Archive - Apr 9, 2020

COVID-19: Pharmaindustrie sieht „gesellschaftliche Verantwortung“

Laut dem Branchenverband Pharmig unterstützen die Unternehmen den Kampf gegen die Pandemie nicht nur mit der Entwicklung neuer Medikamente.

 

Erfreut zeigt sich der österreichische Pharmaindustrieverband Pharmig über die weltweiten Initiativen der Branche, so rasch wie möglich Medikamente gegen COVID-19 verfügbar zu machen. Er verweist unter anderem auf den US-amerikanischen Konzern Gilead, der angekündigt hatte, 1,5 Millionen Dosen seines in Entwicklung befindlichen Wirkstoffs Remdesivir für klinische Studien kostenlos bereitzustellen. Bis Oktober möchte Gilead 500.000 Dosen des Mittels erzeugen, bis Jahresende eine Million Dosen. Gilead zufolge wurden bereits mehr als 1.700 Personen mit Remdesivir behandelt.

 

Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog bezeichnete dies als „dankenswertes Beispiel gesellschaftlicher Verantwortung“. Beim seinerzeitigen Auftreten von SARS- und MERS-Viren habe Gilead an „vielversprechenden Medikamenten“ gearbeitet und könne nun auf den damaligen Ergebnissen aufbauen. Laut Herzog „besteht damit die Hoffnung, schneller als sonst zu einem erfolgreichen Ergebnis zu gelangen. Diesen Vorteil sehen wir bei einigen derzeit laufenden Entwicklungsprojekten, was uns folglich hoffen lässt, umso schneller Corona-Patienten mit Behandlungsoptionen versorgen zu können“. Einmal mehr verwies Herzog darauf, dass die Entwicklung eines Arzneimittels üblicherweise rund zwölf Jahre dauert. 

 

Auch jenseits der Arbeit an Arzneimitteln gegen COVID-19 unterstützt die Pharmaindustrie den Kampf gegen die Erkrankung, ergänzte der Pharmig-Generalsekretär. Er verwies darauf, dass Bayer Atemschutzmasken und Einmalhandschuhe an das Wiener AKH lieferte, Novartis 30.000 Schutzmasken für Klinikpersonal in Tirol zur Verfügung stellte und AstraZeneca dem Österreichischen Roten Kreuz „eine größere Anzahl solcher Masken“ liefert. Richter Pharma wiederum habe die Dienstwagen der Welser Polizei mit Handdesinfektionsmitteln ausgestattet. All dies seien „erfreuliche Beiträge, die dazu dienen, die derzeitige Krise in Österreich und in der ganzen Welt zu bewältigen“, resümierte Herzog.