Archive - Jan 13, 2016

Datum

150 Jahre Lackgeschichte

<a href=http://www.axaltacs.com target=“_blank“>Axalta Coating Systems</a> blickt – wenn man die Vorgängerunternehmen mit einrechnet – 2016 auf eine 150-jährige Unternehmensgeschichte zurück. Über die nächsten Monate soll das Jubiläum weltweit gefeiert werden.

 

Die Geschichte von Axalta reicht bis ins Jahr 1866 zurück, als die Firma Herberts in Deutschland Lackierungen für Kutschenhersteller auf den Markt brachte. Herberts ist auch der ursprüngliche Hersteller von Lacken der noch heute existierenden Marke „Standox“. 1880 folgte die Gründung der Firma Spies Hecker – auch diese Marke wird bis heute gepflegt. 1999 wurden beide Marken im Zuge der Übernahme der Lack-Aktivitäten der Hoechst AG in den DuPont-Konzern eingebracht.

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts fanden die Axalta-Vorgänger-Unternehmen in der sich rasch entwickelnden Automobilindustrie bald einen florierenden Markt. So richtete DuPont in den 1920er-Jahren für die US-amerikanischen KFZ-Hersteller die erste Lackierstraße ein, auf der verschiedenfarbige und schnelltrocknende Lacke verarbeitet werden konnten. Wissenschaftler des Unternehmens entwickelten die L*a*b*-Farbformel, die zum zentralen Analysewerkzeug bei der Farbtonentwicklung wurde. In den 1990er-Jahren folgte das Wasserlacksortiment der Marke „Cromax“ für Karosseriefachbetriebe.

 

Portfolio erfährt Erweiterungen

Nach und nach wurde das Portfolio aber auch durch Produkte für andere Industriebranchen erweitert: Pulverlacke der Marke „Nap-Gard“ kommen bei Öl- und Gas-Rohrleitungen zum Einsatz, „Voltatex“ Lackprodukte werden für elektrische Isoliermaterialien in zahlreichen elektrischen Bauteilen verwendet. Für Hersteller von Schwerlastkraftwagen, Bussen und Schienenfahrzeugen wurden Lacke der Marke „Imron“ entwickelt.

2013 verkaufte DuPont seine Coatings-Sparte an die Private-Equity-Gruppe Carlyle, die das Unternehmen unter dem neuen Namen Axalta positionierte. Heute beschäftigt Axalta 12.800 Mitarbeiter und beliefert in 130 Ländern rund 120.000 Kunden. In Österreich ist man mit einer Produktionsstätte für Fahrzeug-Lacke in Guntramsdorf vertreten.

 

 

 

Sanochemia zurück in „Gewinnzone“

Wir haben das Geschäftsjahr 2014/15 mit einem relativ guten Ergebnis abgeschlossen.“ So kommentiert der Gründer und Vorstandsvorsitzende des Wiener Pharmaunternehmens Sanochemia, Werner Frantsits, die heute präsentierte Jahresbilanz. Ihr zufolge erhöhte sich der Umsatz von 34,0 Millionen Euro um rund 4,7 Prozent auf 35,6 Millionen Euro. Das EBITDA fiel mit 4,2 Millionen Euro fast fünfmal so hoch aus wie im Geschäftsjahr 2013/14 (910.000 Euro). Von - 2,2 auf + 1,6 Millionen Euro angewachsen ist das EBIT. Das Konzernergebnis schließlich wird mit 384.000 Euro beziffert, nachdem 2013/14 ein Minus von rund 3,4 Millionen Euro zu verzeichnen gewesen war. Laut Finanzvorstand Stefan Welzig sind die besseren Zahlen vor allem auf eine um zwei Millionen Euro höhere Bruttomarge, gesunkene Abschreibungen sowie um jeweils eine Million Euro verminderte Personal- und Sachkosten zurückzuführen. Als besonders erfreulich bezeichnete Welzig die Entwicklung des Cashflows aus der Geschäftstätigkeit, der sich von 737.000 auf 3,9 Millionen Euro in etwa verfünffacht hat.

 

Frantsits erläuterte, das abgelaufene Geschäftsjahr sei infolge der politischen Verwerfungen auf wichtigen Auslandsmärkten „schwierig“ gewesen. So laufe der Absatz in den nordafrikanischen Staaten, insbesondere in Libyen, aber auch Algerien und Tunesien, verhalten: „Ägypten ist ebenfalls eher schwach, und von Syrien brauchen wir ohnehin nicht zu reden.“ Stabilisiert habe sich der Absatz in der Russländischen Föderation. Infolge des Ölpreisverfalls und des dadurch bedingten Einbruchs des Rubel-Kurses könnten die dortigen Spitäler allerdings im Durchschnitt nur noch etwa halb so viel an Arzneimitteln beschaffen wie noch vor etwa anderthalb Jahren.

 

Dennoch gelang es der Sanochemia, das Exportgeschäft im Bereich Radiologie insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres (2013/14) zu halten und im Bereich Veterinärpharmazeutika auszuweiten. Um den Herausforderungen in Nordafrika, im Nahen Osten und in der Russländischen Föderation gegenzusteuern, hat die Sanochemia begonnen, andere Märkte verstärkt zu bearbeiten. Dies betrifft vor allem die USA, aber auch Südkorea, Indonesien und die Philippinen. In den USA konnte die Sanochemia einen Vermarktungsvertrag für ihre Radiologieprodukte abschließen. Mit der Zulassung eines dieser Produkte, Scanlux, wird laut Frantsis in den nächsten Wochen bis Monaten gerechnet. Es gebe diesbezügliche Andeutungen der zuständigen Food and Drug Administration (FDA). Allerdings besteht keine gesetzliche „Deadline“, bis zu der die FDA eine Entscheidung treffen muss.

 

Ferner nimmt die Sanochemia auch „gute Länder in Europa“ wieder intensiver ins Visier, betonte Frantsits. Laut Vertriebsvorstand Klaus Gerdes betrifft dies neben Deutschland nicht zuletzt Spanien und Griechenland. In Griechenland arbeitet die Sanochemia ihm zufolge „mit einem potenten Partner, den wir gegen Vorkasse beliefern.“ Nach Erschließung des US-amerikanischen Marktes ist die Aufnahme von Vertriebsaktivitäten in Japan geplant. Dies werde jedoch erst „in einigen Jahren“ aktuell, sagte Gerdes.

 

Neue Mittel

Bereits erfolgreich in der EU eingeführt wurde das neue MRT-Kontrastmittel Cyclolux, ergänzte Gerdes. Der Vertrieb in Deutschland sei im abgelaufenen Geschäftsjahr angelaufen, in Österreich habe er vor kurzem begonnen. Als potenzielle „Cash-Cow“ der Zukunft gilt Vidon, ein Mittel zur photodynamischen Früherkennung von Harnblasentumoren. Eine Phase-IIb-Studie konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Nun wird ein Partner bzw. eine sonstige Finanzierungsmöglichkeit für eine Phase-III-Studie gesucht. Die Kosten für die Studie belaufen sich laut Gerdes auf etwa 15 Millionen Euro. Wie Frantsits erläuterte, ist mit der Markteinführung des Mittels in etwa sieben bis acht Jahren zu rechnen. Vidon ermöglicht die vollständige Detektion und damit auch komplette Entfernung der Harnblasenkrebszellen. Mit blauem Licht bestrahlt, beginnen diese zu fluoreszieren und sind damit für den behandelnden Arzt exakt erkennbar. Ein Konkurrenzprodukt ist laut Frantsits bereits auf dem Markt. Er geht allerdings davon aus, Vidon günstiger anbieten zu können. Auch wirke dieses schneller als das Produkt des Wettbewerbers.

 

Gute Aussichten“

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2015/16 sind die Aussichten gut, betonte Frantsits. In den USA werde mit ersten Umsätzen aus der Vermarktung der Radiologieprodukte gerechnet. Im Bereich der Veterinärpharmazeutika wolle die Sanochemia den Export mehrerer „Key Products“ ausweiten. Eines davon ist Carofertin, das die Fertilität von Rindern und Schweinen steigert. Dabei handelt es sich um ein Provitamin, das ähnliche Wirkungen wie Hormonpräparate aufweist.

Was die Produktion für andere Unternehmen betrifft, konnte die Sanochemia einen Vertrag mit Janssen Pharmaceutica hinsichtlich der Herstellung von Galantamin verlängern. Da der Patentschutz für das Mittel ausgelaufen ist, wäre es möglich, Generika davon auch für andere Unternehmen zu produzieren.

 

Merckling folgt Frantsits

Wie die Sanochemia bereits gestern per Aussendung mitgeteilt hatte, gibt Frantsits nach der Hauptversammlung am 16. März den Vorstandsvorsitz ab und zieht sich in den Aufsichtsrat zurück. Ihm folgt Franco Merckling, der „mit sofortiger Wirkung“ in den Vorstand berufen wurde. Merckling ist promovierter Chemiker und verfügt über langjährige Managementerfahrung, unter anderem bei Eli Lilly, Merck Sharp & Dohme-Chilbret AG, Eisai Co. Ltd., Kenta Biotech und bei der Therametrics Holding. Seit Oktober 2014 war er als Konsulent der Rentschler Biotechnologie GmbH tätig.