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Chemiereport_2016-4

AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.5 MÄRKTE & MANAGEMENT Bilder: iStockphoto.com/tmeks, Umweltbundesamt/Andi Bruckner zu einer Kreislaufwirtschaft zu kom- men. Dies schlug die EU-Kommission zuletzt in einem Ende 2015 präsentierten umfangreichen Paket von Entwürfen für entsprechende Rechtsakte vor, wobei sie als einen der Schwerpunkte das Thema Plastik hervorhob. Kienzl zufolge wären in eine solche Kreislaufwirtschaft nicht nur die Hersteller von Kunststoffen ein- zubinden, sondern auch die Verarbeiter. Anders als derzeit sollten Produkte nicht nur in Bezug auf ihre Nutzung optimiert werden, sondern auch hinsichtlich ihrer Wiederverwertbarkeit und Wiederver- wendbarkeit. „Wir müssen uns die grund- sätzliche Frage nach unserer Produktions- weise stellen“, erläutert Kienzl: „Welche Produkte erzeugen wir, welche Lebens- dauer haben diese, was geschieht nach der Nutzung mit ihnen?“ Recycling und Upcycling seien dabei ebenso wichtige Themen wie die klassische Wiederver- wendung: „Zurzeit machen wir leider viel Downcycling, und das ist nicht zu befür- worten.“ Grundsätzlich könne die Indus- trie neues Plastikmaterial ebenso verar- beiten wie Kunststoffabfälle. Zu achten sei allerdings auf Zusatzstoffe mit möglichen negativen Auswirkungen auf die Umwelt, wie etwa Phthalate, die als Weichmacher zum Einsatz gelangen. Diese sollten nach Möglichkeit nicht in einen Stoffkreislauf gelangen. Bewusstsein schärfen Rund 90 Prozent der Plastikabfälle in Gewässern sind indessen nicht der Indus- trie anzulasten, sondern sogenannten „diffusen Einträgen“ von Windverfrach- tungen bis zum achtlosen Wegwerfen von Kunststoffgebinden (Littering). Wichtig ist laut Kienzl daher, die gesamte Bevöl- kerung über den verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoffen zu informieren: „Da sollte man bei der Erziehung anset- zen, um so früh wie möglich das Problem- bewusstsein zu schärfen.“ Auch Ausstellungen wie „Kunst | Stoff | Plastik – Woher? Wofür? Wohin?“ (noch bis 4. September im ZOOM-Kindermu- seum in Wien) könnten dabei hilfreich sein. (kf) Überdies verpflichtete sich der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO), „in das von ihm betriebene Respon- sible Care Programm entsprechende Regelungen zur Verhinde- rung von Granulatverlusten aufzunehmen“. 7. Installation zentraler Absaugsys- teme, wo dies praktikabel ist 8. Sorgfältige Entsorgung von losem Granulat 9. Schulungen der Mitarbeiter 10. Information der Logistikpartner Karl Kienzl, stellvertretender Geschäfts- führer des Umweltbundesamtes: Tech- nologien entwickeln, um den Eintrag industrieller Plastikabfälle in Gewässer zu vermeiden

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