Archive - Nov 19, 2012

Zwei Auszeichnungen für IFA-Tulln

Im Rahmen der Hauptversammlung der <a href=http://www.asac.at>Österreichischen Gesellschaft für Analytische Chemie</a> (ASAC) am 16. November wurden der Fritz-Feigl-Preis sowie der ASAC Junganalytiker-Preis vergeben. Beide Auszeichnungen wurden in diesem Jahr von <a href=http://www.bruker.com/at.html>Bruker Austria</a> gestiftet und gingen an Forscher des Interuniversitären Departments für Agrarbiotechnologie in Tulln (<a href=http://www.ifa-tulln.ac.at>IFA-Tulln</a>).

 

Fitz Feigl (1891 – 1971) war einer der bedeutendsten österreichischen Analytiker der Zwischenkriegszeit. Bekannt wurde er vor allem als Erfinder der sogenannten Tüpfelanalyse, mit der geringste Mengen einer Substanz mithilfe einer Farbreaktion auf einer Tüpfelplatte nachgewiesen werden können. Weil er jüdischer Abstammung war, musste er 1938 seinen Wiener Lehrstuhl aufgeben. Auf abenteuerliche Weise gelang ihm die Flucht nach Brasilien, wo er bis zu seinem Tod an der Universität von Rio de Janeiro tätig war.

Feigl ist Namensgeber eines renommierten Preises, der seit 1950 von der ASAC für eine besonders verdienstvolle akademische Laufbahn vergeben wird. Die mit 1.500 Euro dotierte Auszeichnung ging in diesem Jahr an Rainer Schuhmacher, der am BOKU-Department IFA-Tulln in den Bereichen Mykotoxin-Analytik und Metabolomik forscht. Dabei bemüht er sich vor allem um die Erfassung der Gesamtheit an sekundären Stoffwechselprodukten, die an der Interaktion von Pflanze und Schimmelpilz beteiligt sind.

 

Jungforscher für Biomarker-Analyse prämiert

Ebenfalls ans IFA-Tulln geht der mit 1.000 Euro dotierte ASAC Junganalytiker-Preis, mit dem die herausragende Arbeit eines Wissenschaftlers vor Vollendung des 30. Lebensjahrs prämiert wird. Die Wahl viel heuer auf Benedikt Warth, der bei Rudolf Krska über den Nachweis von Biomarkern im Urin dissertiert hat, mit deren Hilfe man das Ausmaß einer Belastung durch Pilzgifte bei Mensch und Tier mithilfe einer einfachen Analyse abschätzen kann. Die neue Methode wurde im renommierten Fachmagazin „Toxicology Letters“ publiziert und bereits erfolgreich an Patienten in Kamerun eingesetzt. In seiner Dankesrede ging Warth besonders auf die Kooperation zwischen BOKU und TU Wien im gemeinsamen Doktoratskolleg „Applied Bioscience Technology“ ein, die enorm zum Erfolg seiner Studien beigetragen habe.