Archive - Jul 12, 2011

Militante Gentechnik-Gegner zerstören die Frucht jahrelanger Forschungsbemühungen

An zwei Standorten in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt zerstörten militante Gentechnik-Gegner in den vergangenen Tagen mehrere Versuchsfelder, auf denen genehmigte Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Weizen-, Kartoffel- und Maissorten durchgeführt wurden. Die Versuche hätten der Entwicklung neuer Verfahren für die Sicherheitsbewertung von GMO-Nutzpflanzen dienen sollen. <% image name="versuchsfelder300" %> <small><b>In den Schaugärten der Firma Bio-Tech-Farm</b> kam es zu Zerstörungen von Versuchsfeldern für gentechnisch veränderte Pflanzen. <i>Bild: Bio-Tech-Farm GmbH </i></small> In Groß-Lüsewitz bei Rostock wurde am Wochenende das Agrarbiotechnologie-Unternehmen <a href=http://www.biovativ.de/index.htm>Biovativ</a> Opfer von gewaltsamen Übergriffen. Eine Gruppe von sechs bisher unbekannten Tätern, überwältigten einen Wächter, zertrampelte Felder und riss zahlreiche Pflanzen aus. Der Sachschaden wird von Biovativ-Geschäftsführerin Kerstin Schmidt auf 250.000 Euro geschätzt. In der Nacht zum Montag drangen zehn bis zwölf mit Schlagstöcken und Pfefferspray bewaffnete Personen in Üplingen (Sachsen-Anhalt) gewaltsam in einen Schaugarten der <a href=http://www.biotechfarm.de>Bio-Tech-Farm GmbH</a> ein und zerstörten dort Kartoffel-, Mais- und Getreidepflanzen. Auch in diesem Fall wurden zwei Wachmänner überfallen, bedroht und ihre Telefone zerstört. <b>„Wer Gewalt einsetzt, dem fehlen die Argumente.“</b> Die Deutsche Industrievereinigung Biotechnologie (DIB) verurteilte die Zerstörungen in einer Aussendung scharf und sprach von einem „Vorgehen, das in einer demokratischen Gesellschaft nichts zu suchen habe.“ Angesichts der globalen Herausforderungen müsse die Pflanzenbiotechnologie ideologiefrei betrachtet und ihre Nutzung als Basis einer biobasierten Wirtschaft gefördert werden, hieß von Seiten des DIB-Vorsitzenden Stefan Marcinowski. Beinahe einhellig wurden die Gewaltakte auch von Vertretern der politischen Parteien verurteilt. Sachsen-Anhalts Agrarminister Hermann Onko Aeikens (CDU) meinte wörtlich: „Wer Gewalt einsetzt, dem fehlen die Argumente.“ Lediglich Claudia Schulz, Sprecherin der Bündnisgrünen Rostock, sagte, sie könne die Zerstörung der Felder „verstehen, aber nicht billigen.“ Militante Gentechnik-Gegner zerstören die Frucht jahrelanger Forschungsbemühungen

Pfizer erwägt Verkauf zweier Geschäftseinheiten

<a href=http://www.pfizer.com>Pfizer</a> erwägt „strategische Optionen“ wie Ausgliederung, Verkauf oder teilweisen Verkauf für seine Sparten Tiergesundheit und Ernährung, dementiert aber Gerüchte, dass davon auch das Geschäft mit Vitaminpräparaten betroffen ist. Die Entscheidung sei im Zuge der Überprüfung aller Geschäftsfelder hinsichtlich eines optimalen Portfolio-Mixes gefallen. Pfizer erwägt Verkauf zweier Geschäftseinheiten <% image name="800px-Rinder" %> <small><b>Die Tiergesundheits-Sparte von Pfizer</b> gehört zu den weltweit führenden Unternehmen auf diesem Sektor. <i>Bild: US-Department of Agriculture/Public Domain</small> Nach den Worten von Ian Read, Präsident und Chief Executice Officer von Pfizer, seien die beiden Geschäftsfelder zwar gut aufgestellt und hätten eine attraktive Kundenstruktur, es bestünden aber doch deutliche Unterschiede zum Kerngeschäft des Unternehmens im Pharma-Bereich. Man sei daher zum Entschluss gekommen, dass ihr Potential außerhalb von Pfizer besser ausgeschöpft werden könne. Aufgrund des unterschiedlichen Charakters der beiden Bereiche halte man sich auch offen, für Tiergesundheit und Ernährung jeweils eigene Strategien einzuschlagen. Vitaminpräparate gehören hingegen, wie man seitens des weltgrößten Pharma-Konzerns betont, zur Geschäftseinheit Consumer Healthcare, die nicht verkauft sondern im Konzern weiterentwickelt werden soll. <small> <b>Pfizer Animal Health</b> Pfizer Animal Health zählt mit einem Jahresumsatz von rund 3,6 Milliarden US-Dollar zu den weltweit führenden Tiergesundheitsunternehmen. Mehr als 5.000 Mitarbeiter, darunter rund 800 in der Forschung und Entwicklung, sind in mehr als 60 Ländern aktiv. <b>Pfizer Nutrition</b> Pfizer Nutrition erzeugt Säuglingsnahrung, Säuglingsfolgenahrung, Milch für Kleinkinder und Nahrungsergänzungsmittel für Kinder bis zu sieben Jahren. Die Geschäftseinheit erzielte 2010 einen Umsatz von rund 1,9 Milliarden US-Dollar in mehr als 60 Ländern; der Fokus der Geschäftstätigkeiten liegt in Asien, dem Mittleren Osten, Europa und Lateinamerika mit den Kernmärkten China, den Philippinen, Großbritannien, Mexiko und Australien. In Österreich ist diese Sparte nicht vertreten. </small>

Biologenteam untersucht mögliche Langzeitfolgen von Fukushima

Im Rahmen eines internationalen Projekts unter der Leitung der Universität von South Carolina soll untersucht werden, welche Langzeitfolgen für das genetische Material von Tieren und Pflanzen der Reaktorunfall von Fukushima tatsächlich hat. Die Feldstudien haben am 11. Juli begonnen. Biologenteam untersucht mögliche Langzeitfolgen von Fukushima <% image name="Qiagen_0291_RNAi_400x180" %> <small><b>Qiagen unterstützt die Wissenschaftler</b> durch Methoden zur Stabilisierung und zum Schutz des gesammelten genetischen Materials. <i>Bild: Qiagen</i></small> Die öffentliche Debatte über die ökologischen Folgen radioaktiver Strahlung steht bislang auf tönernen Füßen: Über die tatsächlichen Effekte auf die DNA von Lebewesen sowie die Konsequenzen für das Ökosystem ist noch sehr wenig bekannt. In diese Lücke möchte nun ein Expeditionsteam von Biologen der Universitäten von South Carolina, Paris-Süd, Tokio, Nagasaki und Fukushima vordringen, das vor Ort mit der Sammlung von Material begonnen hat. Unterstützt werden die Wissenschaftler dabei vom Unternehmen Qiagen, das spezielle Lösungen zur Stabilisierung und zum Schutz des empfindlichen genetischen Materials zur Verfügung stellt und bei der Entwicklung von Methoden zur Analyse Effekte der radioaktiven Strahlung hilft. <b>Gebiet besser zugänglich als in Tschernobyl</b> Einige der Wissenschaftler sind auch an einer internationalen Forschungsinitiative beteiligt, die sich seit 2000 mit den langfristigen Folgen des Reaktorunglücks von Tschernobyl beschäftigt. Im Gegensatz zu jenem Vorfall in der Ukraine, nach dem das betroffenen Gebiet für die Wissenschaft lange unzugänglich war, bietet sich nun in Japan die Möglichkeit, sowohl die unmittelbar von dem Reaktorunfall betroffenen Elterntiere als auch ihre ersten Nachkommen zu untersuchen. Zu diesem Zweck werden die Forscher unterschiedliche Gewebe- und Blutproben einsammeln, die auf genetischer Ebene auf die Intensität potenzieller Schäden an der DNA und RNA untersucht werden. Zudem soll die Frage geklärt werden, ob sich diese Effekte über zukünftige Generationen weiter verstärken.