Archive - Mär 31, 2015

Plastiksackerl-Kompromiss im EU-Parlament

Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments hat am 31. März Maßnahmen zur Reduktion des Gebrauchs von Plastiksackerln beschlossen. Die Regelung stellt es den Mitgliedstaaten frei, entweder die kostenlose Abgabe „leichter Plastiktüten“  zu verbieten oder andere Maßnahmen zu setzen, um deren Verbrauch bis 2019 um 50 Prozent und bis 2025 um 80 Prozent zu reduzieren.

 

Das EU-Parlament folgt damit einem Kompromiss, der bereits im November von den Mitgliedstaaten ausgehandelt wurde und dem der EU-Umweltministerrat kurz vor Weihnachten zugestimmt hat. Rechtlich gesehen handelt es sich dabei um eine Änderung der Verpackungs- und Verpackungsabfall-Richtlinie (94/62/EC), die auf die Reduktion des Verbrauchs von Tragetaschen mit einer Stärke von weniger als 50 Mikrometern abzielt.

Dass gerade die Plastiksackerl so viel politische Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist immer wieder kritisiert worden. Angesichts der geringen Gesamtmengen falle weder der CO2-Footprint noch der durch Tragetaschen verursachte Anteil am Auftreten von Kunststoff-Mikropartikeln in Gewässern ins Gewicht, so der Tenor. Industrieverbände haben überdies vor wettbewerbsverzerrenden Effekten gewarnt, wenn in verschiedenen Mitgliedstaaten unterschiedliche nationale Regelungen zum Tragen kommen.

 

 

 

 

Wissenschaftsministerium: Rauskala folgt Freismuth

Ab 15. April leitet Iris Rauskala die Sektion VI (Budget, Personal und Wissenschaftskommunikation) des Wissenschafts- und Wirtschaftsministeriums, verlautete heute per Aussendung. Sie folgt Elisabeth Freismuth, der neuen Rektorin der Grazer Universität für Musik und darstellende Kunst. Rauskala absolvierte das Doktoratsstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften mit Auszeichnung und war danach an der Universität Innsbruck als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte tätig.

 

Von 2007 bis 2011 arbeitete sie im sowohl im Wirtschafts- als auch im Wissenschaftsministerium in Wien und war dabei vor allem mit Themen wie Hochschulraum, Qualitätssicherung, Forschung sowie Technologiepolitik befasst. Zuletzt leitete sie die Fachstelle für Public Financial Management am Institut für Verwaltungsmanagement der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Dort war Rauskala auch als Dozentin tätig.

 

 

 

Neue Fusionen im Pharmabereich

In der Pharmaindustrie stehen zwei größere Fusionen an. Der größte US-amerikanische Krankenversicherer, die UnitedHealth Group mit Hauptsitz in Minnetonka im Bundesstaat Minnesota, gab gestern bekannt, sein Tochterunternehmen OptumRx mit der in Schaumburg, Illinois, ansässigen Catamaran Corporation verschmelzen zu wollen. Catamaran ist mit rund 35 Millionen Kunden einer der größten Arzneimittelhändler in den USA. Jede fünfte Arzneimittelverschreibung in den USA wird über Catamaran abgewickelt. OptumRx ist der Arzneimittelhändler von UnitedHealth und betreibt ein Netzwerk von etwa 66.000 öffentlichen Apotheken sowie Online-Medikamentenversandfirmen in Kansas und Kalifornien. Das Geschäft soll im vierten Quartal 2015 abgeschlossen werden. Die Transaktionssumme wird mit etwa 12,8 Milliarden US-Dollar bzw. 61,50 US-Dollar pro Catamaran-Aktie beziffert. UnitedHealth erwartet für heuer einen Jahresumsatz zwischen 140,5 und 141,5 Milliarden-US-Dollar.

 

Eine Akquisition im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar kündigte der israelische Pharmakonzern Teva Pharmaceutical Industries Ltd. an. Er will die kalifornische Auspex Pharmaceuticals übernehmen. Die Gremien beider Unternehmen hätten die Transaktion bereits abgesegnet, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung von Teva und Auspex. Teva zufolge könnte die Fusion um die Jahresmitte abgeschlossen werden. Geplant ist, die Übernahme in bar („cash on hand“) zu finanzieren. Auspex hat sich auf Medikamente gegen Erkrankungen des Zentralnervensystems spezialisiert, vor allem solche, die unkontrollierte Körperbewegungen auslösen. Im vergangenen Jahr wurden positive Resultate einer klinischen Studie über den Wirkstoff SD-809 gegen die Huntingdon-Krankheit (Chorea Huntingdon) gemeldet. Die Chorea Huntingdon zerstört Gehirnareale, die für die Muskelsteuerung zuständig sind. Die Zulassung des Medikaments durch die Food and Drug Administration (FDA) wird für 2016 erwartet.