Archive - 2017

August 8th

Albemarle legt zu

Der US-amerikanische Lithiumproduzent hat nach eigenen Angaben im ersten Halbjahr 2017 gut verdient.

 

Der US-amerikanische Spezialchemikalienhersteller und Lithiumproduzent Albemarle meldet für das erste Halbjahr 2017 einen Nettoumsatz von 1,46 Milliarden US-Dollar (1,24 Milliarden Euro). Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 (1,33 Milliarden US-Dollar bzw. 1,13 Milliarden Euro) ist das ein Anstieg um rund 9,7 Prozent Prozent. Das bereinigte EBITDA erhöhte sich im Jahresvergleich von 382,5 Millionen US-Dollar (323,8 Millionen Euro) um 12,5 Prozent auf 430,3 Millionen US-Dollar (364,3 Millionen Euro). Unternehmenschef Luke Kissam begründete besseren Zahlen mit gestiegenen Verkaufsmengen und -preisen.

 

Für das Gesamtjahr rechnet Kissam mit einem Nettoumsatz zwischen 2,90 und 3,05 Milliarden US-Dollar (2,45 bis 2,58 Milliarden Euro). Gegenüber 2016 wäre dies ein Anstieg um 5,2 Prozent. Das bereinigte EBITDA soll zwischen 835 und 875 Millionen US-Dollar (707 und 740 Millionen Euro) liegen, im Vergleich zu 2016 ein Plus um 4,8 Prozent.

 

Albemarle gehört zu den wichtigsten Lithiumproduzenten der Welt und beliefert unter anderem Panasonic sowie Samsung mit dem Alkalimetall. Die Produktion erfolgt nahe des Salar de Atacama in Chile etwa 1.500 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Lima sowie in der 1864 zwecks Silberförderung gegründeten Stadt Silver Peak im US-Bundesstaat Nevada. Diese befindet sich rund 300 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Nevadas, Carson City. Nach eigenen Angaben erweiterte Albemarle im Dezember 2016 seinen Vertrag mit der chilenischen Regierung. Das Unternehmen verfügt in Chile nun über Vorkommen, die ihm erlauben, 27 Jahre lang rund 80.000 Lithium pro Jahr zu erzeugen. In Nevada produziert Albemarle etwa 6.000 Lithium pro Jahr. Die vorhandenen Reserven ermöglichen dem Unternehmen, dies noch etwa 20 Jahre lang fortzusetzen.

August 7th

MSD Animal Health übernimmt Shires Impfstoff-Facility in Krems

MSD Animal Health, die Tiergesundheitstochter des Pharmakonzerns Merck, Sharp & Dohme, hat ihre Pläne bekannt gegeben, die Impfstoffproduktionsanlagen von Shire in Krems an der Donau zu erwerben.

Bereits 2002 begann der damalige Eigentümer Baxter mit dem Bau der Facility, bezog diese aber zunächst nicht, sondern hielt sie für künftige Ausbaupläne in Reserve. Erst 2013 griff Baxter (bzw. Nachfolgeunternehmen Baxalta) das Projekt wieder auf und investierte in den Ausbau einer Impfstoffproduktion. Nach der Übernahme von Baxalta durch Shire wurde jedoch bekannt gegeben, dass die Produktion nicht in Betrieb gehen wird.

Nach Angaben von MSD ist die Produktionsstätte für den Ausbau der MSD-Kapazitäten für die Tierimpfstoffproduktion in Zentraleuropa gut gelegen. Hans-Günther Dittrich, Vice President von MSD Animal Health für das Geschäft in Europa, Russland, Nordafrika und dem Nahen Osten, betonte die Nähe zu mehreren Universitäten am Standort sowie die Tradition des hier entwickelten Technopols als Unternehmensstandort im Biopharma-Bereich.

Nach Angaben des Unternehmens soll so bald wie möglich mit der Renovierung der Produktionsstätte begonnen werden, um bereits in einigen Jahren hier produzieren zu können. Die geschäftlichen Rahmenbedingungen des Kaufs wurden nicht bekannt gegeben.

 

 

August 4th

Chance Europa

Trotz „Brexit“ will die britische Chemieindustrie weiterhin enge Verbindungen zum europäischen Markt, in den rund zwei Drittel ihrer Exporte gehen.

 

Die positive Entwicklung des europäischen Marktes ist auch weiterhin wichtig für die britische Chemieindustrie. Das betont der Branchenverband CIA (Chemical Industries Association), gestützt auf eine aktuelle Umfrage unter seinen Mitgliedern. Ihr zufolge erwarten rund 50 Prozent der britischen Chemieunternehmen, ihre Exporte in die EU innerhalb der kommenden zwölf Monate zu steigern. Nur sechs Prozent rechnen dagegen mit einem Rückgang. Ferner betrachtet ein Drittel der Firmen das Wirtschaftswachstum in der EU als gute Geschäftsmöglichkeit. Wie die CIA betont, ist die EU der weitaus wichtigste Auslandsmarkt ihrer Mitglieder: Rund 60 Prozent ihrer Exporte gehen dort hin.

 

CIA-Chief Executive Steve Elliott konstatierte, die britische Regierung müsse „Klarheit schaffen, was die künftigen Handelsbeziehungen und die regulatorischen Fragen angeht. Wir brauchen eine friktionslose Fortsetzung des freien Handels mit der EU, regulatorische Konsistenz und den Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften in Europa. Das ist notwendig für das weitere Wachstum der Chemieindustrie in Großbritannien“.

 

In einem vor kurzem publizierten Forderungspapier verlangt die CIA überdies die engstmögliche Verbindung mit dem europäischen Chemikalienmanagementsystem REACH. Die unter REACH bestehenden Verpflichtungen müssten abgesichert werden. Damit sollen zusätzliche Kosten im Rahmen neuer Freihandelsabkommen vermieden und die Fähigkeiten zum Aushandeln solcher Abkommen verbessert werden.

 

Ferner plädiert der Verband für die Entwicklung eines britischen Gegenstücks zum europäischen CO2-Handelssystem (EU ETS). Dieses müsse nicht nur die Emissionsverminderung gewährleisten, sondern auch die globale Wettbewerbsfähigkeit der britischen Chemieindustrie unterstützen.

 

 

 

 

 

August 3rd

„Voll im Plan“

Evonik-Vorstandschef Christian Kullmann hat mit dem Umsatz- und EBITDA-Plus wenig zu hadern.

 

Der deutsche Spezialchemikalienkonzern Evonik meldet für das vergangene Halbjahr einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro, um 15 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016. Das bereinigte EBITDA belief sich auf 1,2 Milliarden Euro, was einem Anstieg um rund 8 Prozent entspricht. Mit 834 Millionen Euro lag das operative Ergebnis (EBIT) um 5 Prozent über dem des Vergleichszeitraums des Vorjahres.

 

Laut Vorstandschef Christian Kullmann ergaben sich diese Zahlen im Wesentlichen durch „eine spürbar höhere Nachfrage und leicht höhere Verkaufspreise“. Ferner wirkte sich auch die Übernahme des Spezialadditivgeschäfts von Air Products positiv auf Umsatz und EBITDA aus. Allerdings musste Evonik für den Erwerb „einmalige Aufwendungen“ tätigen. Insbesondere dadurch sank das Konzernergebnis um rund 3 Prozent auf 394 Millionen Euro. Kullmann konstatierte, Evonik sei mit seiner „geschäftlichen Entwicklung voll im Plan. Zudem ernten wir nun die ersten Früchte aus der größten Übernahme unserer Konzerngeschichte.“

 

Laut Kullmann verläuft auch die geplante Übernahme des Silica-Geschäfts des US-Unternehmens J.M. Huber weitgehend reibungslos. Diese solle wie vorgesehen in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden.

 

Für das Gesamtjahr 2017 gab sich Kullmann optimistisch. Er erwartet sowohl für den Umsatz als auch für das EBIT einen Anstieg. Das bereinigte EBITDA soll sich ihm zufolge auf 2,2 bis 2,4 Milliarden belaufen. Es läge damit im Bereich der 2,2 Milliarden Euro des Jahres 2016.

 

 

August 2nd

AMAG meldet „erfreuliche Ergebnisse“

Der Umsatz war im abgelaufenen Halbjahr um 16 Prozent höher als im ersten Halbjahr 2016, das EBITDA um 26 Prozent.

 

„Es sind erfreuliche Ergebnisse.“ Mit diesen Worten kommentierte der Vorstandsvorsitzende der AMAG, Helmut Wieser, die Halbjahresbilanz des Aluminiumkonzerns mit Hauptsitz in Ranshofen. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 erhöhte sich der Umsatz um 16 Prozent auf 535,4 Millionen Euro und das EBITDA um 26 Prozent auf 92,4 Millionen Euro. Zurückzuführen ist dies laut Wieser auf die Absatzsteigerung um vier Prozent auf 214.800 Tonnen sowie auf den Absatzpreis für Aluminium, der seit Jahresbeginn 2016 um 30 Prozent wuchs und derzeit bei etwa 1.900 US-Dollar (1.600 Euro) pro Tonne liegt. Ein Ende dieser Entwicklung zeichnet sich laut Wieser nicht ab. Prognosen zufolge soll die Nachfrage nach Primäraluminium heuer im Vergleich zu 2016 um rund fünf Prozent auf 63 Millionen Tonnen ansteigen. Und: „Es gibt keinen Kunden, der von uns nicht mehr kaufen möchte.“

 

Nach der Inbetriebnahme des neuen Kaltwalzwerks in Ranshofen am 22. Juni werde sich die AMAG in den kommenden Jahren verstärkt auf das Segment Walzen konzentrieren, avisierte Finanzvorstand Gerald Mayer. In diesem Bereich erzielte die AMAG im ersten Halbjahr 2017 einen Preis von 569 Euro pro Tonne, verglichen mit 355 Euro pro Tonne im erste Halbjahr 2014. Laut Mayer ist dies auf die „Verbesserung des Produktmixes und die Erhöhung des Anteils an Spezialprodukten“ zurückzuführen. Doch auch die beiden anderen Segmente, Metall sowie Gießen, lieferten im abgelaufenen Halbjahr gute Ergebnisse, betonte Mayer. So wuchs der Umsatz im Bereich Metall um 24 Prozent auf rund 379,1 Millionen Euro. Das EBITDA beziffert Mayer mit 22,7 Millionen Euro, was einem Anstieg um 109 Prozent gleichkommt. Im Segment Gießen verzeichnete die AMAG eine Steigerung des Umsatzes um neun Prozent auf 61,8 Millionen Euro. Die Verkaufsmenge erhöhte sich um vier Prozent auf 44.600 Tonnen. Wegen rückläufiger Margen für Recycling-Gusslegierungen war jedoch ein EBITDA-Rückgang um 25 Prozent auf 3,0 Millionen Euro hinzunehmen.

 

Ausgehend von den derzeitigen Marktbedingungen erwartet Wieser für das Gesamtjahr 2017 ein EBITDA im Bereich von 150 bis 160 Millionen Euro. Im Jahr 2016 hatte das EBITDA 143,0 Millionen Euro betragen.

August 1st

EMA: Bewerber stehen fest

Bis 30. September bewertet die EU-Kommission die Angebote, die Entscheidung treffen die Staats-und Regierungschefs im November. Österreichs Chancen, die Arzneimittelagentur nach Wien zu bekommen, sind umstritten.

 

Insgesamt 19 EU-Mitgliedsstaaten haben 23 Standorte für den neuen Sitz der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) angeboten. Das steht nach Ende der Bewerbungsfrist am 31. Juli 2017 um Mitternacht fest. Die EMA muss im Zuge des EU-Austritts Großbritanniens (Brexit) ihren derzeitigen Standort im Bürokomplex Canary Wharf in London aufgeben.

 

Bis 30 September bewertet die EU-Kommission die Angebote. Dies erfolgt nach sechs Kriterien, auf die sich die Staats- und Regierungschefs der EU am 22. Juni einigten:

- Die EMA muss an ihrem neuen Standort arbeitsfähig sein, wenn Großbritannien die EU verlässt.

- Der Standort muss gut erreichbar sein.

- Am Standort müssen Schulen für die Kinder der EMA-Bediensteten verfügbar sein.

- Der Staat, in dem der neue Standort liegt, muss den Ehepartnern und den Kindern der EMA-Bediensteten Zugang zu seinem Arbeitsmarkt und zu seinem Gesundheitssystem gewähren.

- Die Fortsetzung der Geschäftstätigkeit der EMA muss garantiert sein. Dies bedeutet unter anderem, der neue Standort muss ein attraktives Umfeld für die bestehenden und allfällige neue Bedienstete der Agentur bieten. Ferner geht es um das Sicherstellen einer reibungslosen Übersiedlung. Auch während des Umzugs muss die Agentur so weit wie möglich arbeitsfähig sein.

- Geographische Verteilung. Hinter diesem Begriff verbirgt sich das Bestreben, die Standorte der verschiedenen Agenturen der EU auf die Mitgliedsstaaten zu verteilen.

 

Im November wird der Europäische Rat den neuen Sitz der EMA festlegen.

 

Österreich bewirbt sich mit zwei Örtlichkeiten in Wien, dem Austria Campus sowie dem VIE 26. Welche Chancen bestehen, die EMA dort anzusiedeln, ist umstritten. Einerseits gilt die Qualität des Standortes Wien als sehr hoch. Andererseits ist Österreichs Agieren in sensiblen außenpolitischen Fragen der letzten Zeit in manchen Nachbarstaaten alles andere als unumstritten.

 

Seitens des Pharmaindustrieverbandes Pharmig hieß es, Österreich habe „ein überaus attraktives Paket für die Ansiedelung der EMA in Wien geschnürt. Ein gewichtiger Punkt ist sicherlich, dass sehr gut geeignete Immobilien und eine ideale Infrastruktur vorhanden sind. Die rund 900 Mitarbeiter der Arzneimittelagentur könnten ihre Arbeit damit nahtlos und ohne jegliche Unterbrechung hier in Wien fortsetzen – und das in der lebenswertesten Stadt der Welt“. Generalsekretär Jan Oliver Huber sprach von „einmaligen Chancen“. Ihm zufolge besteht die Chance, dass sich „weitere Pharma- und Biotech-Unternehmen in Wien und Österreich ansiedeln und hochqualitative Arbeitsplätze schaffen“. 

 

Die weiteren Bewerber um den neuen EMA-Sitz sind:

Amsterdam (Niederlande)

Athen (Griechenland)

Barcelona (Spanien)

Bonn (Deutschland)

Bratislava (Slowakische Republik)

Brüssel (Belgien)

Bukarest (Rumänien)

Dublin (Irland)

Helsinki (Finnland)

Kopenhagen (Dänemark)

Lille (Frankreich)

Mailand (Italien)

Malta (Malta)

Porto (Portugal)

Sofia (Bulgarien)

Stockholm (Schweden)

Warschau (Polen)

Zagreb (Kroatien)

 

 

Solvay: EBITDA wächst um 15 Prozent

Der belgische Chemiekonzern ist auf Kurs, kommentiert Vorstandschef Jean-Pierre Clamadieu die Halbjahreszahlen.

 

Der belgische Chemiekonzern Solvay meldet für das ersten Halbjahr einen Umsatz von rund 6,0 Milliarden Euro, um elf Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2016. Das EBITDA lag mit 1,3 Milliarden Euro um 15 Prozent über jenem des Vorjahres-Vergleichszeitraums, das EBIT beziffert Solvay mit 949 Millionen Euro, was einem Zuwachs um 21 Prozent entspricht. Steigerungen erzielte Solvay in allen Geschäftsbereichen. So erhöhte sich das EBIT im größten Bereich, Advanced Materials, um 20 Prozent auf 508 Millionen Euro. Bei Performance Chemicals wurde ein Plus von 4,2 Prozent auf 287 Millionen Euro erwirtschaftet, bei Advanced Formulations ein Wachstum um 9,8 Prozent auf 186 Millionen Euro. Den stärksten Zuwachs - um 69 Prozent auf 111 Millionen Euro - meldet Solvay für den Bereich Functional Polymers.

 

Begründet werden die Resultate durch höhere Verkaufsmengen und -preise, die die ebenfalls gestiegenen Fixkosten sowie den gewachsenen Aufwand für Rohstoffe und Energie kompensierten. Vorstandschef Jean-Pierre Clamadieu verlautete, das Halbjahresergebnis stimme „mit den mittelfristigen finanzielen und nichtfinanziellen Zielen überein“. Ferner sei es gelungen, die „strategische Transformation“ des Unternehmens fortzusetzen. Wie geplant, schloss Solvay den Verkauf des südostasiatischen Vinylproduzenten Vinythai und jenen des Celluloseacetathersteller Acetow im ersten Halbjahr ab.

 

Für das Gesamtjahr erwartet Solvay gegenüber dem EBITDA von 2016 (rund 2,3 Milliarden Euro) ein Wachstum „im hohen einstelligen Prozentbereich“. Der Free Cash Flow aus der fortgesetzten Geschäftstätigkeit wird mit mehr als 800 Millionen Euro prognostiziert. Im vergangenen Jahr hatte er 876 Millionen Euro ausgemacht.

 

July 31st

Sanofi steigert Umsatz- und Ertrag

Besonders stark gewachsen ist der Umsatz im Bereich Consumer Health Care, ein Ergebnis des Asset-Tauschs mit Boehringer Ingelheim.

 

Der französische Pharmakonzern Sanofi erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2017 einen Nettoumsatz von rund 17,3 Milliarden Euro, um 8,7 Prozent mehr als Vergleichszeitraum 2016. Besonders stark wuchs der Bereich Consumer Healthcare (CHC) mit einem Plus von 42,6 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Dies ist allerdings im Wesentlichen eine Auswirkung der Übernahme des Asset-Tauschs mit Boehringer Ingelheim. Im Zuge dessen gaben die Franzosen ihre Tiergesundheitssparte Merial ab und erhielten dafür das CHC-Geschäft des deutschen Konzerns. Um den damit verbundenen Effekt bereinigt, wuchs der Spartenumsatz um 2,4 Prozent. Den Betriebsertrag (Operating Income) im ersten Halbjahr beziffert Sanofi mit 3,0 Milliarden Euro, gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 ein Plus von 13,3 Prozent.

 

Die Sanofi Genzyme, die sich mit seltenen Krankheiten, multipler Sklerose, Immunkrankheiten und Krebs befasst, verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 14,9 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Die Sparte General Medicines & Emerging Markets lag mit 7,4 Milliarden Euro auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2016. Einen Umsatzrückgang um 11,4 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro verzeichnete dagegen der Bereich Diabetes and Cardiovascular. Dies wird vor allem mit dem schlechter laufenden Geschäft in den USA begründet.

 

Geographisch gesehen, waren die „Emerging Markets“ inklusive der Russländischen Föderation der wichtigste Wachstumsmarkt. Hier legte Sanofi umsatzbezogen um 7,5 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zu. In Europa erwirtschaftete der Konzern rund 4,8 Milliarden Euro, was einem Plus um 0,4 Prozent entspricht. In Japan dagegen musste musste Sanofi einen Umsatzrückgang um 4,0 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro hinnehmen. Leicht gesunken ist auch der Umsatz in den USA, wo ein Rückgang um 0,8 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro verbucht wurde.

 

Vorstandschef Olivier Brandicourt verlautete, das schlechter laufende Diabetes-Geschäft sei durch die Ergebnisse der anderen Bereiche „mehr als ausgeglichen“ worden. Das stimme optimistisch für das zweite Halbjahr. Daher erwarte Sanofi für das Gesamtjahr im Vergleich zu 2016 zumindest stabile Aktienerträge (Earnings Per Share, EPS). Im vergangenen Jahr hatten sich die EPS auf 3,66 Euro belaufen.

 

 

 

 

July 28th

BASF mit Umsatz- und EBIT-Wachstum

Der Chemiekonzern legte im zweiten Quartal 2017 gegenüber dem zweiten Quartal 2016 in allen Geschäftsbereichen zu.

 

Auf rund 16,3 Milliarden Euro belief sich der Umsatz der BASF SE im zweiten Quartal 2017. Im Vergleich zum 2. Quartal 2016 ist das ein Plus von etwa zwölf Prozent. Das EBITDA wuchs um 16 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, das EBIT um 32 Prozent auf 2,3 Milliarden. Als Gründe dafür nannte Vorstandsvorsitzender Kurt Bock „höhere Preise und Mengen“, die BASF erzielte. Mit 32 Prozent am stärksten wuchs der Umsatz im Segment Oil & Gas, der sich auf 814 Millionen belief. Ebenfalls um 32 Prozent stieg das EBITDA in diesem Segment, das BASF mit 427 Millionen Euro beziffert. „Dies ist im Wesentlichen auf die höheren Preise und Verkaufsmengen zurückzuführen“, konstatierte Bock.

 

Zulegen konnte der Konzern auch in allen anderen Segmenten. Im Bereich Chemicals etwa erhöhte sich der Umsatz um 25 Prozent auf 4,0 Milliarden Euro, das EBITDA stieg um 93 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Der Umsatz im Geschäft mit Performance Products wuchs um vier Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, allerdings sank das EBITDA um 14 Prozent auf 609 Millionen Euro. Bock machte dafür „ gestiegene Rohstoffpreise sowie herausfordernde Marktbedingungen“ verantwortlich.

 

Ihm zufolge dürfte das EBIT vor Sondereinflüssen im zweiten Halbjahr 2017 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 „leicht steigen“. Es müsste somit über 3,6 Milliarden Euro liegen. „Diese Prognose berücksichtigt die gute Entwicklung des Segments Chemicals im 1. Halbjahr 2017, die sich voraussichtlich abschwächen wird, sowie den schwächer als ursprünglich erwarteten Ölpreis und US-Dollar. Diese Faktoren sind eine Ergebnisbelastung für BASF“, erläuterte Bock.

Bayer: Agrargeschäft bricht ein

Der Spartenumsatz verringerte sich im zweiten Quartal 2017 um rund 15 Prozent, das EBITDA vor Sondereffekten um 52 Prozent.

 

Bayer verzeichnete im zweiten Quartal 2017 einen Konzernumsatz von 12,2 Milliarden Euro, um rund 3,0 Prozent Euro mehr als im Vergleichszeitraum 2016. Das EBITDA vor Sondereinflüssen wird mit 3,0 Milliarden Euro beziffert und war damit etwa gleich hoch wie das Vorjahresquartal. Um 11,3 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro gesunken ist das Konzernergebnis, was Bayer insbesondere mit der Verringerung des Anteils an Covestro auf 41 Prozent begründet.

 

„Deutliche Umsatz- und Ergebniseinbußen“ verzeichnete Bayer laut Vorstandschef Werner Baumann im Agrargeschäft. So sank der Umsatz um 15,8 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, das EBITDA vor Sondereinflüssen brach um 52,2 Prozent auf 317 Millionen Euro ein. Baumann zufolge ist das „im Wesentlichen auf eine deutliche Erhöhung der Rückstellungen für Produktrückgaben von Pflanzenschutzmitteln in Brasilien zurückzuführen“. Diese erwiesen sich als notwendig, weil die Kulturen deutlich weniger stark von Insekten und Pilzen befallen wurden und der Handel vergleichsweise große Mengen an Pflanzenschutzmitteln vorrätig hatte. Zumindest atmosphärisch unerfreulich ist das wegen der geplanten Fusion mit dem US-Agrarkonzern Monsanto. Schon im Jahr 2016 hatte sich das Saatgut- und Pflanzenschutzgeschäft von Bayer alles andere als gut entwickelt. Der Jahresumsatz war 2,1 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro gefallen, das EBITDA um 13,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro.

 

Schlechter verkauften sich auch die rezeptfreien Medikamente. Der Umsatz mit diesen fiel um 2,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro, das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 4,3 Prozent auf 314 Millionen Euro. Als Gründe dafür nannte Baumann „geringere Absatzmengen und höhere Herstellungskosten“. So ging der Umsatz mit dem Antihistaminikum Claritin um 12,3 Prozent zurück, nicht zuletzt wegen der „schwächeren Allergiesaison“ in den USA.

 

Positiv entwickelte sich dagegen das Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln. Der Umsatz wuchs um 4,4 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, das EBITDA vor Sondereinflüssen um 9,5 Prozent auf 1,5 Milliarden. Gut lief auch das Tiergesundheitsgeschäft. Bayer meldet diesbezüglich ein Umsatzplus von 2,1 Prozent auf 450 Millionen Euro und ein um 16,0 Prozent auf 116 Millionen Euro gestiegenes EBITDA vor Sondereffekten.

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