Archive - Feb 29, 2008

Antikrebsimpfstoff kommt in Europa auf den Markt

<a href=http://www.vaccinogeninc.com>Vaccinogen</a> wird seinen neuen Impfstoff zur Verhinderung von Kolonkrebsrezidiven ab Juni in Europa vermarkten. "Damit ist OncoVAX der weltweit erste kommerziell verwertbare Impfstoff für Kolonkrebs", sagt Vaccinogen-CEO Michael G. Hanna. Antikrebsimpfstoff kommt in Europa auf den Markt <% image name="Vaccinogen_Logo" %><p> Die OncoVAX-Immuntherapie ist das Ergebnis jahrzehntelanger Versuche, die Immunreaktion des Körpers und sein Langzeitgedächtnis so zu verändern, dass ein Wiederauftreten der Erkrankung Jahre nach dem chirurgischen Eingriff verhindert wird. Derartige Versuche erwiesen sich bei der Prävention verschiedenster Infektionserkrankungen bereits als erfolgreich. Vaccinogen stellt einen Impfstoff aus dem körpereigenen Tumor des Patienten her, der dann dem Patienten in Form von 3 wöchentlichen Injektionen einen Monat nach der Operation injiziert wird. 6 Monate später wird eine vierte Auffrischungsimpfung verabreicht. OncoVAX reduziert die Rezidiv- und Todesrate um mehr als 50 %.

Gestochen scharfer Videoclip aus der Zelle

Forschern des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Chemie und des Exzellenzclusters "Mikroskopie im Nanometerbereich" an der Uni Göttingen ist es via STED-Mikroskopie gelungen, das erste Video auf der Nanoskala aus dem Inneren einer lebenden Zelle zu filmen. Mit 28 Bildern/sek und einer Auflösung, die bis zu 4 x besser ist als jene herkömmlicher Lichtmikroskope. <% image name="STED_Zoom" %><p> <small> Im STED-Mikroskop (links) lassen sich Vesikel, die mit Botenstoffen gefüllt sind, bei einer 3- bis 4-fach höheren Auflösung getrennt voneinander beobachten - anders als im Konfokalmikroskop (rechts). Die Pfeile zeigen die weiteren Bewegungen der Vesikel in den darauffolgenden Bildern an. Die Aufnahmezeit pro Bild beträgt 35 Millisekunden. </small> Schafft man es, Lebensvorgänge im Innersten unserer Zellen detailliert zu verfolgen, kann man leicht verstehen, was sich in ihnen abspielt. Doch scharf zu sehen, war lange nur mit Elektronen- oder Rastersondenmikroskopie möglich - aber nicht im Inneren einer lebenden Zelle. Die Lichtmikroskopie wiederum ermöglicht zwar berührungsfreie Untersuchungen, ihre Auflösung war aber an einer Grenze angelangt, die mit 0,2-0,3 Mikrometern etwa der halben Wellenlänge des Lichts entspricht. Mit seinem neu entwickelten STED-Mikroskop (Stimulated Emission Depletion) konnte Stefan Hell am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie erstmals die Auflösung der Fluoreszenz-Mikroskopie dramatisch steigern. Durch die Entwicklung besonders schneller Aufnahmetechniken für die STED-Mikroskopie gelang es den Forschern rund um Hell nun, auch schnelle Bewegungsvorgänge innerhalb der Zelle zu filmen. Sie konnten die Belichtungszeit für eine einzelne Aufnahme so drastisch verkürzen, dass sie Bewegungsvorgänge mit einer Auflösung von 65-70 Nanometern - also 3- bis 4-mal besser als die Beugungsgrenze - in Echtzeit einfangen. <b>Neuronaler Kommunikation zusehen.</b> Als Untersuchungsobjekt dienten lebende Nervenzellen. Zwischen diesen werden Signale über Botenstoffe übertragen, die in speziellen Bläschen - rund 40 Nanometer kleine Vesikeln - bereits auf Vorrat gehalten werden. Den Forschern gelang es, die schnelle Bewegung dieser kleinen Vesikel in den Nervenendigungen mit bis zu 28 Bildern/sek aufzuzeichnen. Unter dem Mikroskop konnten sie direkt in bisher ungekannter Schärfe mitverfolgen, wie sich die schnellen Vesikel über die gesamte Länge der Nervenendigungen bewegten. "Damit konnten wir erstmals zeigen, dass man dynamische Lebensvorgänge in Echtzeit aufnehmen kann - und zwar mit einer Auflösung, die bisher nur mit dem Elektronenmikroskop möglich war", so Hell. Die Forscher erwarten, dass sich mit der STED-Mikroskopie künftig viele Fragen der biologischen und medizinischen Forschung beantworten lassen. Hell will nun das Aufnahmeverfahren weiter optimieren: "Erstmals Vorgänge auf der Nanoskala zu filmen, war ein wichtiger Schritt. Es stößt ein Tor auf zu neuen Erkenntnissen auf der molekularen Skala des Lebens - ein Tor, von dem man lange Zeit annahm, dass es das gar nicht gibt." <small> Volker Westphal, Silvio O. Rizzoli, Marcel A. Lauterbach, Dirk Kamin, Reinhard Jahn, Stefan W. Hell: Video-rate far-field optical nanoscopy dissects synaptic vesicle movement. Science Express </small> Gestochen scharfer Videoclip aus der Zelle

Zinkoxid zeigt neuartige magnetische Eigenschaften

Wissenschaftler vom Forschungszentrum Dresden-Rossendorf (<a href=http://www.fzd.de>FZD</a>) konnten nachweisen, dass in unmagnetischem Zinkoxid gezielt magnetische Eigenschaften hervorgerufen werden können, indem man dessen Struktur beschädigt. Daten auf Festplatten - heute gehen diese nach rund 10 Jahren langsam verloren - könnten so länger stabil gehalten werden. <% image name="Zinkoxid1" %><p> <small> Die Abbildung zeigt das Ergebnis von Röntgenuntersuchungen an Zinkoxid. Dieses beruht auf der Wechselwirkung der Röntgenstrahlung mit der Anordnung der Atome im Zinkoxid. Je größer die grün-blau eingefärbte Fläche, desto größer die Schädigung der Struktur. &copy; FZD </small> <table> <td width="120"></td><td> Bei der Speicherung von Daten werden die magnetischen Eigenschaften der verwendeten Stoffe - häufig Legierungen aus ferromagnetischen Materialien wie Kobalt, Chrom oder Eisen - ausgenutzt. Mit diesen Legierungen sind die Festplatten beschichtet - Schichten aus winzigen Partikeln, deren magnetische Felder sich allerdings abhängig von der Temperatur langsam verändern. Damit verfälschen sich die gespeicherten Daten. </td> </table> Zinkoxid, das normalerweise als Bestandteil von Wandfarbe oder in medizinischen Präparaten zur Haut- und Wundbehandlung verwendet wird, ist nicht magnetisch. Forscher haben jetzt aber nachgewiesen, dass Zinkoxid durch Beschädigung magnetisch wird. In den Arbeiten wurden zum einen kristallines Zinkoxid mit Ionen beschossen, zum anderen an der Uni Leipzig gezüchtete, dotierte Zinkoxid-Dünnschichten untersucht. <b>Defekt-Magnetismus.</b> Die Forscher kommen zum Schluss, dass eine besondere Art des Magnetismus im Zinkoxid hervorgerufen werden kann. Dieser "Defekt-Magnetismus" zeigt allerdings nicht die Temperaturabhängigkeit von Legierungen in heutigen Computerfestplatten. Theorien zum Defekt-Magnetismus gibt es seit rund 15 Jahren, doch war der Effekt selbst umstritten. 1991 wurden etwa magnetische Effekte dieser Klasse im Kohlenstoff entdeckt; technisch angewendet wurden sie bisher jedoch nicht. Das Problem ist, dass der Defekt-Magnetismus von der Stabilität der erzeugten Defekte abhängt und nach kurzer Zeit wieder verschwinden kann. Gegenwärtig bleibt implantiertes, kristallines Zinkoxid 3 Tage lang ferromagnetisch. Innerhalb dieser Zeit ist es aber temperaturunempfindlich. <small> 1. "Ni implanted ZnO single crystals - correlation between nanoparticle formation and defect structure", Shengqiang Zhou, K. Potzger, K. Kuepper, J. Grenzer, M. Helm, J. Fassbender, E. Arenholz, J.D. Denlinger, in: Journal of Applied Physics, 103, 043901 (2008), DOI: 10.1063/1.2837058. 2. "Room temperature ferromagnetism in ZnO films due to defects", Q. Xu, H. Schmidt, S. Zhou, K. Potzger, M. Helm, H. Hochmuth, M. Lorenz, A. Setzer, P. Esquinazi, C. Meinecke, M. Grundmann, in: Applied Physics Letters, zum Druck angenommen. </small> Zinkoxid zeigt neuartige magnetische Eigenschaften

2007: UCB-Gewinn schmilzt

<a href=http://www.ucb-group.com>UCB</a> hielt 2007 den Umsatz mit 3,62 Mrd € leicht über Vorjahresniveau, währungsbereinigt legte er um 6 % zu. Die Umsätze mit dem Antiepileptikum Keppra erreichten Blockbuster-Status; jene mit dem Antihistamin Xyzal erreichten 168 Mio €, das Parkinson-Pflaster 52 Mio €. Die Kosten der Übernahme von Schwarz Pharma ließen das Nettoergebnis um 59 % auf 160 Mio € schrumpfen. 2007: UCB-Gewinn schmilzt <% image name="UCB_Logo" %><p> Das EBIT des belgischen Pharmakonzerns halbierte sich fast auf 344 Mio €; belastet wurde es durch Restrukturierungs- und Integrationskosten von 123 Mio €, Synergien durch die Integration von Schwarz Pharma konnten das nur teilweise ausgleichen. Der Schuldenstand von UCB beläuft sich auf knapp 2 Mrd €. Immerhin: Der operative Cashflow erhöhte sich um 53 % auf 490 Mio €. 2008 erwartet UCB einen Umsatzabfall auf rund 3,4 Mrd € - bedingt durch das Auslaufen des Zyrtec-Patents und Generika-Konkurrenz zu Keppra in den USA. Das EBITDA soll von 741 auf rund 650 Mio € sinken. <table> <td width="120"></td><td><small> <b>2007 bekam UCB</b> die Zulassungen für Neupro zur Behandlung von fortgeschrittenem Parkinson in Europe und von Parkinson im Frühstadium in den USA, für Xyzalzur Allergiebehandlung in den USA sowie für Cimzia zur Behandlung von Morbus Crohn in der Schweiz. Zudem reichte UCB Vimpat zur Behandlung neuropathischer Schmerzen bei Diabetikern in Europa und den USA, Neupro beim Restless-Legs-Syndrom in Europa und den USA sowie Neupro auch zur Behandlung von fortgeschrittenem Parkinson in den USA ein. Anfang 2008 reichte UCB Keppra XR zur Epilepsiebehandlung sowie Cimzia gegen rheumatoide Arthritis in den USA ein. </small></td> </table> In der klinischen Entwicklung erreichte die Epilepsie-Begleittherapie Rikelta (Brivaracetam) Phase III, die NHL-Therapie CMC544 Phase III und das MS-Medikament CDP323 Phase IIa. <table> <td><% image name="Schwarz_Pharma_Logo" %></td> <td align="right"> Bei <a href=http://www.schwarzpharma.de>Schwarz Pharma</a> sind bereits 13 Töchter aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Im fortgeführten Geschäft ging der Umsatz um 9,6 % auf 327,3 Mio € zurück. Unterm Strich blieb aus der fortgeführten Geschäftstätigkeit ein Minus von 74,7 Mio € gegenüber -6,1 Mio € im Vorjahr. 2008 erwartet Schwarz Pharma aber wieder einen Umsatzanstieg. </td> </table> Mehr noch: Schwarz-Pharma-Chef Peter Möller ist überzeugt, gemeinsam mit UCB ein führendes Biopharmaunternehmen der nächsten Generation formen zu können. "Die gemeinsame Pipeline, die ihre Schwerpunkte im Bereich Neurologie und Entzündungskrankheiten hat, gehört zu den best gefüllten der Welt."