Archive - Nov 24, 2012

TU Wien und BOKU entwickeln Mykotoxin-Schnelltest mit Aptameren

Im Rahmen einer Forschungskooperation der Technischen Universität Wien und der Universität für Bodenkultur Wien werden Schnelltests für Mykotoxine entwickelt, die auf der spezifischen Wechselwirkung der Pilzgifte mit Aptameren beruhen.

 

Aptamere sind kurze DNA- oder RNA-Stücke, die bestimmte Zielmoleküle sehr spezifisch binden können. Sie kommen, etwa in sogenannten Riboswitches, zwar auch in der Natur vor, werden aber hauptsächlich in-vitro hergestellt und durch gerichtete Evolution auf einen bestimmten Bindungspartner hin optimiert: Nach Erstellung großer Zufallsbibliotheken von Nukleotid-Seuqenzen werden gezielt diejenigen Stränge vervielfältigt, die am besten an das zu Zielmolekül binden.

Am Interuniversitären Forschungszentrum für Agrarbiotechnologie (IFA-Tulln) wurden nun in Kooperation von TU Wien und BOKU Wien Aptamere entwickelt, die bestimmte Pilzgifte (Mykotoxine) erkennen können. Da durch die hohe Spezifität der Bindung selbst sehr ähnliche Verbindungen unterschieden werden können, ist diese Methode gut für die Mykotoxin-Analytik geeignet.

 

Schnelltests für ärmere Regionen

Nutznießer sollen vor allem Regionen in ärmeren Ländern sein, in denen zwar eine Vielzahl von Pilzgiften auftritt, die Laborinfrastruktur aber schlecht ausgebaut ist. Mit den neu entwickelten Aptameren werden daher kostengünstige Schnelltests für das Grundnahrungsmittel Mais entwickelt. Diese sollen einfach in ihrer Anwendung und weitgehend unempfindlich gegen äußere Einflüsse wie große Hitze oder lange Lagerzeiten sein. Die Finanzierung dieser Entwicklungen erfolgt über CIMMYT, ein in Mexiko ansässiges Zentrum zur Verbesserung der Qualität von Mais und Weizen in weniger entwickelten Ländern.