Archive - Aug 2008

August 21st

Bayer startet Bau der neuen TDI-Anlage in Shanghai

<a href=http://www.bayermaterialscience.de>Bayer MaterialScience</a> will noch heuer in Shanghai mit der Errichtung einer hochmodernen World-Scale-Anlage für den PUR-Rohstoff Toluylen-Diisocyanat (TDI) beginnen. Für den Bau dieser Anlage, die nach heutiger Planung 2010 in Betrieb genommen werden soll, haben Chinas Behörden die Genehmigung für eine Jahreskapazität von zunächst 250.000 t erteilt. Bayer startet Bau der neuen TDI-Anlage in Shanghai <% image name="Bayer_Shanghai_MDI_Tanks" %> <p> <small> Das Bayer-Werk im Shanghaier Chemieindustriepark. Zu sehen ist der Tank für die MDI-Lagerung. </small> Bayers weltweite TDI-Kapazität erhöht sich damit auf mehr als 700.000 Jahrestonnen. Die Produktionskapazität der neuen Anlage soll zu einem späteren Zeitpunkt auf - die <a href=http://chemiereport.at/chemiereport/stories/5075>ursprünglich geplanten</a> - 300.000 Jahrestonnen erweitert werden. Beim Bau der TDI-Anlage wird die von Bayer entwickelte Gasphasenphosgenierung erstmals im Weltmaßstab eingesetzt. In einer Produktion dieser Größe erreicht sie Einsparungen beim Lösungsmittelverbrauch von etwa 80 % und in Folge einen um bis zu 60 % verringerten Energieeinsatz. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Produktion vergleichbarer Größe können die CO<small>2</small>-Emissionen um rund 60.000 t p.a. gesenkt werden. Zudem macht die neue Prozesstechnik die Großanlage um etwa 20 % billiger. <table> <td width="110"></td><td><small> Das TDI-Projekt ist Teil eines umfangreichen Investitionsprogramms von Bayer am integrierten Standort Shanghai. Insgesamt sind hier bis 2012 Investitionen von rund 2,1 Mrd € geplant, von denen noch rund 0,7 Mrd € für den Zeitraum zwischen 2009 und 2012 vorgesehen sind. Damit sind die Erweiterungen gegenüber ursprünglich geplanten Produktionskapazitäten sowie der entsprechenden Vorstufen ebenso abgedeckt wie gestiegene Baukosten – etwa beim Stahl. </small></td> </table> Der Standort Shanghai wird derzeit von Bayer zum größten und technisch anspruchsvollsten Produktionsstandort des Konzerns in Asien ausgebaut. Noch heuer soll die World-Scale-Anlage für Diphenylmethan-Diisocyanat (MDI) mit einer Jahreskapazität von 350.000 t in Betrieb genommen werden - sie wird die größte ihrer Art sein. Bereits 2006 hatte Bayer in Shanghai einen Splitter eingeweiht, der Roh-MDI in monomeres und polymeres MDI trennt und über eine Kapazität von 80.000 Jahrestonnen verfügt.

Neuer Qiagen-Test unterstützt AIDS-Therapie

<a href=http://www.qiagen.com>Qiagen</a> hat einen neuen molekulardiagnostischen Test eingeführt, mit dem das HLA-B*5701-Allel – eine genetische Variation im humanen Leukozytenantigen-System (HLA) – nachgewiesen werden kann. <table> <td><% image name="Qiagen_Logo" %></td> <td align="right"><small> HIV-Patienten mit dem HLA-B*5701-Marker haben ein um 60 % höheres Risiko, eine Überempfindlichkeit gegen Abacavir zu entwickeln. Dieser Wirkstoff ist Bestandteil mehrerer Medikamente zur Hemmung der reversen Transkriptase. Diese Überempfindlichkeit manifestiert sich als ein schweres, zum Teil sogar tödliches Syndrom, das mehrere Organe betrifft und unter anderem von Symptomen wie Fieber, Atembeschwerden oder allgemeinem Unwohlsein begleitet wird. </small></td> </table> Im Juli veröffentlichte die FDA eine Empfehlung, nach der alle HIV-Patienten vor der Abacavir-Behandlung auf das Vorhandensein des HLA-B*5701-Allels gestestet werden sollen. Auch in Deutschland sowie in anderen Ländern wurden ähnliche Empfehlungen publiziert. Damit reagieren die Aufsichtsbehörden auf die PREDICT-1-Studie der Uni Perth, die 1.956 Patienten aus 19 Staaten einschloss. "Durch die gemeinsame Nutzung des HLA-B*5701-Tests in Verbund mit Abacavir können Patienten mit einer HIV-Infektion somit besser vor zusätzlichen Leiden geschützt werden", erläutert Magnus Ingelman-Sundberg, Leiter der Abteilung Pharmakogenomik am Karolinska Institut in Stockholm und Verfasser der Studienbewertung im New England Journal of Medicine. Er erwartet, dass bald weitere Tests für pharmakogenetische Marker eingeführt werden: "Ein Beispiel ist Carbamazepine, das zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird und bei Patienten asiatischer Abstammung mit dem HLA-B*1502-Allel zu gefährlichen Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut führen kann." Der neue Olerup SSP PCR-basierte Test wurde von der Olerup SSP AB entwickelt und produziert. Es ist in Europa offiziell für die In Vitro Diagnostik CE-markiert, in anderen Ländern darf er ausschließlich zu Forschungszwecken eingesetzt werden. Neuer Qiagen-Test unterstützt AIDS-Therapie

DSM Elastomers führt "weißes" Keltan 4551A ein

<a href=http://www.dsmelastomers.com>DSM Elastomers</a> wird in Kürze eine neue Reihe von <a href0http://www.keltan.com>Keltan</a> EPDM-Typen einführen, die anstelle von gelbem mit hochwertigem farblosen Paraffinöl produziert werden. <% image name="DSM_Keltan2" %><p> <small> Die neuen "weißen" Keltan Typen bieten die gleichen Vorteile wie die bisherigen, auf dem gelben Öl basierenden. Die technischen Kerndaten und Haupteigenschaften bleiben unverändert. Neben der hohen Qualität des farblosen Paraffinöls zeichnen sie sich jedoch durch eine überlegene Peroxidvernetzung aus. </small> Das erste dieser neuen Materialien, Keltan 4551, wird derzeit unter der Entwicklungsbezeichnung DE 3072 bei Kunden erprobt und ist voraussichtlich ab September kommerziell lieferbar. Die Testergebnisse weisen darauf hin, dass das Produkt eine wirtschaftlichere Peroxidvernetzung bietet und sich für eine breite Palette unterschiedlicher Anwendungen eignet, einschließlich Profile, Schläuche, Dichtungen, Faltenbälge und Bullaugen mit niedriger Härte. Darüber hinaus erschließt es neue Einsatzmöglichkeiten für eingefärbte Produkte und Anwendungen. Keltan 4551 markiert den Beginn einer neuen Ära für die gesamte Produktreihe, da der Einsatz von gelbem Paraffinöl im kommenden Jahr ausläuft. Weitere Typen, die auf das "weiße" Öl umgestellt werden, sind K708x15, Entwicklungscode Keltan DE 6531A, und K512x50, Entwicklungscode Keltan DE 4331A. DSM Elastomers führt "weißes" Keltan 4551A ein

Forscher publizieren Genom von Trichoplax adhaerens

Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo), der Yale University und des Joint Genome Institute in den USA haben das Genom des Vielzellers Trichoplax adhaerens entschlüsselt. Die Tiere haben die primitivste Struktur unter den Vielzellern und gelten als Ursprungsorganismen aller Tiere. Forscher publizieren Genom von Trichoplax adhaerens <% image name="Trichoplax_adhaerens" %><p> <small> Ausgewachsenes Exemplar von Trichoplax adhaerens. &copy; TiHo </small> Trichoplax adhaerens ist nur wenige Millimeter groß und in allen warmen Meeren zu Hause. Die Tiere besitzen keine Körperachse, also weder Kopf noch Rumpf. In ihrem abgeflachten, scheibenförmigen Körper finden sich auch keine Gewebe oder Organe. Sie bewegen sich amöbenartig über Steine oder Korallen im seichten Wasser fort, dabei verändern sie fortlaufend ihre Form. Das Genom von Trichoplax adhaerens ist mit nur 97 Mio Basenpaaren das kleinste, nicht nachträglich vereinfachte, Genom, das bei vielzelligen Tieren bekannt ist. Es weist zahlreiche Überraschungen auf: Obwohl Trichoplax weder Sinnes- noch Nervenzellen oder sogar Augen, besitzt, finden sich im Genom ein ganzes Dutzend Opsingene. Diese Gene spielen eine Rolle bei der Lichtwahrnehmung. <% image name="Trichoplax_adhaerens2" %><p> <small> Trichoplax adhaerens - angefärbt. </small> Vorhanden sind auch eine Vielzahl von Achsen- und Symmetrie-Genen, die bei höheren Tieren die Kopf-Schwanz- und Bauch-Rücken-Achse festlegen. Das ist bemerkenswert, da Trichoplax weder Symmetrien noch Körperachsen besitzt. Eine Gruppe von Genen, die Antennapedia-Gene, die bei höheren Tieren - vom Regenwurm bis Mensch - die Körpergrundgestalt und die Hauptkörperachse festlegen, konnten ebenfalls im Trichoplax-Genom nachgewiesen werden. "Es wird vermutet, dass eine strukturierte Anordnung der Gene einer Strukturierung des Körpers vorausgegangen ist", berichtet Bernd Schierwater, Initiator des Genom-Projekts und Leiter des Instituts für Tierökologie und Zellbiologie der TiHo. Das Trichoplax-Genom gilt als Modellorganismus für höhere Tiere. "Die neuen Erkenntnisse ermöglichen es, die Evolutionswege vielzelliger Tiere zurückzuverfolgen. Zu fast jedem Gen lässt sich im Trichoplax-Genom ein Urahn finden", erklärt Bernd Schierwater. Durch Vergleiche mit dem Trichoplax-Genom könnten Wissenschaftler etwa Rückschlüsse für die Krebsforschung ziehen. So wurden in Trichoplax fast alle Gene nachgewiesen, die auch beim Menschen das Zellwachstum kontrollieren. An ihnen könnten die grundlegenden Mechanismen der Zellteilung und des programmierten Zelltod untersucht werden. Diese Phänomene, die bei einer Krebsentstehung eine wichtige Rolle spielen, lassen sich an Trichoplax besonders gut untersuchen, da der Organismus lediglich fünf verschiedene Zelltypen besitzt. <small>> Nature, 21. August 2008. </small>

August 20th

Deutschland-Premiere für PUR-Bahnschwellen

Nach mehreren erfolgreichen Anwendungen im europäischen Ausland erlebten Eisenbahnschwellen aus Polyurethan jetzt ihre Deutschland-Premiere: Im CHEMPARK Leverkusen wurde eine Weichenverbindung montiert, die den Gleisanschluss des Produktionsstandorts ans Netz der Deutschen Bahn verbessern soll. Deutschland-Premiere für PUR-Bahnschwellen <% image name="Bayer_Baydur" %><p> <small> Das knapp 74 m lange Bauteil wurde von der <a href=http://www.voestalpine.com/bwg.de.html>voestalpine BWG</a> hergestellt, Lieferant der 136 Schwellen ist <a href=http://www.sekisui.de>SEKISUI CHEMICAL</a>, das PUR-System auf Basis eines langglasfaserverstärkten Baydur 60 Integralschaumstoffs stammt von Sumika Bayer Urethane, dem japanischen PUR-Systemhaus von Bayer MaterialScience. </small> Wenn es um Materialien für Eisenbahnschwellen geht, setzen europäische Gleisnetzbetreiber seit vielen Jahren auf Holz oder Beton. Insbesondere für Holzschwellen bietet sich für die Zukunft jedoch eine Weichenstellung zugunsten des PUR-Verbundwerkstoffs <u>Eslon Neo Lumber FFU</u> von SEKISUI CHEMICAL an, denn dieser zeichnet sich durch eine deutlich größere Haltbarkeit der Schwellen und niedrigere Lebenszykluskosten aus. In Japan haben sich die Kunststoffschwellen bereits seit mehr als einem Vierteljahrhundert bewährt. Sie wurden dort unter anderem auf Trassen des Hochgeschwindigkeitszugs Shinkansen verlegt. <% image name="Bayer_Baydur2" %><p> <small> Häufige Temperaturwechsel, UV-Strahlung und permanente Luftfeuchtigkeit setzen vor allem Holzschwellen schon nach relativ kurzer Zeit zu. SEKISUI CHEMICAL geht bei den PUR-Schwellen von einer Lebensdauer von mindestens 50 Jahren aus. Sie Schwellen lassen sich in nahezu beliebigen Längen und Querschnitten fertigen. </small> Die Biegefestigkeit der PUR-Schwellen ist selbst nach 15 Jahren noch deutlich höher als bei Holz. Dies zeigte sich auch bei einem zyklischen Biege- und Dauerbelastungstest: Während bei einem Druck von 40 Megapascal bei etwa 50.000 Zyklen bereits mehrere Naturholzschwellen brachen, überstanden alle geprüften PUR-Schwellen sogar 1 Mio Zyklen bei der mehr als doppelt so hohen Belastung von 94 Megapascal. Die PUR-Schwellen lassen sich mit den von der Holzverarbeitung her bekannten Werkzeugen sägen, fräsen, schrauben, nageln und verkleben – sogar noch dauerhafter als Holz. Aufgrund der geschlossenzelligen Struktur von Eslon Neo Lumber FFU (FFU steht für Fiber reinforced Foamed Urethane) kommt es auch bei größeren Niederschlagsmengen nur zu einer äußerst geringen Wasseraufnahme. Die günstigen elektrischen Isolationseigenschaften werden deshalb nicht beeinträchtigt. Sie sind vor allem beim winterlichen Einsatz wichtig, wenn die Weichen gegebenenfalls aufgeheizt werden sollen. Der Werkstoff ist darüber hinaus beständig gegen Hydrolyse, Fette und Öle sowie gegen Streusalz. Vorteilhaft ist auch die ökologische Verträglichkeit der PUR-Schwellen. Ihre Herstellung ist ohne die bei Holzschwellen übliche Imprägnierung möglich. Einmal benutzte Elemente lassen sich in der Regel wieder verwenden. Nicht mehr benötigte Schwellen können dem Recycling zugeführt werden, so wie es bereits jetzt mit Materialresten aus der Produktion geschieht. <table> <td width="110"></td><td><small> Der Einsatz der PUR-Schwellen empfiehlt sich vor allem für Weichen, in Tunnelstrecken, auf Brücken, aber auch im Streckengleisbau. In Japan werden zurzeit mehr als 90.000 PUR-Schwellen im Jahr verlegt, insgesamt sind es dort bisher mehr als 1,3 Mio Einheiten. </small></td> </table> Bei der Herstellung der Schwellen, die bei SEKISUI CHEMICAL nach dem Pultrusions- oder Strangziehverfahren erfolgt, werden die Verstärkungsfasern mit dem PUR-System getränkt und der Verbund dann bei erhöhter Temperatur ausgehärtet. Der gesamte Prozess wird durch ein Ziehwerkzeug in Gang gehalten, das das fertige Profil aus dem Härtungswerkzeug herauszieht. Dies ermöglicht eine wirtschaftliche Produktion bei konstanter Qualität.

August 19th

Klimawandel? Toilettenkrise!<br>Von Problemen und ihrer Lösung im Wassersektor

Der Chemie Report war zu Gast bei der <a href=http://www.worldwaterweek.org>World Water Week 2008</a> in Stockholm. Fundraiser aus aller Welt sind dort auf der Suche nach potenten Geldgebern. Solche sind auch dringend vonnöten, all die Troubles im globalen Wasserhaushalt zu lösen. Alleine in Europa gilt es, rund 20 Mio Menschen Zugang zu adäquaten Sanitäreinrichtungen zu ermöglichen. Weltweit hat jeder vierte Mensch keine Toilette. Klimawandel? Toilettenkrise!<br>Von Problemen und ihrer Lösung im Wassersektor <% image name="Wasserhahn" %><p> Viele vage Aussagen, jede Menge Prophezeiungen. Trendprognosen, die so lange wiederholt werden, bis sie allgemeine Gültigkeit erlangen. Wenn rund 2.500 Wissenschaftler, NGOs, Beamte und eine Handvoll Journalisten zusammenkommen, um über weltweite Wasserprobleme zu diskutieren, dann herrscht nicht der Spirit eines knallharten Business-Alltags. Selten Excel-Sheets, kaum Rendite-Rechnungen, nur manchmal ROI-Argumente. Wissenschaftler, Grüne, NGOs und sonstige Fundraiser vereinen sich hier, um früher anzusetzen: Leicht übertriebene Zukunfts-Szenarien sollen Regierungen überzeugen, ihre Entwicklungshilfe-Budgets in ihrem Sinne zu öffnen. In ihrem Sinn ist, ähnlich viel Aufmerksamkeit zu schaffen für die weltweit fehlenden Sanitäreinrichtungen sowie mangelnde oder zu teure Trinkwasserversorgung wie der millionenfach repetierte Klimawandel bereits erhalten hat. <b>Das Problem.</b> Laut UNO haben rund 20 % der Weltbevölkerung in 30 Ländern ein Wasserproblem. Bis 2025 könnten es 30 % der Weltbevölkerung in 50 Ländern sein. Die Faustformel lautet hier: Die heutige Wasserproduktivität sowie heutiges Konsumverhalten vorausgesetzt, wird es 2050 rund 50 % mehr Trinkwasser benötigen, um alle Menschen auf Erden zu ernähren - inklusive der Unternährten sowie der dann zusätzlichen 3 Mrd Menschen. Dabei könnte nicht nur die Energieerzeugung aus Energiepflanzen zum Problem werden: 2025 - so die Prognose - werden 1,8 Mrd Menschen in Regionen mit absoluter Wasserknappheit leben - die Menge an Wasser, die aus Seen, Flüssen oder dem Grundwasser entnommen wird, reicht dort für eine nachhaltige Versorgung nicht mehr aus. Wasserknappheit könnte daher in diesem Jahrhundert zu einer globalen Krise führen - wie bei Erdöl wird eine Art "Peak Water" vermutet. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Der Sanitär-Skandal:</b> Beschämende 2,5 Mrd Menschen haben keinen adäquaten Zugang zu sanitären Einrichtungen. Mit existierenden Technologien und knapp 10 Mrd $ p.a. (das ist etwa ein Drittel jenes Betrages, der jährlich für abgefülltes Wasser ausgegeben wird) könnte die Welt bis 2015 den Anteil jener Menschen ohne Zugang zu sanitären Einrichtungen halbieren und bis 2025 wenigstens eine Toilette zur Verfügung stellen. Zu bedenken gilt es dabei, dass 88 % aller Krankheiten durch unsauberes Trinkwasser, inadäquate Sanitäreinrichtungen sowie wenig Hygiene verursacht werden - und das verursacht in der Dritten Welt Krankheitskosten von 5 Mrd Arbeitstagen p.a. (WSSCC) und weltweit 443 Mio verlorene Schultage. Mehr als 1,4 Mio Sterbefälle im Kindesalter - bedingt durch Diarrhö - könnten jährlich verhindert werden. In Hygiene-Einrichtungen zu investieren, ist die kosteneffektivste Maßnahme, um hier gegenzusteuern. </small></td> </table> Derzeit herrscht ein physischer Wassermangel vorrangig in Mittelamerika, Nordafrika und Südostasien. In der Regel zu teuer ist der Zugang zur Trink- und Abwasserversorgung im restlichen Afrika. In Asien lebt heute jeder zweite - rund 2 Mrd Menschen - ohne eine nachhaltige Wasserversorgung. Pro Einwohner beträgt die Wasserverfügbarkeit dort zwischen 15 und 30 % des Niveaus der 1950er Jahre. Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung wachsen indessen weiter. In Asien sind laut UNESCO auch alle Flüsse, die durch Städte verlaufen, stark verschmutzt. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>97,5 % alles Wassers</b> auf Erden ist Salzwasser und von den restlichen 2,5 % sind rund 70 % in den Polkappen eingefroren. Das verfügbare Trinkwasser liegt meistens als Bodenwasser oder in Untergrund-Aquiferen vor. Gerade einmal 0,007 % des Wassers kann unmittelbar vom Menschen getrunken werden. Der &Oslash; Europäer verbraucht laut WSSCC 200 l Wasser pro Tag, ein Nordamerikaner 400 l. Ein Einwohner der Dritten Welt hat hingegen nur 10 l Wasser zur Verfügung, um sich zu waschen, zu trinken und zu kochen. </small></td> </table> <b>Europas Nachholbedarf.</b> Die Probleme im Wassersektor beschränken sich indessen nicht auf Entwicklungsländer: Die EU findet sie vielmehr innerhalb der eigenen Grenzen vor. Vor allem in den 12 neuen Mitgliedsstaaten - allen voran in Rumänien und Bulgarien - herrscht enormer Aufholbedarf in der Abwasserversorgung. Sascha Gabizon von der Frauenorganisation <a href=http://www.wecf.eu>WECF</a> erklärt: "In den nächsten 8 bis 10 Jahren werden Rumänien und Bulgarien rund 23 Mrd € in große Kläranlagen investieren, um die EU-Standards zu erfüllen. Dennoch verbleiben in den ländlichen Gebieten noch 20 Mio Menschen ohne Zugang zu vertretbaren sanitären Einrichtungen." Beispielsweise sammeln in Bulgarien gerade einmal 2 % aller Dörfer ihr Abwasser und reinigen es. <% image name="Rohre" %><p> <small> Immerhin: Bis 2013 werden mehr als 11.000 km an Wasser- und Abwasserrohren in den neuen Mitgliedsstaaten von der EU mitfinanziert werden. </small> Weltweit müssten täglich 500.000 Toiletten errichtet werden, um bis 2015 die Millenniums-Ziele der UNO zu erreichen (die Anzahl jener zu halbieren, die über keine Toilette verfügen), in der EU müssten rund 1.000 Toiletten pro Tag installiert werden. Bei rund 600 € je Haushalt würde das für die EU etwa 428 Mio € pro Jahr ausmachen. Laut Helmut Bloech, der Österreicher arbeitet im DG Environment der EU-Kommission, wären die Funds auch ausreichend gefüllt, jedoch: "Jeder Staat muss die Verbesserung der sanitären Einrichtungen selbst als prioritär einstufen." Problematisch bleibt jedoch, dass von der EU nur Projekte für Städte mit mehr als 2.000 Einwohnern finanziert werden. <b>Lösungen für den ländlichen Raum.</b> Für den nichturbanen Raum braucht es daher alternative Ansätze, da die Kosten einer Hightech-Klärung der Abwässer - etwa 1 bis 2 € je m³ - für die neuen EU-Staaten nicht leistbar sind. Denkbar sind hier etwa Trockenklos, Abwasserfilter und Kompostierungs-Maßnahmen oder Vakuumtoiletten in Kombination mit einer Biogasproduktion sowie die Separierung von Urin und dessen Verwendung als Düngemittel. Insbesondere letzteres ist in der EU aber verboten - dabei wäre vor allem die Verwendung des im Urin vorhandenen Phosphors in der Landwirtschaft durchaus gewünscht. Das WECF hat errechnet, dass der Urin von 30 Personen ausreicht, um 1 ha Agrarland ausreichend zu düngen. Bei 20 Mio Europäern ergäbe das eine Fläche von 600.000 ha. <% image name="Festo_Pneumatikantriebe" %><p> <b>Hohes Marktpotenzial.</b> Für die Wasser-Industrie bedeutet der Nachholbedarf in vielen Ländern auch eine Chance auf gute Geschäfte. Weltweit ist diese Industrie mehr als 300 Mrd $ schwer und wächst schnell: Es wird erwartet, dass die städtische Wasser- und Abwasser-Infrastruktur in 59 führenden Ländern bis 2025 einen Investitionsbedarf von 2,3 Billionen $ haben. Alleine die OECD-Staaten haben einen Investitionsbedarf von mindestens 200 Mrd $ p.a. In Europa wird derzeit in 60 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern das Grundwasser schneller abgeschöpft, als es aufgefüllt wird. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>70 % des Industrie-Abfalls</b> in den Entwicklungsstaaten wird unbehandelt in Gewässer gekippt, wo diese die Wasserversorgung verschmutzen. Insgesamt werden jeden Tag 2 Mio t menschlichen Abfalls in Flüssen entsorgt. </small></td> </table> Die Wasser-Industrie Kaliforniens profitiert beispielsweise davon, dass der US-Bundesstaat in seiner Verfassung verankert hat, Wasser nach Möglichkeit wieder zu verwenden. Eine Recycling-Quote von 1.200 Mio m³ Wasser jährlich wollen die Kalifornier bis 2010 erreichen. James Clark von Black & Veatsch erklärt: "Zur Anwendung kommt das wiederverwendete Wasser etwa auf Golfplätzen, in der Blumenzüchtung, in Erholungsgebieten, in Zoos, in Papierfabriken usw. Herausragendes Projekt ist die 480 Mio $ teure <a href=http://www.ocsd.com>Orange County</a> Factory 21, wo das Wasser - nachdem es von zahlreichen UV-Reaktoren gereinigt wurde - zurück in die Aquiferen injiziert wird, um das Eindringen von Meerwasser in das Grundwasser zu verhindern." Zudem würden sich zahlreiche Möglichkeiten ergeben, die bei der Aufreinigung des Wassers anfallenden "Biosolids" zu verwerten: Als Düngemittel, in der Biogasproduktion oder als Biofuels in der Zementherstellung etwa. Insgesamt sei das Recycling des Abwassers um die Hälfte billiger bis gleich teuer als die Entsalzung von Meerwasser - letztere sei aber aufgrund der Energieintensität wenig erwünscht in den USA. <table> <td width="110"></td><td><small> <b>Korruption</b> erhöht allgemein die Kosten, einen Haushalt an das Wassernetz anzuschließen, um mehr als 30 %. Laut Global Corruption Report 2008 von Transparency International fallen so jährliche Zusatzkosten von mindestens 50 Mrd $ p.a. an, vor allem bei größeren Infrastrukturprojekten. Die Korruption zu reduziere, wäre somit eine der effektivsten Maßnahmen, die Wasserversorgung zu verbessern. Sie ist allerdings sehr schwer einzudämmen, wenn sie einmal stattgefunden hat. </small></td> </table> <% image name="Pestizidausbringung" %><p> <b>Virtuelle Wasser-Footprints.</b> Um der befürchteten globalen Wasserkrise entgegenzusteuern, würde sich auch anbieten, vermehrt wasserintensive Commodities in regenreichen Regionen anzubauen, um sie den niederschlagsärmeren Regionen im Handel zur Verfügung zu stellen. Bereits heute exportieren die USA, Brasilien und Argentinien Milliarden Liter Wasser jährlich, während Japan, Ägypten und Italien umgekehrt Milliarden Liter Wasser importieren. Beispielsweise werden laut UNCTAD 40 Mrd m³ Wasser jährlich für den Maisexport verwendet. Dazu lohnt es, einen Blick auf die "Wasserintensität" zu werfen: 1 kg Fleisch herzustellen erfordert etwa genau so viel Wasser wie ein &Oslash; Haushalt in 10 Monaten verbraucht (50 l/Tag/Person). 140 l Wasser wird für jede Tasse Kaffee aufgewendet - etwa jene Menge, die von einem &Oslash; Engländer täglich im Haushalt und zum Trinken verwendet wird. 2.400 l werden für einen Burger, 10.000 l für eine Jeans verwendet. <a href=http://www.waterfootprint.org>Virtuelle Wasser-Footprints</a>: - Weizen: 1.300 l per kg - Reis: 3.400 l per kg - Rind: 15.500 l per kg - Schwein: 3.900 l per kg - Wein: 120 l per Glas - Baumwolle: 2.700 l je Shirt - Papier: 10 l je A4-Blatt - Automobile: 400.000 l je Wagen In den USA werden etwa 30 % der Lebensmittel einfach weggeworfen - ein Äquivalent zu 40 Billionen Liter Wasser, genug, um die Haushalte von 500 Mio Menschen mit Wasser zu versorgen, hat das SIWI errechnet. Ein Amerikaner konsumiert laut UNESCO-IHE etwa 6.800 l virtuelles Wasser täglich - mehr als 3 x so viel wie ein Chinese. <a href=http://www.borealisgroup.com>Borealis</a> und der finnische Rohrhersteller <a href=http://www.uponor.com>Uponor</a> haben im Rahmen der Initiative <a href=http://www.waterfortheworld.net>Water for the World</a> den eigenen "Water-Footprint" berechnet. Untersucht wurde dabei die gesamte Wertschöpfungskette - vom Rohmaterial der Rohre bis zur Installation in den Haushalten. Ergebnis: Eine typische Installation in er 100 m² Wohnung mit rund 500 m PEX-Verrohrung erfordert den Wasser-Input von 29 m³. Der Kunststoff selbst schlägt sich dabei mit nur 3 m³ je Tonne zu Buche. Insgesamt sind der Rohstoff und die Rohrproduktion etwa für ein Drittel des gesamten Wasserverbrauchs einer wie oben definierten Haushaltsinstallation verantwortlich. <b>Wasser für den Agrarbereich.</b> Colin Chartres vom <a href=http://www.iwmi.org>IWMI</a> schätzt, dass bis 2050 mehr als 2.000 km³ Wasser zusätzlich für Bewässerungsanlagen vonnöten sein werden (2.000 bis 3.000 l Wasser pro Person x 2,5 Mrd neue Erdenbewohner). Bereits heute stammen rund 45 % aller Nahrungsmittel aus bewässerten Kulturen. Als Lösungsansätze würden sich hier vor allem mehr Wasserspeicher (zum Vergleich: Australien verfügt 5.000 m³ pro Person, Äthiopien gerade einmal 38 m³), verbesserte Bewässerungsanlagen sowie einer höhere Produktivität bzw. Toleranz im Anbau anbieten. Bis 2030 würden sich laut Chartres 5 Mrd Menschen im städtischen Bereich aufhalten. Bereits heute sind rund 800 Mio Farmer rund um Städte angesiedelt. Beispielsweise kommen in Hanoi 80 % der Gemüseproduktion aus solchem Anbau, in Dakar sind es 70 %, in Dar Es Salaam sind es gar 90 %. Für diese Bauern sei die Verwendung des Abwassers auch eine Chance, weil hier die kostenlose Düngung ihrer Äcker erfolge. Allerdings gibt es hier auch enorme Risken: Dem Grundwasser, den angebauten Pflanzen und nicht zuletzt den Konsumenten dieser Pflanzen droht eine Kontamination. Dass bei all dem auch der "Klimawandel" den Haushalt beeinträchtige lasse sich derzeit weder bestätigen noch verneinen. Die Verfasser des dritten, derzeit im Entstehen begriffenen UN Water Reports sehen sich noch selbst bei der Hypothesenbildung. Jedenfalls sei die Menge Wasser auf Erden in den vergangenen zigtausend Jahren gleichgeblieben, ein augenscheinlicher Einfluss des Menschen auf Wasserzyklen nur bei Großprojekten wie Staudämmen beobachtbar. Den Forschern fehlen aber noch Messdaten für seriöse Aussagen. Für den WWF-Chef James P. Leape steht indessen fest, "dass Veränderungen in den ,Regenmustern' die Wasserversorgung dramatisch beeinflussen werden."

August 17th

TSQ Vantage: Empfindlichstes LC-MS/MS am Markt

Thermo Fisher Scientific hat das neue Triple Quadrupole Massenspektrometer <a href=http://www.thermo.com/tsqvantage>TSQ Vantage</a> vorgestellt. Dieses neue Tandem LC-MS/MS-System ist bis zu 10 Mal empfindlicher als andere Triple-Quadrupole-Geräte auf dem Markt, ohne dabei ein entsprechend höheres Rauschen zu erzeugen. <% image name="Fisher_Scientific__Vantage" %><p> <small> Viele heutige Tandem LC-MS/MS-Systeme werben zwar mit ihrer hohen Empfindlichkeit, erzielen diese aber wegen des starken chemischen Rauschens nur unter Verlust von Präzision und Spezifität. Das TSQ Vantage bietet im Vergleich zur TSQ Quantum-Serie das 10fache Signal-Rausch-Verhältnis und verweist damit andere Triple-Quadrupole-Geräte im Markt auf die Plätze. </small> Mit dem neuen System können Wissenschaftler, die mit kleinen Molekülen, Biomolekülen und Peptiden arbeiten, Verbindungen im Ultraspuren-Bereich detektieren; und das mit größter Präzision. Damit bietet es enorme Wettbewerbsvorteile für Unternehmen, die Verbindungen der nächsten Generation wie etwa Biosimilars möglichst schnell, zuverlässig und erfolgreich durch die behördlichen Prüfungen bringen wollen. Seine Leistungsstärke verdankt das Gerät technischen Innovationen bei der Ionisierungseffizienz und Ionentransmission. Das ionenoptische S-Linsen-System des TSQ Vantage nutzt eine neuartige Technologie elektrostatischer Felder, erfasst damit praktisch jedes einzelne Ion und überträgt es effizient in den HyperQuad Quadrupole-Massenanalysator. Das S-Linsen-Design stellt im Vergleich zum bisherigen Design auf Basis von Hochdruck-Ionenquellen mit Skimmer einen beträchtlichen Fortschritt dar, denn es eliminiert die Massendiskriminierung und senkt die Gaslast bei den teuren Turbo-Molekularpumpen. Dadurch bleibt die Ionenoptik länger frei von Verunreinigungen, sodass die Empfindlichkeit unbeeinträchtigt bleibt. TSQ Vantage: Empfindlichstes LC-MS/MS am Markt

Coperion liefert größte Aufbereitungslinien für POM

Die 2 bisher größten Aufbereitungslinien für Polyoxymethylen (POM) hat die Stuttgarter <a href=http://www.coperion.com>Coperion Werner & Pfleiderer</a> an ein Unternehmen in Ostchina geliefert. Die Anlagen dienen zum Compoundieren, Entgasen, Stabilisieren und Granulieren des Rohpolymerisats. <% image name="Coperion_POM" %><p> <small> Bei den beiden bisher größten Aufbereitungslinien für POM hat alleine das Verfahrensteil des ZSK MEGAcompounder mit 250 mm Schneckendurchmesser eine Länge von mehr als 10 m. Zu sehen sind die versandfertig montierten Schneckengehäuse mit den 3 Entgasungen. © Coperion </small> Jedes der Compoundiersysteme ist für einen Durchsatz von 4.000 kg/h ausgelegt und umfasst die Materialzufuhr, einen ZSK MEGAcompounder mit 250 mm Schneckendurchmesser, einen kontinuierlich betriebenen Siebwechsler sowie eine speziell für diese Anwendung optimierte Wasserringgranulierung WRG 320 für 2 mm Granulat und ein Zwischensilo für das trockene Endprodukt. Jedem ZSK MEGAcompounder vorgeschaltet ist ein gravimetrisches Dosiersystem mit mehreren Beschickungen. Beim Aufbereiten des POM-Rohpolymerisats besteht ein sehr hoher Entgasungsbedarf. Neben der hohen Entgasungsleistung durch die Vakuumdome hat sich das hohe Drehmoment beim ZSK MEGAcompounder als sehr vorteilhaft für die Produktqualität erwiesen. Coperion liefert größte Aufbereitungslinien für POM

Panoramablick in den Mikrokosmos

Die <a href=http://www.basf.de>BASF</a>-Forschung hat neue Bilder mit ihren Raster-Elektronen- und Transmissions-Elektronen-Mikroskopen geschossen. Das Resultat sind spektakuläre Einblicke in nanoskalige Dimensionen. <% image name="BASF_Emericella_nidulans" %><p> Was wie futuristische, ineinander verschlungene Skulpturen aussieht, ist eine Entwicklung der Natur. Die kugeligen Sporen des Schimmelpilzes Emericella nidulans sind von einer dünnen Schicht des Proteins Hydrophobin überzogen. Dank diesem wasserabweisenden Protein auf der Haut von Pilzen perlt Regenwasser gut ab. Weil diese Eigenschaften nicht nur für Pilze, sondern auch für technische Anwendungen nützlich sein können, interessieren sich auch Wissenschaftler für das Hydrophobin. BASF ist es als erstem Unternehmen weltweit gelungen, diesen Eiweißstoff in industriellen Mengen herzustellen. Dieses Protein bildet sehr dünne Filme auf Oberflächen jeder Art aus. Beispielsweise wird Glas durch diese Hydrophobinbeschichtung wasserabweisend, Teflon hingegen wasserliebend. Eine Beschichtung mit diesem Protein ist zudem temperatur-, säure- und laugenstabil. Hydrophobin-beschichtete Polymerschwämme könnten auch Diesel- bzw. Ölverschmutzungen von Gewässern beseitigen. Mit seinem breiten Eigenschaftsprofil ist das Protein für vielfältige Anwendungen geeignet. Es stabilisiert Pigment-Dispersionen und kann als Zusatz in Kosmetikprodukten dienen. Cremes und andere Emulsionen könnten so stabilisiert werden. Und das Gute daran: Hat das Protein seinen Zweck erfüllt, wird es in der Natur abgebaut. <% image name="BASF_PVP" %><p> <small> Diese stacheligen Gebilde sind Polyvinylpyrrolidon-Kugeln. Sie haben einen &Oslash; von ungefähr 100 Mikrometern und sind sehr porös. Deshalb lösen sie sich besonders schnell in Wasser auf, was bei einigen Prozessen viel Zeit sparen kann. An neuen Anwendungsmöglichkeiten für die stacheligen Kugeln forschen die Wissenschaftler bisher noch, aber sie könnten ähnlich denen des herkömmlichen Polyvinylpyrrolidons (PVP) sein. Dies weist gute Klebeigenschaften auf und wird in der Pharmazie für Tabletten oder als Bindemittel eingesetzt. In der Kosmetik findet es Verwendung in Haargel und Haarspray und wird als Ölfeldchemikalie genutzt. </small> <% image name="BASF_Aspergillus_niger" %><p> <small> Aspergillus niger ist in der Lage, verschiedene technisch nutzbare Enzyme wie Phytase, Glucanase und Xylanase zu bilden. Da der Pilz auf natürlichem Wege nur geringe Mengen dieser Biokatalysatoren produziert, wurde er gentechnisch so optimiert, dass er – sozusagen wie eine lebende Fabrik – große Mengen an Enzymen herstellt. Kultiviert wird der Pilz in Fermentern, wo er aus Zucker und Salzen über mehrere biochemische Schritte die Enzyme bildert. Am Bild ist das Mycel, eine Ansammlung von Zellfäden, von Aspergillus niger zu sehen. Die Fäden haben einen &Oslash; von rund 2-5 µm. </small> <% image name="BASF_Boscalid" %><p> <small> Die Aufnahme zeigt kristalline Partikel des Pflanzenschutzwirkstoffs Boscalid. Er bekämpft Schadpilze in Kulturpflanzen wie Obst, Gemüse oder Wein aber auch in Getreide und Raps. Boscalid besteht aus 1-10 µm großen Partikeln, die sich gleichmäßig auf der Blattoberfläche verteilen und einen schützenden Belag bilden. Ein besonders wichtiges Einsatzgebiet ist der Weinbau. Hier ist Boscalid unter dem Namen Cantus erhältlich und wird hauptsächlich gegen den Schadpilz Botrytis cinerea, auch Grauschimmel genannt, eingesetzt. </small> <% image name="BASF_Styrodur" %><p> <small> Der Dämmstoff Styrodur C (XPS) schützt Gebäude vor Hitze und Kälte und ist als grüne Hartschaumplatte ein Produkt der BASF direkt für den Endkunden in der Bauindustrie. Sein Materialgefüge ist homogener und feinporiger als das von herkömmlichem Styropor und damit wesentlich stabiler. Daher wird Styrodur C auch hauptsächlich zur Dämmung in druckbeanspruchten Anwendungen wie Fußböden eingesetzt. Der Dämmstoff wird aus einem Polystyrol hergestellt und mit CO2 aufgeschäumt. Aufgrund vieler kleiner Hohlräume hat der Schaumstoff nur wenig Gewicht. Die in den Hohlräumen eingeschlossene Luft ist im Vergleich zu einem festen Körper wie Stahl oder Glas ein schlechter Wärmeleiter, dadurch wird Styrodur C zu einem guten Dämmstoff. </small> <% image name="BASF_Neopor_Mikroskop" %><p> <small> Neopor ist die Weiterentwicklung von Styropor und besteht aus treibmittelhaltigem und damit ausdehnungsfähigem Polystyrolgranulat. Das Foto zeigt die im Grundzustand perlförmigen Granulat-Partikel, nachdem sie zu Schaumstoffblöcken weiterverarbeitet wurden. Durch eine innovative Technik ist es BASF gelungen, Infrarotabsorber und -reflektoren in den Schaumstoff einzuarbeiten. Sie verhindern die Leitung von Wärme auch bei niedriger Materialdichte. Dadurch hat Neopor ein deutlich verbessertes Dämmvermögen als klassische Materialien, da es genau so gut dämmt wie Styropor, aber weniger Material eingesetzt werden muss. Schaumstoffhersteller sparen so bis zu 50 % Rohstoffe. Zudem sind die Platten um etwa die Hälfte leichter als Styroporplatten. </small> <% image name="BASF_Nanobeschichtung" %><p> <small> Nanopartikel geben der Oberfläche dieser Textilfasern eine Struktur, die einen ähnlichen Effekt aufweist wie die Blätter der Lotuspflanze. Von den Blättern dieser Pflanze perlen Wasser und Schmutz einfach ab. Dieser Effekt macht die Fasern wasser- und schmutzabweisend. Milliarden von Nanoteilchen befinden sich dort so dicht nebeneinander, dass kein Staubkorn mehr dazwischen passt. Zwischen einem Schmutzpartikel und der Oberfläche der Textilfasern entsteht so eine Luftschicht, auf der die Verunreinigungen "schweben" – und von Wasser einfach weggespült werden können. Sogar hartnäckiger Schmutz lässt sich so leicht entfernen. </small> <% image name="BASF_Carbonyleisenpulver" %><p> <small> Carbonyleisenpulver (CEP) wurde vor 80 Jahren erstmals von der BASF industriell produziert. Es kann vielseitig eingesetzt werden, etwa in der klassischen Pulvermetallurgie beim Metallpulverspritzguss, bei der Herstellung von Diamantwerkzeugen, mikrowellenabsorbierenden Materialien und in Spulenkernen von elektronischen Bauteilen. CEP ist auch Bestandteil magnetischer Druckfarben zur Herstellung von Sicherheitsmerkmalen auf Kreditkarten, Tickets, Banknoten oder Ausweisen. Unter anderem wegen seiner einzigartigen elektromagnetischen Eigenschaften ist CEP konkurrierenden Materialien überlegen. Hergestellt wird CEP durch die thermische Zersetzung von Eisenpentacarbonyl. Im Verlauf dieses Zersetzungsprozesses bilden sich kugelförmige Eisenpartikel mit charakteristischer Schalenstruktur. </small> <% image name="BASF_SlurryGlos" %><p> <small> Der Klarlack SlurryGlos wird in der Automobilserienlackierung eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Autolacken ist er umweltschonender, da die organischen Lösemittel durch Wasser ersetzt wurden. Die hier sichtbaren Lackpartikel entstehen während der Dispergierung der Bindemittel in der wässrigen Phase. Nach dem Auftragen des Lacks verschmelzen diese Partikel beim Einbrennen zur farblosen, hochglänzenden Klarlackschicht. Diese ist besonders lichtbeständig, wetter- und kratzfest sowie widerstandsfähig gegenüber aggressiven Verschmutzungen wie etwa Vogelkot. Das Netzwerk außerhalb der Lackpartikel besteht aus Zusatzstoffen, die – in Verbindung mit der Partikelgröße – unter anderem wichtig sind für die das Auftragen des Klarlackfilms sowie seinen Verlauf auf dem jeweiligen Untergrund. </small> <% image name="BASF_Ultradescence" %><p> <small> Diese dünnen Plättchen erzeugen in Kosmetika einen besonderen Schimmereffekt. Sie bestehen aus reinem Titandioxid und sind unter dem Namen Ultradescence in vielen Kosmetikartikeln wie Lipgloss, Puder oder schimmernden Cremes zu finden. Indem BASF-Forscher die Dicke der Titandioxidplättchen variieren, können sie jede beliebige Farbe erzeugen. Da die Plättchen nur rund 5 µm lang und 0,6 µm dick sind, eignen sie sich besonders gut für Kosmetikartikel, da der Anwender die Partikel nicht spürt. Das Schimmern wird durch das Titandioxid erzeugt. Denn es reflektiert das Licht wie viele kleine Spiegel, ohne etwas davon zu absorbieren. Bisher ist Ultradescence in den Farben Grün, Gold, Rot, Violett und Blau erhältlich. </small> <% image name="BASF_Meyco" %><p> <small> Diese kleinen Partikel besitzen viel Kraft, denn sie verfestigen loses Gestein - etwa im Tunnelbau. Dabei handelt es sich um den Kunststoff Meyco MP 364 Flex, der durch die Reaktion zweier flüssiger Komponenten entsteht: modifiziertes Polyisocyanat und Wasserglas. Beide Bestandteile werden vor Ort über einen Statikmischer vermischt und auf der Baustelle in das Gestein eingepresst. Dort härtet das Gemisch in wenigen Minuten aus und stabilisiert so die Gesteinsformation. Ein weiterer Vorteil dieses Kunststoffes ist, dass er nur sehr schwer entzündet werden kann und so zum Brandschutz beiträgt. </small> <% image name="BASF_Omega3" %><p> <small> BASF Plant Science ist es gelungen, Rapspflanzen gentechnisch so zu optimieren, dass sie ungesättigte Omega-3-Fettsäuren herstellen können. Diese Fettsäuren wirken sich positiv auf die Gesundheit des Menschen aus, da sie das Risiko für Schlaganfall und Herz- und Kreislauferkrankungen senken. Der menschliche Körper kann diese Fettsäuren nicht selber bilden. BASF-Forscher haben die Gene von Tiefseealgen, die für die Produktion der Fettsäuren zuständig sind, in Rapspflanzen übertragen. Das neuartige Rapsöl soll in Lebensmitteln wie Joghurt und Käse oder als Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden. Die Aufnahme zeigt Rapspollen auf einem Blütenblatt. </small> Panoramablick in den Mikrokosmos

Akustik verbessert markerfreie Interaktionsanalyse

Die britische <a href=http://www.ttplabtech.com>TTP LabTech</a> hat ihr Sortiment an Screening-Produkten um RAPid 4 erweitert. RAPid 4 ist ein Analysesystem für die markierungsfreie Interaktionsanalyse und basiert auf der neuartigen Resonant Acoustic Profiling (RAP) Technologie. <table> <td><% image name="TTP_RAPid4" %></td> <td align="right"> Der Nachweis molekularer Wechselwirkungen durch ein akustisches Verfahren bietet gegenüber optischen Biosensoren erhebliche Vorteile. So macht RAP zeitaufwendige Probenaufreinigungen überflüssig und liefert dennoch genaue kinetische, Affinitäts- und Konzentrationsmessungen auch mit komplexen biologischen Proben wie Blut, Serum, Zellkulturüberständen und periplasmatischen Extrakten. </td> </table><p> <small> RAPid 4 eignet sich etwa für die Entwicklung und Herstellung von Biotherapeutika sowie für Proteinexpressionsanalysen. </small> RAPid 4 weist dank des piezoelektrischen Effekts von Quarzkristall-Resonatoren die Assoziation und Dissoziation von Molekülen auf der Oberfläche des Kristalls direkt nach, was die Echtzeit-Charakterisierung und Quantifizierung von Proteinwechselwirkungen in Pufferlösungen und komplexen Gemischen ermöglicht. Derzeit bieten nur wenige Technologien die Möglichkeit, kinetische Daten dieser Qualität in Echtzeit über ein so breites Spektrum an Proben sowie Reinheits- und Konzentrationsgraden zu messen. RAPid 4 ermöglicht die Analyse von bis zu 4 Proben bzw. Probenkombinationen und Kontrollmaterialien gleichzeitig. Der Probendurchsatz liegt bei rund 350 Proben täglich. Die vollautomatische Plattform kann mehrere Tage ohne Unterbrechung betrieben werden. Die RAPid 4 Control Software erfasst und präsentiert die Rohdaten in Echtzeit. Bei der Konfigurierung der Probenanalyse helfen Analyseassistenten, durchgeführt wird sie mit der RAPid Workbench Software, die in wenigen Sekunden quantitative und kinetische Informationen liefert. Akustik verbessert markerfreie Interaktionsanalyse

Seiten