Archive - Jun 23, 2008

OMV-Tanklager Lobau: Endress+Hauser<br>realisiert eichpflichtige Abgabe von Heizöl schwer

Rund 1.000 Tankschiffe docken jährlich an den vier Anlegestationen im Wiener Ölhafen Lobau an und werden dort mit mehr als 1,14 Mio t an Mineralölprodukten befüllt. Diese Hafenstationen hat die <a href=http://www.omv.com>OMV</a> in den letzten vier Jahren mit Online-Messsystemen und vollautomatischen Verladesystemen ausgestattet und damit die Lagerhaltung dramatisch flexibilisiert. <% image name="Verladestation4" %><p> <small> Verladestation im Ölhafen Lobau. </small> Die OMV-Raffinerie Schwechat: Das bedeutet nicht nur Anlagen zur Destillation von 9,6 Mio t Rohöl, Anlagen zur Entschwefelung, Veredelung und Vermischung sowie Kraftwerken auf einer Größe, die mehr als 200 Fußballfeldern entspricht. Das bedeutet auch eine Ansammlung von großen und sehr großen Tanks. 81 dieser Tanks befinden sich – 4 km entfernt und durch 19 Leitungen mit Schwechat verbunden – im Ölhafen Lobau. Diese Tanks sind das Herzstück im Tanklager Lobau: Sie dienen einerseits als Zwischenlager für Rohöl, Einsatzstoffe und Zwischenprodukte, andererseits werden hier Endprodukte zusammengemischt und zwischengelagert. <table> <td><% image name="Promass" %><p> <td align="right"> Die Coriolis-Durchflussmessung mit dem "Promass" von Endress+Hauser erlaubt es, von Flüssigkeiten und Gasen gleich 5 verschiedene Parameter gleichzeitig zu erheben: Neben Masse, Dichte und Geschwindigkeit auch noch Temperatur und Viskosität. Dabei werden die Messrohre des Promass in Schwingung versetzt – fließt ein Medium (= Masse) durch diese schwingenden Messrohre, so entstehen Corioliskräfte. Die dadurch veränderte Rohrschwingungsgeometrie wird mittels Sensoren ein- und auslaufseitig als Phasendifferenz erfasst, vom Messsystem ausgewertet und daraus der Massendurchfluss abgeleitet. </td> </table> Heinz Effenberger – der OMV-Techniker leitet die Elektro-, Mess- und Regelungstechnik für den Bereich Tanklager – erklärt: "Die fertigen Mineralölprodukte bestehen aus zahlreichen Bestandteilen; Benzine beispielsweise werden aus 12-15 verschiedenen Komponenten zusammengemischt." Das bedeutet, dass sowohl für die nötigen Komponenten als auch für die fertigen Produkte entsprechende Tankkapazitäten vorrätig gehalten werden müssen. Damit aber nicht genug: "Sofern es möglich ist, erfolgt gewissermaßen ein laufendes ,Wandern’ in der Verwendung der Tanks: Mit neuen Produkte wie Biodiesel oder Bioethanol muss ständig den neuen Anforderungen Rechnung getragen werden." <b>Eichpflichtige Abgabe.</b> Und um die Angelegenheit vollends kompliziert werden zu lassen, hat jede Abgabe von Verkaufsprodukten mit geeichten Messgeräten zu erfolgen. Bisher wurde dieser Pflicht mit separaten, entsprechend ausgemessenen Tanks genüge getan. "Das hatte allerdings den Nachteil", so Effenberger, "dass diese Tanks damit für eine gewisse Zeit nicht genutzt werden konnten." <table> <td width="120"></td><td><small> <b>In Österreich betreibt die OMV</b> Tanklager in Lustenau, Graz, St. Valentin und der Lobau. Das mit einer Fläche von rund 1,08 km² größte Tanklager Österreichs ist das Lager in der Lobau, das durch die 172 km lange Produktenleitung West (PLW) mit dem Tanklager St. Valentin verbunden ist. Durch die PLW fließen jährlich rund 1,4 Mio t Mineralölprodukte. Die Tanks im Tanklager Lobau verfügen über ein Volumen zwischen 1.000 und 130.000 m³, insgesamt über 1,63 Mio m³. Bauart und Ausstattung (Behälterheizung etc.) müssen auf die darin zu lagernden Mineralölprodukte abgestimmt sein. Auch große Mengen der Pflichtnotstandsreserven an Mineralölprodukten und Rohölen werden hier gelagert. </small></td> </table> Eine seit 2005 währende Umrüstung der vier Hafenstationen im Ölhafen Lobau ändert das nun: Anstelle in separaten Tanks jeweils Peilungen zur Füllstandsmessung zu verwenden, wird nun direkt während der Abgabe der Produkte – also online – gemessen. Die frei gewordenen Tanks stehen daher für die laufende Produktion zur Verfügung. Die Neugestaltung der Abgabe von Heizöl schwer stellte dabei eine besondere Herausforderung dar. Hier gilt es, die Online-Messung bei einer Temperatur von 80 °C vorzunehmen – unterhalb dieser Temperatur wäre Heizöl schwer in den Rohren nicht transportierbar. Die Verladeleitungen sind deshalb in Dampfrohre eingebunden, die zugleich wärmen und isolieren. <% image name="Plombe" %><p> <small> Nach der exakten Eichung der eingesetzten Messgeräte wird plombiert. </small><p> Nachdem Konkurrenzprodukte die besondere Messaufgabe – die Dichtebestimmung von 400 m³ Heizöl schwer in der Stunde bei 80 °C ohne Fehlerabweichung – nicht meistern konnten, kamen die zuverlässigen und hochpräzisen Promass-Geräte von Endress+Hauser zum Einsatz. <table> <td><% image name="Verladestation4_Nord" %></td> <td align="right"> Das Verladen von Heizöl schwer erfolgt in der Praxis nun folgendermaßen: Nachdem das Tankschiff an den Ponton angedockt ist, muss das Verladepersonal den Befüllungsarm herunterlassen und eine geflanschte Verbindung herstellen. Sodann gibt sie am Füllbühnen-Terminal der Anlegestelle ihren Füllwunsch ein – die Messwarte im Ölhafen führt sodann einen Kontingent-Check durch und prüft, ob alle internen Wege richtig gestellt wurden. Gibt die Messwarte den Auftrag frei, kann das Verladepersonal den START-Button drücken. Die Befüllung dauert insgesamt rund 8 h – je nach Wasserstand der Donau werden rund 1.500 m³ gebunkert. </td> </table><p> <small> Verladestation 4: Davor ist die Zufahrtsstraße. Darüber sind die Rohrleitungen zu und von den verschiedenen Verladestationen in das Tanklager. Links sind die Leitungen in das Tanklager. </small> "Gewissermaßen als Nebeneffekt der Anlagen-Automatisierung können wir nun auch den ,Urbeleg’ der eichamtlichen Abgabe direkt an unser SAP-System zur Verrechnung weiterleiten", sagt Effenberger. Die Umsetzung des Online-Messprinzips durch Endress+Hauser bezeichnet er als "klaglos". Alle 2 Jahre hat sich das Promass-Durchflussmesser nun bei der wiederkehrenden Eichung zu bewähren – die Brückenwaage sollte dann einen vollen Tankwagen genauso präzise messen wie im Jänner dieses Jahres. OMV-Tanklager Lobau: Endress+Hauser<br>realisiert eichpflichtige Abgabe von Heizöl schwer

Pfizer steigt bei EyeCyte ein

<a href=http://www.pfizer.com>Pfizer</a> hat im Rahmen einer Serie A Finanzierung 3 Mio $ in die kalifornische EyeCyte investiert und sich damit gesichert, der einzige Pharma-Partner des auf opthalmologische Stammzell-Anwendungen spezialisierten Biotechs zu sein. Pfizer steigt bei EyeCyte ein <% image name="Auge" %><p> Die Serie A stellt die Finanzierung von EyeCyte bis 2010 sicher und soll vorrangig dazu verwendet werden, um die Entwicklung einer klinischen Therapie gegen die diabetische Retinopathie voranzutreiben. Das Unternehmen baut auf den Forschungen zu Netzhauterkrankungen von Martin Friedlander am Scripps Research Institute in La Jolla auf. EyeCyte will die Vorläuferzellen aus dem Blut und dem Knochenmark von Patienten verwenden, um Therapien gegen erworbene und vererbte Netzhauterkrankungen wie diabetische Retinopathie, die Retinopathie bei Frühgeburten, altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sowie Retinitis pigmentosa voranzutreiben. Von den derzeit verfügbaren Behandlungen profitieren meist nur einzelne Patienten-Gruppen, sodass ein großer medizinischer Bedarf besteht. Präklinische Daten aus dem Labor von Friedlander zeigen, dass spezifische Zellpopulationen therapeutisch nützlich sein könnten. Die präklinische Forschung von Friedlander wurde vom National Eye Institute (NEI) der National Institutes of Health (NIH) finanziert. Im Juni 2007 erhielt sein Labor eine auf 5 Jahre ausgelegt NEI-Förderung, um den Einsatz adulter Stammzellen als Therapie gegen die häufigsten Formen des Sehverlustes weiter zu entwickeln.

DAOSiN reduziert Beschwerden bei Histamin-Intoleranz

Viele Menschen reagieren auf Erdbeeren mit Kopfschmerzen, Hautausschlag und Blähungen. Der Grund: Erdbeeren setzen im Körper Histamin frei. Und das kann allergieähnliche Symptome auslösen. DAOSiN von <a href=http://www.melbrosin.at>melbrosin</a> verspricht eine Lösung gegen die Histamin-Intoleranz. DAOSiN reduziert Beschwerden bei Histamin-Intoleranz <% image name="Erdbeeren" %><p> <small> Lebensmittel können Unverträglichkeitsreaktionen auslösen, indem sie selbst Histamin enthalten (lang gereifter Käse und Rotwein oder Weizenbier, Thunfisch, Sauerkraut, Konserven, Vergorenes oder Gepökeltes) oder den Körper anregen, Histamin freizusetzen, als Histaminliberatoren. Erdbeeren gehören hauptsächlich zur zweiten Gruppe; aber auch Meeresfrüchte, Tomaten, Zitrusfrüchte und Schokolade. </small> Die Histamin-Intoleranz ist eine Abbaustörung und führt zu einem Ungleichgewicht zwischen der durch Lebensmittel aufgenommenen Histaminmenge im Körper und dem Enzym <b>D</b>i<b>A</b>mino<b>O</b>xidase (DAO), das für den Abbau von Histamin im Darm verantwortlich ist. Histamin ist ein biogenes Amin, das beim Eiweißabbau entsteht. Ist zu wenig DAO vorhanden, kann es nicht oder nicht ausreichend abgebaut werden, und es kommt zu den typischen Beschwerden: Kopfschmerzen, Atembeschwerden, Herzjagen, Kreislaufprobleme, Magen- und Darmbeschwerden, Hautrötungen und/oder Juckreiz. Üblicherweise treten diese Symptome etwa 45 min nach dem Essen auf und klingen nach 8-12 h wieder ab. "&Oslash; nehmen wir täglich etwa 4 mg Histamin zu uns – für Menschen mit Histamin-Intoleranz reichen oft schon 15-30 Millionstel g Histamin, um Symptome hervorzurufen", so Markus Pfisterer, Vorsitzender der Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Forschung und Weiterbildung im Bereich nahrungsmittelbedingter Intoleranzen – NutriDis. Mengen wie diese sind bereits in 0,25 l Rotwein und einem kleinen Stück reifen Gouda enthalten. Je mehr Histamin aufgenommen wird, umso stärker werden die Symptome. <small> Mit DAOSiN wird bei Bedarf unmittelbar vor der Mahlzeit DAO zugeführt, überschüssiges Histamin wird abgebaut und Symptome werden vermindert oder unterbunden. Erhältlich ist es in Apotheken zu 10 Kapseln um 9,9 € und 30 Kapseln um 27,9 €. </small>

Bayer will 100 Mio € in Brasilien investieren

<a href=http://www.bayer.de>Bayer</a> plant an seinen brasilianischen Standorten Investitionen von rund 100 Mio € bis Ende 2009. Dies gab Bayer-Chef Werner Wenning anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Standorts Belford Roxo in der Nähe von Rio de Janeiro bekannt. Bayer will 100 Mio € in Brasilien investieren <% image name="Bayer_Belford_Roxo" %><p> <small> Blick auf die MDI-Anlage von Bayer MaterialScience in Belford Roxo. </small> "Brasilien ist unser größter Markt in Lateinamerika. Wir wollen unsere Position in diesem Wachstumsmarkt weiter ausbauen", so Wenning. In Lateinamerika erzielte Bayer 2007 einen Umsatz von 3,2 Mrd €. Hiervon entfallen rund 1,2 Mrd € auf Brasilien. Damit zählt das Land für Bayer zu den 10 umsatzstärksten Märkten weltweit. Im Mittelpunkt der angekündigten Investitionen steht Belford Roxo: Dort fließen 40 Mio € in die Modernisierung und technische Weiterentwicklung der Produktionsanlagen für Kunststoff-Vorprodukte und Pflanzenschutzmittel sowie in Infrastrukturprojekte. Partnerunternehmen haben darüber hinaus Investitionen in Höhe von weiteren 55 Mio € im Bayer-Industriepark Belford Roxo angekündigt. Durch die Projekte von Bayer und den Partnerfirmen entstehen 800 neue Arbeitsplätze in der Region Belford Roxo - zusätzlich zu den derzeit 2.000 Arbeitsplätzen an diesem Standort. An den anderen brasilianischen Bayer-Standorten sollen weitere rund 60 Mio € investiert werden. <table> <td width="110"></td><td> Bayer ist seit 1896 in Brasilien aktiv - zunächst mit einer Handelsvertretung; 1911 wurde die erste eigene Gesellschaft gegründet. Vor fast genau 50 Jahren weihte Bayer den Standort Belford Roxo und damit die erste Produktionsstätte in Brasilien ein. Heute geht die Bedeutung des Werks weit über die Landesgrenzen hinaus: Bayer CropScience betreibt hier seinen zweitgrößten Formulierstandort für Pflanzenschutzmittel weltweit und Bayer MaterialScience beliefert von Belford Roxo aus den gesamten südamerikanischen Markt mit MDI. Darüber hinaus werden vor Ort Lackrohstoffe hergestellt. </td> </table>

In Tulln entsteht umfassender "Mykotoxin-Fingerprint"

Mehr als 3 Dutzend Wissenschaftler beschäftigen sich am <a href=http://www.ifa-tulln.ac.at>IFA-Tulln</a> rund um Rudolf Krska mit den Schadstoffen von Schimmelpilzen. Wurden früher nur einzelne Toxine in den verschiedenen Getreidesorten untersucht, gehen die Forscher nun einen Schritt weiter: Möglichst der gesamte Stoffwechsel soll aufgedeckt werden. In Tulln entsteht umfassender "Mykotoxin-Fingerprint" <% image name="Rudolf_Krska" %><p> <small> Rudolf Krska treibt in Tulln die multidisziplinäre Mykotoxinforschung voran. </small> Was passiert, wenn „es schimmelt“? Wie wirkt sich der Metabolismus der Schimmelpilze auf Getreide aus? Welche Strategien entwickeln die Pflanzen, um sich mit den Giften des Pilzes zu arrangieren? Und lässt sich dieses Wissen für sichere Lebens- und Futtermittel nutzen? Die anwendungsorientierte Forschung am IFA-Tulln ist zu einem Großteil diesen Fragestellungen gewidmet. Die Tullner Mykotoxinforschung kann dabei dank der in den letzten beiden Jahren entwickelten "Multitox-Methode" einen Quantensprung auf ihrem Gebiet vollführen. Rudolf Krska, das Mastermind der Aktivitäten, erklärt: "Indem es uns gelungen ist, aus einzelnen Proben mehr als 90 verschiedene Mykotoxine je Messdurchgang zu bestimmen, können wir gewissermaßen die Story der Mykotoxine völlig neu hinterfragen. Wir können also nach mehreren Schadstoffen gleichzeitig suchen und Synergieeffekte zwischen ihnen ausmachen." Das hat zur Folge, dass neue Giftstoffe etwa in Brot oder Knoblauch entdeckt werden können. Mehr noch: Indem unterschiedlichste Lebens- und Futtermittel-Matrices erhoben werden, lassen sich die entsprechenden Grenzwerte hinsichtlich der Mykotoxine neu bewerten. <b>Maskierte Gifte.</b> Je ausgereifter die Tullner Forscher ihre Analysen vornehmen, umso mehr zeigt sich auch, dass die Schadstoffe der Pilze zum Teil in konjugierter – von den Pflanzen an Zuckermoleküle gebundenen – Form vorliegen und nur mit bestimmter Messmethodik ausgewiesen werden können. "Diese ,maskierten Gifte’ sind zwar per se nicht giftig", so Krska, "entfalten aber im Zuge der Verdauung – wenn sie von Enzymen wieder gespalten werden – sehr wohl wieder ihre toxische Wirkung." Dabei ist es kein Zufall, dass diese maskierten Mykotoxine in resistenten Pflanzensorten weitaus häufiger vorkommen: Vielmehr stellt das Andocken von Zuckermolekülen an die Stoffwechselprodukte der Pilze die natürliche Abwehr der Pflanzen dar. Der Gesamtgehalt an freien und maskierten Mykotoxinen ist daher in resistenten Getreidesorten geringer. Gemeinsam mit dem IFA-Pflanzenzüchter Marc Lemmens sowie Genetikern der Wiener BOKU rund um Gerhard Adam ist es den Tullner Forschern nun gelungen, jenes Gen auszumachen, das für die Expression der Glykosyltransferase kodiert und somit für die Unschädlichmachung der Gifte in der Pflanze verantwortlich ist. In anderen Worten: Die genetische Ursache für die Resistenz mancher Pflanzensorten gegenüber Mykotoxinen wurde offen gelegt. Solch resistente Sorten – deren Immunsystem weit weniger geschwächt ist – könnten künftig entweder genetisch optimiert werden oder in Form von Kreuzungsversuchen entwickelt werden. <b>Stoffwechsel hinterfragen.</b> Krska schwärmt von der Interdisziplinarität dieses Projektes: "Hier arbeiten Pflanzenzüchter, Genetiker und die Analytik zusammen, um letztlich den gesamten Stoffwechsel der Nutzpflanze wie auch der Schimmelpilze zu hinterfragen. Gemeinsam können wir so das Pflanze-Pilz-Pathogen-Wechselspiel in seiner Gesamtheit verfolgen." Im Laufe des nächsten Jahrzehnts soll es nun gelingen, möglichst den gesamten Metabolismus – alle Stoffwechselprodukte – in Verbindung mit den Mykotoxinen zu erfassen. Als Konsequenz daraus könnte künftig eine umfangreiche Vermeidungsstrategie folgern: Neben verbesserten landwirtschaftlichen Methoden und der Verwendung von resistenten Getreidesorten sowie von mikrobiologischen Futtermitteladditiven sind künftig auch biologische Kontrollmethoden zur Vermeidung von Mykotoxinbelastungen denkbar. "Um derartige Studien durchführen zu können", so Krska, "braucht es aber umfangreiche Analysen auf hochauflösenden Massenspektrometern." Mit neuer, vom Land Niederösterreich finanzierter Gerätschaft sieht er sich aber in mehreren Forschungsprojekten – derzeit befinden sich weitere im Antragsstadium – gut unterwegs.

Agrarzahlungen werden transparent

Der EU-Beschluss, die Leistungsabgeltungen und Beihilfen im Bereich der Landwirtschaft offen zu legen, wird nun auch in Österreich umgesetzt. Die Beträge und die Empfänger der von der EU finanzierten Beihilfen im Agrarbereich sind in der neuen <a href=http://www.transparenzdatenbank.at>Transparenzdatenbank</a> einzusehen. Agrarzahlungen werden transparent <% image name="Getreidefeld" %><p> In Österreich werden nicht nur die jeweiligen Beträge und Empfänger publiziert, sondern auch die Leistungen, welche die Bauern im öffentlichen Interesse erbringen. Auch die Förderungen im Bereich von Solarthermie, Altlastensanierungen, Biomasseheizwerke, Nahwärmenetzen, Kleinstkläranlagen, Wasserversorgungsanlagen und Kraft-Wärme-Kopplungen werden nun offengelegt. Bisher wurden die Agrarzahlungen nur im jährlichen "Grünen Bericht" nach verschiedenen Zahlungskategorien und Größenklassen veröffentlicht. <b>Die größten 10 Zahlungsempfänger</b> von Agrarförderungen waren 2006/07 nicht Großbauern, sondern vielmehr Industriebetriebe, welche die Beträge unter dem Titel "Absatzförderung" erhielten: Rauch Fruchtsäfte (6,79 Mio €), LFI Steiermark (2,59 Mio €), Nidera Handelscompagnie (2,13 Mio €), Agrana (1,90 Mio €), Jungbunzlauer (1,85 Mio €), Käseerzeugung Wörle (1,52 Mio €), LGV Frischgemüse Wien (1,43 Mio €), Biene Österreich Imkerei (1,37 Mio €), Kraft Foods Österreich (1,31 Mio €) sowie die VA Intertrading AG (1,21 Mio €).

Wacker für vegetarisches Cystein ausgezeichnet

<a href=http://www.wacker.com>Wacker</a> wurde vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) für sein Verfahren zur Herstellung der Aminosäure Cystein aus Mikroorganismen ausgezeichnet. Das patentierte Verfahren verwendet dazu ausschließlich nachwachsende pflanzliche Rohstoffe, verzichtet auf organische Lösungsmittel und spart gegenüber der traditionellen Herstellung 96 % Salzsäure ein. Wacker für vegetarisches Cystein ausgezeichnet <% image name="Wacker_Biotech_Jena" %><p> Das fermentative Wacker-Verfahren gewinnt Cystein mit Hilfe des Bakterienstamms Escherichia coli aus pflanzlichen Rohstoffen. So gehen 90 % des Bakteriencysteins ins Endprodukt, beim klassischen Verfahren können dagegen nur 60 % gewonnen werden. Auch wird pro Kilogramm Cystein nur 1 kg Salzsäure benötigt, während bei der traditionellen Gewinnung aus tierischen oder menschlichen Rohstoffen wie Haaren 27 kg Salzsäure nötig sind – das entspricht einer Mengeneinsparung von rund 96 %. E. coli-Bakterien bilden in der Natur aus Zucker, Salzen und Spurenelementen Cystein für den eigenen Stoffwechsel. Die innovative Leistung von Wacker bestand darin, das Regulationsprotein, das die Cysteinproduktion drosselt, molekularbiologisch abzuschalten. Dadurch stellen die Bakterien mehr Cystein her, als sie für den eigenen Stoffwechsel benötigen. Das überschüssige Cystein scheiden sie über die Zellmembran in das Nährmedium ab, woraus es einfach und schnell isoliert werden kann. Da keine organischen Lösungsmittel und nur nachwachsende pflanzliche Rohstoffe eingesetzt werden, können die Reste aus der Fermentation komplett als Düngemittel weiterverwendet werden. Wegen der Anwesenheit von Sauerstoff im Fermentationsprozess oxidiert das bakteriell erzeugte Cystein zu wenig löslichem Cystin. Die entstehenden Cystinkristalle werden zunächst abgetrennt und gereinigt. Das hochreine Cystin wird anschließend mit geringen Mengen Salzsäure elektrolytisch zu Cystein reduziert. Im Gegensatz dazu benötigt man bei der traditionellen Gewinnung von Cystein großen Mengen an konzentrierter Salzsäure, um die Aminosäure etwa aus Haaren, Federn, Schweineborsten oder Hufen zu gewinnen. Zudem können dabei Krankheitserreger eingeschleppt werden. Dies ist dagegen beim Wacker-Verfahren aufgrund der pflanzlichen Rohstoffbasis ausgeschlossen. <table> <td width="120"></td><td><small> Die schwefelhaltige Aminosäure Cystein wird vor allem in der Lebensmittelindustrie genutzt, etwa für Backwaren oder zur Herstellung von Aromen, aber auch für Arzneimittel und für Kosmetika. Durch die vollständig pflanzlichen und anorganischen Ausgangsprodukte ist das Wacker-Cystein halal, kosher und rein vegetarisch und daher besonders für den unbedenklichen Einsatz in Lebensmitteln oder Pharmaprodukten geeignet. </small></td> </table>

Wiener Forscher verwenden Bimsstein als Zeitzeuge

Wie chemische Fingerabdrücke von Vulkanausbrüchen und Bimssteinfunde bei archäologischen Grabungen Verbindungen zwischen den Hochkulturen im östlichen Mittelmeer herstellen, beweisen Chemiker der TU Wien. Dank der Zuordnung der Bimssteinproben zu den Ausbrüchen gelang es, ein Stück Kulturgeschichte im 2. Jahrtausend v. Chr. neu zu definieren. <% image name="Bimssteinproben" %><p> <small> 3 verschiedene Bimssteinproben. </small> <table> <td width="120"></td><td><small> In der Bronzezeit zwischen dem 3. und 1. Jahrtausend v. Chr. gab es in der Mittelmeerregion bereits rege Besiedelung. Über jede einzelne Kultur, sei es die ägyptische, die syrische oder die minoische Kultur von Santorin, gibt es eine zumeist gut erforschte chronologische Geschichte. Zwischen den einzelnen Kulturen und Standorten fehlt jedoch meist die Verbindung, weil oft kein Briefverkehr oder ein ähnlicher Austausch stattgefunden hat bzw. erhalten ist. Die Kulturen untereinander zu synchronisieren ist also viel schwieriger. </small></td> </table> Nun eröffnet ein Forschungsprogramm des FWF mit dem Titel "SCIEM2000" neue Perspektiven auf diesem Gebiet. Eine Gruppe am Atominstitut der Österreichischen Universitäten unter der Leitung von Max Bichler beschäftigt sich mit der Identifizierung von Vulkangestein aus archäologischen Grabungen. Georg Steinhauser, Chemiker an der Abteilung Strahlenphysikalische Analytik und Radiochemie des Atominstitutes, erklärt: "Bimsstein ist schaumiges Vulkangestein. Heute kennt man das auf Wasser schwimmende Gestein zumeist als Kosmetikbehelf." Auch im Altertum wurde Bimsstein häufig als Schleifmittel eingesetzt und wird immer wieder in archäologischen Ausgrabungen des Mittelmeerraums aufgefunden. Da es jedoch nicht überall Vulkane gibt, ist eine rege Handelstätigkeit um dieses Produkt ausgebrochen. "In Ägypten fand man Bimsstein in ehemaligen Werkstätten. In einigen Ausgrabungen gibt es sogar noch Steine mit richtigen Schleifspuren. Sie wurden zum Schleifen von Skulpturen, Bauwerken, Bronzegegenständen usw. verwendet. Mit Hilfe der chemischen Analysen können wir zurückverfolgen, von welchen Vulkanen die Proben ursprünglich stammen", so Steinhauser. Bimsstein hat nämlich, ebenso wie die feinkörnige Vulkanasche, eine bestimmte chemische Zusammensetzung, einen charakteristischen Cocktail an Spurenelementen. Daraus können die Forscher einen chemischen Fingerabdruck erstellen und, wie in der Kriminalistik, mit einer Datenbank vergleichen. Untersucht werden daher sowohl Bimse aus mediterranen Vulkanzentren als auch ärchäologisch relevante Bimssteinfunde. Gleicht der Fingerabdruck des Fundstücks dem eines Gesteintyps der Datenbank, ist die Herkunft bewiesen. So liegt die Vermutung nahe, dass die Ägypter kurzerhand Bimsstein in Griechenland bestellt haben. Diese Handelsbeziehungen konnten die Forscher mit der Instrumentellen Neutronenaktivierungsanalyse (INAA), bei der Bimssteinproben im Forschungsreaktor mit Neutronen bestrahlt und anschließend gammaspektrometrisch vermessen werden, nachweisen. So wird der chemische Fingerabdruck jener charakteristischen 25 Haupt- und Spurenelemente erstellt. "Wir konnten aufdecken, dass Bimsstein als Handelsware (vermutlich am Seeweg) bis zu 2.000 km im Mittelmeer zurückgelegt hat. Etwa von der äolischen Insel Lipari nördlich von Sizilien bis nach Palästina, von Griechenland bis nach Ägypten. Als besonderer Zeitmarker gilt der Ausbruch der Insel Santorin, etwa 1.600 v. Chr. Er war so stark, dass die gesamte minoische Kultur ausgelöscht wurde. Findet man diese Aschenschicht bzw. Bimsstein nun in verschiedenen archäologischen Ausgrabungen, hat man auf einmal einen fixen Zeithorizont und kann die Kulturen synchronisieren. Dies erlaubt dann auch die Feststellung, dass jener Herrscher mit jenem Pharao zeitgleich regiert haben muss", so Steinhauser. Wiener Forscher verwenden Bimsstein als Zeitzeuge

Schnell wachsender Biocluster in Singapur

<a href=http://www.biomed-singapore.com>Singapur</a> hat bereits mehr als 2,1 Mrd $ in die biomedizinischen Wissenschaften investiert. Die F&E-Ausgaben in den Life Sciences sind 2006 gegenüber 2005 um mehr als 24 % auf 760 Mio $ gestiegen. Die Anzahl der in diesem Sektor tätigen Forscher und Forschungsingenieure hat sich um 12 % auf mehr als 2.000 erhöht. Schnell wachsender Biocluster in Singapur <% image name="Singapur" %><p> Mehr als 50 Unternehmen haben in Singapur biomedizinische Forschungsanlagen errichtet, von denen die meisten in der Pharma- und translationalen Forschung tätig sind. Zu den neuesten Erweiterungen zählen Pfizers klinische Forschungseinheit für verschiedene Therapien und das neurowissenschaftliche Forschungslabor von Takeda. Das Novartis Institute for Tropical Diseases (Novartis-Institut für Tropenkrankheiten) baut seine Malaria-Forschungseinrichtungen aus, während Eli Lilly neben Stoffwechselerkrankungen nun auch im Krebsbereich forscht. Lillys neues Pharmaforschungszentrum in Singapur mit 150 Wissenschaftlern stellt damit das erste, in Asien tätige Wirkstoffentwicklungsteam des Unternehmens dar und ist gleichzeitig die einzige Forschungsgruppe von Lilly mit Schwerpunkt Stammzellenbiologie und Epigenetik. Neben der wachsenden Infrastruktur im Bereich Pharmaforschung konnte in Singapur auch eine entsprechende Zunahme an F&E-Aktivitäten vor allem bei Unternehmen verzeichnet werden, die auf dem Gebiet der Diagnostik und der Herstellung von Forschungsinstrumenten tätig sind. Erst vor kurzem kündigte Fluidigm an, ein Entwicklungszentrum für Biomedizinprodukte eröffnen zu wollen, das auf Biochips der nächsten Generation spezialisiert sein wird, während Qiagen bekannt gab, ein F&E-Zentrum für molekulare Diagnostik aufzubauen. PerkinElmer eröffnete ebenfalls ein Exzellenzzentrum als Ausgangspunkt für seine F&E-Aktivitäten in Asien. Neben den Investitionen multinationaler Unternehmen werden Singapurs einheimische Firmen und Forschungsinstitute zunehmend für ihre innovative Pharmaforschung und Medikamentenentwicklung weltweit anerkannt.

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