Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

Chemiereport_2016-4

51 AustrianLifeSciences chemiereport.at 2016.5 LIFE SCIENCES Bild: iStockphoto.com/luchschen wicklungsfeldern“ ist bereits der Grundstein gelegt, sich in ein bis zwei Jahren in diese Richtung zu bewegen. „Potenziale“ stellen Trendthemen dar, bei denen die Steiermark eine gute Know-how-Basis aufweisen kann, bei denen es aber mindesten drei Jahre dauern würde, die Wertschöpfungspotenziale auch zu heben. Bei der Zuordnung der einzelnen Themenfelder zu diesen Kategorien (siehe Kasten) zeigte man dabei ökonomische Ehrlich- keit und scheute sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen. So sah man die international vernetzte Biobank der Medizinischen Universität Graz zwar als großes Potenzial für zukünftige Ent- wicklungen an, gestand aber ein, dass deren Beitrag zur Wert- schöpfung aktuell noch gering ausfällt. Demgegenüber hat man beispielsweise große Stärken in Engineering, Anlagenbau und Automatisierung von pharmazeutischen Produktionsanlagen identifiziert – ein Feld, das bereits heute international sichtbar und umsatzträchtig ist. Ebenso wies man die gut ausgebaute Mikroelektronik-Landschaft als bestehende Stärke aus. Aus die- sem Befund leitete man ein Bündel von Handlungsfeldern und Maßnahmen ab. So soll durch forcierten Erfahrungsaustausch und zielgerichtetes Partnering die Vernetzung der relevanten Player national wie international vorangetrieben werden. Auch ist an die Unterstützung von Start-ups und Spin-offs in einer frü- hen Phase der Unternehmensentwicklung und an den Ausbau von Kurs- und Qualifizierungsprogrammen (etwa im Bereich GxP) gedacht. Noch mehr als bisher will der HTS Anlaufstelle für individuelle Beratung und Betreuung sein, um Firmen und Pro- jekten den Zugang zu verschiedenen Finanzierungsformen zu erleichtern. Gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit will man die Themen des Clusters stärker kommunizieren und sich für die Attraktivität naturwissenschaftlicher Fächer einsetzen, etwa durch Partnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen. MedTech Stärken: Mikroelektronikkomponenten; Produktionstechnolo- gien; Material-Know-how; Biosensorik und Diagnosesysteme Entwicklungsfelder: Software und IKT in der Medizin; Produkte und Dienstleistung der Start-up-Szene; Steiermark als AAL-Re- ferenzregion; Biomarkerforschung für Diagnostika; EU-Prüf- stelle von Medizinprodukten Potenziale: Erprobungs- und Testcenter für Medizinprodukte; Beratungsplattform für Entwicklung, Zulassung und Marktein- führung; Consumer Healthcare im Mikroelektronik- und IKT-Be- reich; international vernetzte Biobank; Lasertechnologie und Optoelektronik Pharma & Biotech Stärken: Engineering, Automatisierung, Equipment, Anlagenge- samtlösungen; Prozessentwicklung, -optimierung,-simulation; Produktion; Klinische Studien bis Phase I Entwicklungsfelder: Logistik und Nachverfolgung; Biomarker- forschung für Therapeutika; Industrielle Biotechnologie; Flow Chemistry, Continuous Manufacturing Potenziale: Klinisches Studienzentrum; Bioinformatik und Big Data Analytics; Nahrungsergänzungsmittel und Wirkstoffent- wicklung; international vernetzte Biobank Künftige Themenschwerpunkt des HTS Zweite NanoFIS in Graz Funktion durch Integration Von 27. bis 29. Juni fand in der historischen Aula der Karl-Fran- zens-Universität Graz zum zweiten Mal die internationale Konfe- renz zu funktionalen integrierten Nanosystemen „NanoFIS“ statt. 130 Wissenschaftler, Ingenieure und Technologie-Experten nah- men an der Tagung teil, die sich schwerpunktmäßig mit der Inte- gration neuer Funktionalitäten in mikroelektronische Systeme befasste. Dazu konnten mit Jong Min Kim (Universität Cam- bridge, UK), Liwei Lin (University of California at Berkeley), Bernd Römer (Infineon Technology AG) und Kengo Shimanoe (Univer- sität Kyushu, Japan) einige klingende Namen gewonnen werden. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden die Perspektiven für die europäische Elektronikindustrie beleuchtet, die sich durch einen Ansatz ergeben, der sich „ More than Moore“ nennt. Damit ist gemeint, dass durch Integration zusätzlicher, etwa mikrome- chanischer, mikrofluidischer, mikrooptischer, aber auch biotech- nologischer Elemente eine Erhöhung der Funktionalität mikro- und nanoelektronischer Baugruppen ergibt, die über die durch das Mooresche Gesetz vorhergesagte Minimalisierung hinausgeht. Eine der Schlüsseltechnologien ist dabei die Entwicklung neuarti- ger Nanomaterialien – ein Thema, dem im Rahmen der NanoFIS ein eigener Vortragsstrang gewidmet war. Dass diese Entwick- lung auch für Chemie und Life Sciences Früchte trägt, zeigten die Konferenzsitzungen zum Thema Nanosensoren, in denen zahlreiche neue Messprinzipien, etwa zur Messung von Tempe- raturprofilen in lebenden Zellen oder zur pH- und Sauerstoff-Be- stimmung in mikrofluidischen Systemen, vorgestellt wurden. Die NanoFIS wurde vom Materials Center Leoben gemeinsam mit Techkonnex High-Tech Promotion veranstaltet. Durch Integration mikrofluidischer oder biotechnologischer Komponenten kann die Funktionalität der Mikroelektronik erweitert werden.

Seitenübersicht