der US-Präsident Donald Trump hinsichtlich der COVID-19-Pandemie berät, verlautete, das Medikament habe einen „klaren“ Effekt bei der Behandlung der Krankheit gezeigt.

 

Hingegen publizierte die Zeitschrift The Lancet einen Artikel einer Reihe chinesischer Forscher. Diese konstatierten, in einer von ihnen durchgeführten Studie unter 237 Patienten „keinen statistisch signifikaten Nutzen“ durch durch die Gabe von Remdesivir festgestellt zu haben.

 

Der Hersteller des Arzneimittels, das US-amerikanische Pharmaunternehmen Gilead, ließ wiederum wissen, die fünf Tage währende Gabe von Remdesivir habe genauso gut gewirkt wie die zehntägige Verarbreichung. Das könne dazu beitragen, mehr Patienten in kürzerer Zeit zu behandeln. Ausdrücklich betonte Gilead jedoch, Remdesivir sei noch nirgendwo auf der Welt zugelassen und habe seine Wirksamkeit bzw. Sicherheit bei der Behandlung von COVID-19 nicht erwiesen.

 

 

BASF: Gewinn sinkt um ein Viertel

Im ersten Quartal lief das Geschäft des deutschen Chemiekonzerns nicht eben überrragend. Laut Vorstandschef Martin Brudermüller stellt die Corona-Pandemie „die Welt auf den Kopf“.

 

Auf 881 Millionen Euro belief sich das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft des deutschen Chemiekonzerns BASF im ersten Quartal 2020. Es lag somit um 24 Prozent unter dem Ergebnis des ersten Quartals 2019. Zwar stieg der Umsatz aufgrund um vier Prozent höherer Verkaufsmengen um sieben Prozent auf 16,75 Milliarden Euro. Doch das EBITDA sank um zwei Prozent auf 2,58 Milliarden Euro, das EBIT um 18 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Zur Begründung verweist BASF auf „die deutlich geringeren Beiträge der Segmente Chemicals und Materials sowie von Sonstige“. Ferner schlugen negative Sondereffekte von 184 Millionen Euro zu Buche, die sich aus dem Ankauf des Polyamidgeschäfts von Solvay ergaben. Besonders betroffen war und ist BASF von den Rückgängen in der Transport- sowie Autoindustrie als wichtigstem Kunden.

 

Vorstandschef Martin Brudermüller konstatierte, „das erste Quartal 2020 war kein normales Quartal. Das wird auch für das zweite Quartal gelten und wohl für das gesamte Jahr“. Die Corona-Pandemie „stellt die Welt auf den Kopf“. Zuverlässige Planungen seien derzeit nicht möglich. Aus diesem Grund zieht BASF seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2020 zurück. Brudermüller hatte bei der Präsentation der Jahresbilanz 2019 für 2020 einen Umsatz von 60 bis 63 Milliarden angekündigt, was einem Plus von rund 1,2 bis 6,2 Prozent entsprochen hätte. Das EBIT hätte zwischen 4,2 und 4,8 Milliarden Euro liegen sollen, verglichen mit 4,05 Milliarden Euro im Jahr 2019. Nun erwartet der Konzern für das zweite Quartal einen „deutlichen Absatzrückgang“ und für das dritte sowie vierte Quartal lediglich eine „langsame Erholung. Allerdings ist die Entwicklung zum jetzigen Zeitpunkt äußerst unsicher und nicht planbar“. Grundsätzlich sei BASF indessen gut aufgestellt, betonte Brudermüller: „Das diversifizierte Portfolio von BASF bietet Vorteile, besonders in schwierigen Zeiten.“