Archive - Aug 19, 2009

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Die älteste Ingenieurskunst der Welt

Ein internationales Forscherteam – darunter ein Wissenschaftler der Universität Innsbruck – deckte den Ursprung der Pyrotechnologie auf und veröffentlichte seine Erkenntnisse kürzlich in der Fachzeitschrift Science. <% image name="osl-labor-01_high-resol" %> <small>Michael Meyer war am Nachweis des frühen Gebrauchs von Feuer durch den Menschen beteiligt. (c) Universität Innsbruck</small> Der Steinzeitmensch nutzte bereits vor circa 750.000 Jahren das Element Feuer als Wärmequelle und zur Nahrungszubereitung. Bisher glaubte man, dass die Fähigkeit unserer Vorfahren, Feuer auch bei der Herstellung von Steinwerkzeugen und Waffen einzusetzen dagegen verhältnismäßig jung sei: Diese Form der Pyrotechnologie, die man für eine Erfindung der Steinzeitjäger im ausgehenden Paläolithikum Europas hielt, wurde bis dato auf rund 25 000 Jahre datiert. In der neuesten Ausgabe der Fachzeitschrift Science vom August 2009 revolutionierte ein internationales Forscherteam nun diese Sichtweise. Nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaftler ist die älteste Feuertechnologie zumindest 72 000 Jahre, möglicherweise aber sogar 164 000 Jahre alt und hat sich an der Südspitze Südafrikas entwickelt. <b>Alte Steinwerkzeuge</b> Durch eine Kombination von mehreren Methoden und Analogexperimenten konnten die Wissenschafter nachweisen, dass nuanciertes aber starkes Erhitzen des Ausgangsgesteins dessen Material- und Bearbeitungseigenschaften erheblich verbessert. „Nur so kann das Auftreten eines Großteils der hoch entwickelten Steinwerkzeuge, die an der Südküste Südafrikas vorkommen, erklärt werden“, sagt Michael Meyer, Marie Curie Fellow am Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Innsbruck, der gemeinsam mit seiner Kollegin Zenobia Jacobs von der University of Wollongong in Australien für die Datierung der archäologischen Sedimente mit den darin enthaltenen Fundstücken verantwortlich war. „Um komplexe archäologische Sedimentsequenzen wie im vorliegenden Fall Südafrikas präzise datieren zu können, setzen wir die Optisch Stimulierte Lumineszenz (OSL) Methode ein. Dabei messen wir pro Probe das Lumineszenzsignal mehrere hundert bis tausend einzelne Sedimentkörner, auf deren Basis wir dann das Ablagerungsalter des Sedimentes berechnen können“, so Meyer. <b>Aussterben der Neanderthaler</b> Die genaue zeitliche Stellung und Abfolge von archäologischen und klimatischen Ereignissen ist eine der wichtigsten und spannendsten Herausforderungen in der modernen Geoarchäologie und Klimaforschung und stellt den Schwerpunkt der Arbeit von Michael Meyer dar, der sich zur Zeit auf Forschungsaufenthalt an der University of Wollongong in Australien befindet. An die Erkenntnisse, die er in Südafrika gewonnen hat, möchte Michael Meyer gemeinsam mit seinen Kollegen in einem nächsten Schritt inhaltlich und thematisch anknüpfen. „Wir sehen, dass unsere direkten Vorfahren bereits sehr früh Meister im Umgang mit Feuer waren – Wissen, das ihnen vermutlich einen erheblichen Vorteil einbrachte, als sie vor circa 50 000 Jahren in die wesentlich kälteren Regionen Eurasiens vordrangen. Hier trafen sie auf die Neanderthaler, die zu dieser Zeit in Europa und Teilen Asiens heimisch waren, bald darauf aber ausstarben“, erklärt Meyer. Welche Rolle dabei der aus Afrika stammende Moderne Mensch und seine Pyrotechnologie sowie die raschen Klimafluktuationen der herannahenden Eiszeit spielten, ist Fokus der zweiten Phase des Marie Curie Projektes von Michael Meyer. „Der Mittelpunkt dieser zweiten Projektphase wird ab Sommer 2010 das OSL Labor am Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Innsbruck sein und den damit verknüpften Aufgaben und Herausforderungen sehe ich mit Freude entgegen“, so der Nachwuchswissenschaftler. Die älteste Ingenieurskunst der Welt

Bayer CropScience übernimmt US-Biotech-Unternehmen Athenix

<a href=http://www.bayercropscience.com>Bayer Crop Science</a> will die Athenix Corporation übernehmen, ein nicht-börsennotiertes Biotech-Unternehmen mit Sitz in Research Triangle Park, North Carolina, USA. Der deutsche Konzern ist vor allem am Athenix-Portfolio an Pflanzeneigenschaften interessiert. Athenix ist im Besitz einer umfangreichen Entwicklungs-Plattform für Pflanzeneigenschaften (sogenannte Traits) aus den Bereichen Herbizidtoleranz und Insektenresistenz, vor allem für Mais und Sojabohnen. Bayer kann mit der Übernahme aber auch das Trait-Portfolio für seine Kernkulturen Raps, Baumwolle, Reis und Weizen vergrößern. Zudem wird der Zukauf das schnell wachsende Bioscience-Segment von Bayer Crop Science durch den Ausbau der Forschungs- und Entwicklungspräsenz in den USA verstärken. Die rund 65 Mitarbeiter von Athenix haben in den letzten Jahren Fachkompetenz auf dem Gebiet der Entdeckung kommerziell relevanter Gene und der Entwicklung gentechnisch veränderter Pflanzen aufgebaut. <b>Interessante Gen-Sammlung</b> Interessant für Bayer war darüberhinaus die Gen-Sammlung des Unternehmens. Der Zukauf soll die Attraktivität von Bayer CropScience als Partner für die Saatgut-Industrie erhöhen und schafft zudem neue Lizenzeinkommen, die über den Umsatz mit bestehenden Technologien von Bayer Crop Science hinaus gehen. Bayer CropScience übernimmt US-Biotech-Unternehmen Athenix

Lasersintern von Polyetheretherketon

Im hessischen Biedenkopf-Wallau hat die Firma <a href=http://www.fkm-sintertechnik.de>FKM Sintertechnik</a> die weltweit erste Anlage zum Hochtemperatur-Lasersintern von Polyetheretherketon (PEEK) in Betrieb genommen. <% image name="FKM-0809-41" %> <small>Die gestalterischen Freiheiten bei der Erzeugung von PEEK-Formteilen mittels Hochtemperatur-Lasersintern sind hoch. (c) FKM Sintertechnik</small> PEEK verbindet eine Reihe von Eigenschaften wie Resistenz gegen Hydrolyse und Chemikalien, Sterilisierbarkeit, mechanische Belastbarkeit oder dauerhafte Temperaturbeständigkeit bis 315 Grad Celsius miteinander, die das thermoplastische Material interessant für die Herstellung von Formteilen für die Medizintechnik, den Motorenbau und die Luft- und Raumfahrttechnik machen. Der Einsatz der Sintertechnik begegnet einem bisher verbliebenen Nachteil von PEEK, der in dessen hohen Kosten gelegen ist. Mit dieser Technologie können Teile aus dem Kunststoff nach Angaben des Betreibers der Anlage kurzfristig und preiswert hergestellt werden. <b>Alternative zu Spritzguss und mechanischer Bearbeitung</b> Bei der von FKM eingesetzten Lasersinter-Anlage handelt es sich um den Typ Eosint P800 des Herstellers <a href=http://www.eos.info>EOS</a>, der speziell für die Herstellung von PEEK-Bauteilen entwickelt wurde. Verarbeitet wird das Thermoplast PEEK HP3, das ebenfalls von Eos kommt. Die zur Anwendung kommende generative Schichtbau-Technologie stellt eine Alternative zu herkömmlichen Verfahren wie dem Spritzguss oder der mechanischen Bearbeitung dar. Das Lasersintern erfolgt in einem schnellen, vollautomatischen Prozess, bei dem ein fokussierter Laserstrahl aus losem PEEK-Pulver schichtweise massive Formteile fertigt. Bis auf den Bauraum der Anlage (700 x 380 x 560 mm) gibt es dabei keine gestalterischen Grenzen. Mit der Anlage lässt sich eine Genauigkeit von 0,12 mm erzielen, die Oberflächenqualität kann durch ein Finishing optimiert werden, so dass typische PEEK-Teile wie etwa Tankdeckel, Wälzlagerkäfige, Rotorflügel oder medienführende Verbindungselemente gefertigt werden können. FKM sieht in der Anwendung der Lasersintertechnik einen Technologiesprung, der neue Anwendungen wie Reinraum- oder Lebensmitteltechnik erschließen soll. Lasersintern von Polyetheretherketon

Managementteam von Symphogen erweitert

<a href=http://www.symphogen.com>Symphogen</a>, ein dänisches Biotechnologie-Unternehmen, das als Pionier auf dem Gebiet der rekombinanten polyklonalen Antikörper gilt, hat Adriann Sax zum Chief Business Officer bestellt. Sax war zuletzt in führender Position für King Pharmaceuticals tätig. Managementteam von Symphogen erweitert <% image name="AdriannSax1" %> <small>Adriann Sax wird bei Symphogen das Geschäft mit Plattformen zum Auffinden und zur Herstellung rekombinanter Antikörper weiterentwickeln. ©Symphogen</small> Adriann Sax wird sich bei Symphogen um die Entwicklung des Geschäfts mit den unternehmenseigenen Plattformen zur Entdeckung und Herstellung rekombinanter Antikörper kümmern. Nach Aussage von CEO Kirsten Drejer wird sie dabei ihre Erfahrung in der strategischen, operativen und Portfolio-Planung, sowie im Schmieden und Kultivieren von Allianzen einbringen können. Sax war zuletzt bei King Pharmaceuticals für Unternehmensstrategie, strategisches Marketing und Allianzen verantwortlich. Sie hat in den letzten 25 Jahren Erfahrungen in den Unternehmen Merck, Bristol-Myers Squibb, Roche Laboratories und Sterling Drug gesammelt.