Archive - Mär 27, 2015

Nanoroboter auf DNA-Basis

In der Forschungsgruppe von Hendrik Dietz an der TU München ist es gelungen, bewegliche Nanoapparate auf DNA-Basis zu bauen. Dabei kommt eine als „DNA-Origami“ bezeichnete Methode zum Einsatz, bei der dreidimensionale DNA-Komponenten ohne Basenpaarung zusammengefügt werden.

 

Dietz hat sich in den vergangenen Jahren auf die Erforschung von DNA-Nanomaschinen spezialisiert. Bislang kam dazu die spezifische Paarung komplementärer Basen zur Anwendung, die auch die biologische Funktion der Erbsubstanz bestimmt. Damit war es aber schwierig, bewegliche Nanomaschinen zu realisieren, da die durch Basenpaarung entstehende Bindung nur schwer wieder zu lösen war.

Aus diesem Grund adaptierten die Forscher ein anderes Prinzip für ihre Zwecke: In der Natur bilden sich schwache Bindungen aus, wenn das RNA-basierte Enzym RNaseP ein Molekül Transfer-RNA erkennt. Die Moleküle werden dann über ihre komplementären Formen nah genug zueinander geführt und „klicken“ in einen gebundenen Zustand.

 

Roboter und Aktuatoren realisiert

Auf diese Weise konnte das Team um Dietz einen nanoskaligen Roboter realisieren, der seine Arme öffnen und schließen kann. Überdies gelang der Bau eines scherenartigen Aktuators, der über einen Zeitraum von vier Tagen mehr als tausend Temperatur-induzierte Schaltzyklen absolvierte.

Original Publikation: „Dynamic DNA devices and assemblies formed by shape-complementary, non-base pairing 3D components.“ Thomas Gerling, Klaus F. Wagenbauer, Andrea M. Neuner, and Hendrik Dietz. Science, 27 March, 2015

 

Görtschitztal: Weiter Krach um HCB-Emissionen

Die Auseinandersetzungen um die HCB-Emissionen im Kärntner Görtschitztal gehen weiter. Donau-Chemie-Chef Franz Geiger reagierte gestern auf Behauptungen der Wietersdorfer & Peggauer Zementwerke (w & p), die Belastungen des von dieser zu verbrennenden Blaukalks mit HCB seien anfangs nicht bekannt gewesen. Geiger verlautete in einer Aussendung, es „steht fest, dass w&p von Beginn an die Material-Belastung kannte und wusste, wie sie den Blaukalk korrekt zu verarbeiten hatte.“ Das habe die w & p „selbst mehrfach bestätigt.“ Außerdem habe sie betont, auch ein unterschiedlicher Gehalt an Chlorkohlenwasserstoffen wie HCB habe „keine Relevanz für eine korrekte, sichere und umweltgerechte Verarbeitung. Die korrekte, sichere und umweltgerechte Verarbeitung hat w&p ausdrücklich gewährleistet.“ Keinesfalls habe die Donau Chemie das belastete Material falsch deklariert.

 

Geiger fügte hinzu, der Vertrag mit der w & p sei aufrecht und erlaube dieser, den Blaukalk auch „außerhalb des Görtschitztales“ zu behandeln, falls sich dafür geeignete Subunternehmer finden. Die Donau Chemie wolle „aufklären und aktiv an einer Problemlösung für das Görtschitztal arbeiten.“ Unter anderem sei sie „in den Arbeits- und Expertengruppen auf Landes- bzw. Behördenebene daran beteiligt, Zukunftskonzepte zu erstellen.“ Im Werk Brückl, aus dem der belastete Blaukalk stammt, unternehme sie „alles im eigenen Einflussbereich, um den Sanierungsfortschritt zu unterstützen.“ In Brückl lagern noch etwa 400.000 Tonnen mit HCB belasteter Blaukalk. Die dortige Deponie K20 muss bis spätestens 2022 geräumt werden.