Archive - Feb 25, 2008

Syntheseweg des Antibiotikums Kirromycin aufgeklärt

Forscher vom <a href=http://www.mikrobio.uni-tuebingen.de/ag_wohlleben/research_groups/ag_weber/index.html>Mikrobiologischen Institut der Uni Tübingen</a> haben mit Kollegen der Uni Göttingen und einem Berlinem Biotech die verschlungenen Wege erforscht, auf denen das kompliziert gebaute Molekül Kirromycin in Streptomyces-Bakterien hergestellt wird. <% image name="Kirromycin" %><p> <small> Kirromycin ist ein sehr komplexes Molekül: Es besitzt eine Art langgestrecktes Rückgrat aus Kohlenstoffatomen. Die Analyse der DNA-Sequenzdaten zeigte, dass die Biosynthese von Kirromycin einige neue, bisher nicht auf molekularer Ebene verstandene Schritte enthält. &copy; TU Tübingen </small> <table> <td width="120"></td><td><small> <b>Antibiotika</b> sind Substanzen, die von Mikroorganismen produziert werden und die das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmen oder sie töten können. Das macht man sich in der Medizin zunutze, da unter den Bakterien etliche Krankheitserreger des Menschen sind. Einige Gruppen von Mikroorganismen wie die Bodenbakterien der Gattung Streptomyces bilden besonders viele verschiedene Antibiotika. </small></td> </table> Bereits 1972 haben Tübinger Mikrobiologen entdeckt, dass der Stamm <u>Streptomyces collinus Tü 365</u> das Antibiotikum Kirromycin produziert. Es hat ein vergleichsweise enges Wirkspektrum und schädigt Erreger wie Streptokokken und Haemophilus influenzae, die eine Reihe von Entzündungen verursachen können, sowie Neisseria gonorrhoeae, den Erreger der Gonorrhoe. Bisher wird Kirromycin nicht als Medikament genutzt. Doch wäre es prinzipiell für die Medizin interessant, da ein enges Wirkspektrum einen gezielten Einsatz bei vergleichsweise geringen Nebenwirkungen ermöglichen könnte. <b>Kirromycin</b> bringt in empfänglichen Bakterien die Proteinherstellung zum Stillstand, indem es an den Verlängerungsfaktor EF-Tu bindet. Dieser wird gebraucht, um die Grundbausteine der Proteine aneinanderzufügen. Da der bakterielle Verlängerungsfaktor anders aufgebaut ist als der äquivalente Verlängerungsfaktor höherer Organismen stellt er eine sehr interessante Ansatzstelle für Antibiotika dar, die derzeit nicht klinisch genutzt wird. Daher sind Kirromycin und verwandte Stoffe neben wichtigen Werkzeugen in der Proteinbiosynthese-Forschung auch interessante Kandidaten für die Medikamentenentwicklung. Nun konnten die Tübinger Mikrobiologen im Genom des Streptomyces-Bakteriums jene Gene identifizieren, welche die Bauanleitung des Kirromycins enthalten. Indem sie einzelne Gene gezielt ausgeschaltet haben - woraufhin die Kirromycin-Herstellung ausgesetzt war -, konnten sie zeigen, dass die richtigen Gene aufgefunden wurden. <small> Tilmann Weber, Kristina Juliane Laiple, Eva Karoline Pross, Adriana Textor, Stephanie Grond, Katrin Welzel, Stefan Pelzer, Andreas Vente, Wolfgang Wohlleben: Molecular Analysis of the Kirromycin Biosynthetic Gene Cluster revealed Alanine as Precursor of the Pyridone Moiety. Chemistry & Biology, 22. Februar 2008. </small> Syntheseweg des Antibiotikums Kirromycin aufgeklärt

Psoriasis: Biofrontera startet Phase II mit BF-37

<a href=http://www.biofrontera.de>Biofrontera</a> hat die Genehmigung zum Start einer klinischen Phase-II-Studie mit dem Produktkandidaten BF-37 zur Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis) erhalten. Psoriasis: Biofrontera startet Phase II mit BF-37 <% image name="Biofrontera_Logo" %><p> Die doppelblinde Studie wird von der Frankfurter <a href=http://www.ecron.com>Ecron</a> durchgeführt. Neben dem Wirksamkeitsnachweis werden auch die Verträglichkeit und die Sicherheit der Substanz überprüft. Die Creme wird an insgesamt 12 Patienten an den Prüfzentren Kiel und Dresden untersucht. Jeder Patient wird 14 Tage lang an 5 erkrankten Hautarealen behandelt, 2 Areale mit Placebo oder BF-37 und einer anschließenden Okklusion, 2 weitere Stellen mit Placebo oder BF-37 ohne Okklusion und ein fünftes Hautareal mit einem bereits verfügbaren Vergleichsmedikament aus der Gruppe der Steroide. Die Wirksamkeit wird anhand dem Psoriasis-Score bestimmt. Biofrontera erwartet die Ergebnisse vor Ablauf des Jahres. <b>BF-37</b> hemmt das Wachstum des häufigsten Zelltyps der Oberhaut, der schuppenbildenden Keratinozyten, und der T-Zellen, die bei der Immunantwort wichtig sind. Eine verstärkte Teilung dieser Immunzellen scheint, wie auch bei Neurodermitis, eine Ursache der Psoriasis zu sein. Biofrontera nimmt an, dass BF-37 unmittelbar in die zellulären Grundlagen des Immunsystems der Haut eingreifen und das bei Schuppenflechte übermäßige Wachstum der Keratinozyten stoppen kann. BF-37 wird derzeit parallel in Phase II bezüglich seiner Wirksamkeit bei Neurodermitis erprobt.

Antikörperfragmente für das Augeninnere

Die Züricher <a href=http://www.esbatech.com>ESBATech</a> hat bei topischer Verabreichung durch Augentropfen hohe Konzentrationen des Antikörperfragments ESBA105 in allen Teilen des Auges erreichen können. ESBA105 ist ein TNFa-Antagonist, der noch heuer in die klinische Entwicklung übergehen soll. <% image name="ESBATECH" %><p> Die erwarteten Konzentrationen der Antikörperfragmente von ESBATech konnten in der vorderen Augenkammer und in den hinteren Bereichen des Auges, u.a. im Glaskörper, in der Netzhaut und in der Aderhaut nachgewiesen werden. David Urech, der Forschungsleiter von ESBATech, erklärt: "Mit unserer reproduzierbaren Screening-Plattform wurden zahlreiche vielversprechende Antikörperfragment-Kandidaten für mehrere Zielmoleküle für den topischen Einsatz in der Augenheilkunde hergestellt. Antikörperfragmente können aufgrund ihrer geringeren Molekülgröße Gewebe sehr viel besser als vollständige Antikörper durchdringen." Urech ist davon überzeugt, "dass wir mit unseren hochstabilen und monomeren Einzelketten-Antikörperfragmenten jetzt die Protein-Bedingungen erfüllen, die es ermöglichen, mit Augentropfen ausreichende Mengen von Immunbindern in alle Segmente des Auges zu befördern." <b>Antikörperfragmente</b> enthalten nur die in der Natur vorkommende Antigen-Bindungstasche des monoklonalen Antikörpers und nicht den Fc-Teil, der notwendig ist, um eine Immunantwort auszulösen. Diese neue Wirkstoffklasse ermöglicht Anwendungen, die gegenüber monoklonalen Antikörpern Vorteile bei Indikationen bieten, bei denen eine derartige Immunantwort nicht notwendig ist. Daher sind endogene Proteine die bevorzugten Zielmoleküle für diese neuen biologischen Präparate. Antikörperfragmente für das Augeninnere

Seiten