Archive - Nov 10, 2012

Geteilte Infrastruktur am Standort Muthgasse

Am Life-Science-Standort in der Wiener Muthgasse wurde ein neuartiges Sharing-Modell für wissenschaftliche Infrastruktur geschaffen. Die von der Universität für Bodenkultur mit finanzieller Unterstützung der Wiener Technologieagentur ZIT gegründete EQ BOKU VIBT GmbH stellt Großgeräte sowohl für BOKU-interne Forschung als auch für die am Standort ansässigen Unternehmen zur Verfügung.

 

Der Förderungsbeitrag der Stadt Wien beträgt zehn Millionen Euro für die kommenden zehn Jahre, die BOKU steuert Sach- und Personalleistungen bei. Aus der Vermietung der wissenschaftlichen Infrastruktur an Unternehmen, Start-ups und andere Universitäten sollen Erlöse erzielt werden, die wiederum bei künftigen Investitionen helfen, wie Rudolf Pollak, Geschäftsführer der EQ GmbH erläutert.  

 

Erste Infrastrukturprojekte auf den Weg gebracht

Zwei neue Infrastrukturprojekte mit einem Gesamt-Investitionsvolumen von rund drei Millionen Euro konnten bereits gestartet werden. Im Rahmen des Projekts „Cellular Analysis“ soll das Verständnis biotechnologisch genutzter Abläufe erhöht werden, um auf diese Weise den Ertrag von Zellfabriken zu optimieren. Zu diesem Zweck sollen Vorgänge im Inneren von Millionen von Zellen individuell untersucht werden. Als Werkzeuge dienen hochsensitive Analysegeräten in Verbindung mit einem Zellsorter. Im „VIBT Extremophile Center“ arbeiten Wissenschaftler unter der Leitung von Katja Sterflinger an der Aufklärung der Mechanismen, die Mikroorganismen widerstandsfähig gegen extreme Temperaturen, pH-Werte, Salzkonzentrationen oder UV-Strahlung machen. Die daraus gewonnen Erkenntnisse lassen wertvolle Informationen für Medizin und Kosmetik, die biologische Aufbereitung von Abgasen, Abwasser und kontaminierten Böden sowie die Optimierung biotechnologischer Produktionsstämme erwarten.