Archive - 2009

July 29th

Kooperation zur Entwicklung von Trennmethoden für Nanoröhrchen

Das Unternehmen <a href=http://www.bio-nano-consulting.com>Bio Nano Consulting</a> (BNC), spezialisiert auf Produktentwicklung mit einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhrchen, hat seinen bislang größten Vertrag mit einem wichtigen Chemieunternehmen geschlossen. Das auf zwölf Monate angesetzte Projekt zielt auf die konsistente Trennung derartiger Nanoröhrchen in Abhängigkeit von ihren elektrischen Eigenschaften ab. <% image name="0906BNC27JulNanotubeImage" %> <small>In Kohlenstoff-Nanoröhrchen weren hohe Erwartungen, auch in der Mikroelektronik, gesetzt. © BNC</small> Die Trennung von einwandigen Kohlenstoff-Nanoröhrchen mit definierter Chiralität ist das Herzsstück der Nanotube-Technologie. Die Entwicklung verbesserter Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren wird für die Wirtschaftlichkeit zukünftiger Anwendungen entscheidend sein. Als solche kommen für leitende Nanoröhrchen etwa der Ersatz von Indium-Zinn-Oxid in Bildschirmen oder Touchscreens, elektromagnetische Interferenzabschirmung oder Feldemissionsgeräte in Frage, für halbleitende denkt man dagegen an Nanoelektronik, Sensortechnik, Nichtlineare Optik, Photovoltaik, gedruckte Elektronik oder Dünnschichttransistoren. BNC hat sein Wissen gemeinsam mit den Partnerinstitutionen Imperial College und London Centre for Nanotechnology aufgebaut und hat mit dem Deal seinen Fokus vom bisherigen Schwerpunkt Pharma- und Biotechnologie auf Anwendungen in der Mikroelektronik ausgeweitet. Kooperation zur Entwicklung von Trennmethoden für Nanoröhrchen

July 26th

Wirksamkeit von Xeloda bei Dickdarmkrebs nachgewiesen

Eine Phase-III-Studie mit Xeloda in Kombination mit Oxaliplatin erreicht den primären Endpunkt: die Verlängerung des krankheitsfreien Überlebens im Vergleich zur allgemein angewandten Kombinationschemotherapie. Roche gab die Resultate der internationalen Phase-III-Studie NO16968 („Xeloxa“) bekannt. Untersucht wurde die unmittelbar im Anschluss an eine Operation durchgeführte Behandlung mit oral eingenommenem Xeloda in Kombination mit intravenös verabreichtem Oxaliplatin (diese Kombination trägt den Namen „Xelox“). Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten mit Dickdarmkrebs bei Behandlung mit Xelox länger krankheitsfrei leben als Patienten, die eine häufig eingesetzte intravenöse Kombinationschemotherapie mit 5-Fluorouracil/Leucovorin (5-FU/LV) erhalten. Durchgeführt wurde die Studie bei zuvor nicht mit Krebsmedikamenten behandelten Patienten, die sich einer Dickdarmkrebsoperation unterzogen hatten; untersucht wurde der Einsatz von Xelox über 24 Wochen. Die Patienten in der Xelox-Gruppe wiesen ein signifikant längeres krankheitsfreies Überleben auf als die mit 5-FU/LV behandelten Patienten. <b>Möglichkeit einer Kombinationstherapie gegeben</b> „Für die Behandlung des Dickdarmkrebses im Frühstadium ist Xeloda ja bereits als Monotherapie zugelassen. Die Resultate dieser Studie bedeuten, dass die Ärzte ihren Patienten nun Xeloda auch im Rahmen einer Kombinationschemotherapie anbieten können. Dies ist eine bedeutende Entwicklung für die Patienten. Denn Dickdarmkrebs ist heilbar, wenn er früh genug erkannt wird. Dafür muss den Ärzten ein breites Spektrum an Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen“, so William M. Burns, CEO der Division Pharma von Roche. Die Daten der Studie werden zur Präsentation auf demnächst stattfindenden internationalen wissenschaftlichen Kongressen vorgelegt. Roche plant, die Daten bei den Zulassungsbehörden einzureichen, um für Xeloda eine Erweiterung der zugelassenen Anwendungsgebiete zu erreichen. <b>Zulassung für Monotherapie besteht bereits</b> Xeloda ist ein hochwirksames oral verabreichtes Zytostatikum (Krebsmittel), das zur Behandlung des Dickdarm- und Enddarmkrebses sowie des Magen- und Brustkrebses sowohl allein als auch bei kombinierter Anwendung mit anderen Krebsmitteln eingesetzt werden kann. In den USA, der EU, Japan und anderen Ländern weltweit ist es für die Behandlung des Dickdarmkrebses nach erfolgter Operation bereits zugelassen. Der Dickdarm- und Enddarmkrebs (Kolorektalkarzinom) ist in Europa unter allen bei Männern und Frauen vorkommenden Krebsarten die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache1)und mit jährlich fast einer Million neuer Fälle die weltweit dritthäufigste Krebsart2). Der Dickdarmkrebs betrifft den unteren Abschnitt des Verdauungstrakts (Kolon), während der Enddarmkrebs den letzten Dickdarmabschnitt (Rektum) befällt. Zusammen werden diese beiden Krebsarten daher häufig als Kolorektalkarzinom bezeichnet. <small> <b>Über Xeloda (Capecitabin)</b> Xeloda ist ein hochwirksames, oral verabreichtes, gezielt wirkendes Zytostatikum, das Patienten sowohl bei alleiniger Gabe als auch bei kombinierter Anwendung mit anderen Krebsmitteln einen Überlebensvorteil bietet. Direkt im Inneren der Krebszellen wird Xeloda in den aktiv krebszellenabtötenden Wirkstoff 5-FU (5 Fluorouracil) umgewandelt. So wird eine Schädigung gesunder Zellen vermindert. Die Xeloda-Tabletten können von den Patienten bequem zuhause eingenommen werden. Dadurch verringert sich die Zahl der Spitalbesuche. </small> Wirksamkeit von Xeloda bei Dickdarmkrebs nachgewiesen

Mettler Toledo startet Academia-Initiative

<a href=http://www.mt.com>Mettler Toledo</a> hat eine Initiative mit dem Namen „Academia Excellence“ gestartet, die sich an Hochschulen und Forschungsinstitute aller naturwissenschaftlichen Fachbereiche richtet. Das Konzept umfasst neben ausgewählten Produkten ein weites Programm an Vorlesungen und praktischen Workshops, die speziell auf die Bedürfnisse von Hochschulen und Studenten abgestimmt sind. <% image name="Front_Katalog_WunderWelt" %> <small>Kern der Initiative bildet ein 600 Seiten starker Katalog mit speziellen Produkten für Labore und Forschungsabteilungen. © Mettler Toledo</small> Den Kern der Academia-Initiative bildet der Katalog „WunderWelt“. Dieser Katalog umfasst auf über 600 Seiten spezielle Produkte für Labore und Forschungsabteilungen in Universitäten. Neu ist dabei der dicke Know-how-Teil im Katalog, der praxisnahe Tipps und Wissenswertes für Labor-Einsteiger und Profis bietet. Zudem erhält der Leser einführende Beiträge zu aktuellen Forschungsthemen. <b>Workshops zum Pipettieren und Wägen</b> Auf Anfrage der Universitäten werden praxisnahen Vorlesungen und Workshops angeboten, in der Startphase zu den Themen Pipettieren und Wägen im Labor, weitere Themen sind in Planung. Die teilnehmenden Studenten erhalten nach der Vorlesung ein Starter-Kit, das unter anderem einen Laborkittel umfasst. Ergänzt zu dem Paket wurde die Website www.mt.com/academia-wunderwelt eingerichtet. Mettler Toledo startet Academia-Initiative

Sartorius erfolgreich im Biotech-Geschäft

Das Geschäft der beiden <a href=http://www.sartorius.com>Sartorius</a>-Sparten entwickelte sich im ersten Halbjahr 2009 wie bereits in den beiden vorherigen Quartalen stark unterschiedlich mit deutlichem Umsatz- und Gewinnwachstum in der Sparte Biotechnologie und erheblichen konjunkturbedingten Rückgängen in der Sparte Mechatronik. <% image name="SartoriusUVivatec" %> <small>Sartorius Stedim Biotech konnte im ersten Halbjahr 2009 den Auftragseingang um 8,8 % steigern. ©Sartorius Stedim</small> <b>Wachsendes Geschäft mit Einwegprodukten</b> Nachdem die Biotechnologie-Sparte, die unter Sartorius Stedim Biotech (SSB) firmiert und die größere der beiden Konzernsparten ist, bereits mit gutem Wachstum in das Jahr 2009 startete, konnte sie diesen dynamischen Wachstumstrend im zweiten Quartal weiter beschleunigen. So stieg ihr Auftragseingang in den ersten sechs Monaten von 187,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum um 8,8 % (wechselkursbereinigt: 5,8 %) auf 203,5 Mio. Euro. Mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten trug dabei das Geschäft mit Einwegprodukten zur Steigerung des Auftragseingangs bei. Insbesondere das Geschäft mit Einweg-Beuteln (Bags) profitierte von einer erhöhten Nachfrage seitens der Impfstoffindustrie, von der Sartorius Stedim Biotech im Laufe des zweiten Quartals mehrere zusätzliche Aufträge bekommen hatte. Wie bereits in den letzten Quartalen ist das Equipmentgeschäft mit großen Fermentationsanlagen hingegen marktbedingt zurückgegangen. Regional betrachtet hat Sartorius Stedim Biotech erneut in Nordamerika sehr deutlich zulegen können. <b>Geschäft mit Labor- und Wägetechnik rückläufig</b> Die Mechatronik-Sparte war hingegen nach wie vor maßgeblich von der weltweiten Rezession betroffen. Ihr Auftragseingang ging signifikant zurück und wurde insbesondere von den Kunden aus der Chemieindustrie beeinflusst, die ihre Bestellungen in den letzten Monaten drastisch zurückgefahren haben. Gegenüber dem ersten Quartal 2009 ist jedoch eine Stabilisierung der Auftragslage zu erkennen. Im ersten Halbjahr erhielt die Sparte Aufträge im Wert von 102,9 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 124,1 Mio. Euro verringerte sich der Auftragseingang damit um 17,1 % (wechselkursbereinigt: -20,3 %). Der Rückgang betraf das Laborgeschäft und das Geschäft mit industrieller Wägetechnik gleichermaßen, wohingegen sich das Servicegeschäft im ersten Halbjahr stabil entwickelte. Sartorius erfolgreich im Biotech-Geschäft

July 23rd

Roche präsentiert Halbjahresergebnis 2009

Die Konzernverkäufe der <a href=http://www.roche.com>Roche-Gruppe</a> sind im ersten Halbjahr währungsbereinigt um 10% auf 24 Milliarden Franken angestiegen, was einem Umsatzwachstum von 2 Milliarden Franken entspricht. Beide Divisionen sind damit deutlich über dem Markt gewachsen. Roche präsentiert Halbjahresergebnis 2009 <% image name="RocheSchwan" %> <small>Severin Schwan, CEO der Roche-Gruppe, kann sich über ein zweistelliges Wachstum von Verkäufen und Betriebsgewinn freuen. © Roche</small> Der Halbjahres-Bericht der Gruppe weist darüber hinaus einen Anstieg des Betriebsgewinns vor Sonderpositionen um 20% auf 8 Milliarden Franken sowie einen Konzerngewinn von 4,1 Milliarden Franken aus. Letzterer ist damit aufgrund von Sonderpositionen bedingt durch die Genentech-Transaktion um 29% unter dem Vorjahr; ohne Sonderpositionen steigt der den Inhabern von Roche-Titeln zuzurechnende Konzerngewinn um 11% in Franken. In der Genentech-Integration ist man um eine nahtlose Fortführung der Forschung und frühen Entwicklung von Genentech mit bisherigem Führungsteam bemüht, das direkt an den CEO des Konzerns berichtet. Durch Zusammenlegung von Produktion und Administration strebt man Produktivitätsgewinne an, das Synergieziel wurde auf eine Milliarde Franken jährlich erhöht, demgegenüber ist von einmaligen Integrationskosten von insgesamt rund 3 Milliarden Franken die Rede. <b>Ausblick deutlich verbessert</b> Der Ausblick der roche-Gruppe zur Jahreshälfte ist deutlich optimistisch, ein zweistelliges Wachstum des Kerngewinns pro Titel für 2009 und 2010 wird erwartet. Ebenso plant man den raschen Abbau der Nettoverschuldung dank des starken freien Geldflusses aus operativen Tätigkeiten. Bis 2015 wird wiederum positives Nettobarvermögen erwartet. <b>Division Pharma: Onkologie und Grippe als Wachstumsfaktoren</b> Die Verkäufe der Division Pharma wuchsen im ersten Halbjahr 2009 mit 11% in lokalen Währungen, das ist nach Angaben von Roche doppelt so schnell wie der weltweite Markt. Hauptwachstumsträger sind Schlüsselprodukte im Bereich Onkologie, Tamiflu (Grippe), Pegasys (Hepatitis) und Lucentis (Ophthalmologie). <b>Wachstum auch in der In-vitro-Diagnostik</b> Die Verkäufe der Division sind um 7% gewachsen, auch hier spricht die konzerneigene Einschätzung von einem doppelt so schnellen Wachstum im Vergleich mit dem weltweiten Markt für In-vitro-Diagnostika. Hauptwachstumsträger sind die Bereiche Professional Diagnostics und Tissue Diagnostics.

Österreichische Proteomik-Plattform startet Periode 3

Die in Österreich auf dem Gebiet der Proteomik tätigen Experten arbeiten seit 2003 in der Österreichischen Proteomik Plattform (APP) zusammen. Die zweite Phase dieses Programms war so erfolgreich, dass nun eine dritte Periode anläuft. Österreichische Proteomik-Plattform startet Periode 3 <% image name="Pipettenspitzen_zum_Anreichern_von_Phosphoproteinen_Quelle_LFU" %> <small> Wissenschaftler um Günter Bonn haben Pipettenspitzen innen mit einem Kunststoffpolymer ausgekleidet, das Phosphoproteine binden kann. ©LFU</small> Die Proteomik ist eine noch junge Technologie, die sich mit der systematischen Erforschung der Eiweißstoffe in biologischen Systemen beschäftigt. Sie analysiert Art und Menge der vorhandenen Proteine und in welchen „Teams“ sie zusammenwirken. Insbesondere auf dem Gebiet der Phosphoproteomik konnten die APP-Forscher wichtige Ergebnisse erzielen. <b>Feinregulierung zellulärer Vorgänge</b> Die Phosphoproteomik untersucht Eiweißstoffe, die mit einer oder mehreren Phosphatgruppen versehen sind. Das Anhängen und Abhängen von Phophatgruppen an Eiweißstoffe ist einer der wichtigsten Mechanismen zur Feinregulierung zellulärer Abläufe. Auf diese Weise wird die Aktivität von Proteinen gesteuert. Auch werden Signalwege, die zu Wachstum, Reifung oder Tod einer Zelle führen, durch Phosphorilierung an- oder ausgeschaltet. Zu verstehen, welche Proteine, wann, wo und wie phosphoriliert werden, ist daher einer der Schlüssel zur Erforschung natürlicher Systeme. Auch bei der Entstehung vieler Krankheiten, vor allem von Krebs, spielen fehlgesteuerte Phosphoproteine eine entscheidende Rolle. Die Phosphorilierung ist eine sehr effiziente und gezielte Maßnahme. Sie setzt an jenen Proteinen an, die wichtige Schaltstellen einnehmen. Für Analytiker ist dies ein Problem, denn die interessanten Phosophoproteine sind nur in sehr geringen Mengen vorhanden. Sie unter den immensen Mengen anderer Proteine aufzuspüren ist so schwierig, wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu finden. <b>Gesuchte Eiweißstoffe bleiben in Pipettenspitzen hängen</b> Im Rahmen des APP-Programms haben Wissenschaftler um Günther Bonn vom Institut für Analytische Chemie und Radiochemie der Leopold Franzens Universität Innsbruck ein raffiniertes Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe die Suche leichter geht. Bonn und seine Mitarbeiter sind Spezialisten für das Design von analytischen Oberflächen mit spezifischen Bindungseigenschaften. Diese Oberflächen sind chemisch so gestaltet, dass nur ganz bestimmte Moleküle an ihnen anhaften. Leitet man ein komplexes Stoffgemisch an so einem Trägermaterial vorbei, werden die gewünschten Stoffe herausgefischt. Ein solches Trägermaterial haben Bonns Mitarbeiter für Phosphoproteine gestaltet. Sie haben Pipettenspitzen innen mit einem Kunststoffpolymer ausgekleidet, das nicht nur einen Kanal zum Aufziehen der Flüssigkeit freilässt – das Polymer selbst ist auch von winzigen Kanälen und Poren durchzogen. In diesem Polymer sitzen Nanopartikel von Titan- und Zirkoniumdioxid. Diese sind in der Lage, Phosphoproteine zu binden, und zwar spezifischer als das mit bisherigen Materialien möglich gewesen ist. Mit derartigen Pipettenspitzen kann man also, vereinfacht gesagt, einen Tropfen Flüssigkeit aufsaugen – die Phosphoproteine bleiben in der Spitze kleben – und die Flüssigkeit wird ohne Phosphoproteine wieder entlassen. Die Phosphoproteine können anschließend mit einer anderen Lösung aus der Pipettenspitze ausgespült und in weiteren Verfahren quantitativ und qualitativ analysiert werden. „Diese Arbeit ist ein methodischer Durchbruch“, urteilt Prof. Lukas Huber, der die Proteomik-Plattform leitet, und der bereits in seiner eigenen Forschung gute Erfahrungen mit den von Bonns Gruppe kreierten Pipettenspitzen gemacht hat. Die Arbeit wurde als Titelstory in der Fachzeitschrift „Proteomics“ veröffentlicht. <b>Weitere „österreichische“ Trennverfahren für Phosphopeptide</b> Im Rahmen der APP Plattform wurden noch weitere Trennverfahren für Phosphopeptide entwickelt, beispielsweise von Karl Mechtlers Arbeitsgruppe am Institute of Molecular Pathology (IMP) in Wien, die in der Fachzeitschrift „Nature Protocols“ veröffentlicht wurde, und von Wolfgang Lindners Arbeitsgruppe am Institut für Analytische Chemie der Universität Wien. Guilio Superti-Furga, Direktor des Research Center for Molecular Medicine CeMM in Wien, klärt im Rahmen der Proteomik Plattform spezifische Protein-Netzwerke auf, indem er ein Protein als „Köder“ nutzt. Wissenschaftler seiner Arbeitsgruppe binden dieses an eine Oberfläche und angeln damit sämtliche andere Proteine aus einer Probe heraus, die an den Köder binden. Auf diese Weise hat Superti-Furgas Team gemeinsam mit Karl Mechtler das Netzwerk des Proteins Bcr-Abl analysiert und im Journal PNAS veröffentlicht. Bcr-Abl ist eine Kinase, also ein Protein, das Phosphatgruppen an andere Proteine anhängt. Sie entsteht durch eine Genveränderung und stellt eines der eindrucksvollsten Beispiele für die Folgen fehlgeleiteter Phosphorilierung dar: Sie löst Chronischen Myeloide Leukämie aus.

Österreichische Proteomik-Plattform startet Periode 3

Die in Österreich auf dem Gebiet der Proteomik tätigen Experten arbeiten seit 2003 in der Österreichischen Proteomik Plattform (APP) zusammen. Die zweite Phase dieses Programms war so erfolgreich, dass nun eine dritte Periode anläuft. <% image name="Pipettenspitzen_zum_Anreichern_von_Phosphoproteinen_Quelle_LFU" %> <small> Wissenschaftler um Günter Bonn haben Pipettenspitzen innen mit einem Kunststoffpolymer ausgekleidet, das Phosphoproteine binden kann. © Matthias Rainer/LFU</small> Die Proteomik ist eine noch junge Technologie, die sich mit der systematischen Erforschung der Eiweißstoffe in biologischen Systemen beschäftigt. Sie analysiert Art und Menge der vorhandenen Proteine und in welchen „Teams“ sie zusammenwirken. Insbesondere auf dem Gebiet der Phosphoproteomik konnten die APP-Forscher wichtige Ergebnisse erzielen. <b>Feinregulierung zellulärer Vorgänge</b> Die Phosphoproteomik untersucht Eiweißstoffe, die mit einer oder mehreren Phosphatgruppen versehen sind. Das Anhängen und Abhängen von Phophatgruppen an Eiweißstoffe ist einer der wichtigsten Mechanismen zur Feinregulierung zellulärer Abläufe. Auf diese Weise wird die Aktivität von Proteinen gesteuert. Auch werden Signalwege, die zu Wachstum, Reifung oder Tod einer Zelle führen, durch Phosphorilierung an- oder ausgeschaltet. Zu verstehen, welche Proteine, wann, wo und wie phosphoriliert werden, ist daher einer der Schlüssel zur Erforschung natürlicher Systeme. Auch bei der Entstehung vieler Krankheiten, vor allem von Krebs, spielen fehlgesteuerte Phosphoproteine eine entscheidende Rolle. Die Phosphorilierung ist eine sehr effiziente und gezielte Maßnahme. Sie setzt an jenen Proteinen an, die wichtige Schaltstellen einnehmen. Für Analytiker ist dies ein Problem, denn die interessanten Phosophoproteine sind nur in sehr geringen Mengen vorhanden. Sie unter den immensen Mengen anderer Proteine aufzuspüren ist so schwierig, wie die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen zu finden. <b>Gesuchte Eiweißstoffe bleiben in Pipettenspitzen hängen</b> Im Rahmen des APP-Programms haben Wissenschaftler um Günther Bonn vom Institut für Analytische Chemie und Radiochemie der Leopold Franzens Universität Innsbruck ein raffiniertes Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe die Suche leichter geht. Bonn und seine Mitarbeiter sind Spezialisten für das Design von analytischen Oberflächen mit spezifischen Bindungseigenschaften. Diese Oberflächen sind chemisch so gestaltet, dass nur ganz bestimmte Moleküle an ihnen anhaften. Leitet man ein komplexes Stoffgemisch an so einem Trägermaterial vorbei, werden die gewünschten Stoffe herausgefischt. Ein solches Trägermaterial haben Bonns Mitarbeiter für Phosphoproteine gestaltet. Sie haben Pipettenspitzen innen mit einem Kunststoffpolymer ausgekleidet, das nicht nur einen Kanal zum Aufziehen der Flüssigkeit freilässt – das Polymer selbst ist auch von winzigen Kanälen und Poren durchzogen. In diesem Polymer sitzen Nanopartikel von Titan- und Zirkoniumdioxid. Diese sind in der Lage, Phosphoproteine zu binden, und zwar spezifischer als das mit bisherigen Materialien möglich gewesen ist. Mit derartigen Pipettenspitzen kann man also, vereinfacht gesagt, einen Tropfen Flüssigkeit aufsaugen – die Phosphoproteine bleiben in der Spitze kleben – und die Flüssigkeit wird ohne Phosphoproteine wieder entlassen. Die Phosphoproteine können anschließend mit einer anderen Lösung aus der Pipettenspitze ausgespült und in weiteren Verfahren quantitativ und qualitativ analysiert werden. „Diese Arbeit ist ein methodischer Durchbruch“, urteilt Prof. Lukas Huber, der die Proteomik-Plattform leitet, und der bereits in seiner eigenen Forschung gute Erfahrungen mit den von Bonns Gruppe kreierten Pipettenspitzen gemacht hat. Die Arbeit wurde als Titelstory in der Fachzeitschrift „Proteomics“ veröffentlicht. <b>Weitere „österreichische“ Trennverfahren für Phosphopeptide</b> Im Rahmen der APP Plattform wurden noch weitere Trennverfahren für Phosphopeptide entwickelt, beispielsweise von Karl Mechtlers Arbeitsgruppe am Institute of Molecular Pathology (IMP) in Wien, die in der Fachzeitschrift „Nature Protocols“ veröffentlicht wurde, und von Wolfgang Lindners Arbeitsgruppe am Institut für Analytische Chemie der Universität Wien. Guilio Superti-Furga, Direktor des Research Center for Molecular Medicine CeMM in Wien, klärt im Rahmen der Proteomik Plattform spezifische Protein-Netzwerke auf, indem er ein Protein als „Köder“ nutzt. Wissenschaftler seiner Arbeitsgruppe binden dieses an eine Oberfläche und angeln damit sämtliche andere Proteine aus einer Probe heraus, die an den Köder binden. Auf diese Weise hat Superti-Furgas Team gemeinsam mit Karl Mechtler das Netzwerk des Proteins Bcr-Abl analysiert und im Journal PNAS veröffentlicht. Bcr-Abl ist eine Kinase, also ein Protein, das Phosphatgruppen an andere Proteine anhängt. Sie entsteht durch eine Genveränderung und stellt eines der eindrucksvollsten Beispiele für die Folgen fehlgeleiteter Phosphorilierung dar: Sie löst Chronischen Myeloide Leukämie aus. Österreichische Proteomik-Plattform startet Periode 3

July 21st

Enzym verringert Bildung von Acrylamid in Lebensmitteln

Das Leipziger Biotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.c-lecta.de>C-Lecta</a> hat für das Enzym „4-Less Acryl“ ein Produktionsverfahren im Pilotmaßstab etabliert und damit einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Markteinführung erreicht. Die hochwirksame Asparaginase vermeidet die Bildung von potentiell kanzerogenem Acrylamid in Kaffee, Corn Flakes und anderen Lebensmitteln. <% image name="c-lecta" %> <small>C-Lecta besitzt verschiedene proprietäre Plattformtechnologien zur Entwicklung industrieller Enzyme. © C-Lecta</small> Das Enzym kann in bestehende Herstellverfahren von Lebensmitteln, in denen in der Folge Acrylamid gebildet wird, integriert werden. Damit trägt es zur Erhöhung der Sicherheit für den Konsumenten bei. <b>Acrylamid in hitzebehandelten Lebensmitteln</b> Vor einigen Jahren wurden zum ersten Mal große Mengen des potentiell krebserregenden Stoffes Acrylamid in einer Reihe von hitzebehandelten Lebensmitteln wie Pommes frites, Kartoffelchips oder Kaffee nachgewiesen. Solche Hochtemperaturprozesse um 200°C wie Backen oder Frittieren sind in der Lebensmittelindustrie sehr häufig. Eine Möglichkeit, die Bildung von Acrylamid zu verringern, besteht im Zusatz von Asparaginasen vor der Hitzebehandlung. Dies führt dazu, dass die in unbehandelten Lebensmitteln vorkommende Asparaginsäure, eine Vorstufe des Acrylamids, enzymatisch in unbedenkliche Stoffe abgebaut wird. Das Enzym „4-Less Acryl“ kann bis zu einer Temperatur von 100°C zum Beispiel in Koch- oder Blanchier-Prozessen eingesetzt werden, ohne dass eine Umstellung der Prozesse in der Lebensmittelproduktion notwendig ist. Das Produkt zeichne sich durch eine sehr hohe Effizienz in verschiedenen Anwendungen aus, wie der Hersteller betont. In der Herstellung von Kaffeebohnen und von Corn Flakes habe die Bildung von Acrylamid mindestens um die Hälfte, zum Teil sogar über 90 Prozent reduziert werden können 4-Less Acryl wird nach Anagben von C-Lecta mit sehr hoher Ausbeute in einem industriellen Produktionsstamm hergestellt. Der GRAS-Status des Mikroorganismus (generally recognized as safe) und das optimierte Reinigungsverfahren ermögliche die Bereitstellung des Produktes für den direkten Einsatz in der Lebensmittelindustrie, da Sicherheit und Reinheit gewährleistet seien. Enzym verringert Bildung von Acrylamid in Lebensmitteln

July 20th

European Industrial Ethernet Award geht an dänische Studenten

Im Zuge eines gesamteuropäischen Hochschulwettbewerbs rief Bernecker + Rainer im Herbst 2008 zur Einreichung innovativer Konzepte zum Thema Industrial Ethernet auf. Unter 27 Einreichungen aus acht europäischen Ländern wurde die Studentengruppe rund um Karsten Holm Andersen von der süddänischen Universität in Odense als Gewinner ermittelt. European Industrial Ethernet Award geht an dänische Studenten <% image name="BuR_EuropeanIndustrialEthernetAward" %> <small>Die dänischen Preisträger haben das Echtzeit-Ethernet-Protokoll Powerlink im Bereich der Board-Elektronik zur Anwendung gebracht. ©B&R</small> Mit der Integration von Powerlink in ein Formula Student Racing Car begeisterte die dänische Projektgruppe die Jury mit einem kreativen Lösungsansatz im Bereich der Board-Elektronik. Die eigenständig entwickelte Implementierung von Powerlink auf Standardhardware-Bausteinen brachte den Dänen den mit 10.000,- Euro dotierten ersten Platz. <b>Weitere Preise für Maschinenwerkzeuge und Abfüllanlage</b> 5.000,- Euro und damit der zweite Preis wurde an das X-Cut Projekt der TU Wien vergeben, das ein Konzept für mechanisch höchst stabile Maschinenwerkzeuge vorlegt. Platz drei konnte die Slowakische Technische Universität Bratislava mit einer praxisrelevanten Anwendung für optimierte Abfüllanlagen verbuchen. Die Projektgruppe durfte sich über eine Prämie von 2.500,- Euro freuen. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgte im Rahmen eines Eventwochenendes in den Salzburger Alpen. Geladen waren die Teammitglieder der Top 10 Projekte. Nähere Informationen: http://www.br-automation.com/award

July 19th

318 Artikel zum Thema H1N1-Virus freigeschaltet

Springer Science+Business Media gibt allen interessierten Lesern freien Einblick in sämtliche Forschungsbeiträge, die auf ihrer Internetplattform www.springerlink.com zum Thema H1N1-Virus, der sogenannten Schweinegrippe, erschienen sind. 318 Artikel zum Thema H1N1-Virus freigeschaltet <% image name="ScreenshotSpringerlink" %> <small>Auf der Internet-Plattform www.springerlink.com wurden die Forschungsbeiträge über die „Neue Grippe“ freigeschaltet.</small> Über den Suchbegriff „H1N1“ können die Artikel auf einen Blick gefunden werden. Bis Ende Dezember 2009 können ausgedruckt oder auf den eigenen Rechner runtergeladen werden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte im Juni als Reaktion auf das sich schnell ausbreitende Virus H1N1 die Schweinegrippe als Pandemie eingestuft und die höchste Alarmstufe 6 ausgerufen. Über 70 Länder haben seitdem Fälle einer Schweinegrippeerkrankung gemeldet. Eric Merkel-Sobotta, Executive Vice President Corporate Communications of Springer Science+Business Media, sagte zu dieser Initiative seitens des Wissenschaftsverlags: “Springer spielt eine wichtige Rolle bei Publikationen in allen Bereichen von Naturwissenschaft, Technik und Medizin. Wir bieten Zugang zu relevanten Forschungsergebnissen und verbreiten diese Inhalte unter den Wissenschaftlern und Fachleuten. Angesichts der bedrohlichen Lage, möchten wir sämtliche Beiträge, die bei Springer zur Erforschung des H1N1-Virus erschienen sind, für jedermann frei zugänglich machen. Wir möchten damit einen wichtigen Beitrag liefern, um die Ursachenforschung, neue Therapien und andere Aspekte des H1N1-Virus schneller voran zu treiben.“ <small> <b>Über Springer Link</b> SpringerLink ist eine Internetplattform mit Zeitschriften, Büchern und Nachschlagewerken aus Naturwissenschaft, Technik und Medizin. Seit 1996 bietet sie Wissenschaftlern und Studenten elektronischen Zugang; mittlerweile sind über 33.000 eBooks, 2.000 wissenschaftlich begutachtete Springer-Fachzeitschriften und 18.000 Labor-Protokolle verfügbar. </small>

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