Archive - Mär 21, 2015

250 Jahre Vetmed

Der nächste runde Geburtstag in der Wiener Universitätslandschaft: Die Veterinärmedizinische Universität Wien feiert ihr 250-jähriges Bestehen. Mara Theresia, Erzherzogin von Österreich, beschloss am 24. März 1765, die Gründung einer tierärztlichen Bildungs- und Forschungsstätte.

 

Zunächst fand der Unterreicht an der „Pferde-Curen- und Operationsschule“ statt und widmete sich hauptsächlich der Behandlung militärisch eingesetzter Pferden. Erst 1775 wurde an der medizinisch-chirurgischen Fakultät der Universität Wien ein eigener Lehrstuhl für Viehseuchen geschaffen. Zwei Jahre später konnten durch die Eröffnung des „k. k. Thierspitals“ in der Rabengasse in Wien-Landstraße erstmals Pferde- und Nutztiermedizin miteinander verbunden werden.

War die Veterinärmedizin lange Zeit ein Zweig der Humanmedizin gewesen, zu dessen Studium neben ausgebildeten Ärzten lediglich Hufschmiede zugelassen waren, begann 1849 die Öffnung des Lehrbetriebs für Absolventen höherer Schulen und die Etablierung eines eigenen Studienfachs, das mit dem Titel „Magister medicinae veterinariae“ abgeschlossen wurde.

 

Vielfältiges Studienangebot

Derzeit werden an der Vetmed rund 2.300 Studierende ausgebildet, das Lehrangebot umfasst neben dem Diplom- und dem Doktoratstudium in Veterinärmedizin auch einen Bachelor-Studiengang in Pferdewissenschaften und Master-Studiengänge in Biomedizin und Biotechnologie, Komparativer Morphologie, Mensch-Tier-Beziehung sowie Wildtierökologie und Wildtiermanagement. Waren Frauen an der „Tierärztliche Hochschule erst ab 1919 zum Studium zugelassen, so hat sich das Geschlechterverhältnis mittlerweile umgedreht: 80 Prozent der Veterinärmedizin-Studenten sind heute weiblich.

Am Standort Wien feiern in diesem Jahr gleich drei Universitäten runde Geburtstage. Die Technische Universität wurde vor 200 Jahren und die Vetmed vor 250 Jahren gegründet, die Universität Wien kann als älteste Uni im heute deutschsprachigen Raum ihre Geschichte bis zum Jahr 1365, also 650 Jahre zurückführen.